Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Das Lokal ist architektonisch in einer Art Pavillon untergebracht, ganz im Stile der 1980er Jahre. Viel Glas, moderne Sitzmöbel, eine künstliche Palme als Eye-Catcher, ein etwas verwinkeltes Interieur. Die lange Theke im Innenraum mündet in einer Eis-Ausgabestelle, die auch zum Aussenbereich führt. Draussen sitzt man sehr präsent und prominent mitten im Ort, kann alle Vorübergehenden einsehen und taxieren, wird von allen gesehen und sitzt ausserdem sehr kommod in Pseudo-Korb-Möbeln an kleinen Bistortischchen und kann sich kann kühlen Tagen unter ausliegenden Decken wärmen. Und, was in diesem wechselhaften Frühling sehr wichtig ist: riesige Schirme schützen gleichermassen vor Sonne und Regen. Das habe auch ich mir zunutze gemacht, als ich am Abend des Muttertages noch etwas draussensitzen wollte, aber eigentlich Regen angesagt war. Natürlich kam der auch – doch ich sass sicher im Trockenen und doch an der frischen Luft. Ins Innere ging ich nur, um mich an den ausliegenden Zeitschriften und Broschüren und Flyern zu bedienen – und um die Toilette im hinteren Bereich des Eiscafe-Lokals zu benutzen. Die ist übrigens klaustrophobisch eng und winzig. Und der schmale Gang dorthin dürfte Menschen mit einem überdurchschnittlichen BMI schlichtweg versagt bleiben.
Momentan kann mich das konventionelle Programm eines Eiscafes nur begrenzt verlocken. Zwar sind mir ein paar Kugeln Eis immer willkommen – aber eine deftige Mahlzeit ist mir immer noch lieber. Gottseidank hat das Petrini auch einige habhafte Speisen im Angebot: Toast, Foccacia, Pizza, überbackene Baguettescheiben. Am Abend des Mittertages ist das Lokal recht gut besucht von Familien, Müttern, Paaren. Glücklicherweise wird gerade ein Platz nahe des Eingangs frei – schön von einem gelben Riesenschirm geschützt und trotzdem an strategischer Stelle! Der überaus freundliche Service scheint mir in jugoslawischer Hand zu sein. Der Ober ist ultraschnell zur Stelle und dienert geflissentlich rückwärts. Aus der bunt bebilderten, teilweise aus fertigen Versatzstücken zurechtgezimmerten, grossformatigen Karte wähle ich nach längeren Überlegungen erst einmal und dann später ein zweites Mal Focaccia vegetale. Naja, eigentlich erwarte ich nur ein Fertigprodukt, das aus der Gefriertruhe entnommen, aufgetaut und in die Mikrowelle geschoben wird. Die Auslieferung dauert dann doch etwas länger. Und das halbe Fladenbrot ist dann ganz wohlschmeckend mit fädenziehendem Käse und Stücken von Paprika, Zucchini und Aubergine gefüllt. Und mit ein paar frischen Häppchen von frischer Gurke und Tomate garniert. Wird auf einem grossen Pizzateller serviert und mit einem scharfen Messer samt Gabel aufgetragen. Das brauche ich allerdings gar nicht, denn ich schiebe mir das Teil einfach so in den Mund (3,50 Euro – macht herrlich satt und schmeckt nach mehr…). Dazu ein grosszügig eingegossenes Rotweinschorle für 3,00 Euro, vermutlich mit einem kräftigen Wein wie Valpolicella gemixt. In der Karte ausgewiesen sind eigentlich nur 0,2 Liter – doch serviert wird ganz selbstverständlich ein klassisches Viertele, in einem Stielglas, randvoll bis oben.
Als Nachtisch gibt’s dann doch noch Eis. Ganz hervorragend mundet mir Marsala mit vielen alkoholgetränkten Rosinen und ganz klassisch Vanille. Das Eis ist hausgemacht. An den umliegenden Tischen kann ich die handwerklich schön und appetitlich gestalteten Eisbecher bewundern. Die Wartezeiten sind hier schon ein bisschen länger als in manch anderen Eisdielen, doch es scheint sich zu lohnen. Der Service agiert äusserst höflich, zuvorkommend und sehr kundenorientiert. Lediglich die Sauberkeit in den hinteren Rängen, in Richtung Toiletten, lässt etwas zu wünschen übrig. Aber das ist vermutlich einfach der drängenden Enge geschuldet.