Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Aus früheren Bewertungen konnte ich schon herauslesen, daß das Ambiente mit seinem rustikalen Touch so gar nicht meinem Geschmack entspricht. Die Hängeleuchten sind stoffummantelt, Zinnteller und Trockenblumengestecke wechseln sich in der Wandbehängung ab. Die Tische sind mit sauberen Stofftischdecken und mit WMF Hotelbesteck eingedeckt.
Begrüßt werden wir von der Wirtin und auch von ihr zu unserem Tisch begleitet und somit sind auch alle Tische an diesem Abend, und in diesem Gastraum (es gibt noch ein Nebenzimmer) belegt. Dass wir das Krebsgetier essen möchten ist bis zum Service (reserviert hatte ich beim Koch) durchgedrungen und so wurde auf unserem Tisch ein Flyer mit der Auflistung der einzelnen Gänge aufgestellt.
Bis zum Menübeginn verging noch einmal eine Stunde, in der wir mit einem kleinen Stückchen Quiche überrascht wurden. Auch wenn wir es nicht eilig hatten, so fand ich eine Stunde auf den ersten Gang zu warten schon grenzwertig. Dafür hatten wir dann zwischen der Vorspeise und der Suppe gerade mal fünf Minuten Pause. Allem Anschein nach wäre dann der Hauptgang auch fünf Minuten später gefolgt, denn nun wurde mir mein Weißwein (0,25 l Auxerrois v. Aufricht zu 7,50 Euro) in einer Karaffe serviert. Gefallen finde ich, wenn Weißwein zeitnah mit dem Essen kommt, so stand er erstmal fast eine halbe Stunde in der Wärme.
So und jetzt komme ich zum Schwärmen, denn das 4 gängige Menü hatte es in sich und meine Vorstellungen von gutem Essen und das zu dem Preis weit übertroffen.
Den Anfang machten
sommerliche Blattsalate mit Frühlingsrolle und Hummer, dazu zweierlei Dips und Baguette
danach folgten
Hummerschaumsüpple mit Knoblauchcroutons
1/2 Hummer mit seiner Sauce, hausgemachten Nudeln und Blattspinat
Erdbeerträumle
Die Blattsalate waren eine der vielfältigsten Mischungen die ich je gegessen hatte, alles waren zarte Blättchen und ohne Makel. Die Krönung aber war natürlich die Rolle mit einer nicht knapp bemessenen Füllung aus Hummerstückchen und Stücke des Hummers selbst. Wären zwei Saucen nicht ausreichend genug, so wurden diese beiden noch durch eine dritte ergänzt.
Die Hummersuppe mit einem sehr intensiven (und für meinen Geschmack schon zu intensiv, dass ich fast auf Helferlein tippe) Hummergeschmack konnte dagegen nicht mithalten. Die angekündigten Croutons fand ich nicht, dafür eine Hummereinlage, die verkocht war.
Der Teller des Hauptgangs war so heiß, als sei der Hummer auch darauf gratiniert worden. Und auch wie bei den vorherigen Gängen wurde mit Hummer nicht gegeizt. Die Schale wurde so geöffnet, daß das Fleisch problemlos herausgenommen werden konnte. Als Beilage gab es hausgemachte Nudeln und die passende Menge an Hummersoße um sie aufzutunken sowie eine Portion frischer Blattspinat, den ich wegen der Fülle des Essens wieder zurückgehen ließ.
Einen passenderen Abschluß, als das "Erdbeerträumle", hätte ich mir nicht vorstellen können. Die Variation von Erdbeerstücken, Erdbeersorbet und einer Masse mit zerbröselten Merinkenstücken hat mir gut gefallen.
Und zusammen fassend hat uns der Abend sehr gut gefallen. Frau Wirtin managt souverän, vorbildlich und immer lächelnd den Service. Stammgäste und Neugäste bekommen die gleiche Aufmerksamkeit, es werden persönliche Worte gewechselt, eine entspannte Stimmung auch wenn der Geräuschpegel gestiegen ist und ich sehe nur zufriedene Gesichter.