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Seit Anfang diesen Jahres bin ich wieder zurück bei meinem alten Arbeitgeber. Da fühle ich mich wohl und möchte bis zu meinem Renteneintrittsalter arbeiten. Das heißt für mich und meine bessere Hälfte, dass wir unter der Woche nicht mehr so viel Zeit haben um Essen zu gehen, daher waren meine Berichte in den letzten Wochen etwas spärlicher. Aber keine Angst, ich habe noch etliche Besuche in der "Warteschleife".
Ja, und seit Anfang des Jahres bin ich wieder stolzer Besitzer eines Job Tickets, d.h. dass ich unter der Woche ab 19 Uhr und an Wochenenden im ganzen Rhein Neckar Verbund gratis (bis zu 4 Personen) im ganzen Gebiet RB-Züge, S Bahnen, Straßenbahnen und Expresszüge nutzen darf.
So auch an diesem Samstag, die S nach Heidelberg. Ein Tag zuvor reservierte ich bei der Heidelberger Schnitzelbank einen Tisch. Uns wurde ein „timeslot“ von 90 Minuten von 13:30 bis 15:00 Uhr angeboten. Die Reservierung hob sich von der Masse schon mal positiv ab.
Ein paar Stunden später, steigen wir am Bismarckplatz aus und laufen Richtung Fußgängerzone. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Heidelberg die größte Fußgängerzone in Europa haben soll. Dazu komme noch die vielen Abzweigungen. Bei jedem Besuch finden wir neue Geschäfte, Shops und Bars. Das hat schon was.
Wir besuchen einige Kräuterläden, Madame kauft sich für Ihre Torten einige Accessoires, wir laufen Richtung Schnitzelbank. Mist, erst 13 Uhr. Also nochmal eine kleine Runde runter zum Neckar. Ah, oben der Philosophenweg, man erkennt von unten einige Spaziergänger. Irgendwann will ich da auch mal rauf. Heute nicht, wir haben Hunger.
In der Schnitzelbank soll es die besten „hand made Schnitzel“ in Heidelberg geben. Sagt >google< (mit einer Durschnittsbewertung von 4,7), sagt >tripadvisor< (Platz 1) sowie zwei „neue“ Arbeitskollegen von mir, beiden wohnen in Heidelberg. Also 500 Meter hoch zur Brücke, dann wieder rechts rein und die Fußgängerzone runter.
Wenn das mal keine Grundlage ist? Wir stehen wieder vor der Gaststube. 5 Minuten nach 13 Uhr. Kam uns viel länger vor der Rundweg eben, aber immerhin 5 Minuten auf der Uhr abgearbeitet.
Wir treten die Türe ein und sind erst mal baff. Ganz schön eng und urig. Es geht einige Steintreppen hoch, dann eine weitere Glastüre hinein. Dunkel ist es hier, uns kommt der Duft von gebratener Butter und ungewöhnlichen Gewürzen entgegen. Im Gastraum drin, ein zu aller erst beengtes Gefühl. Auf ca 25 Quadratmeter stehen 4-6 große Tische. Die sind mit Folien und Plexiglas zusätzlich voneinander in sich und separat getrennt. Ein elektronischer Luftaustauscher sehen wir auch. Es gibt auch noch einen Außenbereich und 2 offene Fenster für stetigen Luftaustausch (im Februar)
Ein „Herzlich Willkommen“ kommt von einem Kellner mit blonden Haaren. Er ist unheimlich sympathisch, man erkennt durch die Mund-Nasen Abdeckung, dass er über das ganze Gesicht strahlt. „Ihr habt reserviert und habt großen Hunger mitgebracht? Dann seit ihr hier richtig“ .. das hört man doch gerne. Wir bekommen den Platz zu gewiesen. Mit etwas Mühe hebe ich meine Beine unter einen Holzblock. Am Ende saß ich dann aber doch gemütlich, auch wegen des frischen Luftzuges und der urigen Weinstuben-Atmosphäre.
Wir bekommen die Speisekarten gereicht, außerdem der Hinweis auf das Tagesgericht „ Pfefferschnitzel“ mit Blumenkohl und Spätzle.
Die Speisekarte liest sich super. Eine handvoll Schnitzel. Jägerschnitzel (natur) mit Pilz-Rahmsauce und Spätzle, Knoblauch Schnitzel (da hat man einen Tag später noch was von) mit Bratkartoffeln, Rahmschnitzel natur oder paniert. Es gibt auch ein Putenschnitzel sowie der Klassiker hier, das Schnitzel mit der hausgemachten „crunchy“ Panade und Zitrone. Neben den Schnitzelgerichten werden einige Weinstuben Klassiker angeboten. Saumagen mit Sauerkraut, Winzerteller (Bratwurst, Saumagen, Leberknödel), saure Lunge sowie Eisbein in Aspik. Auch wenn sich Simba wohl für die Lunge entschieden hätte und Marc074 für den Winzerteller, nahm ich das Schnitzel mit Knoblauch. „Knoblauch in Kräuterbutter gebraten“ ich konnte mir darunter nichts vorstellen. Meine bessere Hälfte nahm das Knusperschnitzel mit cremiger Champignon Sauce und Spätzle. Beide Gerichte hatten einen Salat mit dabei.
Zu trinken gab es erst mal ein „frisch gezapftes“ (O Ton Kellner) 0,33er Tannenzäpfle Hefeweizen frisch aus der Flasche. Spritzig und mit netter Trübung. Meine Frau nahm eine Cola Light, die war ebenfalls sehr gut temperiert und frisch. Als zweites Getränk nahm ich einen 0,5er Schoppen Weissherbst „sieß-sauer“, der Kellner fragte 2x nach. „mit süßem und sauren Sprudel?“ jawohl …
Uns werden die Salate serviert.
Beilagensalat
Die waren sehr „speziell“ angemacht. Vor allem der Rotkraut Salat. Ich fragte nach, „mit Zimt angemacht“ die kurze Antwort. Ah ha, noch nie so gehabt. Ich habe mal Rotkrautsalat mit dunkler Schokolade angemacht, aber mit Zimt war es das erste Mal (aber nicht das letzte Mal) war super. Dazu gab es Bohnensalat wie zu Omas Zeiten, Grüner Blattsalat und einige Rohkost Salate.
Dann kam das Schnitzel mit der Champignon Rahmsauce, auf Wunsch paniert (in der Speisekarte ohne Panade)
Champignons Schnitzel mit Spätzle
Ich bekam mein Crunchy Schnitzel mit separater Knoblauch "Soße".
Schnitzel mit Knoblauch und Bratkartoffeln
Und da war schon das Problem. Ich dachte, dass sei eine schöne Knoblauchsauce zum Tunken. War es aber nicht. Es war, wie in der Karte stehend, eine Zehe Knoblauch in Kräuterbutter gebraten. War schön knoblauchlastig, allerdings waren da auch noch kleine grüne (Cakli?) Stücke drin. Werde ich bestimmt nicht mehr bestellen, war aber eine schöne Erfahrung wert (auch noch einen Tag danach)
Die Schweine-Schnitzel waren klasse, auch wenn sie nicht an die Referenz Schweine-Schnitzel von der Mannheimer Morgenröte ran kommen. Diese waren super geklopft, das Fleisch mürbe, gut gewürzt. Die Panade schön knusprig. Die Bratkartoffel aus Pellkartoffeln, hier fehlte mir etwas Salz und Muskat. Aber das ist meckern auf hohem Niveau.
Volle Punktzahl für das Champignon Schnitzel Gericht. Die selbst gemachten Spätzle nochmal schön durch Butter gezogen, abgeschmelzt, meine bessere Hälfte meinte mehrmals „ ein Traum“. Sauce super, was auch extra klasse war und meine beiden Omas nicht besser konnten: Das dazu gereichte Schwarzwurzel-Karotten-Gemüse. Fantastisch !!
Fazit:
Immer wieder kamen Gäste die vertröstet werden mussten, weil sie keinen Platz bekamen. Auch kamen immer wieder Anfragen per Telefon rein. Der Laden brummt. Ohne Reservierung geht hier nichts. Beim nächsten Mal kommen wir bestimmt wieder hier her. Volle Empfehlung!!