Andis Spätzlestube
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Ettlinger Straße 18/1, 76332 Bad Herrenalb
Restaurant Ausflugsziel Erlebnisgastronomie
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GastroGuide-User: Oparazzo
Oparazzo hat Andis Spätzlestube in 76332 Bad Herrenalb bewertet.
vor 4 Jahren
"Der Schaber von Bad Herrenalb"

Geschrieben am 28.12.2019 | Aktualisiert am 28.12.2019
Besucht am 12.09.2015 Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Anlässlich einer an anderer Stelle*) geführten Diskussion zur Frage „geschabt oder gepresst?“ möchte ich unseren nun schon vier Jahre zurückliegenden, aber bis heute unvergessenen Besuch in Andi’s Spätzlestube aus den oparazzischen Kakakomben ans Tageslicht zurückholen und eine Lanze für den Schaber brechen.
 
Andreas Reichle ist, je nach herangezogener Quelle, deutscher oder baden-württembergischer Spätzle(s)meister, oder gar beides, und hat sich darüber hinaus ein ergonomisch geformtes Spätzle(s)brett gebrauchsbemustern lassen, dessen schwungvoll gebogener Griff die Sehnenscheiden der schwäbischen Hausfrau spürbar entlastet.


Am Eingang seines Restaurants zwinkert einen ein kochbemützter Koberer so ungeniert an, dass einem schon beim Betreten ganz blümerant wird.


Drinnen besticht die Spätzle(s)stube mit einer schwarzwäldlerischen Rustikalität, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat. 


Wo immer es Raumaufteilung und -ausstattung erlauben, also fast überall, sind rohe Bretter hingezimmert, und von allen Seiten feixen einen grobgeschnitzte fröhliche Zecher und Konsorten an.


(Die vielen hochkantigen Fotos bitte ich zu entschuldigen). Die Kundschaft, ein ausgewogenes Sortiment Ansässiger und Reisender meist fortgeschrittenen Alters, scheint's aber nicht zu stören, im Gegenteil.


Wenn man den Kulturschock heil überstanden hat, kann man sich von der Schab- und Kochkunst des Chefs überzeugen: Spätzle in allen Variationen, selbst in einer asiatischen: Süß-scharf mit Putenbruststreifen, von der wir aber vorsichtshalber Abstand genommen haben. (Fusion in allen Ehren, aber es sollte nur zusammenwachsen, was zusammengehört.)


Stattdessen hatten wir Spätzle mit energisch gebratenem Lachs, unter einer holländischen Sauce, die geschmacklich, ich wage es kaum auszusprechen, ein wenig Richtung Tüte ging,


Spätzle mit frischen Pfifferlingen


und dann das Flaggschiff der guten Stube, die Spätzle à la Andi, eine megadeftige, mit reichlich Käse überbackene Kalorien- und Proteinbombe mit Champignons, Speck, Schinken und viel Sahne, voll ausreichend als einzige Mahlzeit des Tages, u. u. einschließlich des darauf folgenden.

Er trotzt dem Rauchverbot 
Die Spätzle waren über jeden Zweifel erhaben. Die hat der Andi drauf, das muss man ihm lassen, und auch das Beiwerk war einfach, aber herzerwärmend, ebenso der Salat, mit dem wir die etwas lange Wartezeit von über einer dreiviertel Stunde überbrücken konnten. Vor der wird man aber gewarnt, da der Andi alles frisch schabt und brutzelt (und ggf. anrührt). So sind wir auf insgesamt erfreuliche Weise richtig satt geworden, und die Innenausstattung muss man eben nehmen, wie sie ist.
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vgl. hierzu Goldene Sonne, Neuenstein
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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