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Der Rebstock mit seiner überraschend blauen Fassade glänzt durch zentrale Lage, einem rustikalen Innenraum und – relativ neu! – durch einen Open-Air-Bereich hinter dem Haus. Hier wurde viel Sand aufgeschüttet und das Areal mit Holz und Naturmaterialien abgezäunt. Hier kann man sowohl schattig unter Bäumen sitzen, als auch die Frühlingssonne ungeschützt geniessen.
Uns verschlug es am Muttertag mit einem kleinen Freundeskreis hier her, nachdem die hochpreisige und auch etwas hochnäsige Nachbargastronomie uns nicht so recht einen Platz auf der Terrasse anbieten wollte. Aus diesem Grunde florierte an diesem Mittag gerade der Rebstock ganz ausserordentlich. Kurz nach 13 Uhr füllte sich der ganze Aussenbereich in Windeseile.
Die Bedienung wirkte sehr geflissentlich und bemüht und hyperengagiert, kam ob der wachsenden Kundschaft aber sichtlich ins Schwitzen. Sie war rasch zur Stelle und servierte auch sehr zuverlässig. Das Johannisbeerschorle war kühl und spritzig und mit 3,20 für den halben Liter nicht zu teuer. Der Silvaner von der bekannten Lage Escherndorfer Lump für ebenfalls den gleichen Preis pro Viertelliter enttäuschte jedoch. Er schmeckte schal, abgestanden und charakterlos. Am Ende habe ich ihn mir mit einem kohlesäurehaltigen Mineralwasser zum Schorle gemacht, was seine Gefälligkeit etwas erhöhte.
Die Lende war von einem Berg frittierter Röstzwiebeln bedeckt und wurde mit netten Kroketten und einem kleinen Beilagensalat serviert (13,80). Die Zwiebeln knackten lustig beim Draufbeissen, verursachten aber langfristig einen Riesendurst, der uns die halbe Nacht lang plagte. Hier war eindeutig zu viel Salz im Spiel. Apropos zu viel: sowohl der Beilagensalat als auch der extra Salatteller mit Ei und Käse (9,80) schwammen in einer sauren Brühe, die wie pure Essigessenz schmeckte. Zudem musste man nach jedem Bissen den feuchten Mund abwischen, so sehr triefte das Grünzeug. Trotzdem sah der Salatteller wunderschön aus: auf einem schwarzen Teller serviert und mit hübschen Blüten und feinen Sprossen arrangiert. Beim Möhren- und beim Kappessalat war ich mir allerdings nicht sicher, ob der nicht aus dem Eimer kam. Er schmeckte etwas zu gesichtslos und fade. Trotzdem beeindruckte die schiere Menge, mit der ich etwas zu kämpfen hatte. Brot wurde nicht zum Salat gereicht, hätte die viele Säure aber etwas verdaulicher gemacht.
Wir monierten die kleinen Mängel beim Bezahlen, worauf die Servicekraft nur mit einem gleichbleibenden Lächeln reagierte. Ich glaube, es fehlte ihr schlichtweg die Zeit, unsere Meldung an die Küche weiterzugeben.
Der Gastgarten wird sich sicherlich bei Familien mit Kindern und/oder mit Hunden gut etablieren. Die Toiletten sind gepflegt und gut in Schuss. Direkt am Haus kann schlecht geparkt werden, aber in wenigen Gehminuten erreicht man den Parkplatz nahe der Mainfähre.