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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Indisches Restaurant Maharaja in 66424 Homburg bewertet.
vor 3 Jahren
"Heute zeigte sich der hinduistische Fürst wie gewohnt von seiner besten Seite"
Verifiziert

Geschrieben am 23.08.2022 | Aktualisiert am 24.08.2022
Besucht am 23.08.2022 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 44 EUR
Die früher immer direkt nach Aufnahme unserer Bestellungen aufgetischte Dip-Etagere zusammen mit dem Papadam scheint nun wohl endgültig den mit Corona einhergehenden Sparmassnahmen zum Opfer gefallen zu sein. Wir haben nicht weiter nachgefragt sondern es lediglich zur Kenntnis genommen; wenn es dem "Maharaja" dabei hilft, gut durch die etwas flauen Zeiten zu kommen, soll es uns recht sein. Schliesslich ist dieses Restaurant meines Wissens weit und breit das einzige authentisch indisch kochende, während beispielsweise die drei Saarbrücker  Inder mit ihren an deutsche Gaumen stark angepassten "indischen" Gerichten nicht weiter erwähnenswert sind; einer davon bietet sogar indisch/deutsch/italienischen Küchenmix an. Allein schon die Vorstellung finde ich grauenhaft.

Viel Betrieb war während der Mittagszeit bei Fürstens nicht; als wir ankamen war ein Tisch im Innenbereich und einer im Aussenbereich besetzt. Später kam im Aussenbereich noch ein Gast hinzu und eine indische Familie, die Dame im indischen Sari, holte eine Platte mit Speisen "to go" ab.  Uns hatte es der Wespen wegen nach drinnen gezogen, ausserdem ging während im Aussenbereich bei ca. 32°C   die Luft förmlich stand, drinnen bedingt durch den vor sich hin rotierenden Deckenventilator eine leichte Brise. Leicht vor sich hin säuselte auch die indische Folkloremusi ; bei früheren Besuchen hatten wir sie auch schon in Stadionlautstärke erlebt gehabt.

Meine Herzallerliebste bestellte sich zum Trinken ihre übliche Mango Lassi (0,2l EUR 2,10). Hier in Homburg, dem Sitz der Karlsberg-Brauerei, ist erfreulicherweise eher kein Bitburger-Einzugsgebiet; klar, dass deshalb auch auf meine Bestellung hin ein Karlsberg Urpils (0,4l EUR 2,50) gebracht wurde.  Zum Essen bestellte ich mir einen Grauburgunder vom Weingut Schmid, Obermoschel. Gottseidank sind im "Maharaja" etlich sehr ordentliche Weine sowohl deutscher wie auch französischer bzw. italienischer Provenienz zu haben, und das zu sehr moderaten Preisen.. Für den mir wohlbekannten Grauburgunder (0,2l) habe ich gerade mal EUR 3,20 bezahlt; dass er auf der Rechnung als "Cotes du Rhonewein" aufgeführt war, spielte definitiv keine Rolle. Der Preis war identisch.

Mein Schatz schwankte bei der Essensauswahl zunächst zwischen "Kashmiri Chicken" (Hühnerbrustfilet gegrillt, mariniert in Moguial-Sauce, mit Mandeln, Rosinen, Bananen und Äpfeln, dazu Reis und Fladenbrot; EUR 12,50) und "Maharaja Thali" (Hühnerbrustfilet  in Spezialsauce mit Mandeln, Nüssen und Kokosflocken / pikantes Lammfleisch in Safran-Joghurt-Sauce / Spinat mit indischem Rahmkäse, dazu Reis und Fladenbrot; EUR 14,50); schliesslich schlug das Pendel in Richtung "Maharaja Thali" aus. Eine sehr gute Wahl; nichts wurde beanstandet, alles wurde ausdrücklich gelobt.

Für mich gab es die übliche Vorspeise, die "Mulligatawny Soup" für EUR 4,00; diese Suppe ist zumindest allen Fans der alljährlich zu Silvester auf vielen Kanälen ausgestrahlten Sendung "Dinner for One" bekannt. Der greise Butler James serviert sie seiner sehr betagten Herrin Miss Sophie als Vorspeise.

Miss Sophie: " I am particulary fond of mulligatawny soup, James." James: "Yes, I know you are."

Im "Maharaja" kommt diese typisch indische Currysuppe mit Hühnerfleisch als Einlage; vor Ort in Indien habe ich sie auch mit Fisch-, Schalentier- oder auch Schildkrötenfleischeinlage gegessen. Hier schmeckt sie genau so wie sie schmecken soll, nämlich hervorragend. Allerdings habe ich auf den eigentlich dazugehörenden Sherry (siehe "Diner for One") verzichtet. Beim Hauptgericht war ich zunächst etwas unschlüssig; in die Endauswahl kamen "Sheekn Kebab" (Gehacktes Lammfleisch gegrillt, dazu Reis und Fladenbrot; EUR 15,00) bzw. aus der Abteilung "Goa Spezialitäten" das "Prawn Curry" (Scampi mit frischer Kokosnuss Koriander, Kumin, Tamarinde, Paprika gekocht, dazu Reis und Fladenbrot; EUR 15,50). Dass es sich bei den sogenannten Scampi um stinknormale Garnelen handeln würde war mir ohnehin klar, allerdings hätte ich mir eher  die großen Black Tiger- Exemplare erwartet anstelle der servierten  kleinen; liess doch die Bezeichnung Prawns auf grössere Exemplare schliessen. Eigentlich sollte dieses Gericht besser  "Goa Shrimp Curry" heissen. Bestellen werde ich es mir hier nicht mehr. Abgesehen von der Mindergröße der Meeresbewohner fand ich das " Goa Prawn Curry" aber sehr gelungen und schmackhaft. Nahm man von allen Komponenten etwas auf die Gabel und schob sich diese Mischung anschliessend in den Mund, verbreitete sich auf der Zunge und am Gaumen zunächst ein wohligwarmes Gefühl, bevor dann quasi der Nachbrenner gezündet wurde.Heissa, wie jubelten da die Geschmackspapillen und möglicherweise auch die ein und andere Synapse! Solche Schärfen bei Speisen kenne ich eigentlich nur aus dem südlichen Teil Indiens, während Goa doch an der mittleren Westküste liegt. Allerdings war das Gefühl äusserster Schärfe nicht von langer Dauer; es verschwand ziemlich rasch wieder. Insgesamt waren unsere drei Gerichte wieder mal nicht zu beanstanden, ganz im Gegenteil; wir waren sehr zufrieden und kommen gerne wieder.

Ich weiß nicht , ob ich mich im Rahmen früherer "Maharaja"- Berichte in Sachen Barrierefreiheit geäussert habe; sie ist in weiten Teilen gegeben. Im Eingangsbereich gibt es eine einzelne Stufe; als Treppe würde ich das Gebilde nicht bezeichnen wollen. Geübte Rollifahrer/innen bewältigen sie alleine und ohne fremde Hilfe; bei älteren Herrschaften im Rollstuhl dürfte häufig eine Begleitperson dabei sein; ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass der Service behilflich sein wird. Kritischer sieht es bei der Begehung oder auch der Berollung der Nassräume aus; die Zugänge sind wirklich sehr schmal und die Räumlichkeiten sehr klein und eng. Das dürfte nicht nur Rollifahrer/innen sondern auch adipöse Gäste vor größere Probleme stellen.   
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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