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„Pünktlichkeit ist eine Zier, doch später kommt man ohne ihr“. Zitat Ende Obacht! Ich war schon knapp dran für meinen Geschäftstermin in Weilheim und fand einfach keinen Parkplatz. Was war ich froh, als ich endlich eine Lücke entdeckte, noch dazu stand da, daß man mit Parkscheibe zwei Stunden kostenlos stehen bleiben darf. Erst als ich ausstieg, sah ich, daß ich direkt vor einer Wirtschaft namens „Holzwurm“ stand. Da wußte ich doch gleich, wo ich später zum Mittagessen hingehen konnte.
Gesagt, getan. Nach meinem Termin stellte ich mein Parkscheibe neu ein und betrat neugierig das Eckhaus. Links neben dem Eingang befindet sich der Wirtsgarten, der allerding schon im Winterschlaf zu sein scheint trotz angenehmer Spätherbsttemperaturen. Innen steht man als erstes vor einer großen Theke mit Barhockern, ringsum die langen Tische, dahinter die Küche. Einrichtungstechnisch auf dem Stand der berühmten 70er, könnten aber auch noch die 60er in Frage kommen. Aber so was stört mich in einer Wirtschaft eigentlich nicht, Hauptsache, sie können kochen.
Suchend blickte ich mich nach einer Bedienung um und entdeckte den Chef beim Abkassieren an einem der Tische sitzen. Er murmelte einen Gruß, ich suchte mir selbständig einen Platz.
In der Speisekarte, die der Chef mir kurz darauf brachte, ist ein Einlegeblatt mit handgeschriebenen Tagesgerichten, dort fand ich gleich die vielversprechend klingenden Pfifferlinge mit Kräuterrührei und Kartoffeln, in der Pfanne serviert (€ 10,80) in den anschließenden Seiten wurde ich mit einer Pfannkuchensuppe (€ 2,80) fündig. Zu trinken bitte ein großes Spezi (€ 2,80).
Des weiteren steht in der Speisekarte, daß bei dem Wirtsehepaar SIE als Küchenmeisterin fungiert und ER Restaurantmeister ist. Na ja, für einen Restaurantmeister kam mir der Chef etwas arg zurückhaltend vor. Was soll’s, die Suppe wird in einem großen Suppenteller heil an den Tisch gebracht, und ein „Guten Appetit“ gibt’s auch. Bei der Brühe wurde nicht am Pfeffer gespart, wohl aber am Geschmack. Genau genommen eliminierte der Pfeffer jeden anderen Eindruck der Brühe, ich könnte nicht mal sagen, ob sie frisch gekocht war. Die Pfannkuchenstreifen waren ziemlich bleich, aber zumindest nicht durchweicht. Mit Wohlwollen drei Sterne.
Mit dem Wohlwollen war es dann aber bei der Hauptspeise gleich vorbei. Was hatte ich mich auf die Pfifferlinge gefreut !! Noch dazu liebe ich es, wenn Speisen in der Pfanne serviert werden. Hier nicht ! Schade schon mal, daß die Salzkartoffeln beigelegt waren, somit also nicht in der Pfanne mitgebrutzelt hatten. Sie waren hart und trocken. Das sogenannte „Kräuterrührei“ war kaum zu erkennen zwischen den gummiartigen Pfifferlingen und halbrohen Zwiebeln. Noch dazu schwamm das Ei irgendwie im Fett. Nach der Hälfte widerstand mir das alles dermaßen, daß ich die Pfanne enttäuscht zur Seite schob. Und die Chefin will Küchenmeisterin sein ??? An dieser Leistung gemessen, sollte sie die entsprechende Stelle in der Speisekarte schwärzen.
Der Chef kam nicht zum Abräumen, ich entdeckte ihn mit seiner Frau an einem Tisch sitzen, sie aßen beide (bestimmt kein Kräuterrührei). Da störe ich echt nur ungern, aber ich wollte los. Also an die Theke und ein „Darf ich Sie kurz stören?“ in Richtung Tisch. Der Chef hat mich nicht gefragt, ob es geschmeckt hat, sonst hätte ich was gesagt. Er stellte die Rechnung per Hand auf einem Zettel aus, das überraschte mich dann auch nicht mehr.
Die Toilette habe ich nicht aufgesucht. Für die Sauberkeit im Gastraum gibt’s fünf Sterne.
Fazit: Ich habe mir zu Hause erst einmal ein Brot geschmiert, das sagt wohl alles...
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