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Obacht!
"Ein Menü der Extraklasse - die Aubergine macht ihrem Namen alle Ehre"
Verifiziert
5
Geschrieben am 31.01.2017 2017-01-31
Besucht am 25.01.2017
Besuchszeit: Abendessen
2 Personen
Rechnungsbetrag: 301 EUR
Die Aubergine im Hotel Vierjahreszeiten Starnberg hat einen rasanten Aufstieg hingelegt. Nicht einmal zwei Jahre nach der Eröffnung haben die Michelin-Tester im November 2014 dem Restaurant unter Federführung – oder sollte ich besser „Messerführung“ schreiben ? - von Maximilian Moser den wohlverdienten Stern verliehen.
Fast seit Anfang an sind Schatzl und ich dort gerne zu Gast und haben die Entwicklung und die gebotene Kochkunst hautnah mitverfolgt. Sehr angenehm, die Speisekarte ist stets aktuell online, und so konnte ich nicht widerstehen, als... mehr lesen
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Fast seit Anfang an sind Schatzl und ich dort gerne zu Gast und haben die Entwicklung und die gebotene Kochkunst hautnah mitverfolgt. Sehr angenehm, die Speisekarte ist stets aktuell online, und so konnte ich nicht widerstehen, als ich das Best of Menü (€ 99,--) durchgelesen hatte. Die telefonische Reservierung verlief wie gewohnt professionell, und frohgelaunt düsten wir auf einer schneefreien leeren Autobahn gen Starnberg.
Kein nerviges Parkplatzsuchen wie in München, stattdessen bequemes Hinunterfahren in die Tiefgarage und mit dem Lift ins Erdgeschoß schweben. Am Eingang des Restaurants Oliv’s werden wir in Empfang genommen, ein Blick ins Reservierungsbuch und dann schreiten wir gemeinsam zur Aubergine, welches sich am Ende des Oliv’s befindet.
Gute Geister kümmern sich um die Mäntel, und wir dürfen einen Tisch wählen. Voll ist es nicht, aber gut besucht. Für die Handtasche gibt es einen praktischen Tischaufhänger, und alsbald werden wir nach einem Aperitif-Wunsch gefragt. Bitte erst einmal ein großes Mineralwasser (Aqua Monaco 0,75 l. € 8,50) und die Weinkarte. Mit der werden wir dann allein gelassen. Was auch gleich mein einziger Kritikpunkt an den Service darstellt. In einem Sterne-Lokal erwarte ich, daß die Sommelière nicht nur in der Karte erwähnt wird, sondern aktiv in Erscheinung tritt. Tat sie aber nicht. Nun gut, das bekomme ich auch noch alleine hin. War aber schon weise vorausgedacht, daß ich daheim online einen Blick in die Karte geworfen habe, weil die SEHR umfangreich ist und es SEHR lange gedauert hätte, sie am Tisch zu studieren.
Vorneweg bitte zwei Glas Perrier-Jouet Blason rosé (€ 15,--) und zum Essen eine Flasche 2015 Whispering Angel (€ 47,--), Château d’Esclans, La Motte en Provence. Und stopp: bevor jetzt irgendein Moralapostel mahnend seinen Finger hebt und nach dem Führerschein fragt – ich habe rechtzeitig auf Cola Zero (0,2 l € 2,70) umgeschwenkt….leider :-(
Beim Überreichen der Menükarten der liebenswürdige Hinweis, daß man selbstverständlich querbeet tauschen dürfe. Nicht selbstverständlich – ich erinnere an den unsäglichen Tisch-Menüzwang mancher Kollegen !!
Immer ein Hochgenuß die Brotauswahl, begleitet von aufgeschäumter Faßbutter, Fleur de sel und griechischem Olivenöl. Obacht geben und Selbstbeherrschung üben, um ja nicht zuviel davon zu naschen, es folgen ja noch ein paar Gänge ;-)
Herr Moser grüßt nämlich nicht nur einmal, nein, zweimal. Zuerst mit einem Rilette von der Ente auf Saibling mit einer Essenz von Blaukraut (na, hört sich das verführerisch an?) und im Anschluß mit einem toskanischen Calamaretti mit frittierten Kapern auf Zitronensud. Auch wenn es dramaturgisch total blöd von mir ist, kann ich es mir nicht verkneifen, gleich auf die Stärke von Herrn Moser hinzuweisen, andererseits ist ein Amuse gueule ja auch dafür gedacht. Diese verspielte Leichtigkeit und große Harmonie, die uns in beiden Grüßen geboten wurde, zog sich durch das gesamte Menü:
Königskrabbe / Radieschen / Joghurt / Avocado: wundervoll stilsicher die Anrichteweise dieser großartigen Vorspeise. Da wird ganz locker aus der Hüfte geschossen: die Krabbe köstlich wiederzufinden im Tartar, das Radieserl niedlich zu einer feinen Rose zusammengedreht, Avocadocreme zartschmelzend und nicht zu vergessen die geflämmte Mango – ein Hochgenuß für das Auge und den verwöhnten Gaumen
Steinbutt / Artischocke / Zitrone / Tomate: der Artischockensud wird am Tisch angegossen und ist von einer phänomenalen Intensität ohne dem Steinbutt den Geschmack zu rauben, als Tomate wurde ein Ochsenherz gewählt, das sich sehr gut mit der Zitronenmarmelade vertrug
Spanferkel / Räucheraal / Bohnen / Kopfsalat / Weißbier: nahm Schatzl, ich nutzte das vom Service angebotene Austauschen von Speisen und wählte aus dem Menü Vier Jahreszeiten:
Bretonische Rotbarbe / Jakobsmuschel / Tomate / fermentierter Knoblauch : wobei ich bei letzterem sehr froh war, daß die Knolle nur im Schäumchen Anwendung fand, herausragend die krosse Haut des Fisches, ohne Fehl und Tadel die Jakobsmuschel
Geht es Euch auch so wie mir? lch liiiebe Wörter im Restaurant, die mit „pré“ beginnen :-))) Heißt es doch, da kommt noch was. So war die Überraschung gelungen, als uns die Damen des Service einen Pré-Hauptgang kredenzten: Zweierlei vom Ochsen mit Zwiebelvariationen. Ich laß hier einfach mal das Foto für sich sprechen !!
Spätestens jetzt ist es auch mal an der Zeit, die Extraklasse des Service zu loben. Selbstverständlich werden die einzelnen Gerichte am Tisch annonciert, aber mit welchem Wissen und guter Schulung hier aufgetreten wird, nötigt Respekt ab. Außerdem sind die Wartezeiten zwischen den einzelnen Gängen immer genau richtig bedacht.
Hirschrücken / Germknödel / Kohlrabi: das zarte Fleisch ist von einem Tramezzini-Walnußmantel umhüllt, ganz fabelhaft umgesetzt !! die Kohlrabitürmchen sind gefüllt, das kleine Knödelchen schön locker. Drei kleine Tupfen Tomatenmarmelade – das ist schwerlich zu toppen……..
Schon rollt der Käsewagen heran, und wir hören fasziniert den Ausführungen der jungen Servicekraft zu, die zu jedem Käse eine kleine Geschichte weiß. Hut ab.
Hat noch was im Magen Platz? Erschreckenderweise ja:
Indisches Zitronensorbet / Milchreis / Banane: optisch etwas hinter den anderen Speisen abfallend, geschmacklich aber ebenbürtig. Wobei ich jetzt ein indisches Sorbet nicht von einem kroatischen hätte unterscheiden können und ich Milchreis grundsätzlich nicht aufregend finde.
Und nun kommt der Gang, auf den ich schon den ganzen Abend hingefiebert habe: Was verbirgt sich hinter Orange im Ganzen?
Die Schale entpuppt sich als vorzügliche weiße Schokalde, das Innenleben ist mit Orangestückchen und –mousse gefüllt, das Ganze thront auf Gewürzschokolade. Ich bin glücklich :-)
Deshalb neide ich es Schatzl auch nicht, als er aus der erstklassigen Digestiv-Auswahl einen Sissi Brand Haselnuß (€ 8,--) wählt und dazu einen doppelten Espresso (€ 4,10).
Denn es ist erst Schluß, wenn Schluß ist. Und da fehlt doch noch was………..genau, die Petit fours. In einem dicken Ast stecken verschiedene Schokoladenblätter, auf einem Brettchen kleine Kunstwerke der Pâtisserie, dazu wählt man aus einem Art Nähkästchen feinste Pralinen. Herz, was willst du mehr?
Nun läßt sich auch Herr Moser persönlich blicken, geht von Tisch zu Tisch und plaudert sehr nett mit den Gästen. (ich wüßte da einen Kollegen mit türkischen Wurzeln, der gerne was Höflichkeit und gutes Benehmen angeht, bei Herrn Moser vorbeischauen dürfte).
Der Abend geht zu Ende, wir nach Hause, nicht ohne vorher das Ticket an der Rezeption für sechs Euronen (war früher gratis) entwertet zu haben. Die Toiletten – auch eine behindertengerechte – befinden sich links neben dem Lift.
Fazit: Kann ich mir ja eigentlich sparen. Eine Anmerkung habe ich dann doch noch. Ich schätze es an Herrn Moser, daß er seine Gäste vor eigenwilligen Kontrasten verschont, die oftmals nur dazu dienen, eine künstliche Spannung aufzubauen, ohne den Gaumen zu erfreuen. Harmonie muß nicht langweilig sein, wenn sie in einer solchen Perfektion geboten wird wie in der Aubergine. Und es würde mich nicht überraschen, wenn in den nächsten Jahren auch ein zweiter Stern am Himmel auftaucht.
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