Besucht am 24.01.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 20 EUR
In der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur wenige Schritte von der vielbefahrenen Rotebühlstrasse (und der S-Bahn-Haltestelle Feuersee) entfernt, liegt das Brauerei Wirtshaus Sanwald, das täglich ab 11 Uhr (bis 24 Uhr!) mit einem herzhaften Speisenangebot aufwartet – ohne Ruhetag, ohne mittägliche Schliessungszeit. Ein Eldorado für hungrige Menschen, die (wie ich) oft zur Unzeit von einem mächtigen Appetit geplagt werden. Der überaus preiswerte wechselnde Mittagstisch wird montags bis freitags gar bis 15 Uhr angeboten. Für günstige 8,90 Euro gibt es deftige Hausmannskost wie Fleischkäse mit Spiegelei, Allgäuer Kässpätzle, Linsen mit Spätzle, Rinderleber mit Kartoffelpüree, Fleischküchle mit Kartoffelsalat…
Wer dahinter vielleicht schnelle Convenience-Küche vermutet, liegt komplett falsch. Schon das Vorwort zur umfangreichen Speisekarte konstatiert:
„Die Spätzle werden von Hand geschabt und die Maultaschen selbstgemacht, so wie alle von uns angebotenen Speisen. Faire Preise sind uns wichtig. Wir bilden Lehrlinge (Köche) aus, damit die handwerklichen Grundkenntnisse der schwäbischen Küche nicht verloren gehen und auch nach unserer Generation noch fortgesetzt werden. En oim Satz gsagt: "Mir wellet mithelfa, di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".
Naja, ein paar weltläufige Anleihen oder gar eine spanische Küchenhilfe dürften vielleicht doch mitgewirkt haben. Bietet die Karte doch auch ein „Jägerschnitzel espanol“ (vom Iberico-Schwein) oder gar einen „Bananensplit Fidel Castro“ an. Das alles in schöner Eintracht mit den derzeitigen Schlachtfest-Sonderwochen – also Most und Metzelsupp für Mutige!
Ich selbst erreiche die Wirtschaft kurz vor 17 Uhr. Sofort beim Betreten des Lokals heftet sich ein eifriger, eilfertiger Kellner an meine Fersen, tauscht schnell noch ein Reserviert-Schild aus, weist mir rasch einen Tisch zu und erscheint eine halbe Minute später bereits mit der Speisekarte. Eines dürfte sofort klar sein: Hier wird keiner übersehen oder vergessen oder auch nur für kurze Zeit wartend allein gelassen. Das Lokal verfügt über drei Gasträume: den Hauptraum mit nur 6 Tischen, einer kleinen Empore und einem imposanten Tresen, den grosszügigen Nebenraum (mit einem stattlichen Bildnis des Brauereigründers Sanwald) und einem „Porschezimmer“ (was auch immer zu dieser Bezeichnung geführt hat). Es dominieren dunkles Holz, knarzendes Fischgrät-Parkett, rustikales Ambiente. Die Klientel bewegt sich zwischen einer giggelnden Mädelsrunde im Nebenzimmer (Junggesellinnenabschied? Geburtstagsfeier?), einem Lonesome Cowboy auf dem Barhocker, bis hin zum gelangweilten Halbhöhenlage-Ehepaar am Nachbartisch. Und noch etwas Erstaunliches wird klar: gegen 18 Uhr ist die Wirtschaft proppevoll. Wer jetzt nicht reserviert hat, dürfte Pech haben.
Da der emsige Kellner rasch eine Bestellung erwartet, wähle ich die Allgäuer Kässpätzle mit Salat (ausserhalb des Mittagsangebots für 12,80 Euro). Keine Viertelstunde später stehen sie bereits auf dem Tisch. Eine riesige, kaum zu bewältigende Portion. Würzig, mit reichlich frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, fein gehacktem Schnittlauch und geschmälzten Zwiebeln. Sättigt ungemein. Nur der Salat lässt zu wünschen übrig: das Dressing ist eindeutig zu sauer und der Kartoffelsalat allzu knätschig geraten, verflüssigt sich fast. Der Geschmack der Tomatenachtel und Gurkenscheiben liegt im Minusbereich. Fühlt sich nicht unbedingt nach erstklassiger Ware an. Dafür versöhnt der Lemberger „Schiefer“ von der Winzergenossenschaft Fellbach, schön trocken, kräftig, tanninhaltig. Bedauerlicherweise sind auch in diesem Lokal keine Viertelesgläser mehr im Einsatz, sondern vermeintlich elegantere 0,2-Liter-Stielgläser.
Selbstverständlich dienert der Ober noch mehrere Mal heran und fragt, ob alles recht ist. Wie gesagt, vergessen wird hier niemand – auch nicht bei vollem Haus. Wer sich zu den räumlich etwas knapp bemessenen Toiletten durchschlängelt, kommt unweigerlich an der Durchreiche zur Küche vorbei und kann so, ganz nebenbei, noch des restlichen Speisenangebots ansichtig werden. Sehr beeindruckend ist die üppige Schlachtplatte mit Leberwurst, Kesselfleisch, Maultäschle, Sauerkraut, Kartoffelpüree (14,90 Euro). Die Portion könnte glatt für 2 Personen reichen. Auch ich muss zwischendrin die Segel streichen. Vermutlich könnte man sich die Reste einpacken lassen. Aber ich habe auch so mein Bestes gegeben, um „di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".
In der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur... mehr lesen
4.5 stars -
"Most und Metzelsupp für Mutige" MinitarIn der Gegend rund um den Stuttgarter Feuersee besteht wahrlich kein Mangel an bodenständigen, rustikalen schwäbischen Lokalen. Hier befindet man sich quasi in einem Bermudadreieck von Trollinger, Maultaschen und Gaisburger Marsch. Um so erstaunlicher ist es, dass nur ein paar Hundert Meter weiter die Kauflustigen auf der Shopping-Meile Königstrasse blindlings im Gehen das Fastfood in sich hineinstopfen.
Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur
"Hier kehre ich gerne ein" kann man mit bestem Gewissen beim "Brauereiwirtshaus Sanwald" sagen. Bereits mehrfach durfte ich hier die Leckereien genießen. Ob Weihnachtsfeier, im Biergarten oder einfach mal zwischendurch, hier bekommt man eine ordentliche Leistung für sein Geld. Allerdings werden keine Kreditkarten akzeptiert - also vorher am Bankautomat etwas Bargeld holen. Das sollte aber niemandem von einem Besuch abhalten. Freundliche und schnelle Bedienung. Hier geht es Zack-Zack und das ist auch notwendig - das Lokal ist gut besucht. Einen Tisch zu reservieren ist ratsam.
Das Ambiente entspricht dem, was man von einem "Brauereiwirtshaus" erwartet. Rustikal aber ordentlich. Der Biergarten hat im Sommer geöffnet und ist im Hinterhof gelegen. Natürlich befindet man sich hier nicht am Wald oder im Park. Aber bei sommerlichen Temperaturen kann man es hier im Schatten gut aushalten.
Nun zum eigentlichen Kern der Sache: Das Essen. Gut bürgerliche Küche mit Variationen. Hier bekommt man Klassiker der schwäbischen Küche wie Zwiebelrostbraten oder Gaisburger Marsch serivert. Heute gab es den Zwiebelrostbraten mit handgeschabten Spätzle und einer Bratensauce zum reinliegen (wie wir Schwaben gerne sagen). Hervorragend und auf den Punkt Medium wie bestellt und von der Bedienung zuvor erfragt. Auch das Schnitzel auf Kässpätzle ist sehr lecker - die Panade dünn und sanft-knusprig. Die Kässpätzle nicht zu fettig aber schön mit Käse durchzogen - nicht zu viel und nicht zu wenig. Der Beilagensalat ist wie in einer Landgaststätte mit leckerem Dressing und einer schönen Auswahl vom Kartoffelsalat, Krautsalat, Blattsalat, Möhrchen, Gurke. Dazu ein Kölsch (untypisch aber eine Abwechslung zum Weizen und Pils).
Das Dessert! Legendär sind hier die Apfelküchlein und blicken auf eine lange Tradition mit viel Erfahrung zurück. Auch wenn immer etwas zu viel Sahne dabei ist - die Apfelküchlein sind sehr lecker. Und auch mal etwas ausgefallenes, wie ein Hefezopf-Tiramisu mit Baileys und Krokant findet man auf der Speisekarte. Zudem hübsch dekorierte Teller bringen ein "Ahhh" beim Servieren über die Lippen.
Wer zur Weihnachtszeit ins Brauereiwirtshaus kommt empfehle ich auch einmal Gans. Die bekommt man auf Bestellung mit mehreren Personen am Tisch tranchiert. Aber hier gilt es zeitig vorzubestellen. Wer etwas ausgefallenes sucht, kann auch einmal ein Wagyū-Rindersteak bestellen. Allerdings ist das gute Stück nicht billig und mit knapp unter 100 EUR muss es schon ein besonderer Tag sein.
Wir waren auch heute - wie immer - begeistert von der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis. Knapp 30 EUR pro Person mit 2 Gängen und diversen Getränken bei der Qualität und Service ist völlig in Ordnung - und die sind konstant. Natürlich gibt es auch günstigere Gerichte und verschiedene Salatvarianten, Vesperteller. Auf jeden Fall ein authentisches und ehrliches Genußerlebnis. Bis zum nächsten Mal.
"Hier kehre ich gerne ein" kann man mit bestem Gewissen beim "Brauereiwirtshaus Sanwald" sagen. Bereits mehrfach durfte ich hier die Leckereien genießen. Ob Weihnachtsfeier, im Biergarten oder einfach mal zwischendurch, hier bekommt man eine ordentliche Leistung für sein Geld. Allerdings werden keine Kreditkarten akzeptiert - also vorher am Bankautomat etwas Bargeld holen. Das sollte aber niemandem von einem Besuch abhalten. Freundliche und schnelle Bedienung. Hier geht es Zack-Zack und das ist auch notwendig - das Lokal ist gut besucht. Einen... mehr lesen
5.0 stars -
"Bodenständigs Wirtshaus im Herzen Stuttgarts" AlexanderAkuma"Hier kehre ich gerne ein" kann man mit bestem Gewissen beim "Brauereiwirtshaus Sanwald" sagen. Bereits mehrfach durfte ich hier die Leckereien genießen. Ob Weihnachtsfeier, im Biergarten oder einfach mal zwischendurch, hier bekommt man eine ordentliche Leistung für sein Geld. Allerdings werden keine Kreditkarten akzeptiert - also vorher am Bankautomat etwas Bargeld holen. Das sollte aber niemandem von einem Besuch abhalten. Freundliche und schnelle Bedienung. Hier geht es Zack-Zack und das ist auch notwendig - das Lokal ist gut besucht. Einen
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Zwischen ein paar Besorgungen und einem frühen Abendtermin steht mir auf jeden Fall der Sinn nach ein bisschen Wohligkeit und Gemütlichkeit. Nur wenige Schritte von der vielbefahrenen Rotebühlstrasse (und der S-Bahn-Haltestelle Feuersee) entfernt, liegt das Brauerei Wirtshaus Sanwald, das täglich ab 11 Uhr (bis 24 Uhr!) mit einem herzhaften Speisenangebot aufwartet – ohne Ruhetag, ohne mittägliche Schliessungszeit. Ein Eldorado für hungrige Menschen, die (wie ich) oft zur Unzeit von einem mächtigen Appetit geplagt werden. Der überaus preiswerte wechselnde Mittagstisch wird montags bis freitags gar bis 15 Uhr angeboten. Für günstige 8,90 Euro gibt es deftige Hausmannskost wie Fleischkäse mit Spiegelei, Allgäuer Kässpätzle, Linsen mit Spätzle, Rinderleber mit Kartoffelpüree, Fleischküchle mit Kartoffelsalat…
Wer dahinter vielleicht schnelle Convenience-Küche vermutet, liegt komplett falsch. Schon das Vorwort zur umfangreichen Speisekarte konstatiert:
„Die Spätzle werden von Hand geschabt und die Maultaschen selbstgemacht, so wie alle von uns angebotenen Speisen. Faire Preise sind uns wichtig. Wir bilden Lehrlinge (Köche) aus, damit die handwerklichen Grundkenntnisse der schwäbischen Küche nicht verloren gehen und auch nach unserer Generation noch fortgesetzt werden. En oim Satz gsagt: "Mir wellet mithelfa, di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".
Naja, ein paar weltläufige Anleihen oder gar eine spanische Küchenhilfe dürften vielleicht doch mitgewirkt haben. Bietet die Karte doch auch ein „Jägerschnitzel espanol“ (vom Iberico-Schwein) oder gar einen „Bananensplit Fidel Castro“ an. Das alles in schöner Eintracht mit den derzeitigen Schlachtfest-Sonderwochen – also Most und Metzelsupp für Mutige!
Ich selbst erreiche die Wirtschaft kurz vor 17 Uhr. Sofort beim Betreten des Lokals heftet sich ein eifriger, eilfertiger Kellner an meine Fersen, tauscht schnell noch ein Reserviert-Schild aus, weist mir rasch einen Tisch zu und erscheint eine halbe Minute später bereits mit der Speisekarte. Eines dürfte sofort klar sein: Hier wird keiner übersehen oder vergessen oder auch nur für kurze Zeit wartend allein gelassen. Das Lokal verfügt über drei Gasträume: den Hauptraum mit nur 6 Tischen, einer kleinen Empore und einem imposanten Tresen, den grosszügigen Nebenraum (mit einem stattlichen Bildnis des Brauereigründers Sanwald) und einem „Porschezimmer“ (was auch immer zu dieser Bezeichnung geführt hat). Es dominieren dunkles Holz, knarzendes Fischgrät-Parkett, rustikales Ambiente. Die Klientel bewegt sich zwischen einer giggelnden Mädelsrunde im Nebenzimmer (Junggesellinnenabschied? Geburtstagsfeier?), einem Lonesome Cowboy auf dem Barhocker, bis hin zum gelangweilten Halbhöhenlage-Ehepaar am Nachbartisch. Und noch etwas Erstaunliches wird klar: gegen 18 Uhr ist die Wirtschaft proppevoll. Wer jetzt nicht reserviert hat, dürfte Pech haben.
Da der emsige Kellner rasch eine Bestellung erwartet, wähle ich die Allgäuer Kässpätzle mit Salat (ausserhalb des Mittagsangebots für 12,80 Euro). Keine Viertelstunde später stehen sie bereits auf dem Tisch. Eine riesige, kaum zu bewältigende Portion. Würzig, mit reichlich frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer, fein gehacktem Schnittlauch und geschmälzten Zwiebeln. Sättigt ungemein. Nur der Salat lässt zu wünschen übrig: das Dressing ist eindeutig zu sauer und der Kartoffelsalat allzu knätschig geraten, verflüssigt sich fast. Der Geschmack der Tomatenachtel und Gurkenscheiben liegt im Minusbereich. Fühlt sich nicht unbedingt nach erstklassiger Ware an. Dafür versöhnt der Lemberger „Schiefer“ von der Winzergenossenschaft Fellbach, schön trocken, kräftig, tanninhaltig. Bedauerlicherweise sind auch in diesem Lokal keine Viertelesgläser mehr im Einsatz, sondern vermeintlich elegantere 0,2-Liter-Stielgläser.
Selbstverständlich dienert der Ober noch mehrere Mal heran und fragt, ob alles recht ist. Wie gesagt, vergessen wird hier niemand – auch nicht bei vollem Haus. Wer sich zu den räumlich etwas knapp bemessenen Toiletten durchschlängelt, kommt unweigerlich an der Durchreiche zur Küche vorbei und kann so, ganz nebenbei, noch des restlichen Speisenangebots ansichtig werden. Sehr beeindruckend ist die üppige Schlachtplatte mit Leberwurst, Kesselfleisch, Maultäschle, Sauerkraut, Kartoffelpüree (14,90 Euro). Die Portion könnte glatt für 2 Personen reichen. Auch ich muss zwischendrin die Segel streichen. Vermutlich könnte man sich die Reste einpacken lassen. Aber ich habe auch so mein Bestes gegeben, um „di Schwäbische Fahn a bissle höher zu halta".