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Eine Tischreservierung für die Brunnenstube erscheint vor allem sonntags dringend empfehlenswert zu sein. Meine Online-Reservierung klappt hervorragend, eine Bestätigung wird per Mail und SMS versandt. Unser Zweiertisch mit einer Eckbank liegt etwas abgetrennt vom Gastraum, geschützt und ruhig. Direkt am Fenster wird es im späten November allerdings doch etwas kühl und zugig. Noch eine Woche vorm 1. Advent ist das Lokal schon weihnachtlich dekoriert (wie übrigens die ganze Fussgängerzone Rottenburgs). Die Speisekarte verspricht, was meine Verwandten bereits vollmundig angekündigt hatten: durchweg klassische schwäbische Küche mit Flädlesuppe, Maultaschen, Kässpätzle, Zwiebelrostbraten – ergänzt durch beliebte Multi-Kulti-Gerichte wie Currywurst, türkisches Fladenbrot mit Schafskäse, diverse Salate. Dienstags ist immer Maultaschentag, Donnerstag Linsen-mit-Spätzle-Tag.
Wir wählen Schweinemedaillons mit frischen Champignons und Spätzle (16,50 Euro) von der aktuellen Aktionskarte, sowie Kässpätzle mit Röstzwiebeln (9,30 Euro) von der Standardkarte. Dazu jeweils einen Beilagensalat (4,40 Euro), den wir zwar nicht auf der Karte finden, der uns jedoch spontan angeboten wird. Nach rund 20 Minuten stehen die Gerichte zur besten Sonntagmittagsessenszeit bereits auf dem Tisch. Die auf einem amorph ausladenden Teller servierten Schweinemedaillons werden von zweierlei Saucen und reichlich Champignons sehr üppig begleitet. Zusammen mit den Spätzle wahrlich ein Gedicht und ungemein sättigend. Auch die mit würzigem Bergkäse zubereiteten Kässpätzle sind kaum zu wuppen. Der Beilagensalat aus Blattsalaten, gestiftelten Gurken und Möhren schwimmt für meinen Geschmack etwas zu dolle in einem knoblauchangehauchtem Thousand-Island-Dressing - aber da gehen die Geschmäcker sicherlich auseinander. Dafür mundet der Lehrensteinsfelder Steinacker, ein halbtrockener, harmonischer Riesling aus der Gegend von Heilbronn (0,1 l für 2,50 Euro), ganz prima zum heutigen Essen. Und der obligatorische Verdauungs-Williams-Christ (2,40 Euro) überzeugt durch Fruchtaromen und schmeckt kein bisschen sprittig (wie es in letzter Zeit leider öfter andernorts der Fall war). Die angezapfte Birne gehört übrigens zu einer der lustigen Illustrationen der Brunnenstube; aber die muss jeder Besucher selbst finden…
Auch wenn unsere Gutscheinkarte erst einmal skeptisch betrachtet wird, kann ich gottseidank auf eine vorhergehende schriftliche Bestätigung verweisen. So ist auch die durchweg freundliche, aufmerksame und versierte Servicedame positiv überrascht und kann noch etwas dazulernen. Eine ausgedruckte Rechnung erhalte ich anstandslos – übrigens auch nicht mehr selbstverständlich in Zeiten von digitalen Endgeräten. Positiv erwähnen möchte ich noch die strikte Einhaltung der Corona-Massnahmen: überall hängen Hinweisschilder und Desinfektionsmöglichkeiten, man hält den Mindestabstand ein und selbst auf der Toilette ist eines von drei Urinalen gesperrt. Das Impfzertifikat wurde gleich beim Eintreten gescannt. Der schriftliche Kontakterhebungsbogen bleibt während unseres gesamten Besuchs ausgefüllt auf dem Tisch liegen.
Sommers lädt vor dem Haus und am Brunnen ein Biergarten zum Draussensitzen ein. Sicherlich eine gute Idee für den nächsten Rottenburg-Besuch. Vielleicht komme ich dann sogar mit dem Fahrrad.