Zurück zu Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf
GastroGuide-User: Nolux
Nolux hat Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf in 55424 Münster-Sarmsheim bewertet.
vor 3 Jahren
"Nach wie vor die beste Weinstube der Region!"

Geschrieben am 22.07.2021 | Aktualisiert am 22.07.2021
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Weinstube im Weingut Kruger-Rumpf
Besucht am 21.07.2021 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 90 EUR
Manchmal passieren sie eben doch noch, die schönen Dinge im Leben. Und somit war es Zeit nach einigen Jahren mal wieder in die beste Weinstube an der Nahe einzukehren. Im Weingut Kruger Rumpf in Münster-Sarmsheim gibt es nicht nur mit die besten Weine der Region, sondern auch eine über die Grenzen hinaus bekannte Weinstube, die sich qualitativ über die letzten Jahre immer weiter gesteigert hat. Und ohne dabei abzuheben. Per Mail hatte ich schon sonntags zuvor um eine Reservierung angefragt, leider ohne irgendeine Rückmeldung. Also rief ich an jenem Mittwochmorgen zeitig dort an, um einen Tisch für zwei zu reservieren. Wurde dann auch freundlich bestätigt und dem Genuss am Abend sollte nix mehr im Weg stehen.

Pünktlich dort eingetroffen war schon die Hälfte der Tische besetzt, im Laufe des Abends beinahe komplett. Gut, dass ich auch an einem normalen Mittwoch reserviert hatte. Mit Maske bis zum Tisch, das kennt man ja, Kontaktdaten angeben und schon mal in der Karte gucken. Die weicht von der im Internet nur minimal ab. In meinem Fall an diesem Abend dann sogar zum Besseren. Zeit zum Studieren hatten wir genug, obwohl ich mit dem Essen deutlich schneller zum Entschluss kam. Blieb die Frage nach dem Wein. Klar, eine Flasche Mineralwasser medium (0,75 / 5€) ist ja mittlerweile obligatorisch, ich musste ja auch noch fahren. Nach ausgiebigem Studium der Weinkarte, die natürlich nur Hauseigene Weine vorhält, dazu alles was momentan verfügbar ist (auch im offenen Ausschank – Wink nach Rheine: 2014er Dautenpflänzer Riesling GG für magere 44€). Nach kurzem Hin und Her entschieden wir uns für einen Phyllit Riesling feinherb, Jahrgang 2020, die Flasche für 18,90€. Damit macht man bei den meisten Essen nichts falsch, auch wenn das andere hier etwas anders sehen werden.

Wir saßen also draußen und im Gegensatz zu meinem letzten Besuch 2016 hat sich in dieser Hinsicht auch nicht wirklich was verändert. Der Boden aus Kopfsteinpflaster oder Backsteinähnlichem, Tische und Stühle der klappbaren aber mittlerweile für meine in die Jahre gekommenen Knochen eher gewöhnungsbedürftigen Sorte, dazu Sitzkissen, blaue Tischläufer. Auf den Tischen schon feine Stoffservietten und Besteck, dazu ein Wasserglas und ein Blumengesteck aus frischem Lavendel, das immer wieder mal von Bienen aufgesucht wurde. Drumherum Grün, Stauden. Über allem ein großes Sonnen- / Regensegel. Ich finde es hier sehr ansprechend, einladend und gemütlich.

Der Service an diesem Abend wurde hauptsächlich von dem freundlichen Herrn, den ich morgens schon am Telefon hatte, mit größter Freundlichkeit, Können aber auch schlagfertig gewuppt. Eine weibliche Kollegin half ihm aus. Weinstubenchefin und ihr Mann saßen den ganzen Abend über zwischen den Gästen. Es fühlte sich also alles so an wie schon die letzten Male zuvor. Es sollte also ein gelungener Abend werden.

Nach der Bestellung kam zuerst die Flasche Wasser, der Wein wurde mir kredenzt, nachdem ich kurz die Örtlichkeiten aufgesucht hatte. Ich durfte einen Schluck probieren und anschließend für gut befinden. Wir beide waren uns einig – eine gute Wahl. Die Flasche wurde nach dem ersten Einschenken wieder kalt gelegt und am Abend regelmäßig nachgefüllt. So wünscht man sich das von einem aufmerksamen Kellner. Und es war nicht gerade wenig los. Dann kam ein bisschen Brot, Kräuterquark, dazu Salzflocken, beides jeweils in kleinen Weck Gläschen. Dazu noch zwei Radieschen. Der Quark ist ja nicht der Weisheit letzter Schluss, aber schlecht war es auch nicht. Als Einstieg mehr als in Ordnung. Immerhin sind wir in einer Weinstube. Meine gewählte Vorspeise ließ auch nicht lange auf sich warten. Meine Begleitung passte zunächst mal.

 
Geräucherter Rehrücken mit Berglinsensalat und Mönchskopf-Käse (15€)
 
Geräucherter Rehrücken - Linsensalat

Hatte ich im Internet gesehen und wollte es sofort haben. Für die 15€ mag es etwas mickrig rüberkommen. Ehrlichweise hatte ich mir auch ein paar Scheibchen mehr vom Reh gewünscht. Der Rücken war wohl kurz angebraten, dann angenehm geräuchert und kalt aufgeschnitten. Geschmacklich wunderbar, garniert mit fruchtigen Preiselbeeren. Dazu ein knackiger, wie frisch fruchtiger Salat aus Berglinsen, mit grünem Apfel, etwas Sellerie? und noch einer guten Zutat, die ich nicht definieren konnte. Nicht zu sehr säuerlich angemacht, sondern richtig fein. Dazu ein gut angemachter, bunter Blattsalat, mit frisch geschnittenen Möhrenspiralen, etwas Kresse und diverses Küchenkraut. Die Käseröschen hätte ich nicht unbedingt mit dem Gericht in Verbindung gebracht, aber es schmeckte richtig gut dazu. Solide und gute 4*
 
Bis zu unseren Hauptgängen sollte es eine gute halbe Stunde dauern. Für mich vielleicht weniger das Problem, doch meine Gegenüber hatte außer etwas Brot noch nicht allzu viel im Magen. Wir überlebten das Warten aber beide, und am Wein sollte es auch nicht mangeln. Dann wurde allerdings aufgetischt
 
 
Rumpsteak mit Pesto, Bratkartoffeln und Blattsalat (26€)
 
Rumpsteak - Bratkartoffeln
 
Das Bild soll erst mal reichen, ich darf aber ausrichten, dass das Fleisch perfekt gegart war, sehr saftig und zart schmeckte. Auch die Beilagen konnten überzeugen. Der Salat kam in einer separaten Schüssel, hätte man also auch mit meiner Vorspeie servieren können.

 
Filet von der Lachsforelle, Rosmarienkartoffeln und mediterranes Gemüse, Pesto (24€)
 
Lachsforelle - Mediterranes Gemüse
 
Rosmarinkartoffeln
 
Eigentlich wollte ich den Zander mit Blattsalat und Kartoffelstampf. Der war aber wohl ausgeschwommen. Zum Glück möchte ich meinen. Leider ist das Bild nicht richtig fokusiert. Der lag an diesem Abend bei mir dann doch etwas wo anders. Jedenfalls hielt der Teller was der Anblick versprach. Der Fisch war auf der Haut richtig knusprig gebraten, und war das auch noch als ich die Hälfte schon verputzt hatte. Leider hat die Saftigkeit darunter etwas gelitten, geschmacklich aber 1a. Für die an sich gut gebratenen Rosmarinkartoffeln hätte ich mir etwas mehr Salz gewünscht. Am edlen Mittelmeerkraut wurde zum Glück nicht gespart. Dann das Gemüse. Auberginen, Zucchini, Paprika und Paprika, dazu gesellte sich unten auch noch Paprika. Mir fast schon zu viel. An für sich alles ziemlich perfekt, knackig, nur kurz in der heißen Pfanne gebratene mundgerechte Stücke, mir war das Schotengemüse dann doch etwas zu viel und zu knackig. Hab‘s aber dennoch aufgegessen. Und auch hier fand sich Rosmarin und Thymian wieder, dazu grünes Pesto und die schon bekannte Möhren-Kräuter-Deko. Wäre ich jetzt ein übermäßiger Freund von (rohen) Paprika, hätte ich die fünf gezückt, so „nur“ 4,5*
 
 
Aber dennoch, wir beiden waren satt und zufrieden mit dem Essen. War auch nicht anders zu erwarten. Ein Dessert haben wir uns gespart. Gezahlt habe ich dann mit meinem guten Namen und der EC Karte. Und wie schon die Begrüßung war auch der Abschied herzlich und freundlich. Schön wenn man mit solchem Engagement seinem Job mit solcher Freude und Professionalität nachgeht und das auch auf den Gast überspringt. Das würde ich mir für so manche Lokale in und um Ingolstadt auch gerne mal wünschen. Hier in der Weinstube des Weingutes Kruger Rumpf darf man sich noch wohl fühlen und gerne wieder kommen.

(Bzgl. Ambiente und Sauberkeit verweise ich auf meine Rezi aus 2016)
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 16 andere finden diese Bewertung hilfreich.

simba47533 und 16 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.