Friedrichsruh
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In den Stubenweinbergen 1, 70327 Stuttgart
Restaurant Biergarten Ausflugsziel
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GastroGuide-User: carpe.diem
carpe.diem hat Friedrichsruh in 70327 Stuttgart bewertet.
vor 9 Jahren
"Ausflugsziel und Künstlerkneipe in einem"
Verifiziert

Geschrieben am 11.04.2016
Besucht am 10.04.2016
Zur Geschichte

Die Friedrichsruh, ein Ausflugslokal der besonderen Art, trägt viele schillernde Facetten, getreu der Überschrift bei Google „Wirtshaus Friedrichsruh - frech, intelligent, kultiviert“.
Verantwortlich dafür sind die Veteranen der Gastroszene - Atze Gericke und Hotte Eipper. Begonnen hat deren gemeinsame Laufbahn am Ende der 70er Jahre im legendären Jazzclub „Roger’s Kiste“ In der Hauptstätter Straße. Zeitzeuge diese Ära ist der Deckel des alten Klaviers aus der „Kiste“ mit Autogrammen vieler bedeutender Vertreter der internationalen Jazzszene, der über der Theke hängt. Nach vielen Jahren der Trennung haben sich die Beiden Ende 2009 wieder in der Friedrichsruh zusammengefunden und aus dem alternativen Gartenlokal ein beliebtes Ausflugsziel gemacht. Aus der vorletzten Station von Atze, dem Merlin, stammen Koch und Tische. (Wer mehr darüber wissen möchte siehe http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.wirtshaus-friedrichsruh-birkenstocks-und-lederjacke.c58894b0-e41e-47e5-b7da-adfc400075d8.html)
 
Lage und Anfahrt
Kann sich etwas schwieriger gestalten und sollte von Ortsfremden nur mit Navi versucht werden (Eingabe:  Stuttgart, In den Stubenweinbergen 1). Den nächsten Weg, vorbei an Bergkirche und Friedhof S-Wangen sollte man am besten zu Fuß gehen, denn dieser Verbindungsweg ist für PKW gesperrt und die Einhaltung wird häufig kontrolliert. Aber der 20 minütige Fußmarsch auf die Wangener Höhe ist eine gute Vorbereitung für den folgenden Sonntagsbrunch. Im Kirchweinberg gibt’s Parkplätze, wenn man früh genug kommt.
Das Lokal ist auch über S-Gablenberg über die Waldebene Ost zu erreichen. Die letzten 600 m ab Onkel Otto sind allerdings sonntags von 12:00-9:00 h gesperrt. Hab’s trotzdem probiert und Glück gehabt.
Hat man diese Odyssee hinter sich gebracht, eröffnet sich vom Biergarten (schwäbisch: Gartenwirtschaft) aus ein herrlicher Blick übers Neckartal und den Daimler.
 
Ambiente, Service, Sauberkeit
Die Friedrichsruh ist eine ambitionierte, urige Künstlerkneipe mit allem Drum und Dran. Ein Wohlfühlort mit familiärer Atmosphäre der besonderen Art. Die Gartenwirtschaft eine Perle in dieser Höhenlage, der Kinderspielplatz lobenswert.
Der Service klappt sehr gut. Auch Atze legt Hand an wenn nötig. Er ist sich nicht zu schade auch mal in der Küche nachzufragen, wenn er keine Antwort weiß.
Das Lokal macht einen sauberen, gepflegten Eindruck. Die Toiletten wurden gründlich saniert. Auf einem Schild in den Herrentoiletten entschuldigt man sich dafür, dass die alten Wandmalereien der Sanierung zum Opfer gefallen seien, dafür habe man aber ein Wohnclo geschaffen. Immerhin erinnern Fotos der mehr oder weniger sinnvollen Sprüche an den früheren Zustand.
 
Zum Angebot
Die Speisekarte spiegelt das Motto „mit ehrlicher Küche und Fairen Preisen“ wieder. Das beachtliche Angebot an Bier- (19) und Weinspezialitäten (12) mit akzeptablen Preisen kann sich sehen lassen. Die Standartkarte weist ein buntes Gemisch von Pasta, Pizzen, Salaten, Snacks und Vesper aus, eben Ausflugslokal mit Gartenwirtschaft. Besonders erwähnen daraus möchte ich den Geheimtipp „hausgemachtes Chili con Carne“ (6,00 €). Ab 18:00 h gibt es zusätzlich Spezialgerichte von der Angebotstafel.
 
Und nun zum Sonntags-Brunch (16,80 € p.P.)
dem  Ziel unseres heutigen Familientreffens. Pünktlich um 10:00 h öffneten sich die Pforten und es bot sich ein toller Anblick auf das reichlich bestückte Brunch-Büffet. Sauber aufgeteilt in die Bereiche Backwaren, Antipasti, Fisch, Fleisch, Müsli und Desserts. Von den 5 Eierspeisen konnte man bestellen, was man wollte, es wurde dann frisch in der Küche zubereitet und an den Tisch serviert. Auf der Theke gegenüber je ein Kaffee- und Teewasserbereiter mit ordentlichen Pots. Doch nun der Reihe nach.
Man konnte als Starter wählen zwischen einem Glas Sekt oder Orangennektar. Darauf folgte der 1. Gang zum Büffet. Die Qual der Wahl war groß, also nahm ich einfach von allem etwas.

·         Die italienisch, mediterranen Antipasti, gegrillte Paprika-, Zucchini-, Auberginen- und Tomatenscheiben, frisch zubereitet schmeckten ausgezeichnet (und keine schwarzen Stellen)
·         Auch die gefüllten Weinblätter , köstlich.
·         Am frisch aufgeschnittenen, rosafarbenen Lachs führte kein Weg vorbei.
·         Auch die kross gebratenen, warmen Hähnchenschenkel und der saftige Schinken waren nicht zu verachten. Dazu mundete köstlich der verfeinerte Sahnemeerrettich von Schamel.
·         Ein weiteres Highlight waren drei riesige Kugeln aus sahnigem Philadelphia Frischkäse, auf einer ovalen Platte dekorativ angerichtet.
·         Von den Eierspeisen wählte ich das Tomaten-Mozzarella-Omelett, in dieser Kombination bisher unbekannt, aber sehr fein (weil frisch zubereitet).
·         Zum Breakfast trank ich grünen Tee, von dem man holen konnte, soviel man wollte.
·         Die Schüssel mit frischem Obstsalat und den drei Yoghurtcremes hob ich mir für den 2. Gang auf.
·         Zu den Müslis gab’s frische Milch aus dem Milchpott, das einzige Angebot, von dem ich keinen Gebrauch machte.
 
Ab 12:00 h wurde der Lunch serviert.
·         Thailändische Kokosmilchsuppe mit ordentlich Ingwer drin. Sehr cremig, manchen zu scharf, mir aber genau richtig.
·         Ein großer Teller Blattsalate mit Joghurtdressing und Thunfisch, sehr schön präsentiert.
·         Die Spaghetti in Tomaten-Sahne-Soße mit Schafskäse und Oliven habe ich aus Kapazitätsgründen ausgelassen.
·         Das Geschnetzelte vom Schwein in Champion-Rahmsoße und hausgemachten Spätzle mundete ebenfalls köstlich.
·         Zum guten Schluss noch eine Rote Grütze (Schattenmorellen) mit Vanillesoße, ich liebe sie.
 
Jetzt wurde es Zeit den Kaffee zu probieren. Angeboten wurde der Ratsherrnkaffe von Hochland (100 % Arabica). Ein vollendeter Abschluss.
 
Fazit
Auf der Homepage befindet sich ein Link zur Wielandshöhe von Vincent Klink, wo angeblich der Chef speist. Ob da was abgefärbt hat? Eine Haute-Cusine wird hier trotz Höhenlage nicht geboten. Aber bei qualitativ hochwertigem, preiswertem Essen und Trinken in angenehmer Umgebung lässt es sich hier gut sein. Gerne wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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