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Es ist schon über ein Jahr her, dass ich das letzte Mal das "Nudelhaus" besucht habe. Diesmal war es auch ein reiner Zufall, dass ich mit meiner ehemaligen Kollegin hier zu Abend aß. Eigentich wollten wir vietnamesisch essen, jedoch hatte unser bevorzugtes Restaurant wegen Betriebsferien geschlossen. So entschlossen wir uns also unser Glück im - wie immer vollen - "Nudelhaus" zu probieren.
Wer frische, selbstgemachte Nudeln mit teilweise außergewöhnlichen Zutaten oder auch Klassiker der italienischen Küche zu fairen Preisen ausprobieren möchte, ist hier richtig! man darf sich jedoch nicht an Lautstärke und eng stehenden Tischen stören. Wenn es geht, sollte man reservieren!
Bedienung
Ich kam etwas später und meine Freundin hatte es schon geschafft einen kleinen, recht eng stehenden Zweiertisch auf der hinteren Empore zu ergattern. Die Bedienung kam sofort, als sie meine Ankunft bemerkte. Die Karten lagen schon auf dem Tisch. Den ganzen Abend war die Bedienung freundlich, schnell und bis aufs Ende auch recht aufmerksam. Positiv fand ich, dass die Servicekräfte wohl wirklich alle Nudelgerichte mit Nummern auswendig können und einem genügend Zeit zum Karte studieren und auswählen lassen. Das Besteck wird mit Servietten auf einem Teller auf den Tisch gestellt. Unser Wein war angenehm temperiert und wir bekamen auch die Geschmacksrichtungen an Sirup, die wir in unserem Latte Machiato haben wollten. Leider wurde man im Laufe des Abends etwas weniger berücksichtigt, was uns bis zur Wahl der Heißgetränke auch gar nicht so sehr auffiehl und auch nicht sehr störte. Guter, freundlicher Service, aber natürlich kein Highlight! Trotzdem ein anständiges Trinkgeld natürlich!
Das Essen
Aus zahlreichen Erfahrungen wählten wir keine Vorspeise, da die Portionen hier sowieso eher üppig ausfallen. Ich wählte "Hausgemachte grüne Bandnudeln mit Riesengarnelen, Austernpilzen, Paprika in eingelegten Cherrytomaten - Kokosmilchsauce" , meine Kollegin "Hausgemachte weiße Bandnudeln mit Seeteufelfilet und Oliven". Leider kann ich den Titel des Gerichts meiner Kollegin nicht mehr ganz genau rekonstruieren. Es hat wirklich ewig gedauert bis ich mich entscheiden konnte. Pizza verbietet sich im "Nudelhaus" von selbst, Sahnesoßen wollte ich auf Grund des anstehenden Sommers dann doch vermeiden, das Fleisch hatte ich irgednwie trocken in Erinnerung. Trotzdem blieben immer noch ca. 30 Gerichte übrig. Warum muss denn diese Karte so riesig sein? Natürlich Auswahl ist schön, ich mag jedoch lieber die etwas übersichtlicheren Karten. Also ging ich nach dem Ausschlussprinzip vor und versuchte etwas mit meinen liebsten Zutaten und möglichst hausgemachten Bandnudeln zu finden: Pilzen, Tomaten und Meeresfrüchten oder Käse z.B. Feta oder Spinat. Und - zu meiner großen Verwunderung - fand ich mein perfektes Hauptgericht. Natürlich haderte ich schon wieder bei der Bestellung, ob ich denn das Richtige bestellen würde. Ich hoffte, dass ich diesmal etwas wirklich Leckeres gewählt hatte, weil ich langsam auf Grund ziemlichen Hungers nervös wurde und neidisch zu den Gästen am Nachbartisch starrte. Zu meiner großen Freude, kam das Essen recht schnell und sah sehr appetitlich aus. Meine Risengarnelen ( vier Stück) hatten noch Kopf und Füße und ich wollte mich schon wieder ärgern, weil es doch immer so lange dauert die blöden DInger abzumachen. Umso erfreulicher, dass schon die eifrige Küche für mich alles "vorgelockert" hatte und es nur zur Dekoration wieder angelegt wurde. Trotzdem muss ich bemerken, dass ich erstens gerne einen separaten Teller für Tischabfälle habe und nicht den Teller fürs Besteck benutzen will und zweitens generell keine abfallenden Fühler oder sonstige Anhängsel des Essens in meinen Nudeln haben möchte. Das wiederum ist aber Ansichtssache!
Jetzt aber zum Essen: Meine Nudeln waren einfach perfekt! Frische, grüne Bandnudeln mit einer traumhaften, nicht zu fettigen, schmackhaften Soße (genau das richtige Verhältnis). Wirklich große Riesengarnelen, geschmacklich abgestimmte Austernpilze und nicht zu dominante Paprikastückchen mit saftigen Cherrytomaten. Klasse Kombination und Idee! Hierfür würde ich fünf Sterne vergeben, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Wen diese Kombination reizt, sollte dringend einmal diese Nudeln bestellen! Neugierig auf den Seeteufel, wagte ich mich als "Nicht- Fischesserin" an ein Häppchen vom Teller meiner Kollegin. Fabelhaft! Wahrscheinlich hätte mir dieses Gericht auch geschmeckt, meine Freundin sah auch recht glücklich beim Verspeisen aus. Allerdings fiel mir wirklich eine Unmenge an Oliven auf: Meine Kollegin mag Oliven ja sehr gerne, mir wäre das eindeutig zuviel gewesen. Gerade, weil Oliven so intensiv und fettig sind.
Nachdem die Teller leergeputzt, wir zufrieden und satt waren, entschieden wir uns nach einer kleineren Pause doch noch für einen Nachtisch: "Tiramisu". Man erlebt ja jegliche Vergewaltigung von diesem klassisch, italienischen Nachtisch, doch das hier hätte man wirklich einfach anders benennen müssen. Uns wurde ein ordentlich großes, stark mit Kakao bestäubtes Stück "Tiramisu" serviert, welches mit Blaubeeren und anderen Früchten garniert war. Leider hatte dieses Dessert absolut nichts mit dem üblichen Kaffeegeschmack oder den leckeren Löffelbisquits zu tun, jeglicher leichter, angenehmer Alkoholgeschmack fehlte. Irgendwie einfach nett süß und eher Vanillepudding, ich bin mir ziemlich sicher, dass hier keine Maskarpone verwendet wurde. Gott sei Dank aber auch kein Sahnedesaster! Wer auch immer diesen Nachtisch fabriziert hat, sollte entweder nochmal ein anderes Rezept bemühen oder man benennt den Nachtisch einfach anders. Er war ja durchaus lecker, aber eben kein Tiramisu. Enttäuschte Gäste sind immer nicht gut. Deshalb muss ich hier auch einen Stern abziehen, obwohl die Hauptgerichte hervorragend waren! Die weitere Dessertauswahl war übrigens ähnlich unspektakulär.
Das Ambiente
Die Einrichtung wurde ja schon mehrmals beschrieben. Es ist irgendwie immer ziemlich eng im "Nudelhaus", wir saßen auch recht gequetscht. Ich musste halb in den Gang rücken, der eigentlich für die Kellnerinnen vorgesehen war. Nicht ganz so optimal. Viel schlimmer als die Enge ist jedoch die Laustärke! Ich spreche wirklich laut und werde öfters darauf hingewiesen, dass ich doch meine Lautstärke etwas anpassen könnte. Hier musste ich mich über den kleinen Tisch beugen und fast schreien. Erholung ist hier Fehlanzeige. Mit der schwindenden Gastanzahl wurde es jedoch leiser. Trotzdem ein Manko, dass mir doch den Aufenthalt sehr vermiest, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Ohren leiden.
Sauberkeit
Ich konnte nichts zu bemängeln feststellen. Ich gehe jedoch davon aus, dass es Ecken gibt, die sauberer sein könnten, weil es sehr eng ist.