Das Wirtsehepaar Schaar hat viel investiert. Doch ihr Pachtvertrag endet wie der des benachbarten Waldcampingplatzes in drei Jahren.
Lothar Schaar ist erbost: In der Sächsischen Zeitung stand, dass die "Kneipe" am Waldcampingplatz Heidemühlenteich geschlossen habe. Dabei haben sie eine adrette kleine Gaststube mit Biergarten, keine Kneipe. Außerdem stehen seine Frau Barbara und er jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag ab 11 Uhr hinter dem Tresen und versorgen durstige Radfahrer mit Bier, das Badevolk vom Heidemühlenteich mit Bockwurst und Limo und die eine betagte Dauercamperin vom Campingplatz, die jeden Sonntag herkommt, mit dem Mittagessen des Tages.
Eigentlich gehört ihre kleine Imbissgaststätte "zum Heidemühlenteich" auch gar nicht zu dem Waldcampingplatz - sie haben ihren Bereich separat gepachtet. Allerdings haben die Geschichten von Campingplatz und Gastrobetrieb einen gemeinsamen Anfang und ein gemeinsames Ende: In DDR-Zeiten war in Schaars heutiger Gaststube ein kleiner Konsum mit einer Imbiss-Ausgabe für die Camper untergebracht.
"Als Hagen Kusebauch 1991 den Campingplatz übernahm, wollte er ihn zu einer Adresse für Camper aus ganz Europa machen", erinnert sich Lothar Schaar. Mit dieser Ansage stürzten sich Schaar und seine Frau in den Umbau der Konsum-Verkaufsstelle. "Ich habe mal zusammengerechnet: 180.000 Euro haben wir im Lauf der Jahre investiert", sagt er nun, gut 30 Jahre später.
Sie rissen Wände raus, ließen die Elektrik neu verlegen, bauten Toiletten ein, dazu noch Sickergruben, später Abwasserleitungen. Erfüllten Auflage vom Ordnungsamt, von der Hygiene, vom Bauamt. Der gemütliche Gastraum und der kleine Biergarten im Grünen zeigen, dass sie regelmäßig gepflegt werden.
"Eigentlich müssten wir jetzt mal die Maler bestellen. Aber das bringt ja nichts mehr", sagt Schaar. Denn genau wie der Campingplatz endet auch für ihn und seine Frau die Pacht zum Jahr 2025. "Wir haben noch die Option auf jeweils ein Jahr Verlängerung, aber wer weiß, wie fit wir dann noch sind." Schließlich haben beide ihren 70. Geburtstag schon lange hinter sich gelassen.
Deshalb ärgern sie sich auch gar nicht so sehr, dass für ihre Zeit hinterm Tresen und in der Küche ein Ende in Sicht ist. Doch dass sie all das, was sie so lange aufgebaut haben, nicht weitergeben können - das wurmt sie schon. "Denn gerade für einen Nachfolger, der hier draußen vielleicht auch mal übernachten muss, hatten wir noch einen Bungalow dazugekauft." Sie selbst wissen, wie das ist, zum Heidemühlenteich zu pendeln: Jahrelang führten sie auch im Dresden-Löbtauer Kupplungswerk die Kantine.
Mit dem Campingplatz nebenan haben sie schon lange nichts mehr zu tun: "Anfangs pachtete Kusebauch das ganze Gelände von der Stadt Rabenau. Die übergab es später dem Forst, und der gab uns und dem Campingplatz zwei gesonderte Pachtverträge." Die Dauercamper, die jetzt noch da sind, würden sowieso kaum mal vorbeikommen. Wer zu ihrer Imbissgaststätte nahezu am Ende des G-Flügels will, muss den Campingplatz auch gar nicht betreten.
Trotz der Nähe zum Naturhotel Heidemühle, das auch über ein Restaurant verfügt, ist ein Angebot wie das Schaars selten geworden: Bockwurst, Soljanka, Tiegelwurst mit Sauerkraut, Kartoffelsalat, Kamenzer und Wiener, Bier und Limo - genau die Sorte unkomplizierter, sättigender gastronomischer Nahversorgung, die auf einer Radtour wie eine kleine Oase wirkt oder eine Wanderung mit einem Ziel versehen. Und die im Osterzgebirge immer seltener zu finden ist.
Das Wirtsehepaar Schaar hat viel investiert. Doch ihr Pachtvertrag endet wie der des benachbarten Waldcampingplatzes in drei Jahren.
Lothar Schaar ist erbost: In der Sächsischen Zeitung stand, dass die "Kneipe" am Waldcampingplatz Heidemühlenteich geschlossen habe. Dabei haben sie eine adrette kleine Gaststube mit Biergarten, keine Kneipe. Außerdem stehen seine Frau Barbara und er jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag ab 11 Uhr hinter dem Tresen und versorgen durstige Radfahrer mit Bier, das Badevolk vom Heidemühlenteich mit Bockwurst und Limo und die eine... mehr lesen
Gaststätte Zum Heidemühlenteich
Gaststätte Zum Heidemühlenteich€-€€€Biergarten, Gaststätte03504617716Heidestraße 79, 01734 Rabenau
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"Die Betreiber der Gaststätte "Zum Heidemühlenteich" öffnen bis zum Schluss" JenomeDas Wirtsehepaar Schaar hat viel investiert. Doch ihr Pachtvertrag endet wie der des benachbarten Waldcampingplatzes in drei Jahren.
Lothar Schaar ist erbost: In der Sächsischen Zeitung stand, dass die "Kneipe" am Waldcampingplatz Heidemühlenteich geschlossen habe. Dabei haben sie eine adrette kleine Gaststube mit Biergarten, keine Kneipe. Außerdem stehen seine Frau Barbara und er jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag ab 11 Uhr hinter dem Tresen und versorgen durstige Radfahrer mit Bier, das Badevolk vom Heidemühlenteich mit Bockwurst und Limo und die eine
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Lothar Schaar ist erbost: In der Sächsischen Zeitung stand, dass die "Kneipe" am Waldcampingplatz Heidemühlenteich geschlossen habe. Dabei haben sie eine adrette kleine Gaststube mit Biergarten, keine Kneipe. Außerdem stehen seine Frau Barbara und er jeden Freitag, Sonnabend und Sonntag ab 11 Uhr hinter dem Tresen und versorgen durstige Radfahrer mit Bier, das Badevolk vom Heidemühlenteich mit Bockwurst und Limo und die eine betagte Dauercamperin vom Campingplatz, die jeden Sonntag herkommt, mit dem Mittagessen des Tages.
Eigentlich gehört ihre kleine Imbissgaststätte "zum Heidemühlenteich" auch gar nicht zu dem Waldcampingplatz - sie haben ihren Bereich separat gepachtet. Allerdings haben die Geschichten von Campingplatz und Gastrobetrieb einen gemeinsamen Anfang und ein gemeinsames Ende: In DDR-Zeiten war in Schaars heutiger Gaststube ein kleiner Konsum mit einer Imbiss-Ausgabe für die Camper untergebracht.
"Als Hagen Kusebauch 1991 den Campingplatz übernahm, wollte er ihn zu einer Adresse für Camper aus ganz Europa machen", erinnert sich Lothar Schaar. Mit dieser Ansage stürzten sich Schaar und seine Frau in den Umbau der Konsum-Verkaufsstelle. "Ich habe mal zusammengerechnet: 180.000 Euro haben wir im Lauf der Jahre investiert", sagt er nun, gut 30 Jahre später.
Sie rissen Wände raus, ließen die Elektrik neu verlegen, bauten Toiletten ein, dazu noch Sickergruben, später Abwasserleitungen. Erfüllten Auflage vom Ordnungsamt, von der Hygiene, vom Bauamt. Der gemütliche Gastraum und der kleine Biergarten im Grünen zeigen, dass sie regelmäßig gepflegt werden.
"Eigentlich müssten wir jetzt mal die Maler bestellen. Aber das bringt ja nichts mehr", sagt Schaar. Denn genau wie der Campingplatz endet auch für ihn und seine Frau die Pacht zum Jahr 2025. "Wir haben noch die Option auf jeweils ein Jahr Verlängerung, aber wer weiß, wie fit wir dann noch sind." Schließlich haben beide ihren 70. Geburtstag schon lange hinter sich gelassen.
Deshalb ärgern sie sich auch gar nicht so sehr, dass für ihre Zeit hinterm Tresen und in der Küche ein Ende in Sicht ist. Doch dass sie all das, was sie so lange aufgebaut haben, nicht weitergeben können - das wurmt sie schon. "Denn gerade für einen Nachfolger, der hier draußen vielleicht auch mal übernachten muss, hatten wir noch einen Bungalow dazugekauft." Sie selbst wissen, wie das ist, zum Heidemühlenteich zu pendeln: Jahrelang führten sie auch im Dresden-Löbtauer Kupplungswerk die Kantine.
Mit dem Campingplatz nebenan haben sie schon lange nichts mehr zu tun: "Anfangs pachtete Kusebauch das ganze Gelände von der Stadt Rabenau. Die übergab es später dem Forst, und der gab uns und dem Campingplatz zwei gesonderte Pachtverträge." Die Dauercamper, die jetzt noch da sind, würden sowieso kaum mal vorbeikommen. Wer zu ihrer Imbissgaststätte nahezu am Ende des G-Flügels will, muss den Campingplatz auch gar nicht betreten.
Trotz der Nähe zum Naturhotel Heidemühle, das auch über ein Restaurant verfügt, ist ein Angebot wie das Schaars selten geworden: Bockwurst, Soljanka, Tiegelwurst mit Sauerkraut, Kartoffelsalat, Kamenzer und Wiener, Bier und Limo - genau die Sorte unkomplizierter, sättigender gastronomischer Nahversorgung, die auf einer Radtour wie eine kleine Oase wirkt oder eine Wanderung mit einem Ziel versehen. Und die im Osterzgebirge immer seltener zu finden ist.
gefunden bei: https://www.saechsische.de/glashuette/mit-dem-campingplatz-verschwindet-auch-der-imbiss-am-heidemuehlenteich-5742376-plus.html