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Seit über 4 Jahrzehnten führt nun Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) unter der Woche als auch am Samstag, steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Unter der Woche kommt es fast nie vor, dass zur Mittagszeit mehr als 2 Tische frei sind.
Wir waren bezüglich des Publikums gestern Abend überrascht, gerade viele in unserem Alter besuchen das Hemmlein. Die Zeit kann das Hemmlein zwar nicht anhalten, dafür aber vieles aus der guten alten Zeit bewahren. Wir studieren die Speisekarte, mittlerweile dürften die tagesaktuellen Karten (rechts oben das Datum) mit dem PC geschrieben werden, dennoch sind sie im Schreibmaschinen Stil gehalten, mit dem Charme des rot-schwarzen Farbband`s. Zu den Anfangszeiten wurde aus C mit Kugelschreiber ein Euro Zeichen gemacht, das geht jetzt natürlich viel einfacher per Tastendruck.
Vervollständigt wird die Speisekarte mit der bekannten Schnitzelkarte, sowie einer Saisonkarte. Allerdings ist es uns für die "frischen Pfifferlingen" noch etwas zu trocken. Kommen diese normalerweise nicht erst Ende August Anfang September ?? Ich musste an den Bericht im TV denken, frische Pfifferlinge aus Polen, frisch kommend von vierköpfigen Bauern, nahe Tschernoby :-).
Die Schnitzelkarte habe ich schon rauf und runter gegessen, mein Favorit ganz klar "Schnitzel mit Kochkäse" sowie das "Mailänder Schnitzel". Bestellt man eine normale Portion sind mindestens immer 2 große Schnitzel auf dem Teller. Diese werden frisch geklopft und in Butter und Schmalz ausgebacken, Kalorien darf man da halt nicht zählen. Die Schnitzelgerichte mit Beilage und marktfrischem Salat alle zwischen 8 und maximal 11 Euro (für Mailänder Art, mit Kochschinken und Käse sowie einer ordentlichen Portion Haschee überbacken)
Wir schielen rüber, wieder kommen zwei u40 Paare und suchen sich 15 Minuten nach 20 Uhr einen großen vierer Tisch aus, langsam wird es richtig voll. Daher bestellen wir schnell, von der Tagesempfehlung soll es für mich eine 300 Gramm Rahm-Hackkugel mit Kroketten sein, dazu gibt einen Salat (6,50). Meine Frau entscheidet sich für das kleine Hawaii Schnitzel, dazu Röstis und auch einen Beilagensalat (8,50).
Die beiden Paare staunen nicht schlecht, sie sind erstaunt von der Mischung aus Pokalen, Zinnfiguren und Bildern in der Gaststube. Sie unterstreichen das Grundsolide, das Grundehrliche im Hemmlein. Ehrlich, bodenständig auch die Essen und die Portionsgrößen, passend zum Ambiente.
Der servierte Hackbraten, als Kugel geformt, zaubert ein dickes Schmunzeln auf mein Gesicht. Herrlich fluffig, innen schön weich, überragend gut abgeschmeckt das Hack, die Zwiebelchen ganz fein und wohl vorher in der Pfanne angeschwitzt und nicht wie unsere Griechischen Freude, die die Zwiebeln oftmals roh in ihre "Tschiwaptschischi" pressen. Schön auch, dass die Beilagen immer seperat in einer silbernen Schüssel serviert werden, die Röstis meiner Frau auf einem Teller. Auch das Hawai Schnitzel erntet meine Frau mit kleinen Begeisterungszüge in ihrem Gesicht.
Wir sind beide eigentlich pappsatt, vorab gab es einen großen Salat (mit frischem Karottensalat, Gurkensalat und Bohnen mit Mais), dennoch entscheiden wir uns für eine Dritte Hauptspeise, die wir uns als Dessert teilen. Kaiserschmarrn mit Apfelmus (5,80). Boah, war der lecker. Da hat uns auch die Wartezeit von mehr als eine halbe Stunde nichts ausgemacht. Der war tadellos, geschmacklich 1 mit Stern.
Fazit:
Eine geschichtliche und gastronomische Zeitreise in die Vergangenheit - bodenständige, regionale Hausmannskost - zu unverschämt günstigen Preisen.