Geschrieben am 27.07.2015 2015-07-27| Aktualisiert am
27.07.2015
Besucht am 25.07.2015
...Hemmlein, unter vielen Mannheimern als "Mannheimer Wirtschaft" bezeichnet. Jenes zu beschreiben, ist fast schon die berühmten Enten nach Athen getragen. Betritt man das erste Mal die Gaststube, begibt sich der Gast auf eine historische Zeitreise, an der Wand hängt z.B. ein Auszug vom Einwohnerbuchmeldeamt aus 1918, einen halben Meter weiter ein Bild, Tag 1 nach der Bombardierung der Amerikaner und Ende des 2. Weltkrieges, fast alles in schwarz weiß. Die leicht vergilbten Wände sind mit Fotos, Bildern und Zeitungsausschnitte gesäumt, sie spiegeln für die Mannheimer unvergessliche Augenblicke und Erlebnisse wieder.
Seit über 4 Jahrzehnten führt nun Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) unter der Woche als auch am Samstag, steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Unter der Woche kommt es fast nie vor, dass zur Mittagszeit mehr als 2 Tische frei sind.
Wir waren bezüglich des Publikums gestern Abend überrascht, gerade viele in unserem Alter besuchen das Hemmlein. Die Zeit kann das Hemmlein zwar nicht anhalten, dafür aber vieles aus der guten alten Zeit bewahren. Wir studieren die Speisekarte, mittlerweile dürften die tagesaktuellen Karten (rechts oben das Datum) mit dem PC geschrieben werden, dennoch sind sie im Schreibmaschinen Stil gehalten, mit dem Charme des rot-schwarzen Farbband`s. Zu den Anfangszeiten wurde aus C mit Kugelschreiber ein Euro Zeichen gemacht, das geht jetzt natürlich viel einfacher per Tastendruck.
Vervollständigt wird die Speisekarte mit der bekannten Schnitzelkarte, sowie einer Saisonkarte. Allerdings ist es uns für die "frischen Pfifferlingen" noch etwas zu trocken. Kommen diese normalerweise nicht erst Ende August Anfang September ?? Ich musste an den Bericht im TV denken, frische Pfifferlinge aus Polen, frisch kommend von vierköpfigen Bauern, nahe Tschernoby :-).
Die Schnitzelkarte habe ich schon rauf und runter gegessen, mein Favorit ganz klar "Schnitzel mit Kochkäse" sowie das "Mailänder Schnitzel". Bestellt man eine normale Portion sind mindestens immer 2 große Schnitzel auf dem Teller. Diese werden frisch geklopft und in Butter und Schmalz ausgebacken, Kalorien darf man da halt nicht zählen. Die Schnitzelgerichte mit Beilage und marktfrischem Salat alle zwischen 8 und maximal 11 Euro (für Mailänder Art, mit Kochschinken und Käse sowie einer ordentlichen Portion Haschee überbacken)
Wir schielen rüber, wieder kommen zwei u40 Paare und suchen sich 15 Minuten nach 20 Uhr einen großen vierer Tisch aus, langsam wird es richtig voll. Daher bestellen wir schnell, von der Tagesempfehlung soll es für mich eine 300 Gramm Rahm-Hackkugel mit Kroketten sein, dazu gibt einen Salat (6,50). Meine Frau entscheidet sich für das kleine Hawaii Schnitzel, dazu Röstis und auch einen Beilagensalat (8,50).
Die beiden Paare staunen nicht schlecht, sie sind erstaunt von der Mischung aus Pokalen, Zinnfiguren und Bildern in der Gaststube. Sie unterstreichen das Grundsolide, das Grundehrliche im Hemmlein. Ehrlich, bodenständig auch die Essen und die Portionsgrößen, passend zum Ambiente.
Der servierte Hackbraten, als Kugel geformt, zaubert ein dickes Schmunzeln auf mein Gesicht. Herrlich fluffig, innen schön weich, überragend gut abgeschmeckt das Hack, die Zwiebelchen ganz fein und wohl vorher in der Pfanne angeschwitzt und nicht wie unsere Griechischen Freude, die die Zwiebeln oftmals roh in ihre "Tschiwaptschischi" pressen. Schön auch, dass die Beilagen immer seperat in einer silbernen Schüssel serviert werden, die Röstis meiner Frau auf einem Teller. Auch das Hawai Schnitzel erntet meine Frau mit kleinen Begeisterungszüge in ihrem Gesicht.
Wir sind beide eigentlich pappsatt, vorab gab es einen großen Salat (mit frischem Karottensalat, Gurkensalat und Bohnen mit Mais), dennoch entscheiden wir uns für eine Dritte Hauptspeise, die wir uns als Dessert teilen. Kaiserschmarrn mit Apfelmus (5,80). Boah, war der lecker. Da hat uns auch die Wartezeit von mehr als eine halbe Stunde nichts ausgemacht. Der war tadellos, geschmacklich 1 mit Stern.
Fazit:
Eine geschichtliche und gastronomische Zeitreise in die Vergangenheit - bodenständige, regionale Hausmannskost - zu unverschämt günstigen Preisen.
...Hemmlein, unter vielen Mannheimern als "Mannheimer Wirtschaft" bezeichnet. Jenes zu beschreiben, ist fast schon die berühmten Enten nach Athen getragen. Betritt man das erste Mal die Gaststube, begibt sich der Gast auf eine historische Zeitreise, an der Wand hängt z.B. ein Auszug vom Einwohnerbuchmeldeamt aus 1918, einen halben Meter weiter ein Bild, Tag 1 nach der Bombardierung der Amerikaner und Ende des 2. Weltkrieges, fast alles in schwarz weiß. Die leicht vergilbten Wände sind mit Fotos, Bildern und Zeitungsausschnitte gesäumt, sie spiegeln... mehr lesen
4.0 stars -
"Wo wird noch der Wein in grün-gerillten Römergläsern serviert ?? - Richtig, im ..." DaueresserGK0712 ...Hemmlein, unter vielen Mannheimern als "Mannheimer Wirtschaft" bezeichnet. Jenes zu beschreiben, ist fast schon die berühmten Enten nach Athen getragen. Betritt man das erste Mal die Gaststube, begibt sich der Gast auf eine historische Zeitreise, an der Wand hängt z.B. ein Auszug vom Einwohnerbuchmeldeamt aus 1918, einen halben Meter weiter ein Bild, Tag 1 nach der Bombardierung der Amerikaner und Ende des 2. Weltkrieges, fast alles in schwarz weiß. Die leicht vergilbten Wände sind mit Fotos, Bildern und Zeitungsausschnitte gesäumt, sie spiegeln
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Hemmlein
Besucht am 13.03.2015
Deutsche Küche, bodenständig und regional. Damit ist eigentlich alles gesagt. Fast alles.... Wir fahren mit der Straba in die City, steigen am Marktplatz aus und laufen rüber in die S Quadrate. Ziel sollte das Hemmlein sein.
Seit über 4 Jahrzehnten führt Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Meist mit Nudeln und Gemüse. So auch heute. Wir hatten noch nichts bestellt, stand die Gemüsebrühe mit Bandnudeln, Karottenstifte und Blumenkohl auf dem Tisch.
In der Zwischenzeit wurde uns die bestellten Getränke serviert. Eine Mittagstischkarte gibt es nicht, dennoch sind die Preise generell günstig. Schweinegerichte knapp unter der 10 Euro Marke, Rindfleisch um die 12 Euro.
Wir entscheiden uns für Schnitzel mit Bolognese überbacken, dazu Pommes und Salat (9,80). Meine Begleitung wählt den Wurstsalat mit Bratkartoffeln (6,80). Es wird nachgefragt ob wir Käse wünschen oder nicht.
Der Salat wird vorab serviert. Grüner Kopfsalat, Rettich, Karotte, alles frisch alles knackig. meist angemacht mit einer süßlich sauren Essig/Öl Soße.
Wir schauen uns um, an der Wand hängt z.B. ein Auszug vom Einwohnerbuchmeldeamt aus den 20er Jahren, viele Fotos in schwarz weiß. So etwas mitten in der Innenstadt zu finden, ist eine wirkliche Überraschung - das dachte ich, als ich vor Jahren das erste Mal hier Gast war. Es verströmt nach wie vor den besonderen Charme eines 60er-Jahre Restaurants und die Karte ist im Schreibmaschinenstil geschrieben Man hat ebenfalls das Gefühl, dass man die Gäste schon 30 Jahre kennt, man kennt sich mit Vornamen ... dazu die alten Stofftischdecken, die Weingläser mit grünem Glasgriff (die hatte meine Oma vor 40 Jahren)
Die Bedienung bringt Schnitzel und Wurstsalat. Ich hatte 2 mittelgroße Schnitzel, paniert und in Butter ausgebacken. Obendrauf gekochter Schinken, Käse und leckere Bolognesesoße, das Gericht mit den Pommes, die in einer 80er Jahre Alu Schüssel separat serviert wurden und den groß dimensionierten Beilagensalat muss erst einmal bezwungen werden. Ich bin eigentlich ein guter Esser, aber ich schaffte es nicht ganz. Der Wurstsalat wurde wohl frisch angemacht, allerdings mögen wir ihn lieber, wenn er etwas "gezogen" ist. Dennoch komme ich insgesamt auf gute 4 Sterne beim Essen.
Fazit:
Eine Zeitreise in die Vergangenheit - bodenständige, regionale Hausmannskost - und das Mitten in Mannheim.
Deutsche Küche, bodenständig und regional. Damit ist eigentlich alles gesagt. Fast alles.... Wir fahren mit der Straba in die City, steigen am Marktplatz aus und laufen rüber in die S Quadrate. Ziel sollte das Hemmlein sein.
Seit über 4 Jahrzehnten führt Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Meist mit Nudeln und Gemüse. So auch heute. Wir hatten noch... mehr lesen
4.0 stars -
"Eine Zeitreise in die Vergangenheit - bodenständige, regionale Hausmannskost" DaueresserGK0712Deutsche Küche, bodenständig und regional. Damit ist eigentlich alles gesagt. Fast alles.... Wir fahren mit der Straba in die City, steigen am Marktplatz aus und laufen rüber in die S Quadrate. Ziel sollte das Hemmlein sein.
Seit über 4 Jahrzehnten führt Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Meist mit Nudeln und Gemüse. So auch heute. Wir hatten noch
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Seit über 4 Jahrzehnten führt nun Ursula Kaiser gemeinsam mit Kindern und Enkel die Gaststätte. Kommt man in der Mittagszeit (zwischen 11 und 14.30) unter der Woche als auch am Samstag, steht kaum nach dem Sitzen schon die Tagessuppe auf dem Tisch. Unter der Woche kommt es fast nie vor, dass zur Mittagszeit mehr als 2 Tische frei sind.
Wir waren bezüglich des Publikums gestern Abend überrascht, gerade viele in unserem Alter besuchen das Hemmlein. Die Zeit kann das Hemmlein zwar nicht anhalten, dafür aber vieles aus der guten alten Zeit bewahren. Wir studieren die Speisekarte, mittlerweile dürften die tagesaktuellen Karten (rechts oben das Datum) mit dem PC geschrieben werden, dennoch sind sie im Schreibmaschinen Stil gehalten, mit dem Charme des rot-schwarzen Farbband`s. Zu den Anfangszeiten wurde aus C mit Kugelschreiber ein Euro Zeichen gemacht, das geht jetzt natürlich viel einfacher per Tastendruck.
Vervollständigt wird die Speisekarte mit der bekannten Schnitzelkarte, sowie einer Saisonkarte. Allerdings ist es uns für die "frischen Pfifferlingen" noch etwas zu trocken. Kommen diese normalerweise nicht erst Ende August Anfang September ?? Ich musste an den Bericht im TV denken, frische Pfifferlinge aus Polen, frisch kommend von vierköpfigen Bauern, nahe Tschernoby :-).
Die Schnitzelkarte habe ich schon rauf und runter gegessen, mein Favorit ganz klar "Schnitzel mit Kochkäse" sowie das "Mailänder Schnitzel". Bestellt man eine normale Portion sind mindestens immer 2 große Schnitzel auf dem Teller. Diese werden frisch geklopft und in Butter und Schmalz ausgebacken, Kalorien darf man da halt nicht zählen. Die Schnitzelgerichte mit Beilage und marktfrischem Salat alle zwischen 8 und maximal 11 Euro (für Mailänder Art, mit Kochschinken und Käse sowie einer ordentlichen Portion Haschee überbacken)
Wir schielen rüber, wieder kommen zwei u40 Paare und suchen sich 15 Minuten nach 20 Uhr einen großen vierer Tisch aus, langsam wird es richtig voll. Daher bestellen wir schnell, von der Tagesempfehlung soll es für mich eine 300 Gramm Rahm-Hackkugel mit Kroketten sein, dazu gibt einen Salat (6,50). Meine Frau entscheidet sich für das kleine Hawaii Schnitzel, dazu Röstis und auch einen Beilagensalat (8,50).
Die beiden Paare staunen nicht schlecht, sie sind erstaunt von der Mischung aus Pokalen, Zinnfiguren und Bildern in der Gaststube. Sie unterstreichen das Grundsolide, das Grundehrliche im Hemmlein. Ehrlich, bodenständig auch die Essen und die Portionsgrößen, passend zum Ambiente.
Der servierte Hackbraten, als Kugel geformt, zaubert ein dickes Schmunzeln auf mein Gesicht. Herrlich fluffig, innen schön weich, überragend gut abgeschmeckt das Hack, die Zwiebelchen ganz fein und wohl vorher in der Pfanne angeschwitzt und nicht wie unsere Griechischen Freude, die die Zwiebeln oftmals roh in ihre "Tschiwaptschischi" pressen. Schön auch, dass die Beilagen immer seperat in einer silbernen Schüssel serviert werden, die Röstis meiner Frau auf einem Teller. Auch das Hawai Schnitzel erntet meine Frau mit kleinen Begeisterungszüge in ihrem Gesicht.
Wir sind beide eigentlich pappsatt, vorab gab es einen großen Salat (mit frischem Karottensalat, Gurkensalat und Bohnen mit Mais), dennoch entscheiden wir uns für eine Dritte Hauptspeise, die wir uns als Dessert teilen. Kaiserschmarrn mit Apfelmus (5,80). Boah, war der lecker. Da hat uns auch die Wartezeit von mehr als eine halbe Stunde nichts ausgemacht. Der war tadellos, geschmacklich 1 mit Stern.
Fazit:
Eine geschichtliche und gastronomische Zeitreise in die Vergangenheit - bodenständige, regionale Hausmannskost - zu unverschämt günstigen Preisen.