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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Gasthaus Zahm in 66111 Saarbrücken bewertet.
vor 7 Jahren
"Zum "Zahm" muss man, wenn überhaupt, erst langsam wieder Vertrauen fassen"
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Geschrieben am 22.09.2018 | Aktualisiert am 23.09.2018
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Gasthaus Zahm
Besucht am 22.09.2018 2 Personen Rechnungsbetrag: 29 EUR
Nachdem das Traditionshaus "Gasthaus Zahm" (eröffnet  1911) auf der Saarstraße 6 unweit des St.Johanner Marktes einrichtungsmäßig, speisekartenmäßig und servicemäßig seine Gottseidank recht kurze und von den Stammgästen absolut nicht honorierte "Hip and Cool-Phase" 2017 hinter sich gelassen hatte konnten wir uns trotzdem längere Zeit nicht zu einem Besuch entschliessen zumal das Gasthaus jetzt nicht mehr von einem Wirt sondern von einer doch ziemlich nichtssagenden  Gaststätten-Betriebs-GmbH geführt wird. Heute war es dann aber doch soweit und wir waren als frühere Stammgäste zu Zeiten der Herren Wirte Ruppel bzw. später dann Becker gespannt. Leider hatte ich nichts zum Fotografieren dabei, das Foto "Fisch und Meeresfrüchte" habe ich zuhause gemacht.

Ambiente: Der hochmoderne Dekokram an den Wänden hat einigen Plakaten der Saarbrücker Altstadtfeste (beginnend beim ersten im Jahre 1975) Platz gemacht, das Edelstahl- und Plastik-Gestühl wurde zugunsten des alten Mobiliars (wo man das wohl wieder hervorgekramt hat?) entfernt und an der einen Wand hinter dem Tresen hängen Fotos aus der Geschichte des "Zahm". So weit so gut; leider nimmt fast den gesamten Platz an der Wand, auf die man von den Tischen am Fenster schaut, eine teilweise abgespulte dicke Rolle hundsgewöhnliches braunes Packpapier und mittig darauf der kleine Zettel mit dem Hinweis auf die "Fisch und Meeresfrüchte"-Aktion (17.-23.09.18) ein. Kunst oder Gedankenlosigkeit? Ich weiß es nicht; was ich allerdings weiß ist dass ich mich insgesamt nicht mehr so behaglich wie im früheren "Zahm" fühle. Für das Ambiente vergebe ich zweieinhalb Sterne.

Sauberkeit: Zweieinhalb Sterne, denn so richtig sauber war es für mich ersichtlich nur im vorderen Gastraum; den hinteren Gastraum habe ich nicht betreten und die Damen-Toilette auch nicht, aber zumindest auf der Herren-Toilette wäre eine Inspektion durch Meister Proper und Konsorten mit anschliessender Action wünschenswert.

Service: Eine Dame kümmerte sich um die Gäste im Gastraum und auch um die wenigen Wagemutigen (alles Raucher?) , die an den Tischen im Aussenbereich Platz genommen hatten. Müsste ich ihr ein Arbeitszeugnis ausstellen stünde darin u.a. "sie war freundlich zu den Gästen und hat sich redlich bemüht". Dazu mehr unter "Essen und Trinken". Zweieinhalb Sterne.

Essen und Trinken: Meine Frau trank eine Fanta (0,2l EUR 2,50) , ich gönnte mir ein Weizenbier der hiesigen Traditionsbrauerei Bruch (0,5l EUR 3,80), was ich nicht wieder tun werde.Alle Bruch-Erzeugnisse, egal ob das Bruch No.1, das Landbier, das Zwickel, das Bock oder eines der anderen jahreszeitlich bedingten Aktionsbiere schmeckten und schmecken mir, aber mit diesem für mich etwas muffig schmeckenden Weizenbier mag ich mich nicht anfreunden.

Meine Frau bestellte sich das "Samstagssüppchen" (EUR 6,50) und ich wählte "Moules Frites à la crême" für EUR 15,50. Es dauerte recht lange bis die Gerichte kamen bzw. ein Teil davon, denn meine Frites waren zunächst schlicht und ergreifend vergessen worden. Auch als die Bedienung wieder einmal Zeit für uns fand und ich nach den Frites fragte wusste sie erst einmal überhaupt nicht was ich eigentlich wollte. Als ich ihr erklärte, dass diese ja wohl zum Gericht gehören, hatte ich die Hälfte meiner Moules bereits verspeist ehe die Nachlieferung meiner Frites gebracht wurde. Ich muss aber bescheinigen, dass sie sehr gut geschmeckt haben. Geschmeckt haben auch die Moules, obwohl sie nicht wie von mir bestellt  "à la crême" sondern "marinière" waren. Hatte die Bedienung meine Bestellung falsch weitergegeben oder hatte die Küche gepennt? Ich wollte dem nicht weiter nachgehen, sonst hätte ich ja noch länger warten müssen bis das von mir Bestellte irgendwann richtig ausgeführt und komplett vor mir gestanden hätte.

Das auf der Schiefertafel vor dem Eingang   des "Zahm" angepriesene Samstagssüppchen mit Wursteinlage erwies sich als ein Gemüsesüppchen; so richtig glücklich war meine Frau mit ihrer Wahl nicht.  Zitat: "Sie hat nicht  schlecht geschmeckt aber so richtig gut auch nicht. Und die Gemüse-Kombination Sellerie, Paprika und Tomate hat mir nicht zugesagt".
 
Unter Würdigung des Erlebten wäre ich geneigt nicht mehr als zweieinhalb Sterne für "Essen und Trinken" zu vergeben. Da ich aber hoffe, dass das "Zahm" sowohl in Sachen Küche (wie auch im  Service) noch eine gute Schüppe  drauflegen und  damit zu alter Qualität zurückfinden kann, lege ich noch einen halben Stern dazu.

Preis-/Leistung: Die aufgerufenen Preise sind rund um den St.Johanner Markt üblich, selbst wenn der direkt neben dem "Zahm" liegende italienische Mitbewerber die Muscheln um zwei Euro günstiger anbietet. Da die Leistung für uns heute aber nicht so ganz stimmig war, vergebe ich hier zweieinhalb Sterne.

Fazit: Wir würden ganz gerne wiederkommen, beim nächsten Besuch sollten dann aber Küche und Service besser sein, um uns wieder wie früher an das Zahm" zu binden. Zumindest heute kann ich nämlich auch das "Gesamtpaket Zahm" nur mit zweieinhalb Sternen bewerten.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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DerBorgfelder und 11 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.