Ein paar Tage entspannen und wandern in der Pfalz waren angesagt. Kein Hotel und kein Sternelokal standen auf dem Programm. Wir hatten eine Ferienwohnung gemietet und haben die Gegend um Deidesheim erkundet, einige Stationen auf der Weinstraße besucht. Zur Stärkung haben wir spontan in der Zeit vier eher einfache Gasthäuser aus dem Umkreis aufgesucht.
Die Stadt Deidesheim mit rund 3.700 Einwohnern weist eine hohe Dichte an Lokalen aller Kategorien aus. Allein fünf Restaurants werden von Michelin und GaultMillau in ihren Listen geführt. Sogar zweimal leuchtet ein Stern; ebenso haben zwei Lokale den BIP (gut und günstig). Es ist eben eine ausgewiesene Touristenregion; denn die Bevölkerung am Ort kann so viele Wirte nicht ernähren. Aber die Gegend ist auch sehenswert: Schöne Landschaften, mildes Klima, viel Sonne, guter Wein. Allerdings sieht man in der Ferne Richtung Rhein auch viele Schlote der Industrie rauchen. Nicht alle Nachbargemeinden verbreiten jedoch den Eindruck von Luxus und Wohlstand. Ganze Gegenden wirken beim Spaziergang etwas glanzlos, manches Haus steht leer, Weinberge sind nicht in Bewirtschaftung. Die Wege der Weinstraße führen nicht nur durch die Natur, sondern auch über die geteerten Ortsverbindungen, die Dörfer sind oft nur an der Durchfahrt bebaut. Daher liegen auch die Gasthäuser häufig nahe beieinander. Aber in der Vorsaison – in der wir uns schließlich befanden - sind auch einige noch geschlossen.
Das schmucke Haus „Zur Kanne“ liegt an der schmalen Durchgangsstraße. Das Restaurant hat eine Terrasse und den Innengastraum des Lokals. In diesem Bereich des Ortes stehen noch weitere alte gut gepflegte Fachwerkhäuser.
Ambiente 3/5
„Michelin“ vergibt dem Lokal den „BIP“ und schreibt: „Im ältesten Gasthaus der Pfalz (1160 erstmals erwähnt) erlebt man mit Karin und Florian Winter richtig nette Gastgeber. Aus der gehobenen und verfeinerten Regionalküche des Chefs sollten Sie z. B. Steinpilzsaumagen oder Zweierlei von der Helmbachforelle probieren! Dazu die tolle Auswahl an Bürklin-Wolf-Weinen. … guten Komfort“.
Uns waren für die Gemütlichkeit abträgig: die Tische standen uns zu eng, wir fanden die Stühle unbequem. Viele Bänke standen an den Wänden und somit waren die Plätze nicht einfach zu erreichen (Service unter anderem schwierig, Stühle hängen Nachbarn am Rücken etc.). Die Gespräche von Nachbarn waren oft durch die Nähe, wörtlich zu hören – eigene Konversation macht dann keinen Spaß mehr.
Aber es gab auch reichlich positive Dinge: Stoffserviette, gute Gläser - von Zwiesel glaube ich. Am Platz gab es keine Tischdecken aber die Platten waren mit Intarsien bzw. bemalten Elementen versehen und wirkten auf uns recht dekorativ.
Aber wir mögen nicht Enge und hohen Lärmpegel.
Sauberkeit 4/5
Das Lokal war gut gepflegt und schön hergerichtet.
Sanitär 4/5
Der Bereich erschien uns relativ klein, aber mit ansprechender Einrichtung versehen und grundsätzlich angenehm. Schade war, dass die Stoffhandtücher bei den Herren ausgegangen waren und lieblos in einem überfüllten Behälter lagen – bei den Damen war aber alles vorhanden. Service 3/5
Am Anfang wurde aufmerksam bedient und die Speisen erklärt, auch die Weine wurden vorgestellt, es gab auch den Probeschluck; bis dahin gut - dann ließ die Sorgfalt im Laufe der Zeit nach. Der Service war seltener zu sehen – obwohl die Anzahl der Gäste zurückging. Vielleicht haben wir in den Augen des Hauses zu wenig bestellt und erzeugten nicht den Eindruck viel Trinkgeld springen zu lassen. Wie dem auch sei – eigentlich ist das Potential vorhanden. – Schon Ruth Reichl, „Falscher Hase“ schildert in ihrem Buch wie unterschiedlich Gäste behandelt werden: Einfach köstlich liest es sich dort, wie sie, zum Beispiel verkleidet als neureiches Provinz-Ei, in den nobelsten Restaurants missachtet wird, in denen sie zuvor als bekannte Testerin der New York Times verhätschelt wurde.
Die verkosteten Speisen 3/5
Wir wollten auf jeden Fall den berühmten Saumagen der Pfalz vor Ort probieren; denn wir kannten das Gericht nur aus der Literatur oder aus dem Fernsehen (oft auch in Verbindung mit Satireberichten zu Helmut Kohl).
Gruß aus der Küche:
Couscous-Salat mit Kräutern und sahniger Soße
Das Gericht war schön angerichtet und schmeckte ordentlich.
Pfälzer Saumagen: Der Inhalt bestand aus Bratwurstbrät (40 Prozent Wollschwein, Brät fein, grob, Stückchen), Möhrchen, Kartoffeln und vielen Kräutern wie Majoran, Piment, Lorbeer. Das wird zu einem Teig verarbeitet, der früher in einen Schweinemagen (Dialekt Saumagen) heute ehe in einem Darm oder Kunstprodukt gegart wird. Das wird dann in Scheiben geschnitten und serviert. Wir bekamen je drei Scheiben; viel Salz war leider verwendet worden – mir war es zu salzig, meiner Frau jedoch nur grenzwertig gewürzt.
Beilage: Kartoffelstampf und Sauerkraut - zweimal je 16,00
Dessert: Beschwipstes Sorbet (Johannisbeere und Hochprozentiges) – 3,00
Das Eis war gut gemacht - für uns passte der Schnaps nicht so gut dazu. Die Aromen wurden vom Alkohol erschlagen.
Die Getränke waren schmackhaft und haben uns zugesagt.
Preis-Leistungs-Verhältnis 4
Völlig in Ordnung. Auch die Getränke sind normal kalkuliert.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt: Alles war frisch zubereitet und ordentlich gemacht – außer der Umgang mit Salz vielleicht. Doch das Gesamtbild an diesem Tage hat uns nicht besonders überzeugt. Da das Lokal aber sonst oft gute Kritiken bekommt, ist ein weiterer Besuch nicht ausgeschlossen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Ein paar Tage entspannen und wandern in der Pfalz waren angesagt. Kein Hotel und kein Sternelokal standen auf dem Programm. Wir hatten eine Ferienwohnung gemietet und haben die Gegend um Deidesheim erkundet, einige Stationen auf der Weinstraße besucht. Zur Stärkung haben wir spontan in der Zeit vier eher einfache Gasthäuser aus dem Umkreis aufgesucht.
Die Stadt Deidesheim mit rund 3.700 Einwohnern weist eine hohe Dichte an Lokalen aller Kategorien aus. Allein fünf Restaurants werden von Michelin und GaultMillau in ihren Listen... mehr lesen
Gasthaus zur Kanne
Gasthaus zur Kanne€-€€€Restaurant0632696600Weinstraße 31, 67146 Deidesheim
3.0 stars -
"Da hatten wir mehr erwartet …" kgsbusEin paar Tage entspannen und wandern in der Pfalz waren angesagt. Kein Hotel und kein Sternelokal standen auf dem Programm. Wir hatten eine Ferienwohnung gemietet und haben die Gegend um Deidesheim erkundet, einige Stationen auf der Weinstraße besucht. Zur Stärkung haben wir spontan in der Zeit vier eher einfache Gasthäuser aus dem Umkreis aufgesucht.
Die Stadt Deidesheim mit rund 3.700 Einwohnern weist eine hohe Dichte an Lokalen aller Kategorien aus. Allein fünf Restaurants werden von Michelin und GaultMillau in ihren Listen
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Die Stadt Deidesheim mit rund 3.700 Einwohnern weist eine hohe Dichte an Lokalen aller Kategorien aus. Allein fünf Restaurants werden von Michelin und GaultMillau in ihren Listen geführt. Sogar zweimal leuchtet ein Stern; ebenso haben zwei Lokale den BIP (gut und günstig). Es ist eben eine ausgewiesene Touristenregion; denn die Bevölkerung am Ort kann so viele Wirte nicht ernähren. Aber die Gegend ist auch sehenswert: Schöne Landschaften, mildes Klima, viel Sonne, guter Wein. Allerdings sieht man in der Ferne Richtung Rhein auch viele Schlote der Industrie rauchen. Nicht alle Nachbargemeinden verbreiten jedoch den Eindruck von Luxus und Wohlstand. Ganze Gegenden wirken beim Spaziergang etwas glanzlos, manches Haus steht leer, Weinberge sind nicht in Bewirtschaftung. Die Wege der Weinstraße führen nicht nur durch die Natur, sondern auch über die geteerten Ortsverbindungen, die Dörfer sind oft nur an der Durchfahrt bebaut. Daher liegen auch die Gasthäuser häufig nahe beieinander. Aber in der Vorsaison – in der wir uns schließlich befanden - sind auch einige noch geschlossen.
Das schmucke Haus „Zur Kanne“ liegt an der schmalen Durchgangsstraße. Das Restaurant hat eine Terrasse und den Innengastraum des Lokals. In diesem Bereich des Ortes stehen noch weitere alte gut gepflegte Fachwerkhäuser.
Ambiente 3/5
„Michelin“ vergibt dem Lokal den „BIP“ und schreibt: „Im ältesten Gasthaus der Pfalz (1160 erstmals erwähnt) erlebt man mit Karin und Florian Winter richtig nette Gastgeber. Aus der gehobenen und verfeinerten Regionalküche des Chefs sollten Sie z. B. Steinpilzsaumagen oder Zweierlei von der Helmbachforelle probieren! Dazu die tolle Auswahl an Bürklin-Wolf-Weinen. … guten Komfort“.
Uns waren für die Gemütlichkeit abträgig: die Tische standen uns zu eng, wir fanden die Stühle unbequem. Viele Bänke standen an den Wänden und somit waren die Plätze nicht einfach zu erreichen (Service unter anderem schwierig, Stühle hängen Nachbarn am Rücken etc.). Die Gespräche von Nachbarn waren oft durch die Nähe, wörtlich zu hören – eigene Konversation macht dann keinen Spaß mehr.
Aber es gab auch reichlich positive Dinge: Stoffserviette, gute Gläser - von Zwiesel glaube ich. Am Platz gab es keine Tischdecken aber die Platten waren mit Intarsien bzw. bemalten Elementen versehen und wirkten auf uns recht dekorativ.
Aber wir mögen nicht Enge und hohen Lärmpegel.
Sauberkeit 4/5
Das Lokal war gut gepflegt und schön hergerichtet.
Sanitär 4/5
Der Bereich erschien uns relativ klein, aber mit ansprechender Einrichtung versehen und grundsätzlich angenehm. Schade war, dass die Stoffhandtücher bei den Herren ausgegangen waren und lieblos in einem überfüllten Behälter lagen – bei den Damen war aber alles vorhanden.
Service 3/5
Am Anfang wurde aufmerksam bedient und die Speisen erklärt, auch die Weine wurden vorgestellt, es gab auch den Probeschluck; bis dahin gut - dann ließ die Sorgfalt im Laufe der Zeit nach. Der Service war seltener zu sehen – obwohl die Anzahl der Gäste zurückging. Vielleicht haben wir in den Augen des Hauses zu wenig bestellt und erzeugten nicht den Eindruck viel Trinkgeld springen zu lassen. Wie dem auch sei – eigentlich ist das Potential vorhanden. – Schon Ruth Reichl, „Falscher Hase“ schildert in ihrem Buch wie unterschiedlich Gäste behandelt werden: Einfach köstlich liest es sich dort, wie sie, zum Beispiel verkleidet als neureiches Provinz-Ei, in den nobelsten Restaurants missachtet wird, in denen sie zuvor als bekannte Testerin der New York Times verhätschelt wurde.
Die verkosteten Speisen 3/5
Wir wollten auf jeden Fall den berühmten Saumagen der Pfalz vor Ort probieren; denn wir kannten das Gericht nur aus der Literatur oder aus dem Fernsehen (oft auch in Verbindung mit Satireberichten zu Helmut Kohl).
Gruß aus der Küche:
Couscous-Salat mit Kräutern und sahniger Soße
Das Gericht war schön angerichtet und schmeckte ordentlich.
Pfälzer Saumagen: Der Inhalt bestand aus Bratwurstbrät (40 Prozent Wollschwein, Brät fein, grob, Stückchen), Möhrchen, Kartoffeln und vielen Kräutern wie Majoran, Piment, Lorbeer. Das wird zu einem Teig verarbeitet, der früher in einen Schweinemagen (Dialekt Saumagen) heute ehe in einem Darm oder Kunstprodukt gegart wird. Das wird dann in Scheiben geschnitten und serviert. Wir bekamen je drei Scheiben; viel Salz war leider verwendet worden – mir war es zu salzig, meiner Frau jedoch nur grenzwertig gewürzt.
Beilage: Kartoffelstampf und Sauerkraut - zweimal je 16,00
Dessert: Beschwipstes Sorbet (Johannisbeere und Hochprozentiges) – 3,00
Das Eis war gut gemacht - für uns passte der Schnaps nicht so gut dazu. Die Aromen wurden vom Alkohol erschlagen.
Riesling Großes Gewächs – 6,50
Haus-Riesling – 3,20
Taunusquelle – 5,50
Espresso – 2,80
Apfelbrand – 5,50
Schwarze Johannisbeere – 4,00
Die Getränke waren schmackhaft und haben uns zugesagt.
Preis-Leistungs-Verhältnis 4
Völlig in Ordnung. Auch die Getränke sind normal kalkuliert.
Fazit
3 – wenn es sich ergibt: Alles war frisch zubereitet und ordentlich gemacht – außer der Umgang mit Salz vielleicht. Doch das Gesamtbild an diesem Tage hat uns nicht besonders überzeugt. Da das Lokal aber sonst oft gute Kritiken bekommt, ist ein weiterer Besuch nicht ausgeschlossen.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)