Wirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige Zukunft voraus. Wenn auch mitunter nur eine kurze. „Aber bin doch Gastronom. Ich weiß lange, was heutzutage in unserer Branche läuft“, sagt er . Ob mit oder ohne Berg …
Obwohl: Er muss schon eingestehen, dass der Kamenzer Hausberg seine eigenen Gesetze hat. „Anfangs dachte ich wirklich: Das machst du hier mit Links und 40 Fieber“, schmunzelt er. „Davon bin ich aber schon lange abgekommen“, so Fuhrmeister. Der 63-Jährige kämpft bald im fünften Jahr mit seinem Team an vorderster Front – um Anerkennung. Zufriedene Gäste. Respekt auf der ganzen Linie. Summa summarum um ein volles Haus. Dieses hat Frank Fuhrmeister von Mai bis September oder rund um Weihnachten fast von allein. Der Kamenzer Hutberg ist nicht nur, aber vor allem auch zur Rhododendronblüte Anlaufpunkt für ganze Heerscharen von Spaziergängern und Touristen. „In Spitzenzeiten könnten wir doppelt so viele Plätze und Angestellte haben“, sagt der Chef. Manch ein Gast machte ihm das schon zum Vorwurf. Ob man denn nicht ordentlich planen könnte, wenn man schon weiß, dass schönes Wetter wird und die Knospen sprießen?
Saisonkräfte sind Mangelware
Doch gerade ausgebildete Angestellte sind oft Mangelware. Die regionale Gastroszene sei ausgelaugt, es gäbe nicht viel Nachwuchs. Kaum ein junger Mensch lernt noch in einem Beruf, der sich vorwiegend am Wochenende und nachts abspielt. Und in dem man mittlerweile zwar auch den Mindestlohn verdient, doch dafür mehr als das mindeste tun muss. „Vor allem Köche sind absolute Mangelware“, weiß Fuhrmeister. Und auch Saisonkräfte. „Kaum einer möchte sich nur für drei oder vier Monate einstellen lassen“, sagt er. Länger braucht er das Übermaß an Arbeitskräften aber nicht. Kehrt der Herbst ein auf dem Hutberg, wird es auch schlagartig ruhig. Laufkundschaft wie am Kamenzer Marktplatz habe man hier oben nicht. Der Umsatz sinkt mit der Gradzahl am Thermometer. „Allerdings hätten wir einen richtig schönen Winter gebraucht. Mit Schnee zum Rodeln oder für winterliche Spaziergänge“, so Frank Fuhrmeister.
Deshalb sei man froh, dass die Familienfeiern weiterhin boomen. Hochzeiten werden zwar auch vorwiegend im Frühjahr und Sommer gefeiert, doch runde Geburtstage und Jubiläen laufen das ganze Jahr über. Auch Trauerfeiern – wegen der Nähe zum Just-Friedhof. „Unser Terminplan ist voll. Ich musste bereits einigen Hochzeitsgesellschaften absagen“, so der Wirt. Die Gäste kommen zunehmend aus der weiteren Region. Zum Beispiel aus Dresden. Grund dafür sei, dass man in der Landeshauptstadt oft nicht länger als bis Mitternacht feiern dürfe. Viele Lokale halten sich da an die Gesetzmäßigkeiten. „Eine ausgelassene Hochzeitsfeier geht aber schon mal gut und gern bis 3 um 4 Uhr. Bei uns ist so etwas möglich“, sagt Frank Fuhrmeister.
Wenn auch der logistische Kraftakt dahinter meistens immens ist. Denn keiner der Mittagsgäste am kommenden Tag fragt, ob die letzte Nacht Remmidemmi im Haus war. Oder wie innerhalb von ein paar Stunden komplett umgeräumt und saubergemacht wurde. Da sich die meisten Feiern auf die Wochenenden verlagern, ist das Team der Hutberg-Gaststätte ständig am Stühle und Tisch schleppen. „Unsere Gäste lieben gerade die Individualität. Dass sie sich aussuchen können, welche Räume sie belegen wollen“, so Frank Fuhrmeister.
Ganz nebenbei kocht die Gaststätte an den Vormittagen noch ein paar Hundert Mittagessen für Schulen, Horte und Rentner der Region. „Wir sind stolz, dass es seit 20 Jahren noch immer dieselben Kunden sind“, freut sich der Wirt. Und wenn die Hutbergbühnen-Saison nebenan anbricht, wird noch mehr rotiert. Vier Konzerte gilt es 2016 abzusichern. Wenigstens bautechnisch ist dieses Jahr nicht viel vorgesehen. „Wir holen Anlauf und sammeln Kraft für die Erneuerung der Fenster 2017.“
(C) SZ KM Ina Förster
Wirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige... mehr lesen
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"Der Hutberg bedeutet harte Arbeit" JenomeWirt Frank Fuhrmeister freut sich, dass Gäste seine Bemühungen annehmen. Die Gastrobranche muss aber kämpfen.
Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige
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Ärmelhochkrempeln? Nach kleinen Misserfolgen immer wieder aufstehen? Das kennt Frank Fuhrmeister. Wer auf dem Kamenzer Hutberg als Wirt bestehen möchte, muss Zähigkeit und einen gewissen Sinn für Humor mitbringen. Das haben bereits seine Vorgänger unter Beweis stellen müssen. Manch einer ist daran gescheitert. Beides bringt der Cunnersdorfer mit. Als er vor vier Jahren den Berggasthof übernahm, lächelten einige milde über ihn. Andere sagten ihm eine stressige Zukunft voraus. Wenn auch mitunter nur eine kurze. „Aber bin doch Gastronom. Ich weiß lange, was heutzutage in unserer Branche läuft“, sagt er . Ob mit oder ohne Berg …
Obwohl: Er muss schon eingestehen, dass der Kamenzer Hausberg seine eigenen Gesetze hat. „Anfangs dachte ich wirklich: Das machst du hier mit Links und 40 Fieber“, schmunzelt er. „Davon bin ich aber schon lange abgekommen“, so Fuhrmeister. Der 63-Jährige kämpft bald im fünften Jahr mit seinem Team an vorderster Front – um Anerkennung. Zufriedene Gäste. Respekt auf der ganzen Linie. Summa summarum um ein volles Haus. Dieses hat Frank Fuhrmeister von Mai bis September oder rund um Weihnachten fast von allein. Der Kamenzer Hutberg ist nicht nur, aber vor allem auch zur Rhododendronblüte Anlaufpunkt für ganze Heerscharen von Spaziergängern und Touristen. „In Spitzenzeiten könnten wir doppelt so viele Plätze und Angestellte haben“, sagt der Chef. Manch ein Gast machte ihm das schon zum Vorwurf. Ob man denn nicht ordentlich planen könnte, wenn man schon weiß, dass schönes Wetter wird und die Knospen sprießen?
Saisonkräfte sind Mangelware
Doch gerade ausgebildete Angestellte sind oft Mangelware. Die regionale Gastroszene sei ausgelaugt, es gäbe nicht viel Nachwuchs. Kaum ein junger Mensch lernt noch in einem Beruf, der sich vorwiegend am Wochenende und nachts abspielt. Und in dem man mittlerweile zwar auch den Mindestlohn verdient, doch dafür mehr als das mindeste tun muss. „Vor allem Köche sind absolute Mangelware“, weiß Fuhrmeister. Und auch Saisonkräfte. „Kaum einer möchte sich nur für drei oder vier Monate einstellen lassen“, sagt er. Länger braucht er das Übermaß an Arbeitskräften aber nicht. Kehrt der Herbst ein auf dem Hutberg, wird es auch schlagartig ruhig. Laufkundschaft wie am Kamenzer Marktplatz habe man hier oben nicht. Der Umsatz sinkt mit der Gradzahl am Thermometer. „Allerdings hätten wir einen richtig schönen Winter gebraucht. Mit Schnee zum Rodeln oder für winterliche Spaziergänge“, so Frank Fuhrmeister.
Deshalb sei man froh, dass die Familienfeiern weiterhin boomen. Hochzeiten werden zwar auch vorwiegend im Frühjahr und Sommer gefeiert, doch runde Geburtstage und Jubiläen laufen das ganze Jahr über. Auch Trauerfeiern – wegen der Nähe zum Just-Friedhof. „Unser Terminplan ist voll. Ich musste bereits einigen Hochzeitsgesellschaften absagen“, so der Wirt. Die Gäste kommen zunehmend aus der weiteren Region. Zum Beispiel aus Dresden. Grund dafür sei, dass man in der Landeshauptstadt oft nicht länger als bis Mitternacht feiern dürfe. Viele Lokale halten sich da an die Gesetzmäßigkeiten. „Eine ausgelassene Hochzeitsfeier geht aber schon mal gut und gern bis 3 um 4 Uhr. Bei uns ist so etwas möglich“, sagt Frank Fuhrmeister.
Wenn auch der logistische Kraftakt dahinter meistens immens ist. Denn keiner der Mittagsgäste am kommenden Tag fragt, ob die letzte Nacht Remmidemmi im Haus war. Oder wie innerhalb von ein paar Stunden komplett umgeräumt und saubergemacht wurde. Da sich die meisten Feiern auf die Wochenenden verlagern, ist das Team der Hutberg-Gaststätte ständig am Stühle und Tisch schleppen. „Unsere Gäste lieben gerade die Individualität. Dass sie sich aussuchen können, welche Räume sie belegen wollen“, so Frank Fuhrmeister.
Ganz nebenbei kocht die Gaststätte an den Vormittagen noch ein paar Hundert Mittagessen für Schulen, Horte und Rentner der Region. „Wir sind stolz, dass es seit 20 Jahren noch immer dieselben Kunden sind“, freut sich der Wirt. Und wenn die Hutbergbühnen-Saison nebenan anbricht, wird noch mehr rotiert. Vier Konzerte gilt es 2016 abzusichern. Wenigstens bautechnisch ist dieses Jahr nicht viel vorgesehen. „Wir holen Anlauf und sammeln Kraft für die Erneuerung der Fenster 2017.“
(C) SZ KM Ina Förster