Geschrieben am 27.10.2019 2019-10-27| Aktualisiert am
27.10.2019
Besucht am 23.10.2019Besuchszeit: Abendessen 6 Personen
Rechnungsbetrag: 306 EUR
Die 16-km-Runde von Herrenstrunden über Dürscheid und Herkenrath zurück nach Herrenstrunden liegt hinter uns drei Wanderpärchen. Jetzt stehen wir vor der Malteser Komturei in Herrenstrunden, wo wir uns ein Schlemmermahl gönnen wollen. Tags zuvor haben wir deshalb reserviert.
Das Ambiente ****/*****
Die Malteser Komturei ist heute ein Baudenkmal und diente einst als Verwaltungssitz des Johanniterordens. Das imposante zweigeschossige und in gebrochenem Weiß verputzte Bruchsteinhaus trägt ein hoch aufragendes Walmdach, aus dem über drei Etagen Gauben ragen. Die roten Fensterladen sind mit vier weißen, gleichschenkligen Dreiecken verziert, von denen jeweils zwei sich an den Spitzen gegenüberstehen, so dass sie an eine Eieruhr erinnern. Zwei dieser „Eieruhren“ stehen an jedem Fensterladen übereinander und ähneln jeweils der senkrechten Achse des Johanniterkreuzes. Malteser Komturei – Frontansicht
Sehr schön ist der Blick auf Hotel und Restaurant von der Rückseite des Gebäudes aus. Hier fällt der Blick über den Hausweiher auf die Terrasse des Restaurants. Malteser Komturei – Rückansicht
Zwischen dem Hausweiher und der am Haus vorbeiführenden L 286 liegt der geräumige Parkplatz des Restaurants. An kostenlosen Parkplätzen mangelt es aber im kleinen Herrenstrunden ohnehin nicht, auch nicht in der unmittelbaren Umgebung der Komturei.
Auf den Webseiten der Malteser Komturei wird die Geschichte des Hauses beschrieben. Auch GG-Kollege kgsbus ist in seinem Beitrag aus 2017 kurz auf die Geschichte des Hauses eingegangen.
Im Gegensatz zum äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert trifft der Gast im Innern auf ein farbenfrohes, modernes und sehr ansprechendes Ambiente. Dunkelrote Wände, behängt mit zahlreichen Bildern und beleuchtet mit Spots kontrastieren optisch zur weißen Decke und harmonisieren mit den dunkelbraunen Polsterbänken und der passenden Bestuhlung, die sich um die helleren Holztische gruppieren. Gastraum I
Die Tische sind zum Teil eingedeckt, Tischsets aus Vlies, Besteck und Tellerchen, Blumenschmuck, Gläser, weiße Servietten als Rolle stehend und an manchen Tischen ein großer Tischleuchter mit brennenden Kerzen. Gastraum II
Als wir eintreten und unsere Reservierung erwähnen, werden wir von einem freundlichen, jungen Herrn zu unserem Tisch begleitet. Unser Tisch
Wir sind alle Sechs von diesem Ambiente beeindruckt, es gefällt uns mehr als gut. Viereinhalb Sterne scheinen uns für dieses Ambiente angebracht.
Der Service ****
Bedient werden wir von insgesamt vier Herren, der junge Herr, der uns zu unserem Tisch begleitet hat und der sehr professionell bedient, einem augenscheinlich Südasiaten, der kaum Deutsch spricht und mit dem die Konversation auf Englisch wesentlich einfacher ist und zwei weiteren Herren, von denen einer uns als der Chef scheint, und die beide auch sehr versiert sind.
Alle Herren sind sehr freundlich und agieren professionell, allerdings ist die Verständigung mit dem Herrn aus vermutlich Vorderindien holprig. Wir ordern bei ihm auf Englisch, was dann besser funktioniert, aber was neben kleineren Patzern bei der Ausführung der Bestellungen auch von den anderen Herren im Service einen Abstrich für den ansonsten sehr guten Service ergibt. Es bleiben vier Sterne für den Service.
Essen und Getränke *****
Nachdem wir an unserem Tisch Platz genommen haben, reicht uns der junge Herr, der uns zum Tisch begleitet hat, direkt die Speisekarten.
Die Speisen sind neben einigen internationalen Gerichten vorwiegend italienisch-mediterran geprägt. Neben einzelnen Gerichten werden auch Drei- und Vier-Gänge-Menüs angeboten. Ergänzt wird die Speisekarte durch Tagesempfehlungen und eine Mittagstischkarte. Kaffee und Kuchen sind ebenfalls im Angebot. Die Preise sind etwas gehoben gegenüber den regional typischen Preisen.
Die Qual der Wahl veranlasst uns, die Speisekarte und die Tagesempfehlungen eine ganze Weile rauf und runter zu lesen. Derweil nimmt der augenscheinliche Chef unsere ersten Getränke auf. Meine Frau bestellt eine Flasche • Mineralwasser (0,75 l zu 6,90 €),
und ich nehme zum Wanderdurstlöschen ein • Gaffel Kölsch (0,3 l zu 3,60 €).
Ein Wanderbruder nimmt ebenfalls ein Kölsch, alle anderen Mineralwasser.
Ich schreibe im Folgenden hauptsächlich über meine Getränke und Gerichte und die meiner Angetrauten. Die Getränke und Gerichte unserer Wanderfreunde lasse ich nicht unerwähnt, beschreibe sie aber nicht im Einzelnen.
Die Getränke werden von dem Herrn aus vermutlich Südasien gut gekühlt serviert. Wir haben uns inzwischen bei den Gerichten entschieden.
Als einziger wähle ich eine Vorspeise: • Ligurische Fischsuppe mit Croûtons und Aioli (10,50 €).
Meine Liebste wählt als Hauptgericht • Wiener Kalbsschnitzel mit Steakhaus-Pommes frites und Salat (20,50 €)
und ich • La Morocha Grand Beef – Rumpsteak – mit Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln, Salat und einer Café-de-Paris-Butter (27,50 €).
Bei den Beilagen zu Schnitzel und Rumpsteak kann der Gast zwischen buntem Marktgemüse oder Salat einerseits und Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln oder Steakhaus-Pommes frites andererseits wählen. Das Steak kann auch bestellt werden mit einer hausgemachten Rahmsauce vom bunten Pfeffer statt der von mir gewählten Butter.
Von unseren Wanderkompagnons wählen zwei ebenfalls das Rumpsteak mit Bratkartoffeln, allerdings mit Marktgemüse und Rahmsauce vom bunten Pfeffer, einer wählt – wie meine Frau – das Wiener Kalbsschnitzel, wohingegen eine Wanderfreundin von der Tageskarte den • Tafelspitz mit Meerettich-Sauce, buntem Marktgemüse und Kartoffelstampf (22,50 €)
wählt.
Da meine Frau unser Gefährt steuert, bleibt sie bei Mineralwasser. Ich teile mir mit einem Wanderfreund einen • Litorale Vermentino, 100 % Vermentino della Maremma, Weingut Val delle Rose, Toscana, Maremma ( 0,5 l zu 21.- €), dem wir später einen • Eruzione 1614, 90 % Carricante, 10 % Riesling, Weingut Planeta, Sizilien (0,5 l zu 24,40 €)
folgen lassen. Ein Wanderbruder greift zu einem • Grünen Sylvaner, 100 % Grüner Sylvaner, Weingut Norbert Helde, Kaiserstuhl (0,15 l ziu 5,80 €).
Der Vermentino mundet uns sehr gut, intensiv fruchtig wie in der Karte angesagt. Er wird jedoch geschmacklich übertroffen von dem Eruzione, der frisch und gehaltvoll daherkommt und seinen Ursprung auf mineralischen Böden nicht verhehlen kann. Unser Wanderbruder mit dem Sylvaner ist auch zufrieden, allerdings erhält er statt der bestellten 0,15 l eine Viertelliter-Karaffe. Für den Service kein Problem, der Überschuss in der Karaffe wird zurückgenommen.
Wir warten nicht lange auf den Gruß aus der Küche. Gruß aus der Küche
Auf einem Holzbrett steht an einer Seite ein Glas mit Butter, verfeinert mit Mango-Chutney und indischem Curry, auf der anderen Seite ebenfalls ein Glas mit Butter, verfeinert mit getrockneten Tomaten, Basilikum und Chili. Dazwischen sind jeweils drei Scheiben Weißbrot und drei Sdheiben dunkles Baguette aufgestellt. Jedes unserer drei Pärchen bekommt ein solches Ensemble.
Das Brot ist wunderbar frisch und knusprig, die Butter fluffig. Beide Buttersorten schmecken auf dem frischen Brot ausgezeichnet, die Tomaten-Basilikum-Chili-Butter hat eine angenehme Schärfe.
So kann es gerne weitergehen.
Nach angemessener Zeit bekomme ich meine Fischsuppe in einer schwarzen Schüssel, die von einem Schüsselchen mit Croûtons und einem mit Aioli begleitet wird. Ligurische Fischsuppe Croûtons und Aioli
Im sehr geschmackvollen Fischfond finde ich Kabeljau-, Wolfsbarsch- und Seeteufelstückchen sowie Jakobsmuschel und Garnele. Mit den knusprigen Croûtons und dem beigemengten Aioli schmeckt die Suppe authentisch und sehr gut. Die Fischstücke sind auf den Punkt gegart, ein wenig Biss noch, nichts zerfällt. Eine wunderbar zubereitete Suppe, die geschmacklich bestens abgestimmt ist.
Kaum hat ein Serviceherr das Suppengeschirr abgeräumt, kommen auch schon die Hauptspeisen. Meine Frau und ein Wanderbruder bekommen das Wiener Schnitzel mit Pommes frites und Salat auf jeweils einzelnen Tellern, die Pommes frites dabei in einem Mini-Friteusensieb. Neben dem Schnitzel steht ein Schälchen mit zwei Zitronenscheiben, Kapernäpfeln und Sardellen. Wiener Kalbsschnitzel Steakhaus-Pommes frites Salat
Zwei kleine, heiße und knusprige Schnitzel liegen auf dem sehr heißen Teller, dünn, aber nicht zu dünn geklopft und sehr gut gewürzt. Meine Frau isst selten Wiener Schnitzel, diese schmecken ihr außergewöhnlich gut.
Die Steakhaus-Pommes frites sind heiß, nicht fettig und leicht knusprig und schön fluffig.
Eine Schüssel mit gemischtem Baby-Leaf-Salat, dekoriert mit Kirschtomaten und Sprossen, wird erst am Tisch mit einem Joghurt-Dressing übergossen. Knackiger kann der Salat nicht serviert werden.
Der Wanderfreund mit dem Wiener Schnitzel ist zurückhaltender in der Bewertung als meine Liebste. Die Pommes frites munden ihm nicht wie erwartet, sie sind ihm nicht knusprig genug. Insgesamt ist er mit seinem Gericht doch mehr als zufrieden und sagt: “Gut“.
Ich bekomme mein Rumpsteak mit Bratkartoffeln samt Speck und Zwiebeln, allerdings nicht mit der Café-de-Paris-Butter, sondern mit der hausgemachten Rahmsauce vom bunten Pfeffer. Der Herr vom Service reagiert sofort auf meine diesbezügliche Reklamation und bringt mir ein Schälchen mit zwei Scheiben der Café-de-Paris-Butter. Eins unserer Wanderpärchen bekommt das Rumpsteak mit Bratkartoffeln und Rahmsauce vom bunten Pfeffer und wie gewünscht mit Marktgemüse. La Morocha Grand Beef Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln Salat La Morocha Grand Beef – Rumpsteak – mit Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln und einer Café-de-Paris-Butter
Das Rumpsteak des Paarhufers aus der Pampa ist zart und saftig. Es ist medium zubereitet, und es ist im Innern so gleichmäßig rosa bis auf einen winzigen Rand, dass es den Anschein von Sous-vide-Garung hat. Die Café-de-Paris-Butter befördert den aromatischen Geschmack des Fleisches. Ich meine, eine Cognac-Spur aus der Butter zu schmecken. Auch die Pfeffersauce ist sehr geschmackvoll zubereitet, den Zusatz „Rahm“ trägt sie zurecht.
Die Bratkartoffeln hätten für meinen Geschmack ein wenig mehr geröstet sein dürfen. Dennoch sind sie mit den Zwiebeln und dem Speck so exzellent zubereitet, dass sie auch stärker geröstet nicht hätten besser schmecken können.
Zum Salat ist weiter oben bereits alles gesagt.
Beim Rumpsteak samt Beilagen sind das Wanderpärchen und ich einer Meinung: „Sehr gut“.
Zum Tafelspitz mit Meerettich-Sauce, buntem Marktgemüse und Kartoffelstampf, den eine Wanderfreundin bekommt, habe ich kein Bild gemacht. Sie wertet das Gericht als sehr schmackhaft und insgesamt als sehr gut.
Mit den Hauptgerichten wollen es vier von uns Sechsen, darunter meine Liebste, nicht bewenden lassen. Voller Überzeugung, dass so guten Hauptgerichten sicherlich auch hervorragende Desserts folgen, antworten sie dem Serviceherrn, der nach weiteren Wünschen fragt: • Dessertvariation „Malteser Komturei“, Crème brûlée von der Tahiti-Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum (12,50 €).
Nach kurzer Zeit servieren die Herren vom Service die „Dolce“ für meine Frau und die drei Wanderbrüder und -schwestern. Dessertvariation „Malteser Komturei“, Crème brûlée von der Tahiti-Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum
Die Crème brûlée ist außerordentlich gut: Eine zart-fluffige Vanillecreme – statt eines festen Vanillepuddings, wie schon oft erlebt – wird bedeckt von einer Zuckerkruste. Das Himbeersorbet hat ein ausgeprägt fruchtiges Aroma, das den eigentlich leckeren Maracujaschaum geschmacklich blass erscheinen lässt. Dafür punktet die Schokomousse mit ihrem kräftigen Aroma, das noch verstärkt wird durch kleine aufgestreute, schokoladige Knusperstückchen.
Alle Vier halten die Zubereitung des Desserts für hervorragend.
Für meine Frau darf danach ein • Espresso (2,20 €)
nicht fehlen. Espresso
Ein Wanderfreund nimmt einen koffeinfreien Kaffee (2,60 €).
„Ein großes Lob an die Küche“, gebe ich einem der Serviceherrn mit auf den Weg, als er nach unserer Zufriedenheit fragt, und alle nicken und unterstreichen den Lobgesang.
Glatte fünf Sterne für die Küchenleistung vergebe ich nicht allzuoft. Doch hier sind sie voll gerechtfertigt.
Die Sauberkeit ****
Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Die Toiletten sind gepflegt und sauber – sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Auch der Gasdtraum ist gepflegt und sauber. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist gut. Wir sind gut bedient worden, und die Gerichte waren ausgezeichnet. Die Preise sind zwar etwas angehoben, aber die Qualität rechtfertigt diese gehobenen Preise. Vier Sterne scheinen uns angemessen.
Das Fazit ****/*****
Wenn man in der Gegend ist, lohnt sich ein Besuch der Malteser Komturei auf jeden Fall. Wir empfehlen jedenfalls das Restaurant. Einen besseren Abschluss für unsere Wanderung hätten wir nicht wählen können. Viereinhalb Sterne scheinen uns als Fazit gerechtfertigt.
Die 16-km-Runde von Herrenstrunden über Dürscheid und Herkenrath zurück nach Herrenstrunden liegt hinter uns drei Wanderpärchen. Jetzt stehen wir vor der Malteser Komturei in Herrenstrunden, wo wir uns ein Schlemmermahl gönnen wollen. Tags zuvor haben wir deshalb reserviert.
Das Ambiente ****/*****
Die Malteser Komturei ist heute ein Baudenkmal und diente einst als Verwaltungssitz des Johanniterordens. Das imposante zweigeschossige und in gebrochenem Weiß verputzte Bruchsteinhaus trägt ein hoch aufragendes Walmdach, aus dem über drei Etagen Gauben ragen. Die roten Fensterladen sind mit vier... mehr lesen
4.5 stars -
"Köstlich! Köstlich!" HuckDie 16-km-Runde von Herrenstrunden über Dürscheid und Herkenrath zurück nach Herrenstrunden liegt hinter uns drei Wanderpärchen. Jetzt stehen wir vor der Malteser Komturei in Herrenstrunden, wo wir uns ein Schlemmermahl gönnen wollen. Tags zuvor haben wir deshalb reserviert.
Das Ambiente ****/*****
Die Malteser Komturei ist heute ein Baudenkmal und diente einst als Verwaltungssitz des Johanniterordens. Das imposante zweigeschossige und in gebrochenem Weiß verputzte Bruchsteinhaus trägt ein hoch aufragendes Walmdach, aus dem über drei Etagen Gauben ragen. Die roten Fensterladen sind mit vier
Geschrieben am 01.09.2017 2017-09-01| Aktualisiert am
28.10.2019
Besucht am 31.08.2017Besuchszeit: Abendessen 3 Personen
Rechnungsbetrag: 162 EUR
Die Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die Führung der Anlage.
Die Kölnische Rundschau schrieb damals zur Eröffnung: „Gastronomisch stand die Komturei in den letzten Jahren unter keinem guten Stern. Mehrere ambitionierte Konzepte liefen kaufmännisch ins Leere. Nun wollen Davide und Silke Leone die Wende schaffen. Der gelernte Hotelkaufmann hatte vorher als Mitarbeiter im Grandhotel Schloss Bensberg Erfahrungen sammeln können. Als Küchenchef wurde Ralph Balzer gewonnen, der zuvor acht Jahre in der „Dröppelminna“, der Komturei direkt benachbart, am Herd stand. Dort wurde französisch gekocht, jetzt steht Bergisch mit mediterranen Akzenten auf der Karte.“
Das Konzept scheint aufgegangen zu sein; denn das Betreiberehepaar und der Koch arbeiten auch 2017 noch unverändert zusammen.
Ein weiterer Termin in unsere Kreisstadt am Nachmittag brachte uns auf die Idee, auf der Rückfahrt dort zu speisen.
Die Malteser Komturei hatte bei unseren letzten Terminen in der Stadt Betriebsferien, nun aber wieder geöffnet.
Ambiente
Die gesamte Anlage wirkte auf uns gepflegt und ansprechend. Es gibt einen eigenen Parkplatz. Von dort aus sieht man das Hotel, die Wasseranlage (mit Enten und Schwan) und den Eingang zur Küche des Restaurants.
Nach dem Betreten des Hauses kommt man an die Rezeption. Rechts geht es dann zum Hotelbereich, links befinden sich die Sanitäranlagen und geradeaus geht es zum Restaurant, vorbei an einer Bar und einem Platz fürs Personal.
Wir hatten einen Viererplatz für uns drei Personen. Der Tisch war massiv und sah nach Holz aus. In der Mitte war ein Tischläufer. Die Sitze waren bequem.
Bei gutem Wetter ist sicher auch die Sonnenterrasse ein schöner Aufenthaltsort.
Zwei Damen waren hier tätig; wobei eine über geringe deutsche Sprachkenntnisse verfügte. Dafür aber freundlicher als die andere war. Insgesamt war der Service also in Ordnung und auch aufmerksam; aber ruhig bzw. zurückhaltend und wenig kommunikativ.
Die Karte(n)
Es gab eine Tagesempfehlungen, einen Mittagslunch, Einzelgerichte aus der Karte, eine Getränkeliste, ein Digestif-Verzeichnis und das Degustationsmenü „DIE MENÜEMPFEHLUNG VON KÜCHENCHEF RALPH BALZER“:
In drei Gängen ohne Suppe serviert € 39,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 54,50
In vier Gängen serviert € 45,50 und mit begleitenden Weinen zu jedem Gang € 65,50
(Auswahl der Weine via Malteser Komturei).
Die verkosteten Speisen
Wir haben mit drei Personen zweimal aus der Karte und einmal das Menü mit jeweils drei Gängen gewählt:
Vitello tonnato – Kalbfleisch mit Thunfischsauce (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Drei erfrischende Sorbets (vegan) von Himbeere, Birne und Sanddorn (7,50 €)
Das Kalbfleisch war zart gegart und leicht rosa. Die Sauce hatte den typischen Geschmack von eingemachtem Thunfisch. Die Kapern waren gut eingebunden. Etwas Salat passt fast immer: Eine runde Vorspeise also.
Es gab zwei ordentliche Teilstücke vom Karree am Knochen gebraten. Auch die fetteren oberen Teile waren nicht entfernt worden, was für die Aromatik sicher gut war. Das Ganze war mit einer Kräuter-Panade leicht gegrillt überzogen. Das magere rosa Fleisch war schmackhaft, die Knochen und das Fett haben wir abgeschnitten. Die kräftige Jus passte gut dazu.
Das Gemüse bestand aus Tomaten, Auberginen, Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika und war geschmort und anschließend köchelnd weich gegart.
Das Gratin war ebenfalls weich und mit etwas Käse überbacken worden.
Die drei Sorbets zeigten klare Aromen der verwendeten Obstsorten, waren gut angetaut und leicht zu löffeln.
Ligurische Fischsuppe mit Croûtons und Aioli (9,50 €)
Lammkarree mit Ratatouille und Kartoffelgratin (26,50 €)
Dessertvariation „Malteser Komturei“ (10,50 €)
Crème brûlée von der Tahiti Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum
Die Fischsuppe hatte feine Fischaromen, die durch Tomaten- und Gemüsegeschmack ergänzt wurden, vielleicht sogar etwas Safran. Sie war leicht gebunden und entsprach ganz meiner Erwartung. Die Einlage aus mehreren kleinen Stücken unterschiedlicher Fischfilets war teilweise etwas weich aber auch einige glücklicherweise fester. Einige kleine runde Stücke könnten auch Scheibchen von Kammmuscheln gewesen sein.
Dazu gab es geröstete Brotstücken und eine Art Sauce Rouille, die hier Aioli genannt wurde.
Die Dessert Variationen haben mir sehr zugesagt. Die Creme brulee war perfekt gelungen: schöne Kruste, cremiger vanilliger Pudding. Das Himbeersorbet war erfrischend. Die Mousse hatte kräftige Aromen von dunkler Schokolade. Auch der Fruchtschaum war durchaus gelungen. Auf der Creme waren noch einige rote Johannisbeeren und Pfirsichstückchen angeordnet.
Menü (39,50 €)
Gratinierter Ziegenkäse, Trüffelhonig , Pinienkernen an einem Salatbukett
Wolfsbarsch an Noilly-Prat-Sauce mit Marktgemüse (Bohne, Möhre, Pastinake, Staudensellerie) und Kartoffelstampf
Dessertvariationen (s.o.)
Der Ziegenkäse hatte sehr ausgeprägte Aromen; aber unsere Tochter mag das (wir nicht so sehr). Der Honig gab dann süße Noten dazu. Pinienkerne und frische Salat- und Kräuterblätter ergeben fast immer einen pikanten Geschmack.
Der Fisch war gut gegart. Erstaunt war ich, dass die ursprünglich krosse Haut nach unten gedreht worden war. Die Sauce war aber nicht über das Filet geschüttet worden, sondern um den Fisch herum drapiert. Der helle Fond passte geschmacklich dazu. Das Gemüse war noch knackig und sanft gegart worden. Die Kombination war harmonisch und abwechslungsreich zugleich. Der Stampf war in Ordnung und mit Kräutern dekoriert.
Das Dessert wurde bereits oben beschrieben.
Vorweg gab es zweierlei Brotsorten und zwei Aufstriche mit Aromen (Tomate-Chili und Curry) sowie grüne und schwarze Oliven.
Als wir später wieder zu Hause waren, bemerkten wir bei uns einen trockenen Mund bzw. ein vermehrtes Durstgefühl. Ob in der Küche vielleicht Fertigprodukte oder Geschmacksverstärken und Hefen zum Einsatz kamen, wollen wir nicht unterstellen. Versalzen war jedenfalls kein Gericht. Die Sauce zum Fleisch hatte mutige Aromen gezeigt. Im Lokal hatten wir keineswegs übermäßig Wasser trinken müssen. Sonst kennen wir diesen Effekt eher als China-Restaurant-Syndrom. „Frische, regionale Produkte und erlesene Weine stehen im Focus des Restaurants.“ lautet jedenfalls die Eigenaussage und das nehmen wir dem Haus auch ab.
Getränke
Wasser – Apollinaris 0,75 l (5,90 €)
Weinbegleitung (16,50 €)
Helde Weißburgunder
Bramosia Chianti Classico DOCG von Donna Laura
Eser Rheingau St. Nikolaus Auslese Riesling
Die Weine waren passend gewählt und wurden auch großzügig eingeschenkt.
Grappa (10,00 €)
Berta Grappa Bric del Gaian 2008
Das Haus hat eine feine Auswahl an Spirituosen – die Distilleria Berta und Grappa Nonino
sind breit vertreten. Und ich bin ein großer Fan von Berta; daher musste ich davon probieren.
3-4: Sicher fahren wir nicht für ein Essen dort extra hin (daher: wenn es sich ergibt). Doch die Speisen waren für uns durchgängig ansprechend und im Preis gerechtfertigt. Die Karte ist überschaubar, aber abwechslungsreich genug in unseren Augen. Die Ausrichtung bürgerlich, mediterran.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“) Datum des Besuchs: 31.08.2017 – drei Personen - abends
Die Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Das bestehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhunderts und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die... mehr lesen
4.0 stars -
"Schöner Ort im Tal der Strunde – schon fast auf dem Lande" kgsbusDie Malteser Komturei wurde im 13. Jahrhundert als Verwaltungssitz des „Johanniterordens“ in Bergisch Gladbach im heutigen Stadtteil Herrenstrunden (zur Zeit 985 Einwohner) gegründet.
Etwa 1530 wechselte der Orden als Folge der Reformation seinen Namen zu „Malteser“. In der Säkularisation wurde der Orden im Jahr 1806 dann enteignet. Das Anwesen kam so in Privathände.
Das bestehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhunderts und wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Seit 1983 steht es unter Denkmalschutz.
Im Jahr 2010 übernahm der heutige Pächter die
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Das Ambiente ****/*****
Die Malteser Komturei ist heute ein Baudenkmal und diente einst als Verwaltungssitz des Johanniterordens. Das imposante zweigeschossige und in gebrochenem Weiß verputzte Bruchsteinhaus trägt ein hoch aufragendes Walmdach, aus dem über drei Etagen Gauben ragen. Die roten Fensterladen sind mit vier weißen, gleichschenkligen Dreiecken verziert, von denen jeweils zwei sich an den Spitzen gegenüberstehen, so dass sie an eine Eieruhr erinnern. Zwei dieser „Eieruhren“ stehen an jedem Fensterladen übereinander und ähneln jeweils der senkrechten Achse des Johanniterkreuzes.
Sehr schön ist der Blick auf Hotel und Restaurant von der Rückseite des Gebäudes aus. Hier fällt der Blick über den Hausweiher auf die Terrasse des Restaurants.
Zwischen dem Hausweiher und der am Haus vorbeiführenden L 286 liegt der geräumige Parkplatz des Restaurants. An kostenlosen Parkplätzen mangelt es aber im kleinen Herrenstrunden ohnehin nicht, auch nicht in der unmittelbaren Umgebung der Komturei.
Auf den Webseiten der Malteser Komturei wird die Geschichte des Hauses beschrieben. Auch GG-Kollege kgsbus ist in seinem Beitrag aus 2017 kurz auf die Geschichte des Hauses eingegangen.
Im Gegensatz zum äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert trifft der Gast im Innern auf ein farbenfrohes, modernes und sehr ansprechendes Ambiente. Dunkelrote Wände, behängt mit zahlreichen Bildern und beleuchtet mit Spots kontrastieren optisch zur weißen Decke und harmonisieren mit den dunkelbraunen Polsterbänken und der passenden Bestuhlung, die sich um die helleren Holztische gruppieren.
Die Tische sind zum Teil eingedeckt, Tischsets aus Vlies, Besteck und Tellerchen, Blumenschmuck, Gläser, weiße Servietten als Rolle stehend und an manchen Tischen ein großer Tischleuchter mit brennenden Kerzen.
Als wir eintreten und unsere Reservierung erwähnen, werden wir von einem freundlichen, jungen Herrn zu unserem Tisch begleitet.
Wir sind alle Sechs von diesem Ambiente beeindruckt, es gefällt uns mehr als gut. Viereinhalb Sterne scheinen uns für dieses Ambiente angebracht.
Der Service ****
Bedient werden wir von insgesamt vier Herren, der junge Herr, der uns zu unserem Tisch begleitet hat und der sehr professionell bedient, einem augenscheinlich Südasiaten, der kaum Deutsch spricht und mit dem die Konversation auf Englisch wesentlich einfacher ist und zwei weiteren Herren, von denen einer uns als der Chef scheint, und die beide auch sehr versiert sind.
Alle Herren sind sehr freundlich und agieren professionell, allerdings ist die Verständigung mit dem Herrn aus vermutlich Vorderindien holprig. Wir ordern bei ihm auf Englisch, was dann besser funktioniert, aber was neben kleineren Patzern bei der Ausführung der Bestellungen auch von den anderen Herren im Service einen Abstrich für den ansonsten sehr guten Service ergibt. Es bleiben vier Sterne für den Service.
Essen und Getränke *****
Nachdem wir an unserem Tisch Platz genommen haben, reicht uns der junge Herr, der uns zum Tisch begleitet hat, direkt die Speisekarten.
Die Speisen sind neben einigen internationalen Gerichten vorwiegend italienisch-mediterran geprägt. Neben einzelnen Gerichten werden auch Drei- und Vier-Gänge-Menüs angeboten. Ergänzt wird die Speisekarte durch Tagesempfehlungen und eine Mittagstischkarte. Kaffee und Kuchen sind ebenfalls im Angebot. Die Preise sind etwas gehoben gegenüber den regional typischen Preisen.
Die Qual der Wahl veranlasst uns, die Speisekarte und die Tagesempfehlungen eine ganze Weile rauf und runter zu lesen. Derweil nimmt der augenscheinliche Chef unsere ersten Getränke auf. Meine Frau bestellt eine Flasche
• Mineralwasser (0,75 l zu 6,90 €),
und ich nehme zum Wanderdurstlöschen ein
• Gaffel Kölsch (0,3 l zu 3,60 €).
Ein Wanderbruder nimmt ebenfalls ein Kölsch, alle anderen Mineralwasser.
Ich schreibe im Folgenden hauptsächlich über meine Getränke und Gerichte und die meiner Angetrauten. Die Getränke und Gerichte unserer Wanderfreunde lasse ich nicht unerwähnt, beschreibe sie aber nicht im Einzelnen.
Die Getränke werden von dem Herrn aus vermutlich Südasien gut gekühlt serviert. Wir haben uns inzwischen bei den Gerichten entschieden.
Als einziger wähle ich eine Vorspeise:
• Ligurische Fischsuppe mit Croûtons und Aioli (10,50 €).
Meine Liebste wählt als Hauptgericht
• Wiener Kalbsschnitzel mit Steakhaus-Pommes frites und Salat (20,50 €)
und ich
• La Morocha Grand Beef – Rumpsteak – mit Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln, Salat und einer Café-de-Paris-Butter (27,50 €).
Bei den Beilagen zu Schnitzel und Rumpsteak kann der Gast zwischen buntem Marktgemüse oder Salat einerseits und Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln oder Steakhaus-Pommes frites andererseits wählen. Das Steak kann auch bestellt werden mit einer hausgemachten Rahmsauce vom bunten Pfeffer statt der von mir gewählten Butter.
Von unseren Wanderkompagnons wählen zwei ebenfalls das Rumpsteak mit Bratkartoffeln, allerdings mit Marktgemüse und Rahmsauce vom bunten Pfeffer, einer wählt – wie meine Frau – das Wiener Kalbsschnitzel, wohingegen eine Wanderfreundin von der Tageskarte den
• Tafelspitz mit Meerettich-Sauce, buntem Marktgemüse und Kartoffelstampf (22,50 €)
wählt.
Da meine Frau unser Gefährt steuert, bleibt sie bei Mineralwasser. Ich teile mir mit einem Wanderfreund einen
• Litorale Vermentino, 100 % Vermentino della Maremma, Weingut Val delle Rose, Toscana, Maremma ( 0,5 l zu 21.- €), dem wir später einen
• Eruzione 1614, 90 % Carricante, 10 % Riesling, Weingut Planeta, Sizilien (0,5 l zu 24,40 €)
folgen lassen. Ein Wanderbruder greift zu einem
• Grünen Sylvaner, 100 % Grüner Sylvaner, Weingut Norbert Helde, Kaiserstuhl (0,15 l ziu 5,80 €).
Der Vermentino mundet uns sehr gut, intensiv fruchtig wie in der Karte angesagt. Er wird jedoch geschmacklich übertroffen von dem Eruzione, der frisch und gehaltvoll daherkommt und seinen Ursprung auf mineralischen Böden nicht verhehlen kann. Unser Wanderbruder mit dem Sylvaner ist auch zufrieden, allerdings erhält er statt der bestellten 0,15 l eine Viertelliter-Karaffe. Für den Service kein Problem, der Überschuss in der Karaffe wird zurückgenommen.
Wir warten nicht lange auf den Gruß aus der Küche.
Auf einem Holzbrett steht an einer Seite ein Glas mit Butter, verfeinert mit Mango-Chutney und indischem Curry, auf der anderen Seite ebenfalls ein Glas mit Butter, verfeinert mit getrockneten Tomaten, Basilikum und Chili. Dazwischen sind jeweils drei Scheiben Weißbrot und drei Sdheiben dunkles Baguette aufgestellt. Jedes unserer drei Pärchen bekommt ein solches Ensemble.
Das Brot ist wunderbar frisch und knusprig, die Butter fluffig. Beide Buttersorten schmecken auf dem frischen Brot ausgezeichnet, die Tomaten-Basilikum-Chili-Butter hat eine angenehme Schärfe.
So kann es gerne weitergehen.
Nach angemessener Zeit bekomme ich meine Fischsuppe in einer schwarzen Schüssel, die von einem Schüsselchen mit Croûtons und einem mit Aioli begleitet wird.
Im sehr geschmackvollen Fischfond finde ich Kabeljau-, Wolfsbarsch- und Seeteufelstückchen sowie Jakobsmuschel und Garnele. Mit den knusprigen Croûtons und dem beigemengten Aioli schmeckt die Suppe authentisch und sehr gut. Die Fischstücke sind auf den Punkt gegart, ein wenig Biss noch, nichts zerfällt. Eine wunderbar zubereitete Suppe, die geschmacklich bestens abgestimmt ist.
Kaum hat ein Serviceherr das Suppengeschirr abgeräumt, kommen auch schon die Hauptspeisen. Meine Frau und ein Wanderbruder bekommen das Wiener Schnitzel mit Pommes frites und Salat auf jeweils einzelnen Tellern, die Pommes frites dabei in einem Mini-Friteusensieb. Neben dem Schnitzel steht ein Schälchen mit zwei Zitronenscheiben, Kapernäpfeln und Sardellen.
Zwei kleine, heiße und knusprige Schnitzel liegen auf dem sehr heißen Teller, dünn, aber nicht zu dünn geklopft und sehr gut gewürzt. Meine Frau isst selten Wiener Schnitzel, diese schmecken ihr außergewöhnlich gut.
Die Steakhaus-Pommes frites sind heiß, nicht fettig und leicht knusprig und schön fluffig.
Eine Schüssel mit gemischtem Baby-Leaf-Salat, dekoriert mit Kirschtomaten und Sprossen, wird erst am Tisch mit einem Joghurt-Dressing übergossen. Knackiger kann der Salat nicht serviert werden.
Der Wanderfreund mit dem Wiener Schnitzel ist zurückhaltender in der Bewertung als meine Liebste. Die Pommes frites munden ihm nicht wie erwartet, sie sind ihm nicht knusprig genug. Insgesamt ist er mit seinem Gericht doch mehr als zufrieden und sagt: “Gut“.
Ich bekomme mein Rumpsteak mit Bratkartoffeln samt Speck und Zwiebeln, allerdings nicht mit der Café-de-Paris-Butter, sondern mit der hausgemachten Rahmsauce vom bunten Pfeffer. Der Herr vom Service reagiert sofort auf meine diesbezügliche Reklamation und bringt mir ein Schälchen mit zwei Scheiben der Café-de-Paris-Butter. Eins unserer Wanderpärchen bekommt das Rumpsteak mit Bratkartoffeln und Rahmsauce vom bunten Pfeffer und wie gewünscht mit Marktgemüse.
Das Rumpsteak des Paarhufers aus der Pampa ist zart und saftig. Es ist medium zubereitet, und es ist im Innern so gleichmäßig rosa bis auf einen winzigen Rand, dass es den Anschein von Sous-vide-Garung hat. Die Café-de-Paris-Butter befördert den aromatischen Geschmack des Fleisches. Ich meine, eine Cognac-Spur aus der Butter zu schmecken. Auch die Pfeffersauce ist sehr geschmackvoll zubereitet, den Zusatz „Rahm“ trägt sie zurecht.
Die Bratkartoffeln hätten für meinen Geschmack ein wenig mehr geröstet sein dürfen. Dennoch sind sie mit den Zwiebeln und dem Speck so exzellent zubereitet, dass sie auch stärker geröstet nicht hätten besser schmecken können.
Zum Salat ist weiter oben bereits alles gesagt.
Beim Rumpsteak samt Beilagen sind das Wanderpärchen und ich einer Meinung: „Sehr gut“.
Zum Tafelspitz mit Meerettich-Sauce, buntem Marktgemüse und Kartoffelstampf, den eine Wanderfreundin bekommt, habe ich kein Bild gemacht. Sie wertet das Gericht als sehr schmackhaft und insgesamt als sehr gut.
Mit den Hauptgerichten wollen es vier von uns Sechsen, darunter meine Liebste, nicht bewenden lassen. Voller Überzeugung, dass so guten Hauptgerichten sicherlich auch hervorragende Desserts folgen, antworten sie dem Serviceherrn, der nach weiteren Wünschen fragt:
• Dessertvariation „Malteser Komturei“, Crème brûlée von der Tahiti-Vanille, Himbeersorbet, Schokomousse Valrhona und Maracujaschaum (12,50 €).
Nach kurzer Zeit servieren die Herren vom Service die „Dolce“ für meine Frau und die drei Wanderbrüder und -schwestern.
Die Crème brûlée ist außerordentlich gut: Eine zart-fluffige Vanillecreme – statt eines festen Vanillepuddings, wie schon oft erlebt – wird bedeckt von einer Zuckerkruste. Das Himbeersorbet hat ein ausgeprägt fruchtiges Aroma, das den eigentlich leckeren Maracujaschaum geschmacklich blass erscheinen lässt. Dafür punktet die Schokomousse mit ihrem kräftigen Aroma, das noch verstärkt wird durch kleine aufgestreute, schokoladige Knusperstückchen.
Alle Vier halten die Zubereitung des Desserts für hervorragend.
Für meine Frau darf danach ein
• Espresso (2,20 €)
nicht fehlen.
Ein Wanderfreund nimmt einen koffeinfreien Kaffee (2,60 €).
„Ein großes Lob an die Küche“, gebe ich einem der Serviceherrn mit auf den Weg, als er nach unserer Zufriedenheit fragt, und alle nicken und unterstreichen den Lobgesang.
Glatte fünf Sterne für die Küchenleistung vergebe ich nicht allzuoft. Doch hier sind sie voll gerechtfertigt.
Die Sauberkeit ****
Tische, Bestecke und Geschirr sind sauber. Die Toiletten sind gepflegt und sauber – sowohl die Damen- als auch die Herrentoilette. Auch der Gasdtraum ist gepflegt und sauber. Vier Sterne für die Sauberkeit.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ****
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist gut. Wir sind gut bedient worden, und die Gerichte waren ausgezeichnet. Die Preise sind zwar etwas angehoben, aber die Qualität rechtfertigt diese gehobenen Preise. Vier Sterne scheinen uns angemessen.
Das Fazit ****/*****
Wenn man in der Gegend ist, lohnt sich ein Besuch der Malteser Komturei auf jeden Fall. Wir empfehlen jedenfalls das Restaurant. Einen besseren Abschluss für unsere Wanderung hätten wir nicht wählen können. Viereinhalb Sterne scheinen uns als Fazit gerechtfertigt.