Der 19. März ist in Bayern ein heimlicher Feiertag. Denn da feiern alle Josef, Joseph, Sepp, Beppo usw. ihren Namenspatron. Und das am besten in entsprechender Tracht bei einem Starkbierfest in der Schanzer Rutschn.
Seit vielen Jahren zählt "die Rutschn" zu den Ingolstädter Traditionsgaststätten. Sie befindet sich in den Kellergewölben des ehemaligen Brauereistadels, dessen Ursprünge auf das Jahr 1515 zurückgehen. Also ein Jahr bevor in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde.
Ambiente:
Gleich beim Eingang befindet sich die Rutsche, von der die Gaststätte ihren Namen hat. Natürlich kann man auch die Treppe benutzen.
Ausgefallene Ideen hat er ja, der Bernhard Neumann. Er betreibt die Rutschn seit etlichen Jahren und hat sie mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Da wäre mitten im Gang der große Grill in der Wand, auf dem sich heute Abend knusprige Schweinshaxen drehten und dem Besucher schon frühzeitig Appetit machten.
In der Mitte des Gastraums befindet sich eine große Schankstation, die Tische sind ringsherum angeordnet. So gelangen die Getränke auf kürzestem Wege direkt zum Gast. Doch dieses Logistikkonzept ist noch zu toppen:
Quer durch die Gaststube verlaufen Schienen hinter in den großen Saal, auf denen eine umgebaute Lore bei Bedarf größere Mengen an Nachschub transportieren kann.
Speisekarte:
Die Karte bietet typisch bayrische Küche. Vorneweg gibt es Suppe oder Salat, auch fleischlose Gerichte und Fisch sind im Angebot.
Hauptgänge wie Salzstollen-Schnitzel, Böfflamott, Spanferkel, Schäuferl und Brathendl lassen einem schon beim Lesen der Beschreibung das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Und da wären noch die Desserts. Die stehen allerdings nicht auf der normalen Karte, sondern auf einem Nudelholz, das bei Bedarf an den Tisch gebracht wird.
Service:
Schon die Begrüßung war sehr freundlich. Heute waren bestimmt ein Dutzend Bedienungen und Kellner im Einsatz, alle stilecht gekleidet mit dreiviertel langen Lederhosen. Mittendrin Bernhard Neumann, der es sich nicht nehmen läßt, jeden Gast persönlich zu begrüßen.
Der Service ist freundlich, flink und professionell. Auch wenn bei einigen hundert Gästen das ein oder andere leere Glas nicht gleich entdeckt wurde, die Wartezeiten sind entsprechend kurz.
Essen:
Heute hielten wir uns nicht lange mit Vorspeisen auf. Ursache dafür war der Höllenlärm im Saal, doch dazu später noch ein paar Worte.
Der hand'drahte Riesensemmelknödel mit Waldschwammerlsoß und gebackener Petersilie (7,50 Euro) war ordentlich gemacht und eine reichliche Portion. Die Soße schön sämig mit reichlich Sahne, die Pilze hatten ein fulminantes Aroma.
Das Schäuferl vom Landschwein mit hand'drahtem Knödl und Blaukraut (14,90 Euro) hatte eine resche Kruste, die beim Hineinbeißen richtig krachte. Das Fleisch war mager und zart und ebenfalls eine anständige Portion. Der Kartoffelknödel war tadellos und nahm begierig die schmackhafte Bratensoße auf. Das Blaukraut war gut abgeschmeckt und wurde in einer separaten Schüssel serviert.
Die bayrische Tiramisu (6,90 Euro) war fein und kam in einer kleinen Glasschüssel, hübsch dekoriert mit einer Orangenscheibe. Natürlich haben wir gerätselt, was daran bayrisch war. Falls etwas Weißbier in der Tiramisu war, hat man es kaum heraus geschmeckt.
Der Apfelstrudel mit Vanilleeis (7,50 Euro) war solide gemacht und hübsch auf dem Glasteller angerichtet mit etwas Fruchtfleisch von der Kiwi und einem Kleckser Sahne.
Lärm:
Es war kaum auszuhalten, etwa vergleichbar mit einem Drucklufthammer (>100 dB). Deshalb auch drastische Abwertung der Punkte beim ansonsten schönen Ambiente.
Wenn einige hundert Gäste durcheinander reden, ist das schon enorm. Verstärkt wurde das sicher noch durch das Kreuzgewölbe im Saal, das den Schall reflektierte. Eine Verständigung war nur noch durch Schreien möglich.
Schließlich kamen noch zwei Musiker hinzu, die für Stimmung sorgen sollten. Mit ihrer Verstärkeranlage hoben sie jedoch den Schalldruckpegel auf das Niveau eines Kampfjets an.
Bewundernswert für mich sind auf alle Fälle die Angestellten der Schanzer Rutschn. Wie halten die das bloß einen ganzen Abend aus?
Fazit:
Die gute Küche, der freundliche Service und die hübsche Einrichtung machen mir Lust auf einen weiteren Besuch. Aber ganz bestimmt nicht mehr in einer lärmenden Veranstaltung. Die Preise sind etwas ambitioniert.
Der 19. März ist in Bayern ein heimlicher Feiertag. Denn da feiern alle Josef, Joseph, Sepp, Beppo usw. ihren Namenspatron. Und das am besten in entsprechender Tracht bei einem Starkbierfest in der Schanzer Rutschn.
Seit vielen Jahren zählt "die Rutschn" zu den Ingolstädter Traditionsgaststätten. Sie befindet sich in den Kellergewölben des ehemaligen Brauereistadels, dessen Ursprünge auf das Jahr 1515 zurückgehen. Also ein Jahr bevor in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde.
Ambiente:
Gleich beim Eingang befindet sich die Rutsche, von der die Gaststätte... mehr lesen
3.5 stars -
"Ein Starkbierabend in der Schanzer Rutschn" GourminatorDer 19. März ist in Bayern ein heimlicher Feiertag. Denn da feiern alle Josef, Joseph, Sepp, Beppo usw. ihren Namenspatron. Und das am besten in entsprechender Tracht bei einem Starkbierfest in der Schanzer Rutschn.
Seit vielen Jahren zählt "die Rutschn" zu den Ingolstädter Traditionsgaststätten. Sie befindet sich in den Kellergewölben des ehemaligen Brauereistadels, dessen Ursprünge auf das Jahr 1515 zurückgehen. Also ein Jahr bevor in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde.
Ambiente:
Gleich beim Eingang befindet sich die Rutsche, von der die Gaststätte
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Seit vielen Jahren zählt "die Rutschn" zu den Ingolstädter Traditionsgaststätten. Sie befindet sich in den Kellergewölben des ehemaligen Brauereistadels, dessen Ursprünge auf das Jahr 1515 zurückgehen. Also ein Jahr bevor in Ingolstadt das Bayerische Reinheitsgebot erlassen wurde.
Ambiente:
Gleich beim Eingang befindet sich die Rutsche, von der die Gaststätte ihren Namen hat. Natürlich kann man auch die Treppe benutzen.
Ausgefallene Ideen hat er ja, der Bernhard Neumann. Er betreibt die Rutschn seit etlichen Jahren und hat sie mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Da wäre mitten im Gang der große Grill in der Wand, auf dem sich heute Abend knusprige Schweinshaxen drehten und dem Besucher schon frühzeitig Appetit machten.
In der Mitte des Gastraums befindet sich eine große Schankstation, die Tische sind ringsherum angeordnet. So gelangen die Getränke auf kürzestem Wege direkt zum Gast. Doch dieses Logistikkonzept ist noch zu toppen:
Quer durch die Gaststube verlaufen Schienen hinter in den großen Saal, auf denen eine umgebaute Lore bei Bedarf größere Mengen an Nachschub transportieren kann.
Speisekarte:
Die Karte bietet typisch bayrische Küche. Vorneweg gibt es Suppe oder Salat, auch fleischlose Gerichte und Fisch sind im Angebot.
Hauptgänge wie Salzstollen-Schnitzel, Böfflamott, Spanferkel, Schäuferl und Brathendl lassen einem schon beim Lesen der Beschreibung das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Und da wären noch die Desserts. Die stehen allerdings nicht auf der normalen Karte, sondern auf einem Nudelholz, das bei Bedarf an den Tisch gebracht wird.
Service:
Schon die Begrüßung war sehr freundlich. Heute waren bestimmt ein Dutzend Bedienungen und Kellner im Einsatz, alle stilecht gekleidet mit dreiviertel langen Lederhosen. Mittendrin Bernhard Neumann, der es sich nicht nehmen läßt, jeden Gast persönlich zu begrüßen.
Der Service ist freundlich, flink und professionell. Auch wenn bei einigen hundert Gästen das ein oder andere leere Glas nicht gleich entdeckt wurde, die Wartezeiten sind entsprechend kurz.
Essen:
Heute hielten wir uns nicht lange mit Vorspeisen auf. Ursache dafür war der Höllenlärm im Saal, doch dazu später noch ein paar Worte.
Der hand'drahte Riesensemmelknödel mit Waldschwammerlsoß und gebackener Petersilie (7,50 Euro) war ordentlich gemacht und eine reichliche Portion. Die Soße schön sämig mit reichlich Sahne, die Pilze hatten ein fulminantes Aroma.
Das Schäuferl vom Landschwein mit hand'drahtem Knödl und Blaukraut (14,90 Euro) hatte eine resche Kruste, die beim Hineinbeißen richtig krachte. Das Fleisch war mager und zart und ebenfalls eine anständige Portion. Der Kartoffelknödel war tadellos und nahm begierig die schmackhafte Bratensoße auf. Das Blaukraut war gut abgeschmeckt und wurde in einer separaten Schüssel serviert.
Die bayrische Tiramisu (6,90 Euro) war fein und kam in einer kleinen Glasschüssel, hübsch dekoriert mit einer Orangenscheibe. Natürlich haben wir gerätselt, was daran bayrisch war. Falls etwas Weißbier in der Tiramisu war, hat man es kaum heraus geschmeckt.
Der Apfelstrudel mit Vanilleeis (7,50 Euro) war solide gemacht und hübsch auf dem Glasteller angerichtet mit etwas Fruchtfleisch von der Kiwi und einem Kleckser Sahne.
Lärm:
Es war kaum auszuhalten, etwa vergleichbar mit einem Drucklufthammer (>100 dB). Deshalb auch drastische Abwertung der Punkte beim ansonsten schönen Ambiente.
Wenn einige hundert Gäste durcheinander reden, ist das schon enorm. Verstärkt wurde das sicher noch durch das Kreuzgewölbe im Saal, das den Schall reflektierte. Eine Verständigung war nur noch durch Schreien möglich.
Schließlich kamen noch zwei Musiker hinzu, die für Stimmung sorgen sollten. Mit ihrer Verstärkeranlage hoben sie jedoch den Schalldruckpegel auf das Niveau eines Kampfjets an.
Bewundernswert für mich sind auf alle Fälle die Angestellten der Schanzer Rutschn. Wie halten die das bloß einen ganzen Abend aus?
Fazit:
Die gute Küche, der freundliche Service und die hübsche Einrichtung machen mir Lust auf einen weiteren Besuch. Aber ganz bestimmt nicht mehr in einer lärmenden Veranstaltung. Die Preise sind etwas ambitioniert.