Geschrieben am 30.03.2016 2016-03-30| Aktualisiert am
30.03.2016
Besucht am 25.03.2016
* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr bunte Mischung. Viele Touristen, viel Münchner, aber dem Himmel sei Dank kein Hofbräuhaus-Publikum. - Warum wir wieder beim Andechser am Dom landeten, obwohl es doch zu mindestens 50% ein "Touristen-Wirtshaus" ist, ich weiß es nicht. Vielleicht gehört es einfach dazu, dort zu Essen und zu Trinken. Spricht was dagegen Traditionen fortzusetzen ? Wir traten ein in ein Traditionswirtshaus, dass wie immer überquellte. Zwar hatten wir reserviert, aber jedesmal hat man den Eindruck, dass das eigentlich nichts nützt. Die aufmerksame "Dirndl-Geschäftsführerin" bestätigte das dann auch mit der Aussage: "Na nehmes dort drüben Platz bei den beiden Damen, die gehen eh gleich, notfalls setze ich die Madln um". Ein solcher Umgang mit den Gästen ist hier normal. Gäste werden mit anderen zusammengesetzt. Stört hier niemanden. Und wen es wirklich stört, tja der muss halt wieder gehen. Bayrische Gemütlichkeit beinhaltet manchmals auch klare Ansagen des Service. "Mia san mia", wie der FC Bayern Fan sagt.
* Die beiden Münchner Damen eröffneten sofort das Gespräch mit uns ("ja wo kommens denn her" ?), während der Kellner die Karten auf dem Tisch ablegte. Schaut man sich die Karte an stellt man sehr schnell fest, dass mehr als 80% der Gerichte der bayrischen Küche entstammen. Internationales Touristenessen gibt es hier fast nicht und das ist auch gut so. Der in Trachten gewandetet Kellner frage nach unseren Getränkewünschen. Was trinkt man wohl beim Andechser ? Andechser Hell oder Andechser Dunkel. Das kleine Bier beinhaltet 0,5 Liter. Hasimausi fragte ob es auch kleinere Biere (z.B. 0,3 ltr.) geben würde. Lächelnd (er grinsend) antwortet der Herr in der Trachtenweste süffisant: "Na Damenkrügerl hammer net".
* Die bestellen Biere kamen schnell, während unsere beiden Damen am Tisch zahlten und sich mit ausgeprägten (Ober) Bayrischen Dialekt verabschiedeten. Nicht das die Damen uns gestört hätten, aber wir freuten uns doch über etwas mehr Platz am Tisch. Wir hatten unsere Wahl getroffen. Zwei mal die bayrischen Biergartenschmankerl als Vorspreise, den Andechser Gourmetteller und eine halbe bayrische Bauerente. - Kaum war der Kellner mit der Order verschwunden, erschien die "Dirndl-Geschäftsführerin" an unserem Tisch. Mit einer Selbstverständlichkeit informierte sie uns darüber, dass sich "noa zwoo Personen dazu sitzen deerfen". Es war keine Frage, sondern eine Anweisung, wir fanden es amüsant. Der Kellner deckte den Tisch mit Stoffservietten und Besteck ein. Während unsere neuen urbayrischen Tischnachbarn sofort das Gespäch mit uns eröffneten (Hasimaus konnte dem Dialekt nur in Teilen folgen), schauten wir uns etwas um. Überall Bilder an den Wänden, die aufzeigten welche Persönlichkeiten im Andechser verkehrt haben oder noch immer verkehren. Ein bunter Mix von Edmund Stoiber, über Titan Olli Kahn, zu Heide Klum, Franz Beckenbauer, bis hin zu - Gott hab ihn selig - Ex-Bayernkönig Franz-Josef Strauß. Dazu noch Fotos einiger geistlicher Würdenträger, offenbar aus dem Kloster Andechs. - In jedem anderen Restaurant würde ich diese Bildergalerien eher als peinlich empfinden. Hier gehört es dazu.
* Die Vorspeisen wurden serviert. Sehr schön waren die Schmankerl auf einen Brett angerichtet. Geräucherter Schinken, Radi, Obatzda und natürlich Tatar. Dazu frisches dunkles Brot, das kurz angeröstet war. Der Schinken hatte eine sehr gute Qualität, das Tatar war frisch, hatte einen angenehmen Geruch und war ordentlich gewürzt. Während der Kellner "einen Guaten" wünschte, frage er nach ob er dazu noch Brezen servieren dürfte. Gerne sagten wir dazu ja. Der Obatzda rundete die angenehme Vorspeise ab. Für 10,- Euro a Person waren wir mit der Vorspeise sehr zufrieden. - Aufmerksam fragte der Kellner ob er sofort die Hauptgerichte servieren soll, oder ein "kloanes Pausl" angenehm wäre. Wir zogen die kleine Pause vor, unter Zuführung von weiterem Andechser Hell + Dunkel. Ganz brav auch weiterhin in der kleinen 0,5 ltr. Version, während an diversen Nachbartischen die (1,0 ltr) Maß konsumiert wurde.
* Nach gut 15 Minuten brachte der Service die Hauptgerichte an den Tisch. Hasimausi staunte nicht schlecht über die Ausmaße der halben Bayrischen Bauernente für 21,- Euro. Augenscheinlich war es mal eine dicke Ente. In zwei Schälchen wurden dazu Blaukraut und Knödel serviert. Meine Dame war mit der krossen Ente insgesamt zufrieden, obwohl sie sich die Ente etwas saftiger gewünscht hätte. Nein trocken war das Fleisch nicht, aber eben auch nicht so saftig wie sie es erwartet hatte. Trotzdem war meine Dame zufrieden. Ähnliches konnte ich für mein Essen auch sagen. Serviert wurden auf dem "Andechser Gourmetteller" ein kälbernes Fleischpflanzerl (im Rheinland als Frikadelle bekannt, in Merkels-Hauptstadt auch rustikal als Boulette bezeichnet), Leberkäse und ein Griller vom Wagyu Rind. Dazu einen warmen Kartoffelsalat, Speckwirsing und Sauerkraut. Als bekennender Gemüsegegner wollte ich den Speckwirsing zunächst nicht anrühren, aber mein Bayrischer Tischnachbar meinte das ich diesen unbedingt probieren sollte. Sein Empfehlung war gut. Der Wirsing - für mich bisher eher eine Strafe - war geschmacklich richtig gut. Das gleiche gilt für das Fleischpfanzerl und den Leberkäse. Die Wurst vom Wagyu Rind war allerdings etwas fettig. Da ihre Ausmaße überschaubar waren, war es noch akzeptabel. - Inzwischen erhielten unsere Tischnachbarn auch ihre Essen. Eine gewisse Enge am Tisch war nicht mehr zu verhindern. Der aufmerksame bajuwarische Kellner hatte das natürlich gemerkt. Dies Lösung drückte er in einem kurzen Satz aus: "Müssens halt a biserl zsammrücken, passt scho". Ja es passte schon. - Und nun noch ein Dessert. Wir entschieden uns zweimal für den Andechser Kaiserschmarrn (a 11,- Euro). Unser Kellner wiegelte ab: "Wissens das ist sehr viel, des schaffen Sie net. Bestellens erst omal einen und dann schaun mir weiter". Wir waren erstaunt, wollte der Junge keinen Umsatz machen ? Kurz auf den Punkt gebracht, seine Empfehlung war gut und richtig. Der servierte Kaiserschmarrn hatte die Ausmaße eines Hauptgerichtes. Um diesen zu verdauen, war dann der gesunde Gebirgsenzian fällig. Unsere Tischnachbarn (in Trachten) prosteten uns laufend zu und unterhielten uns blendend.
Fazit. Man fragt sich ernsthaft, warum man immer wieder in München Wirtshäuser wie das Andechser am Dom besucht. Immer voll, fast überbelegt und eigentlich zu laut. Vielleicht ist es das bayrische Flair. Ingesamt waren wir wieder zufriedend. Das (Wirtshaus) Essen verdient 4 Sterne, dass gleiche gilt für den Service. Und das Ambiente ? Nun nach Abwägung aller "Pro und Contra" Faktoren, sind sicher 3,5 Sterne verdient. Wobei so mancher Münchner eher dafür 5 Sterne vergeben würde, weil er hier "dahoam" ist. Für den Wohlfühlfaktor (Gesamteindruck), gerne auch 4 Sterne.
"Mia san eben mia und die Saupreuss-Germanischen, die Japanessen und Kinesen habe uns eh nix zum sagen".
* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr... mehr lesen
Andechser am Dom
Andechser am Dom€-€€€Restaurant, Wirtshaus, Biergarten, Brauhaus089298481Weinstraße 7, 80333 München
4.0 stars -
"Bayrische Gemütlichkeit, trotz touristischer Ausrichtung" x2x* Karfreitag 2016 in München. Das Wetter ist noch nicht frühlingshaft, trotzdem ist der Marienplatz voll. Voll von Touristen, mehrheitlich aus Asien und Italien. Voll von Neugierigen, die sich ein Häuflein Pegida-Demonstraten ansehen. Ein Trachtler kommt vorbei und artikuliert unüberhörbar: "Brrrraunes Pack, elendiges". Die Welt ist eben klein und rund und vor allem voller Gegensätze.
* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr
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* Nur gut 100 Meter vom Marienplatz entfernt - direkt an der Frauenkirche - befindet sich Andechser am Dom. Das Publikum ist wie immer eine sehr bunte Mischung. Viele Touristen, viel Münchner, aber dem Himmel sei Dank kein Hofbräuhaus-Publikum. - Warum wir wieder beim Andechser am Dom landeten, obwohl es doch zu mindestens 50% ein "Touristen-Wirtshaus" ist, ich weiß es nicht. Vielleicht gehört es einfach dazu, dort zu Essen und zu Trinken. Spricht was dagegen Traditionen fortzusetzen ? Wir traten ein in ein Traditionswirtshaus, dass wie immer überquellte. Zwar hatten wir reserviert, aber jedesmal hat man den Eindruck, dass das eigentlich nichts nützt. Die aufmerksame "Dirndl-Geschäftsführerin" bestätigte das dann auch mit der Aussage: "Na nehmes dort drüben Platz bei den beiden Damen, die gehen eh gleich, notfalls setze ich die Madln um". Ein solcher Umgang mit den Gästen ist hier normal. Gäste werden mit anderen zusammengesetzt. Stört hier niemanden. Und wen es wirklich stört, tja der muss halt wieder gehen. Bayrische Gemütlichkeit beinhaltet manchmals auch klare Ansagen des Service. "Mia san mia", wie der FC Bayern Fan sagt.
* Die beiden Münchner Damen eröffneten sofort das Gespräch mit uns ("ja wo kommens denn her" ?), während der Kellner die Karten auf dem Tisch ablegte. Schaut man sich die Karte an stellt man sehr schnell fest, dass mehr als 80% der Gerichte der bayrischen Küche entstammen. Internationales Touristenessen gibt es hier fast nicht und das ist auch gut so. Der in Trachten gewandetet Kellner frage nach unseren Getränkewünschen. Was trinkt man wohl beim Andechser ? Andechser Hell oder Andechser Dunkel. Das kleine Bier beinhaltet 0,5 Liter. Hasimausi fragte ob es auch kleinere Biere (z.B. 0,3 ltr.) geben würde. Lächelnd (er grinsend) antwortet der Herr in der Trachtenweste süffisant: "Na Damenkrügerl hammer net".
* Die bestellen Biere kamen schnell, während unsere beiden Damen am Tisch zahlten und sich mit ausgeprägten (Ober) Bayrischen Dialekt verabschiedeten. Nicht das die Damen uns gestört hätten, aber wir freuten uns doch über etwas mehr Platz am Tisch. Wir hatten unsere Wahl getroffen. Zwei mal die bayrischen Biergartenschmankerl als Vorspreise, den Andechser Gourmetteller und eine halbe bayrische Bauerente. - Kaum war der Kellner mit der Order verschwunden, erschien die "Dirndl-Geschäftsführerin" an unserem Tisch. Mit einer Selbstverständlichkeit informierte sie uns darüber, dass sich "noa zwoo Personen dazu sitzen deerfen". Es war keine Frage, sondern eine Anweisung, wir fanden es amüsant. Der Kellner deckte den Tisch mit Stoffservietten und Besteck ein. Während unsere neuen urbayrischen Tischnachbarn sofort das Gespäch mit uns eröffneten (Hasimaus konnte dem Dialekt nur in Teilen folgen), schauten wir uns etwas um. Überall Bilder an den Wänden, die aufzeigten welche Persönlichkeiten im Andechser verkehrt haben oder noch immer verkehren. Ein bunter Mix von Edmund Stoiber, über Titan Olli Kahn, zu Heide Klum, Franz Beckenbauer, bis hin zu - Gott hab ihn selig - Ex-Bayernkönig Franz-Josef Strauß. Dazu noch Fotos einiger geistlicher Würdenträger, offenbar aus dem Kloster Andechs. - In jedem anderen Restaurant würde ich diese Bildergalerien eher als peinlich empfinden. Hier gehört es dazu.
* Die Vorspeisen wurden serviert. Sehr schön waren die Schmankerl auf einen Brett angerichtet. Geräucherter Schinken, Radi, Obatzda und natürlich Tatar. Dazu frisches dunkles Brot, das kurz angeröstet war. Der Schinken hatte eine sehr gute Qualität, das Tatar war frisch, hatte einen angenehmen Geruch und war ordentlich gewürzt. Während der Kellner "einen Guaten" wünschte, frage er nach ob er dazu noch Brezen servieren dürfte. Gerne sagten wir dazu ja. Der Obatzda rundete die angenehme Vorspeise ab. Für 10,- Euro a Person waren wir mit der Vorspeise sehr zufrieden. - Aufmerksam fragte der Kellner ob er sofort die Hauptgerichte servieren soll, oder ein "kloanes Pausl" angenehm wäre. Wir zogen die kleine Pause vor, unter Zuführung von weiterem Andechser Hell + Dunkel. Ganz brav auch weiterhin in der kleinen 0,5 ltr. Version, während an diversen Nachbartischen die (1,0 ltr) Maß konsumiert wurde.
* Nach gut 15 Minuten brachte der Service die Hauptgerichte an den Tisch. Hasimausi staunte nicht schlecht über die Ausmaße der halben Bayrischen Bauernente für 21,- Euro. Augenscheinlich war es mal eine dicke Ente. In zwei Schälchen wurden dazu Blaukraut und Knödel serviert. Meine Dame war mit der krossen Ente insgesamt zufrieden, obwohl sie sich die Ente etwas saftiger gewünscht hätte. Nein trocken war das Fleisch nicht, aber eben auch nicht so saftig wie sie es erwartet hatte. Trotzdem war meine Dame zufrieden. Ähnliches konnte ich für mein Essen auch sagen. Serviert wurden auf dem "Andechser Gourmetteller" ein kälbernes Fleischpflanzerl (im Rheinland als Frikadelle bekannt, in Merkels-Hauptstadt auch rustikal als Boulette bezeichnet), Leberkäse und ein Griller vom Wagyu Rind. Dazu einen warmen Kartoffelsalat, Speckwirsing und Sauerkraut. Als bekennender Gemüsegegner wollte ich den Speckwirsing zunächst nicht anrühren, aber mein Bayrischer Tischnachbar meinte das ich diesen unbedingt probieren sollte. Sein Empfehlung war gut. Der Wirsing - für mich bisher eher eine Strafe - war geschmacklich richtig gut. Das gleiche gilt für das Fleischpfanzerl und den Leberkäse. Die Wurst vom Wagyu Rind war allerdings etwas fettig. Da ihre Ausmaße überschaubar waren, war es noch akzeptabel. - Inzwischen erhielten unsere Tischnachbarn auch ihre Essen. Eine gewisse Enge am Tisch war nicht mehr zu verhindern. Der aufmerksame bajuwarische Kellner hatte das natürlich gemerkt. Dies Lösung drückte er in einem kurzen Satz aus: "Müssens halt a biserl zsammrücken, passt scho". Ja es passte schon. - Und nun noch ein Dessert. Wir entschieden uns zweimal für den Andechser Kaiserschmarrn (a 11,- Euro). Unser Kellner wiegelte ab: "Wissens das ist sehr viel, des schaffen Sie net. Bestellens erst omal einen und dann schaun mir weiter". Wir waren erstaunt, wollte der Junge keinen Umsatz machen ? Kurz auf den Punkt gebracht, seine Empfehlung war gut und richtig. Der servierte Kaiserschmarrn hatte die Ausmaße eines Hauptgerichtes. Um diesen zu verdauen, war dann der gesunde Gebirgsenzian fällig. Unsere Tischnachbarn (in Trachten) prosteten uns laufend zu und unterhielten uns blendend.
Fazit. Man fragt sich ernsthaft, warum man immer wieder in München Wirtshäuser wie das Andechser am Dom besucht. Immer voll, fast überbelegt und eigentlich zu laut. Vielleicht ist es das bayrische Flair. Ingesamt waren wir wieder zufriedend. Das (Wirtshaus) Essen verdient 4 Sterne, dass gleiche gilt für den Service. Und das Ambiente ? Nun nach Abwägung aller "Pro und Contra" Faktoren, sind sicher 3,5 Sterne verdient. Wobei so mancher Münchner eher dafür 5 Sterne vergeben würde, weil er hier "dahoam" ist. Für den Wohlfühlfaktor (Gesamteindruck), gerne auch 4 Sterne.
"Mia san eben mia und die Saupreuss-Germanischen, die Japanessen und Kinesen habe uns eh nix zum sagen".