Poisson
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Wolfsstrasse 6-14, 50667 Köln
Restaurant Catering
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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Poisson in 50667 Köln bewertet.
vor 5 Jahren
"Wenn Fisch und Meer, dann Poisson"

Geschrieben am 20.12.2018 | Aktualisiert am 21.12.2018
Ein Bistro-Restaurant mit offener Küche und für mich Kölns erste Adresse für frischen Fisch und Meerestiere, obwohl auch Fleisch und vegetarisch auf der Karte zu finden sind.

In der Bewertung der großen Restaurantführer gibt es da wenig Unterschiede in der Einschätzung: GaultMillau 15/20, Gusto 6/10, Feinschmecker 2,5/5, Schlemmer-Atlas 3/5 - nur der Michelin erwähnt das Lokal (Assiette) lediglich.

Was für mich erfreulich ist, das Bistro öffnet auch mittags. Sonntags und montags sind Ruhetage.
Aber für YouDinner macht Ralf Marhencke auch mal eine Ausnahme.
Ich liebe einen Sonntagslunch besonders – also habe ich den Termin gebucht.

Ambiente

Das kleine Restaurant ist praktisch eingerichtet. Am Eingang – hinter dem Glasfenster zur Straße – sind einige Tische für zwei bis vier Personen aufgestellt. Dann folgt die offene Küche auf der linken Seite und rechts davon sind einige Plätze als Hochtische angeordnet.
Für den Gast ist schlicht und klassisch in Weiß eingedeckt: Tischläufer und Serviette, Besteck, Gläser ein Teelicht. Der Platz für Essen und Getränke reicht gerade so aus, um sich nicht beengt zu fühlen.
Die Sitze sind bequem.
Am Ende des Raumes geht es zum Sanitärbereich.

Sauberkeit 

Alles ist gut gepflegt und sieht ansprechend aus.

Sanitär

Es gibt für Damen und Herren jeweils nur eine Kabine; diese sind aber sehr geräumig und stilvoll eingerichtet. Natürlich gibt es kleine Stoffhandtücher in großer Zahl am Becken.

Service

Die Kräfte sind aufmerksam und beantworten gerne alle Fragen oder machen sich umgehend kundig.

Die verkosteten Speisen 

DAS MENU

1: AMUSE BOUCHE
MIT GRÜßEN VON RALF

In einer chicen Schale waren am Boden winzige Stücke von hellem Gemüse (Blumenkohl habe ich erkannt) angeordnet. Sie waren teilweise von cremigen Pasten umhüllt. Ein Gemüsestück in Form eines dicken Chips steckte im Püree und dem Fisch. Farblich hätte es Lachs oder auch Saibling sein können.
Der Geschmack war sehr ansprechend, aber ich könnte keine Hauptzutat genau benennen. Es war aber ein prächtiger Auftakt.

2: AUSTERN & MEER
PERLE BLANCHES, GILLARDEAU, BELON & L‘IMPERATICE - AUF EIS SERVIERT & ÜBERBACKEN - CREVETTE ROSÉ & COCKTAILSAUCE

Die erste Auster hatte die Größe Nr. 2 und war eine Perle Blanches; sie war überbacken. Mir schmeckte diese Kreation recht gut. Die Gillardeau wurde genau wie die Belon ohne Zusatz gereicht. Beide werden von Fachleuten als besonders edel und schmackhaft gelobt. Dazu fehlt mir der Vergleich und das Wissen. Aber sie waren auch für mich besonders aromatisch. Um sich vor „Fälschungen“ zu sichern, sind Gillardeau außen auf der Schale mit einem G versehen, das eingraviert wird.
Die Garnele war von ausgesprochener Zartheit.

3: DREIERLEI VOM THUNFISCH
SASHIMI | TATAR | TATAKI

Der Thunfischgang war vielleicht für mich der Höhepunkt (aber der nächste Gang hatte auch viel zu bieten). Ich habe selten so feinen Thun verkosten können.
Das Sashimi war perfekt zugeschnitten. Etwas eingelegter Ingwer (relativ mild) und eine Pasta nach Art des Washabi (relativ scharf) befanden sich in der Nähe der Stücke. In einer kleinen Schale war eine aromatische Sojasauce.
Der geflämmte Thun (Tataki) mit seiner Sesamkruste begeisterte mich ebenfalls. Aber der Gipfel war für mich das Tatar. Hier waren Gewürze eingearbeitet, die mir eine große Harmonie und auch Gegensätze auf der Zunge präsentierten.

4: KLEINE UND GROßE FISCHE
IM GANZEN GEGART – VERSCHIEDENE SAISONALE BEILAGEN

Zwei Fische kamen zum Einsatz: pochierter Steinbutt und Wolfsbarsch in der Salzkruste.
Auf dem weißen Teller sahen diese beiden blassen Stücke neben der hellen Paste etwas unspektakulär aus. Aber der Geschmack machte das wieder wett. Die Filetstücke waren so zart und butterweich und gleichzeitig so aromatisch wie selten. Da konnte ich kurzzeitig meine Vorliebe für krosse Haut und gegrillten Fisch vergessen. Es war einfach köstlich.
Dazu gab es eine große Zahl von kleinen Schalen mit Beilagen: Schwarzwurzel, Rosenkohl, Selleriepüree, Kartoffelpüree (rotschalige Laura), Rahmwirsing, Spinat, Knollenziest und noch mehr (was ich mir nicht mehr merken konnte).
Jedes Gemüse hat neue Aromen gebracht und den Hauptgang zu einem Rundgang durch das Angebot im Winter gemacht.

5: PETIT FOURS UND CAFÉ

Die kleinen Backwaren waren nett anzusehen, waren aber nicht mein Ding (denn sie haben alle Nüsse, Mandeln, Nougat und Marzipan in sich und die vertrage ich nicht gut).
Um also auch den Abschluss großartig für mich zu gestalten, muss es etwas anderes geben – aber Schwamm drüber: Es ging um ein Fisch-Menü - und das war perfekt.

Getränke

Tafelwasser mit und ohne Kohlensäure.
Espresso

2014 Reserva de la Familia brut nature Cava - Doppelmagnum - Juvé y Camps
2017 Sauvignon Blanc - Weedenborn – Rheinhessen – Magnum
2015 Montebruna Barbera d´Asti -Magnum- Braida di Giacomo Bologna - Piemont

Fazit

4,5 gerne wieder. Um die volle „5“ zu bekommen, müsste für mich am Dessert gearbeitet werden. Aber Fisch und Meerestiere sind hier von größter Qualität und perfekter Zubereitung geprägt.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)

Datum des Besuchs: 16.12.2018 – mittags – 1 Person

Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm

Gesamt – Service – Sauberkeit – Essen – Ambiente  - P-L-V
  
4,5    -      5     -    5              - 4,5    -      4     -     4,5  (95,00 €)


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