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GastroGuide-User: uteester
uteester hat Al Howara in 42103 Wuppertal bewertet.
vor 9 Jahren
"Libanesiche Küche im schönen Ambiente mit durchaus überzeugenden Küchenleistungen"

Geschrieben am 01.02.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Al Howara
Besucht am 12.10.2014
FAZIT VORAB FÜR DEN SCHNELLEN LESER:

Libanesisches-arabisches Restaurant in der City von Wuppertal, handwerklich gute Küchenleistung mit Höhen und Tiefen, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, guter Service, orientalisches aber nicht kitschiges Ambiente.
Lage:
In der Wuppertaler Innenstadt, Elberfeld, gelegen, Bembergstraße 20, Parkplätze ab 19:00 Uhr auf dem Parkplatz einer benachbarten Firma, aber auch gut mit Bus und Schwebebahn zu erreichen, Ziel-Stationen „Hauptbahnhof, bzw. Döppersberg.
Zum wiederholten Male trafen sich Restaurantkritiker aus dem Bergischen, Sauerland, Münster und Dortmund. Anwesend waren die RK-Kritiker: Berry, First, Olfaktor, Uteester, Hamburgerdeern, Siebecko mit ihren Begleitern. Wieder einmal war es nicht nur eine illustre Runde, sondern ein harmonischer und fröhlicher Abend.
Ambiente:
„Al Howara“: Erinnert es uns an Kara Ben Nemsi oder Lawrence of Arabia? Ich weiß es nicht, dennoch nimmt uns dieser Name gefangen und stimmt uns auf den Orient ein:
Nach dem Betreten des Restaurants durch eine verglaste „Windfalle“ öffnet sich ein großer Gastraum. Zur rechten Seite eine kleine Lounge, eine große gut beleuchtete Theke, linker Seite ein großer Gastraum mit dunklen Tischen und Stühlen, dunkler Laminatboden in Schiffsoptik, einigen Deckenverkleidungen mit Stores, bunten Lampen. Die Tische eingedeckt mit rostfarbenem Bastset, Wassergläsern , einem blau gemusterten Teller, weiße Papierservietten, Edelstahlbesteck, an den Decken buntfarbene Lampen, insgesamt ein orientalischer Eindruck, aber nicht überladend wirkend, leider alles nicht geräuscharm, so dass Gespräche am Tisch etwas schwierig werden. Die Lichtverhältnisse sind sehr schummerig. Dennoch ein Ambiente, dass sehr angenehm auf den Gast wirkt.
Service:
Sehr freundlich und herzlich begrüßt wurden wir von mehreren weiblichen in Schwarz gekleideten Servicekräften. Die plastifizierten Speisenkarten wurden schnell gereicht, die Getränkewünsche aufgenommen. Alle gewählten Speisen wurden übrigens ohne Zettelnotierung aufgenommen. Gutes Gedächtnis des Services.
Ein kleiner Wermutstropfen fiel auf unsere Getränkewünsche: Die avisierten libanesischen Weine waren leider nicht aufgrund der derzeitigen politischen Lage (die Islamisten bedrängen die Weinproduktion nicht nur in diesem arabischen Land negativ) zur Verfügung. Gerade libanesischer Wein  ist eigentlich in der Weinwelt sehr bekannt, da z. B. Beirut als Paris des Ostens vor dem dortigen Bürgerkrieg galt. U.a. zeichnen sich drei Weingüter heute durch die Produktion von Spitzenweinen aus, die auf internationalen Wettbewerben ausgezeichnet werden: Chateau Musar, Chateau Ksara, Chateau Kefraya, nur um einige der dortigen Spitzenweingüter zu nennen.
Durch den Einfluss Frankreichs während des französischen Mandats 1920–43 werden heute noch 16–17 vorwiegend französische Rebsorten angebaut. Unter den Rotweinsorten Cinsaut, Carignan, Mourvèdre, Grenache und Merlot, ferner Cabernet Sauvignon und Syrah. Die häufigsten Weißweinsorten sind Sauvignon Blanc, Ugni Blanc, Sémillon, Clairette Blanche und Chardonnay. Zu den zahlreichen lokalen Rebsorten gehören Merweh und Meroué.
Seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. ist der Weinbau im Libanon belegt, vermutlich brachten ihn die Phönizier ins Land. Mit libanesischem Wein wurde in der Antike und im frühen Mittelalter in ganz Südeuropa gehandelt. Mit der Ausbreitung der Araber und des Islam ging der Anbau zurück, dem relativ hohen Anteil an Christen ist es zu verdanken, dass er auf einem gewissen Niveau erhalten blieb.
Es ist ein Jammer, dass uns diese Weine nicht aufgrund der politische Situation zur Verfügung stehen konnten. Dennoch bot man uns andere Weine an, für diese politische Entwicklung ist das Restaurant aber nicht zur Verantwortung zu ziehen. .
 
Die gewählten Speisen:
Die Speisenkarte offerierte eine gute Menge orientalischer Speisen: 2 Vorspeisen (4,50 – 4,90 € ), Vorspeisen 10 oder 15 kleine Teller mit kalten oder warmen Vorspeisen (14,00 – 18,00 €), kalte und warme Vorspeisen (4,00 – 4,90 €9, Hauptgerichte = vegetarische Gerichte (11,90 – 12,90 €), Fleischgerichte (13,90 – 14,90 €), 3 Fischgerichte (15,90 €), Menüs für 2 Personen (24,50 – 32,50 €), 3 Desserts (4,00 – 4,50 €).
Ich wählte:
15 kleine Teller mit kalten und warmen Vorspeisen (18.00 €). Vorab: Es war für mich eine Geschmacksexplosion orientalischer Gerichte: Es bestand aus. Dünnem Fladenbrot (konnte nachgeordert werden), um die Cremes aufzunehmen, Hummus, Kichererbsen,, Falafel mit Taine, Paprikacreme mit Peperoni, Taboule, Petersiliensalat mit Tomaten und Zwiebeln, Johurt-Minze-Soße, Joghurt-Gurken-Soße (erinnerte mich an indische Lassi), Sesamcremepaste, Champignos mit Zwiebeln, verschiedene Teigtaschen mit Spinat oder Käse, pürierte Möhren, usw., alle habe ich leider nicht mehr im Gedächtnis, alles in allem: eine wirklich gute Einsicht in die arabische Küche. Man darf nicht alles auf einmal zu sich nehmen, sondern einzeln probieren, entscheiden, welche Reihenfolge man mag usw. Hier muss man sich einfach „die Ruhe antun“.
Dies würde ich jederzeit wieder bestellen, es ist geschmacklich für mich so gewaltig, dass man eigentlich keine weitere Speise zu sich nehmen muss. Ich war sehr beeindruckt.
Die übrigen RK-Kritiker wählten 10 Vorspeisen, die sich sich teilten, dann 1 x ein Menü, Hähnchen, Lamm usw.. Alle waren nach ihren Aussagen sehr zufrieden mit ihren Speisen.
Als Hauptspeise wählte ich: Schiesch Tawuk (eingelegtes Hähnchenfleisch, knusprig am Spieße gegrillt, Petersilie, Zwiebeln, Basmatireis, Salt und Knoblauchsoße (14,90 €).
Nach Rücksprache mit dem Service entschied ich mich aufgrund der umfangreichen Vorspeise nur für die halbe Portion der Hauptspeise = 1 Hähnchenspieß (ein guter Gedanke). Das Hähnchenfleisch noch sehr saftig, leider fehlten mir hier die orientalischen kräftigen Gewürze, die Zwiebeln, die auf dem Fladenbrot lagen, leicht mariniert, gut abgeschmeckte Knoblauchsoße, dazu noch etwas Joghurt, der Bastmatireis gut gegart, noch leicht „al dente“, allerdings zur servierten halben Portion unnötig mengenmäßig zu viel.
 Insgesamt ein gutes Hauptgericht, das dennoch geschmacklich hinter den Vorspeisen für mich rangierte. Ein separat gereichter Salat von grob geschnittenen Tomaten, Gurken und Olivenöl gehörte hier zu diesem Gericht.
Nach Rückmeldung der anderen Tischnachbarn wurde u.a. ein Menü für 2 Personen gereicht, Grillteller, Hähnchen, Lamm. Lediglich bei Siebecko gab es ein kleines Problem: Es wurde ein falsches Hauptgericht serviert, nach der Reklamation aber sofort ohne Umstände mit dem richtigen gewünschten Gericht ersetzt.
Insgesamt waren wir alle sehr zufrieden. Meine Bewertung für die Gerichte = 3- 4
 
Getränke:
Da, wie bereits oben genannt, die libanesischen Weine nicht gereicht werden konnten, orderten wir zunächst einen Riesling (0,2l  ), danach Sauvignon Blanc (0,2 l ), beide Weine trinkbar, dennoch nichts aufregendes, Mineralwasser Appolinaris, 0,75 l , dies gut gekühlt in einem Plastikweinkühler serviert.
Sauberkeit:
Das Restaurant sehr sauber und gepflegt, ebenso die Toiletten), keine Beanstandungen
Fazit:
Ordentliche Küche. Das Ambiente hat mir sehr gut gefallen, leider ist die Geräuschkulisse etwas hoch, was die Kommunikation beeinträchtigt. Die Küchenleistung ordentlich, die Vorspeisen für mich absolut gut, für mich als Sättigung ausreichend. Die Hauptspeisen könnten für mich besser geleistet werden (was die Gewürze betrifft), für die Beurteilung: 4 für die Vorspeisen, für die Hauptgerichte 3, aufgerundet auf 4. dennoch ein Restaurant, das ich gerne wieder besuchen möchte.
Leider sind einige Bilder nicht so, wie ich es gerne dem Forum präsentiert hätte, aber die Schummirigkeit in dem Lokal lies dies nicht zu.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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