Geschrieben am 06.10.2016 2016-10-06| Aktualisiert am
10.10.2016
Besucht am 02.10.2016Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 180 EUR
Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach und fand eine nicht ganz so aktuelle Seitengestaltung. Was mich aber letztendlich zum buchen veranlasste war ein Blick in die Weinkarte: http://www.hotel-aust.de/app/download/1733710/Weinkeller-++Aust+Das+Landhotel+2013.xls.pdf
Was sich dort präsentierte war für ein Landhotel im Landkreis Warendorf einigermaßen atemberaubend. Konnte das wahr sein? Und wie finanziert man einen solchen Keller als Gastronom auf dem Lande. Meine Neugier war geweckt, wir würden am Sonntag, den 02. Oktober 2016 dort essen.
Um 19 Uhr trafen meine Frau und ich per Rad vom Hotel Engel aus kommend am Landhotel Aust ein. Es liegt etwas außerhalb der Stadtgrenzen, aber idyllisch im Grünen. Ankommend links ein Gästehaus, rechts das Restaurant. Ich habe unter dem Account ein paar Fotos dazu hochgeladen.
Zwei Servicemitarbeiter nahmen uns in Empfang, eine junge Dame und ein älterer Herr, der im Gastraum der Chef war. Unser Tisch war schon gedeckt und wir wurden umgehend an den Tisch geführt.
Die Karten wurden uns gereicht und wir erblickten zwei angebotene Menüs und eine wohltuend kurze Auswahl an Vor- Haupt- und Nachspeisen. Dazu wurde die oben verlinkte Karte gereicht, die aber in ihrer Onlineversion nicht vollständig ist. Es fehlen etliche weitere Rotweine und die Weißweine. Auch hier ein sehr schönes Angebot von deutschen, französischen und italienischen weißen Weinen. Mein Weinliebhaberherz machte Freudensprünge.
Aber wir wollten ja nicht nur trinken, sondern auch essen. Also bestellte meine Frau vorab Pot au feu vom Weideochsen mit Gartengemüschen, Eierstich und Markklößchen
Das duftete verlockend herüber zu mir, meine Frau war glücklich mit ihrer Wahl.
Ich bestellte mir Getrüffeltes Carpaccio vom Rinderfilet auf milder Pfeffercreme mit Rucola, Parmesan, Pinienkernen und Radieschensprossen
Es schmeckte wie es aussah! Perfekt! Butterzartes, marmoriertes Rinderfielt in dünnsten Scheiben. Die Creme war mit viel Trüffelaroma gesegnet! Ein Fest für die Nase. Der Rucola obenauf stört mich ja eigentlich immer ein bisschen, hier aber war er mit einer schmackhaften Vinaigrette versehen und schmeckte vorab gut. So macht Carpaccio freilegen Spaß! Beide Vorspeisen sehr gut.
Zu diesen ersten Gängen wählten wir einen Lagenriesling von der Nahe, Nolux wird es freuen, ein Tonschiefer Riesling 2015 vom Weingut Dönnhoff. Wenn man den länger auf der Zunge verweilen ließ, dann wurde er fast ein wenig bitter in seiner intensiven Mineralität.
Gute Wahl!
Zum Hauptgang hatten wir uns beide für Zanderfilet auf einem Linsen-Risotto entschieden. Der sehr aufmerksame Service bemerkte merkte bei der Bestellung an, er sei nicht mehr sicher, ob noch genug Zander vorhanden sei, und ging dieses in der Küche klären. Er kehrte mit der Nachricht zurück, das nur noch eine Portion vorhanden sei und bot Rotzunge als Alternative an. Das wurde dann auch gewählt.
Somit für meine Frau der Zander:
Das war extremst lecker! perfekt zubereitetes Filet und ein sehr gutes Risotto. Optisch und geschmacklich ein Schmaus! Das Risotto wird so nachgekocht. Zubereitung wurde in der Küche erfragt vom Service und mir mitgeteilt. Endlich ein gutes Gericht für die Alblinsen in der Küchenschublade.
Ich nahm die Rotzunge auf frischem Spinat und war ebenso glücklich wie meine Frau.
Auch hier handwerklich perfekt zubereitet. Der Spinat mit sehr viel Muskat gewürzt! Dazu eine Weißweinsauce und Kartoffeln. Lecker und auch bei den Hauptgerichten waren wir sehr zufrieden. Zu den Hauptgerichten leerten wir den Riesling.
Und nun begann der wirklich schöne Teil des Abends, ich blätterte mich durch die gedruckte Ausgabe der obigen Weinkarte. Mir lief das Wasser im Munde zusammen. Und auch meiner Frau konnte ich einen Tropfen, bzw. Flasche schmackhaft machen.
Trotz all der verlockenden französischen Tropfen wandte ich mich der Ahr zu. Ein Wein des WG Sermann-Kreuzberg sollte es sein. Dieses WG kennen wir seid unsere Ahrsteig-Wanderung und wissen die Spätburgunder von dort sehr zu schätzen. Im Keller des Aust lagert ein 2009 Altenahrer Eck Spätburgunder trocken im Barrique gereift Goldkapsel! Der Wein wurde dekantiert und unser Kellner achtete streng darauf, dass wir ihm angemessene Zeit zum atmen ließen trotz unserer gierigen Blicke. Dieser, wie alle Burgunder vom WG Sermann-Kreuzberg, ist eine Offenbarung. Das sind die Tropfen für die schönsten Augenblicke im Leben! Mehr geht auch nicht angesichts der Preise die das WG für seine Weine aufruft! Insofern war diese Flasche im Aust sehr fair bepreist mit 52 EUR.
Abseits der Karte hatten wir statt einem Dessert nach einem schönen Weinbegleitteller gefragt und die Küche servierte uns eine Käseauswahl zum Wein. Ziegenkäse, Blauschimmel und Parmesan, begleitet von Feigenbrot und Schwarzbrot. So einfach kann kulinarisches Paradies sein.
Vielleicht versteht man jetzt meinen Wunsch nach Haft im Weinkeller des Aust!
Zum Abschluss noch ein Espresso und wir hatten einen wunderschönen Abend erlebt.
Ein besonderen Dank an unseren Kellner und seine junge Kollegin. Fachwissen und Engagement machten sehr viel Freude! So sollte es immer sein, ist es nur leider nicht, und deswegen genießt man solche Abende umso mehr. Ich wünsche einen schönen und gesegneten Ruhestand! Leider werden wir uns nicht mehr vor der beginnenden Rente des Chef de Service wieder sehen!
Fazit: ein Diamant am Stadtrand von Warendorf! Vorzüglich, wir kommen sicher wieder!
Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach... mehr lesen
5.0 stars -
"..........sperrt mich in den Weinkeller ein! Sofort!" Carsten1972Nein, das Landhotel Aust ist kein Gefängnis, man fühlt sich nicht eingeengt und wird wunderbar umsorgt, aber trotzdem darf man mich gerne in den Weinkeller einsperren.
Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach
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Nachdem das Hotel Engel in Warendorf erfolgreich verhindert hatte, dass wir dort speisen würden, hatte ich mich nach einer Alternative umgesehen und war bei der Recherche auf das Landhotel Aust gestoßen. In einschlägigen Seiten wurde das Hotel nicht so gut bewertet, aber durchweg gab es positive Worte zum Restaurant. Ich schaute auf der HP nach und fand eine nicht ganz so aktuelle Seitengestaltung. Was mich aber letztendlich zum buchen veranlasste war ein Blick in die Weinkarte:
http://www.hotel-aust.de/app/download/1733710/Weinkeller-++Aust+Das+Landhotel+2013.xls.pdf
Was sich dort präsentierte war für ein Landhotel im Landkreis Warendorf einigermaßen atemberaubend. Konnte das wahr sein? Und wie finanziert man einen solchen Keller als Gastronom auf dem Lande. Meine Neugier war geweckt, wir würden am Sonntag, den 02. Oktober 2016 dort essen.
Um 19 Uhr trafen meine Frau und ich per Rad vom Hotel Engel aus kommend am Landhotel Aust ein. Es liegt etwas außerhalb der Stadtgrenzen, aber idyllisch im Grünen. Ankommend links ein Gästehaus, rechts das Restaurant. Ich habe unter dem Account ein paar Fotos dazu hochgeladen.
Zwei Servicemitarbeiter nahmen uns in Empfang, eine junge Dame und ein älterer Herr, der im Gastraum der Chef war. Unser Tisch war schon gedeckt und wir wurden umgehend an den Tisch geführt.
Die Karten wurden uns gereicht und wir erblickten zwei angebotene Menüs und eine wohltuend kurze Auswahl an Vor- Haupt- und Nachspeisen. Dazu wurde die oben verlinkte Karte gereicht, die aber in ihrer Onlineversion nicht vollständig ist. Es fehlen etliche weitere Rotweine und die Weißweine. Auch hier ein sehr schönes Angebot von deutschen, französischen und italienischen weißen Weinen. Mein Weinliebhaberherz machte Freudensprünge.
Aber wir wollten ja nicht nur trinken, sondern auch essen. Also bestellte meine Frau vorab Pot au feu vom Weideochsen mit Gartengemüschen, Eierstich und Markklößchen
Das duftete verlockend herüber zu mir, meine Frau war glücklich mit ihrer Wahl.
Ich bestellte mir Getrüffeltes Carpaccio vom Rinderfilet auf milder Pfeffercreme mit Rucola, Parmesan,
Pinienkernen und Radieschensprossen
Es schmeckte wie es aussah! Perfekt! Butterzartes, marmoriertes Rinderfielt in dünnsten Scheiben. Die Creme war mit viel Trüffelaroma gesegnet! Ein Fest für die Nase. Der Rucola obenauf stört mich ja eigentlich immer ein bisschen, hier aber war er mit einer schmackhaften Vinaigrette versehen und schmeckte vorab gut. So macht Carpaccio freilegen Spaß! Beide Vorspeisen sehr gut.
Zu diesen ersten Gängen wählten wir einen Lagenriesling von der Nahe, Nolux wird es freuen, ein Tonschiefer Riesling 2015 vom Weingut Dönnhoff. Wenn man den länger auf der Zunge verweilen ließ, dann wurde er fast ein wenig bitter in seiner intensiven Mineralität.
Gute Wahl!
Zum Hauptgang hatten wir uns beide für Zanderfilet auf einem Linsen-Risotto entschieden. Der sehr aufmerksame Service bemerkte merkte bei der Bestellung an, er sei nicht mehr sicher, ob noch genug Zander vorhanden sei, und ging dieses in der Küche klären. Er kehrte mit der Nachricht zurück, das nur noch eine Portion vorhanden sei und bot Rotzunge als Alternative an. Das wurde dann auch gewählt.
Somit für meine Frau der Zander:
Das war extremst lecker! perfekt zubereitetes Filet und ein sehr gutes Risotto. Optisch und geschmacklich ein Schmaus! Das Risotto wird so nachgekocht. Zubereitung wurde in der Küche erfragt vom Service und mir mitgeteilt. Endlich ein gutes Gericht für die Alblinsen in der Küchenschublade.
Ich nahm die Rotzunge auf frischem Spinat und war ebenso glücklich wie meine Frau.
Auch hier handwerklich perfekt zubereitet. Der Spinat mit sehr viel Muskat gewürzt! Dazu eine Weißweinsauce und Kartoffeln. Lecker und auch bei den Hauptgerichten waren wir sehr zufrieden. Zu den Hauptgerichten leerten wir den Riesling.
Und nun begann der wirklich schöne Teil des Abends, ich blätterte mich durch die gedruckte Ausgabe der obigen Weinkarte. Mir lief das Wasser im Munde zusammen. Und auch meiner Frau konnte ich einen Tropfen, bzw. Flasche schmackhaft machen.
Trotz all der verlockenden französischen Tropfen wandte ich mich der Ahr zu. Ein Wein des WG Sermann-Kreuzberg sollte es sein. Dieses WG kennen wir seid unsere Ahrsteig-Wanderung und wissen die Spätburgunder von dort sehr zu schätzen. Im Keller des Aust lagert ein 2009 Altenahrer Eck Spätburgunder trocken im Barrique gereift Goldkapsel! Der Wein wurde dekantiert und unser Kellner achtete streng darauf, dass wir ihm angemessene Zeit zum atmen ließen trotz unserer gierigen Blicke. Dieser, wie alle Burgunder vom WG Sermann-Kreuzberg, ist eine Offenbarung. Das sind die Tropfen für die schönsten Augenblicke im Leben! Mehr geht auch nicht angesichts der Preise die das WG für seine Weine aufruft! Insofern war diese Flasche im Aust sehr fair bepreist mit 52 EUR.
Abseits der Karte hatten wir statt einem Dessert nach einem schönen Weinbegleitteller gefragt und die Küche servierte uns eine Käseauswahl zum Wein.
Ziegenkäse, Blauschimmel und Parmesan, begleitet von Feigenbrot und Schwarzbrot. So einfach kann kulinarisches Paradies sein.
Vielleicht versteht man jetzt meinen Wunsch nach Haft im Weinkeller des Aust!
Zum Abschluss noch ein Espresso und wir hatten einen wunderschönen Abend erlebt.
Ein besonderen Dank an unseren Kellner und seine junge Kollegin. Fachwissen und Engagement machten sehr viel Freude! So sollte es immer sein, ist es nur leider nicht, und deswegen genießt man solche Abende umso mehr. Ich wünsche einen schönen und gesegneten Ruhestand! Leider werden wir uns nicht mehr vor der beginnenden Rente des Chef de Service wieder sehen!
Fazit: ein Diamant am Stadtrand von Warendorf! Vorzüglich, wir kommen sicher wieder!