Geschrieben am 06.02.2015 2015-02-06| Aktualisiert am
06.02.2015
Besucht am 04.02.2015
Nachdem ich im letzten Sommer mehr oder weniger zufällig im Internet über das L’Estragon gestolpert bin und wir dort dann auch zum Essen hingefahren sind, habe ich mich heute daran erinnert, als Schatzl und ich nach einem Geschäftstermin in Richtung Straßlach fuhren. Kurz angerufen und nach einem freien Tisch gefragt, dann ohne Navi die Hauptdurchgangsstraße entlanggefahren. Man findet die Einfahrt leicht, teilt sich das Restaurant doch ein riesiges Hinweisschild mit einem Minigolfplatz.
Der Parkplatz ist erfreulich groß, man wird ihn im Sommer sicher auch benötigen, wenn der wunderschöne Garten mitbenutzt werden kann. Beim Betreten des Hauses hält ein Windfang die Kälte ab, links geht es dann in den zweigeteilten Gastraum. Zuerst die Theke und der kleinere Raum mit Tischen und Korbstühlen, dann der größere rechteckige Raum mit viel dunklem Holz, Kunstleder und zaghafter Beleuchtung durch die extravaganten Echt-Kerzen-Wandlampen.
Wir wurden vom Kellner begrüßt und an einen angenehmen Ecktisch geführt. Dann stellte er eine große Schiefertafel mit den Tagesgerichten vor uns auf einen Stuhl, reichte uns die Speisekarten und verließ uns erst mal.
Mir war in Erinnerung geblieben, daß man sich hier aus der gesamten Karte ein 5-Gang-Menü für unglaubliche € 52,-- zusammenstellen kann. Das ist gleich geblieben, und so stöberten Schatzl und ich quer durch die allesamt verlockend klingenden Speisen. Das kam dabei raus:
Rinder Tatar „L’Estragon“ Jacobsmuscheln auf Wasabi Püree *
Entenstopfleber Mousse Feine Nudeln mit Gambas und leichter Tomatenfischsauce
*
Hausgemachte Sorbets mit Crémant de Loire aufgegossen:
Cassis und weißer Pfirsich
*
Rinderfilet mit Cognac-Pfeffersoße Loup de Meer mit Hummersauce
*
Dessert später…..
Zu diesem schönen Essen paßte wunderbar der Ruinart brut Rosé, den ich für vertretbare € 88,-- in der Karte gefunden hatte. Und dazu ein großes Mineralwasser (Montes 0,75 l. € 6,--)
Der Kellner brachte ein Körberl luftiges Baguette, die erwartete Butter dazu blieb aus. Auch vermißte ich einen Gruß aus der Küche.
Während das Mineralwasser eiskalt an den Tisch kam, war ich sehr überrascht, als mir der Kellner nach Öffnen der Champagnerflasche mein Glas mit einem Probeschluck reichte. Der Schluck hatte fast Zimmertemperatur!! Auf meine Reklamation hin eilte der Kellner los und kam mit einem Berg Eiswürfel wieder, unter denen er die Flasche begrub. Zur Vorspeise war dann die Temperatur annehmbar, ab dem Zwischengang optimal.
Die Jacobsmuscheln: Innen glasig comme il faut, aber etwas fad, der Wasabigeschmack äußerst dezent im Püree, ein Träumchen die Soße. (Fischfond mit Sahne und Pernod)
Eine Anmerkung zum Tatar von Schatzl: die ungeschälte Gurkenscheibe mit der halben Kirschtomate als Garnitur wirkte total fehl am Platz! Die Kombination Gurkenscheibe und Paprikastreifen beim Entenmousse hätte sich der Koch genauso sparen können.
Die Nudeln: mit der ersten Gabel durchflutete mich eine geballte Ladung Knoblauch und begleitete mich durch den Rest des Abends :-), deshalb habe ich von der Fischsoße nicht mehr viel geschmeckt; die Nudeln selbst hätten ruhig mindestens eine Minute früher aus dem Wasser dürfen, dafür waren die Gambas ohne Fehl und Tadel.
Das Sorbet: der Crémant war frisch und spritzig, seidenweich und ohne jegliche Eiskristalle der weiße Pfirsich
Loup de Mer: war auf der Haut gebraten, diese aber leider nicht kross und wurde deshalb von mir zur Seite geklappt, der Fisch selbst schön saftig; der Fenchel hatte eine leicht süße Note, die mir gut gefiel, selbst die Zucchini fand meine Zustimmung. Das Püree war solide und recht fest, die Soße ließ den Hummer nur erahnen.
Was wählen wir zum Dessert? Schatzl entschied sich für den Sorbet-Teller mit Beeren und ich nahm das Tagesdessert: ein Schokokuchen mit Vanillesoße und Früchten.
Ein gut gemachtes Dessert kann mich kleine Schwächen beim Essen vergessen lassen, das schaffte der Kuchen leider nicht. Er war etwas trocken und bröselig, die sparsam darüber drapierte Vanillesoße drang geschmacklich nicht zu mir durch. Angenehm und fein im Geschmack die gedünstete Birne. Die Erdbeer-Vierteln schmeckten nach nichts, warum nicht bei Saisonfrüchten bleiben??
Sauberkeit: alles bestens 5 Sterne
Service: unser Kellner war zwar immer rechtzeitig zur Stelle beim Nachschenken des Champagners, aber ansonsten ließ er sich wenig blicken, fragte zwischendurch nicht nach und nach dem Essen blieb auch die Frage nach Kaffee oder Digestif aus – 3 Sterne
Essen: in der Soße bei den Jacobsmuscheln blitzte die Finesse durch, für die die französische Küche berühmt ist, aber ansonsten gab es mancherlei kleine Schwächen. Als ob ein Marathonläufer kurz vor dem Ziel abbremst, schade… eigentlich drei Sterne, aber aufgrund des hervorragend gebratenen Rinderfilets bei Schatzl runde ich auf 4 Sterne auf
PLV: sensationell – 5 Sterne
Ambiente: ich mag es nicht, wenn die Hintergrundmusik mit dem Geräusch der Spülmaschine aus der Küche kämpft – 4 Sterne
Fazit: Ich nehme es ihnen etwas übel, daß ausgerechnet in einem französischen Restaurant der Champagner zu warm war. Das geht gar nicht, und der Kellner hätte die Flasche gar nicht erst öffnen dürfen! Trotzdem werden wir wiederkommen, denn so gravierend waren die kleinen Schwächen beim Essen nicht, und der Garten ist im Sommer einfach wundervoll.
*
Nachdem ich im letzten Sommer mehr oder weniger zufällig im Internet über das L’Estragon gestolpert bin und wir dort dann auch zum Essen hingefahren sind, habe ich mich heute daran erinnert, als Schatzl und ich nach einem Geschäftstermin in Richtung Straßlach fuhren. Kurz angerufen und nach einem freien Tisch gefragt, dann ohne Navi die Hauptdurchgangsstraße entlanggefahren. Man findet die Einfahrt leicht, teilt sich das Restaurant doch ein riesiges Hinweisschild mit einem Minigolfplatz.
Der Parkplatz ist erfreulich groß, man wird ihn im... mehr lesen
4.0 stars -
"Französische Küche mit sensationellem PLV" Obacht!Nachdem ich im letzten Sommer mehr oder weniger zufällig im Internet über das L’Estragon gestolpert bin und wir dort dann auch zum Essen hingefahren sind, habe ich mich heute daran erinnert, als Schatzl und ich nach einem Geschäftstermin in Richtung Straßlach fuhren. Kurz angerufen und nach einem freien Tisch gefragt, dann ohne Navi die Hauptdurchgangsstraße entlanggefahren. Man findet die Einfahrt leicht, teilt sich das Restaurant doch ein riesiges Hinweisschild mit einem Minigolfplatz.
Der Parkplatz ist erfreulich groß, man wird ihn im
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Der Parkplatz ist erfreulich groß, man wird ihn im Sommer sicher auch benötigen, wenn der wunderschöne Garten mitbenutzt werden kann. Beim Betreten des Hauses hält ein Windfang die Kälte ab, links geht es dann in den zweigeteilten Gastraum. Zuerst die Theke und der kleinere Raum mit Tischen und Korbstühlen, dann der größere rechteckige Raum mit viel dunklem Holz, Kunstleder und zaghafter Beleuchtung durch die extravaganten Echt-Kerzen-Wandlampen.
Wir wurden vom Kellner begrüßt und an einen angenehmen Ecktisch geführt. Dann stellte er eine große Schiefertafel mit den Tagesgerichten vor uns auf einen Stuhl, reichte uns die Speisekarten und verließ uns erst mal.
Mir war in Erinnerung geblieben, daß man sich hier aus der gesamten Karte ein 5-Gang-Menü für unglaubliche € 52,-- zusammenstellen kann. Das ist gleich geblieben, und so stöberten Schatzl und ich quer durch die allesamt verlockend klingenden Speisen. Das kam dabei raus:
Rinder Tatar „L’Estragon“
Jacobsmuscheln auf Wasabi Püree
*
Entenstopfleber Mousse
Feine Nudeln mit Gambas und leichter Tomatenfischsauce
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Hausgemachte Sorbets mit Crémant de Loire aufgegossen:
Cassis und weißer Pfirsich
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Rinderfilet mit Cognac-Pfeffersoße
Loup de Meer mit Hummersauce
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Dessert später…..
Zu diesem schönen Essen paßte wunderbar der Ruinart brut Rosé, den ich für vertretbare € 88,-- in der Karte gefunden hatte. Und dazu ein großes Mineralwasser (Montes 0,75 l. € 6,--)
Der Kellner brachte ein Körberl luftiges Baguette, die erwartete Butter dazu blieb aus. Auch vermißte ich einen Gruß aus der Küche.
Während das Mineralwasser eiskalt an den Tisch kam, war ich sehr überrascht, als mir der Kellner nach Öffnen der Champagnerflasche mein Glas mit einem Probeschluck reichte. Der Schluck hatte fast Zimmertemperatur!! Auf meine Reklamation hin eilte der Kellner los und kam mit einem Berg Eiswürfel wieder, unter denen er die Flasche begrub. Zur Vorspeise war dann die Temperatur annehmbar, ab dem Zwischengang optimal.
Die Jacobsmuscheln: Innen glasig comme il faut, aber etwas fad, der Wasabigeschmack äußerst dezent im Püree, ein Träumchen die Soße. (Fischfond mit Sahne und Pernod)
Eine Anmerkung zum Tatar von Schatzl: die ungeschälte Gurkenscheibe mit der halben Kirschtomate als Garnitur wirkte total fehl am Platz! Die Kombination Gurkenscheibe und Paprikastreifen beim Entenmousse hätte sich der Koch genauso sparen können.
Die Nudeln: mit der ersten Gabel durchflutete mich eine geballte Ladung Knoblauch und begleitete mich durch den Rest des Abends :-), deshalb habe ich von der Fischsoße nicht mehr viel geschmeckt; die Nudeln selbst hätten ruhig mindestens eine Minute früher aus dem Wasser dürfen, dafür waren die Gambas ohne Fehl und Tadel.
Das Sorbet: der Crémant war frisch und spritzig, seidenweich und ohne jegliche Eiskristalle der weiße Pfirsich
Loup de Mer: war auf der Haut gebraten, diese aber leider nicht kross und wurde deshalb von mir zur Seite geklappt, der Fisch selbst schön saftig; der Fenchel hatte eine leicht süße Note, die mir gut gefiel, selbst die Zucchini fand meine Zustimmung. Das Püree war solide und recht fest, die Soße ließ den Hummer nur erahnen.
Was wählen wir zum Dessert? Schatzl entschied sich für den Sorbet-Teller mit Beeren und ich nahm das Tagesdessert: ein Schokokuchen mit Vanillesoße und Früchten.
Ein gut gemachtes Dessert kann mich kleine Schwächen beim Essen vergessen lassen, das schaffte der Kuchen leider nicht. Er war etwas trocken und bröselig, die sparsam darüber drapierte Vanillesoße drang geschmacklich nicht zu mir durch. Angenehm und fein im Geschmack die gedünstete Birne. Die Erdbeer-Vierteln schmeckten nach nichts, warum nicht bei Saisonfrüchten bleiben??
Sauberkeit: alles bestens 5 Sterne
Service: unser Kellner war zwar immer rechtzeitig zur Stelle beim Nachschenken des Champagners, aber ansonsten ließ er sich wenig blicken, fragte zwischendurch nicht nach und nach dem Essen blieb auch die Frage nach Kaffee oder Digestif aus – 3 Sterne
Essen: in der Soße bei den Jacobsmuscheln blitzte die Finesse durch, für die die französische Küche berühmt ist, aber ansonsten gab es mancherlei kleine Schwächen. Als ob ein Marathonläufer kurz vor dem Ziel abbremst, schade… eigentlich drei Sterne, aber aufgrund des hervorragend gebratenen Rinderfilets bei Schatzl runde ich auf 4 Sterne auf
PLV: sensationell – 5 Sterne
Ambiente: ich mag es nicht, wenn die Hintergrundmusik mit dem Geräusch der Spülmaschine aus der Küche kämpft – 4 Sterne
Fazit: Ich nehme es ihnen etwas übel, daß ausgerechnet in einem französischen Restaurant der Champagner zu warm war. Das geht gar nicht, und der Kellner hätte die Flasche gar nicht erst öffnen dürfen! Trotzdem werden wir wiederkommen, denn so gravierend waren die kleinen Schwächen beim Essen nicht, und der Garten ist im Sommer einfach wundervoll.
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