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Schönes Wetter, lange genug erwartet, kam hinzu, also auf nach Sinzig.
Parkplatz am Haus bekommen, eine Gärtnerei bepflanzte gerade neue Kräuterkörbe.
Ich bekam einen schönen Zweiertisch im linken Neubauflügel, das Haus war gut besucht mit geschätzten 40 %, schön. Da mir die Weine im Menüvorschlag nicht wirklich zusagten, es auch „leider keinen trockenen Riesling mehr offen“ gab, na ja, öffnen muss man sie schon (können), fand ich mich mit dem Vorschlag eines Knipser-Weins ab. Der macht schon Jahrzehnte guten Wein, der erste Eindruck beim Probeschluck war auch ok, aber später hatte ich doch Bedenken.
Businesslunch (22,90 €) war dann mal wieder meine Wahl mit
Sauerampfersüppchen mit Ingwer-Curry-Schaum und Lachs
Kabeljau mit Zucchini und Kartoffelschaum
Rhabarbertarte mit Steinklee-Eis
0,1L Wein von Knipser, 8 €
Doch zunächst kam ein Gruß aus der Küche: eine Wildpaté auf roter Soße, mariniertes Felchen auf gelblich klarer Paprikasoße, ein Töpfchen Spargelcremesuppe – geschmacklich eher wie pürierte Erbsensuppe, aber die Paté und das Fischlein konnten punkten; gleichzeitig mit einem Körbchen gemischtem Brot, einer 3-eckigen Kräckerscheibe und einem Kräuterbrot am Stiel, dazu ein Schälchen Kräuterquark, bei dem die Kräuter allerdings nicht den Quark zum Leben erwecken konnten. Auch absolut kein Vergleich zum Kräuterpesto beim letzten Besuch.
Das Sauerampfersüppchen mit Curry-Ingwer-Schaum enthielt ein Lachsstück, kross angebraten, innen saftig, sehr gut, wogegen die Suppe alleine deutlich abfiel, die Verbindung der beiden Geschmäcker sorgte für eine harmonische Überraschung.
Die Hauptspeise bestand aus aufgeschichteten dünnen Scheiben von Zuccini und einer Zuccinicreme, der Kabeljau war auf der Hautseite gebraten , aber wohl vergessen worden, denn er war viel zu trocken, der Kartoffelschaum im Gläschen mit lila Chips und Bärlauchöl war hingegen ein guter alter Bekannter, der immer wieder überraschen kann.
Als Pre-Dessert wurde ein Töpfchen mit geliertem Caramel und Caramelschaum serviert, zu kalt, als dass sich die Caramelmasse geschmacklich hätte entfalten können, der Schaum recht ordentlich.
Das Dessert war ein Stück Rhabarbertarte, sehr dunkel obenauf, geschmacklich ok, und ein Bällchen Steinklee-Eis auf Krokant, das dem Eis den erforderlichen Kick gab.
Ein letzter Gruß kam aus der Küche: ein Brioche mit zugehörigem Gelee, recht süß, ein weißes Knusperding und ein Stückchen guter Schokokuchen.
Insgesamt habe ich beim heutigen Besuch das Funkeln der Küchenleistung vermisst, im Gegenteil, eher einige Schwächen registriert, so dass ich die etwas mehr als 3 Sterne nur nach längerer Bedenkzeit aufrunden mag, denn durch die Bank nur ein OK wäre ein falscher Eindruck.
Trotz einer Begrüßung durch Madame Dumaine spulte der Service den Dienst heute eher lustlos ab. Einen trockenen Riesling sollte ich nicht bekommen, weil „keine Flasche offen“ war. Das Wechselgeld stimmte mit einem größeren Fehlbetrag nicht, die herbeigerufene Servicekraft entschuldigte sich zwar für den Fehler ihrer Kollegin, richtiger hätte ich allerdings die persönliche Entschuldigung angesehen. 3 Sterne
Ob man die Vielzahl unerzogener Hunde in einem Lokal dulden sollte, mag Ansichtssache sein. Der Mitgast hinter mir jedenfalls hatte seine beiden Halbstarken in keinster Weise im Zaum, ein Hochgehen an anderen Gästen beim Essen zum Schnuppern und Betteln ist ein Unding, da nützt auch kein ständiges Entschuldigen.
Der Anblick eines sich übergebenden langhaarigen Riesenhundes im Innenhof nach dem Genuss von Wistarienblättern förderte auch nicht gerade den Appetit, der nach innen ziehende Gestank bei allseits geöffneten Türen auch nicht, bis Madame Dumaine selbst mit Eimer und Schrubber tätig wurde. Bei der Sauberkeit gibt es daher einen Abzug auf 3 Sterne