Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
An diesem Sonntag haben wir einen Ausflug nach Neustadt unternommen und dabei das an diesem Tag stattfindende Dampflokfestival am Rande mitbekommen. Ansonsten sind wir kreuz und quer durch die Stadt gelaufen und waren mittags rechtschaffen hungrig. Nach der positiven Erfahrung des Vorabends mit der pfälzischen Küche schienen uns die auf mehreren Aufstellern präsentierten Angebote dieses Hauses recht verlockend und wir gingen hinein.
Der zunächst erreichte Tresenraum war voll besetzt, eine Begrüßung durch das dortige Personal erfolgte nicht. Auch im zweiten Raum und im Innenhof waren keine Plätze frei, erst im hinteren Raum fanden wir noch einen freien Tisch.
Bedienung
Nach genau zwölf Minuten (Die jungen Damen am Nachbartisch hatten die Zeit bis zum Servieren ihrer Getränke gestoppt, die sie zwei Minuten vor unserer Ankunft bestellt hatten) erschien zum ersten Mal eine Bedienung an unserem Tisch, die Begrüßung fiel denkbar knapp aus, aber immerhin erhielten wir die Speisekarten.
Danach ging es im gleichen Takt weiter („Wenn sie nach fünfzehn Minuten nicht wieder kommt, gehen wir!“), jedesmal kam sie nach vierzehn Minuten wieder.
Auch das prinzipielle Auftreten dieser Bedienung war durchaus grenzwertig, sie war so offensichtlich desinteressiert, dass wir uns peinlich berührt fühlten. Derartiges Personal wirkt sich eher zum Schaden des Restaurants aus, wir würden jedenfalls allein schon wegen dieser Bedienung nicht wieder dort einkehren.
Essen
Die Speisekarte listet ein breites Angebot pfälzischer Spezialitäten, darunter auch solche, die man sonst selten findet. Madame hatte nur begrenzten Hunger und verzichtete auf eine Vorspeise, ich bestellte mir zum Start eine Leberknödelsuppe (3,00 €). Sie hatte sich dann für Fleischklöße mit Salzkartoffeln entschieden (8,90 €), ich für die sauren Nieren mit Spätzle, die ich seit Kindertagen nicht mehr gegessen hatte. Als Getränke bestellten wir jeweils eine Weinschorle (0,25l für 2,00 €), die im Zwischentakt, also nach etwa 7 Minuten, serviert wurden.
Nach der offensichtlich üblichen Wartezeit (siehe oben)wurde die Suppe in einer Suppentasse serviert. Die Brühe enthielt einen Leberknödel, bei dessen Konsistenz ich auf Convenience tippe, so locker wie üblich als hausgemacht war er definitiv nicht. Und ansonsten keinerlei Dekoration, keine gehackte Petersilie, keine Schnittlauchröllchen, die die weitgehend geschmacklose Brühe hätten etwas aufpeppen können.
Kurz darauf (und außerhalb des normalen Taktes) wurden die Salate als Vorspeisen serviert, bestehend aus grünem Salat, Möhren- und Weißkrautraspeln, aber ohne jegliches Dressing.
Später bei den Hauptgerichten das gleiche Bild, auf den Tellern befanden sich die in der Speisekarte erwähnten Komponenten, kein Gemüse (o.k., war auch nicht erwähnt) und auch keine Salatgarnitur. Ich habe bisher noch nie so lieblos angerichtetes Essen bekommen. Geschmacklich war es in Ordnung, nicht mehr und nicht weniger. Ich kann von daher nicht nachvollziehen, warum dieses Lokal aber anscheinend so gefragt ist, möglicherweise ist es das Einmal-Geschäft mit Touristen, die anschließend nie wieder kommen.
Ambiente
Einfaches Ambiente mit Mobiliar aus Eiche hell und rot-gelb gemusterten Stofftischdecken, Nadelfilzfußboden, Profilholzdecke und einigen Drucken an den Wänden. Auf den Tischen standen nur Salz- und Pfefferstreuer, Besteck und Servietten wurden jeweils auf kleinen Tabletts gebracht.
Sauberkeit
Einige Spinnweben waren In den Ecken unter der Decke zu sehen, einzelne Krümel auf dem Boden lassen sich bei den zahlreichen Gästen im Tagesverlauf wohl nicht vermeiden. Teller, Gläser und Besteck waren jedoch sauber, die Toiletten haben wir nicht besucht.