Restaurant Kleiner Rosengarten
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U6, 19, 68161 Mannheim
Restaurant Hotel Gaststätte
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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Restaurant Kleiner Rosengarten in 68161 Mannheim bewertet.
vor 9 Jahren
"Die vergessene Holzofenpizza ...."
Verifiziert

Geschrieben am 03.09.2015 | Aktualisiert am 03.09.2015
Besucht am 31.08.2015
Schwierig, schwierig für mich eine Gesamtbewertung zu verfassen. Ist sie zu gut für das Erlebte, schreiben hier einige wohl "was, so gut" ... ist sie zu schlecht, melden sich vielleicht die anderen Gastroguide Kritiker, immerhin hat das Restaurant eine sehr gute Durschnittsbewertung von 4,5 Sternen.

Aber erst Mal der Reihe nach, vor gut einem Jahr sind wir im Sommer mit 3/4 Hosen und T-Shirt zum angebotenen Mittagstisch gekommen. Damals hatten wir 2 Pizzen vom neu gebauten Holzofen bestellt. 90% der Gäste hatten feine weiße Hemdchen und Stoffhosen an, viele Business Gäste. So kam es dass ich ein, zwei, drei Hefe getrunken habe und nach knapp 2 Stunden nach unseren Pizzen gefragt hatte. Nach 15 Minuten kam eine völlig verbrannte Calzone, oben 2 Suppenlöffel voll mit frischer Tomatensalsa, so hatte man versucht den "Schaden" zu minimieren. Meine Pizza Quattro Stagione war in Ordnung.

Im Winter sind wir ebenfalls mittags gekommen, allerdings gab es an diesem Samstag keinen Mittagstisch, nur ala Card. Wir wählten jeweils eine Tomatensuppe, meine Frau Pasta mit Garnelen, ich eine Combinazione. Zum Dessert teilten wir uns das teuerste Dessert "von allem etwas". Wir waren die einzigsten Gäste, es war alles gut-sehr gut. Die Tomatensuppe wunderbar ausbalanciert, angenehme Säure, die Pasta mit Biss, die Garnelen so gut schmeckend wir direkt am Strand im Urlaub, das Dessert ein Traum.

So stand "der kleine Rosengarten" bei uns auf der "to do" Liste, so kam es, dass ich Montagmorgen um halb elf für abends einen Tisch reservierte. Eine Dame vom Hotel meinte, es wäre vom Restaurant noch niemand da, aber sie würde mich eintragen.

Abends haben wir mal wieder im Collini Center unseren Flitzer abgestellt (Tipp: ab 18 Uhr gibt es eine Pauschale für 1,50 bis morgens um 8) und sind langsam vor marschiert. Die Außenterrasse war brechend voll, 2 kleine Tische noch frei, aber keine Reserviert-Schilder. Der erste Tisch war ein wenig eingesaut, außerdem saßen wir unbequem, so dass wir auf den anderen Tisch ausgewichen sind. Die Kellner allesamt schwarz-weiß, edel eingekleidet. Beachtet wurden wir nur vom Oberkellner, er hatte eine Boss-Jeans an und ein richtig tolles graues Seidenhemd. Er machte einen sehr gepflegten und als einziger auch einen aufmerksamen Eindruck.

Das Ambiente und die Lage das große Plus. Die ehemalige Residenzstadt (1720–1778) der Kurpfalz mit ihrem stadtprägenden Barockschloss, einer der größten Schlossanlagen der Welt, bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar mit 2,35 Millionen Einwohnern.  Die Lage am Friedrichsring ist fantastisch, mit Blick zum Wasserturm sowie des Theaters, links erblickt man das wuchtige Collini-Center mit seinen 535 Terrassenwohnungen.

Uns werden die Weinkarte als auch die Speisekarten gereicht. Es wird nicht nach einem Aperitif gefragt, also bestellen wir auch keinen. Wir schauen in die Weinkarte, es werden ausschließlich italienische und spanische Weine angeboten.

Wir bestellen für den ersten großen Durst ein Heferadler, als auch eine große Maracujaschorle. Danach sollte noch eine Flasche St. Pellegrino gebracht werden. Zur Anti Pasti Platte (13,80) wähle ich einen Chardonnay. Als Vorspeise wählten wir die AP Platte, als Hauptspeise Pizza mit Schinken, frische Champignon und Salami, sowie eine Pizza Hawaii. Auf einen Gruß aus der Küche warteten wir vergebens.

Nach 20 Minuten kamen unsere Getränke, dann die Anti Pasti Platte. Der Abend konnte beginnen. Vitello Tonnato sehr gut, feines Kalbfleisch, Weißweinsauce mit Kapern. Die 4 Scheiben Edelsalami ebenfalls sehr gut. Carpaccio vom Lachs mit frischer Zitronen hätte mehr sein können, vielleicht eine halbe Gabel. Ein Schälchen mit Rucola dazu Balsamico und gehobelter Parmesan, 4 Scheiben Weißbrot komplettierten das Ganze.

Danach wurde der Chardonnay serviert (den wollte ich eigentlich zur Anti Pasti Platte), für einen Chardonnay hatte der mir viel zu viel Säure auf der Zunge, außerdem war er im Abgang zu stumpf, da vermisste ich den runde ausgewogenen Charakter, was ja eigentlich typisch für den Chardonnay ist. 

Wir warten knapp 2 Stunden, bis es mir dann zu bunt wurde. Ich frage drinnen nach. Unsere Hauptspeisen wurden vergessen, sie kämen gleich. Nach 10 Minuten kamen unsere beiden Holzofen-Pizzen. Die recht zügige Antwort meiner Frau "Pizza Hawaii habe ich mir anders vorgestellt" und verzieht dabei das Gesicht (sie hatte noch nie eine Pizza Hawaii bestellt und wird es wohl auch nie wieder tun). Ich probierte die Ananas, sie sah gut und frisch aus, war aber total sauer und ungenießbar. Ich spuckte sie aus. Mir platzte der Kragen, ich rein und habe mich vehement beschwert. Der Kellner meinte " No Seniori, frische Ware, keine Dose" - ich sagte er solle "probiri probiri" machen er biss rein, verzog das Gesicht und schluckte sie runter. Der Chef probierte ebenfalls und spuckte sie gleich wieder aus. Man entschuldigte sich bei uns.

Ich sagte, die Pizzabäcker sollen einfach eine Pizza mit gekochten Schinken und Salami machen und ob man die "Frischware" nicht in regelmäßigem Abstand probieren würde, bevor man die Pizzen belegt. Sie schauten mich mit großen Augen an.

Als die Pizza dann serviert wurde, meinte man die Pizzen Ananas und diese gingen aufs Haus. Der Juniorkoch hätte heute morgen um 10 die frische Ananas geschnippselt und vergessen zu kühlen, das war aber auch eine Lüge, da ich ja um halb elf angerufen habe, da war noch niemand da. Der Italiener halt.
Nachdem wir die Rechnung verlangten, wurden uns noch 2 frisch gemachte Blaubeere-Sorbet Kugeln als quasi 2. Entschuldigung in tollen Gläsern serviert. Das Sorbet schmeckte göttlich und machte den Fauxpass einigermaßen wieder gut.  

Auf der Rechnung wurden uns dann noch die Flasche St. Pellegrino stoniert, wegen der langen Wartezeit, daher war man schon bemüht, den eigentlichen Schaden so klein wie möglich zu alten.

Am Ende hatten wir dann mit Trinkgeld 40 Euro bezahlt, immer noch zu viel für solch viele Fehler.

Fazit:

Wir waren 3x hier, aber bei Vollbelegung werden wir sicher nicht mehr einkehren. Dazu läuft hier zu viel daneben.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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