Geschrieben am 03.12.2015 2015-12-03| Aktualisiert am
03.12.2015
Besucht am 29.11.2015
Das Restaurant „Enzo“ existiert seit etwa drei Jahren in unmittelbarer Nähe des Reutlinger Hauptbahnhofs. Es liegt unauffällig versteckt in einem größeren klassizistischen Gebäude und man verläuft sich eher selten in der kleinen Sackgasse die daran vorbeiführt. Wie man im Internet erfährt, blicken die Besitzer jedoch bereits auf über 20 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück, was einiges erwarten lässt.
Wir hatten es schon seit längerem zum Probieren ausgeguckt nur fehlte bis jetzt die Gelegenheit.
Ambiente / Sauberkeit
Hat man die Eingangstür hinter sich gelassen, findet man sich in einem geschmackvoll eingerichteten Innenraum wieder. Durch die großen Bogenfenster fällt viel Licht herein und bringt die schöne Ausstattung so richtig zur Geltung. Was für eine ansprechende Oase im Vergleich zum doch etwas tristen Umfeld. Die Tische sind angenehm groß und auf Abstand gestellt, so dass eine gewisse Intimität entsteht. Feine weiße Tischdecken und Servietten sowie Kerzenständer, Blumen und formschöne Weingläser lassen einen merken, dass man hier in der gehobenen Klasse unterwegs ist.
Wen die Umgebung nicht stört, der kann im Sommer auch auf einer abgetrennten kleinen Terrasse zwischen zwei Gebäuden Platz nehmen und im Schatten unter freiem Himmel speisen.
Alles war tadellos sauber und machte einen sehr gepflegten Eindruck.
Bedienung
Bei Carmen und Enzo ist man gut betreut. Die Chefin vereint sowohl schwäbisches Lokalkolorit wie auch italienische Herzlichkeit in einer Person, womit sie sicherlich besonders viele Kunden anspricht. Das Essen verläuft reibungslos, der empfohlene Wein passt prima zu unserem Menü und wird aufmerksam bis zum Schluss nachgeschenkt. Wir bleiben noch recht lange und irgendwann setzt sich auch das Personal im Restaurant zum Essen nieder, was mir irgendwie spontan sympathisch ist. Hier wird die Trennung zum Gast nicht so streng gezogen. Trotzdem werden wir bis zum Ende gut betreut und erhalten am Schluss noch einen ausgezeichneten Grappa di Nebiolo aufs Haus ausgeschenkt.
Hier fühlt man sich gleich zu Hause kann ich da nur sagen.
Essen / Trinken
Die Karte ist mal ganz was anderes. In ein Büchlein mit Kurzgeschichten wurden immer wieder einzelne Seiten des Speisenangebots eingeklebt. Es finden sich die typisch italienischen Kapitel Antipasti, Suppen, Salate, Nudeln, Pizza, Fisch, Fleisch und Dolci. Dabei ist die Speisenauswahl nicht übertrieben sondern eher auf wenige prägnante Gerichte konzentriert. Über der Theke hängt außerdem eine große Tafel mit Tagesgerichten, die uns heute besonders ansprechen.
Unser Menü bestand aus: Antipasti misti della casa Carpaccio vom Thunfisch Tomaten mit Büffelmozzarella Pizza Margherita Spaghetti vongole Brasse royal gegrillt mit Gemüse Riesengarnelen gegrillt mit Gemüse Panna cotta Tiramisù Semifreddo al caffè
Dazu wurde uns ein weißer Arneis aus dem Piemont empfohlen, der sehr ausgewogen und charaktervoll schmeckte und hervorragend zu Vorspeise und Meeresfrüchten passte.
Die Vorspeisen waren bereits ein sehr guter Ausblick auf die Stärken der Küche. Konzentriert auf die hervorragende Qualität und den Geschmack der Zutaten die mit wenig schmückendem Beiwerk präsentiert wurden. Eine Küche für Puristen. Auf dem Antipastiteller fanden sich pikante Salami, Parmaschinken, gegrilltes Gemüse, eingelegte Pilze und grüne Oliven. Das Thunfischcarpaccio war fein abgeschmeckt, sehr zart du saftig. Eine echte Alternative zum bekannten Rinderfilet. Vom Tomatensalat mit Mozzarella habe ich nur den Büffelmozzarella probiert, der ein angenehmes, nicht zu strenges Aroma hatte.
Die Hauptspeisen präsentierten sich in gleichem Stil. Alle Zutaten sauber für sich zubereitet und nebeneinander auf den Tellern platziert, eine wahre Freude fürs Auge. Meine Königsbrasse war einfach gigantisch. Außen schön kross, innen wunderbar zart und so saftig wie ich sie selbst an der Küste nur selten gegessen habe. Zwei herrlich große Filetstücke, begleitet lediglich von einer dezenten Buttersauce mit Kräutern und etwas in Olivenöl gebratenem knackigen Gemüse. Auch die Riesengarnelen meiner Frau waren eine echte Offenbarung. Auf den Punkt gegart und nicht zäh und trocken, wie man sie auch schon einmal bekommen kann. Die Spaghetti vongole waren nur mit dem Muschelwasser vermengt und einer ordentlichen Portion Venusmuscheln garniert. Das war meinem Sohn schon etwas zu puristisch, geschmacklich jedenfalls waren auch diese gelungen. Keine Frage, bei den Meeresfrüchten hat Enzo alles richtig gemacht.
Aber auch die Pizza Margherita brauchte sich nicht zu verstecken, denn auch die einfachen Gerichte wollen gekonnt sein. Ein knusprig rustikaler Teig ist schon die halbe Miete, dann noch etwas saftig fruchtige Tomatensauce und nicht zu viel Käse obendrüber, so bringt man auch heranwachsende Gäste auf seine Seite.
Die Nachspeisen konnten das begonnene hohe Niveau würdig zum Abschluss bringen. Ich habe selten ein so gutes, ausgewogenes Tiramisu gegessen. Die richtige Balance zwischen Süße, Creme, herbem Kaffee und gleichmäßig weichem Biskuit. Ein Gedicht. Ebenso gelungen das semifreddo al caffè, welches obendrein ein nicht ganz alltägliches Dessert darstellt. Von der panna cotta hatte meine Tochter leider schon die ganze Fruchtsauce heruntergeschleckt, so dass ich nur noch einen Löffel der Sahne probieren durfte. Diese hatte jedenfalls die richtige noch leicht zerteilbare und keinesfalls wackelpuddingartig feste Konsistenz.
Fazit
Ich bereue fast, nicht schon früher hergekommen zu sein. Eine echte Offenbarung unter Reutlingens doch recht zahlreichen Italienern. Perfekt zubereitete frische Gerichte ohne übertriebene Schnörkel zu einem erstklassigen Preis Leistungs Verhältnis. Wir waren so begeistert, dass wir spontan beschlossen, gleich die Konfirmation meiner Tochter im nächsten Jahr hier zu feiern. Ich wünsche Carmen und Enzo noch viele Jahre mit gutem Erfolg in Reutlingen und das dafür nötige treue Stammpublikum.
Das Restaurant „Enzo“ existiert seit etwa drei Jahren in unmittelbarer Nähe des Reutlinger Hauptbahnhofs. Es liegt unauffällig versteckt in einem größeren klassizistischen Gebäude und man verläuft sich eher selten in der kleinen Sackgasse die daran vorbeiführt. Wie man im Internet erfährt, blicken die Besitzer jedoch bereits auf über 20 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück, was einiges erwarten lässt.
Wir hatten es schon seit längerem zum Probieren ausgeguckt nur fehlte bis jetzt die Gelegenheit.
Ambiente / Sauberkeit
Hat man die Eingangstür hinter sich... mehr lesen
Ristorante Enzo
Ristorante Enzo€-€€€Restaurant, Bar, Weinkeller, Trattoria071213456567Kanzleistr. 24, 72764 Reutlingen
4.5 stars -
"Stilvoller Italiener mit herausragender puristischer Küche und herzlichem Service in versteckter Lage." DerOlli69Das Restaurant „Enzo“ existiert seit etwa drei Jahren in unmittelbarer Nähe des Reutlinger Hauptbahnhofs. Es liegt unauffällig versteckt in einem größeren klassizistischen Gebäude und man verläuft sich eher selten in der kleinen Sackgasse die daran vorbeiführt. Wie man im Internet erfährt, blicken die Besitzer jedoch bereits auf über 20 Jahre Erfahrung in der Gastronomie zurück, was einiges erwarten lässt.
Wir hatten es schon seit längerem zum Probieren ausgeguckt nur fehlte bis jetzt die Gelegenheit.
Ambiente / Sauberkeit
Hat man die Eingangstür hinter sich
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Ambiente / Sauberkeit
Hat man die Eingangstür hinter sich gelassen, findet man sich in einem geschmackvoll eingerichteten Innenraum wieder. Durch die großen Bogenfenster fällt viel Licht herein und bringt die schöne Ausstattung so richtig zur Geltung. Was für eine ansprechende Oase im Vergleich zum doch etwas tristen Umfeld. Die Tische sind angenehm groß und auf Abstand gestellt, so dass eine gewisse Intimität entsteht. Feine weiße Tischdecken und Servietten sowie Kerzenständer, Blumen und formschöne Weingläser lassen einen merken, dass man hier in der gehobenen Klasse unterwegs ist.
Wen die Umgebung nicht stört, der kann im Sommer auch auf einer abgetrennten kleinen Terrasse zwischen zwei Gebäuden Platz nehmen und im Schatten unter freiem Himmel speisen.
Alles war tadellos sauber und machte einen sehr gepflegten Eindruck.
Bedienung
Bei Carmen und Enzo ist man gut betreut. Die Chefin vereint sowohl schwäbisches Lokalkolorit wie auch italienische Herzlichkeit in einer Person, womit sie sicherlich besonders viele Kunden anspricht. Das Essen verläuft reibungslos, der empfohlene Wein passt prima zu unserem Menü und wird aufmerksam bis zum Schluss nachgeschenkt. Wir bleiben noch recht lange und irgendwann setzt sich auch das Personal im Restaurant zum Essen nieder, was mir irgendwie spontan sympathisch ist. Hier wird die Trennung zum Gast nicht so streng gezogen. Trotzdem werden wir bis zum Ende gut betreut und erhalten am Schluss noch einen ausgezeichneten Grappa di Nebiolo aufs Haus ausgeschenkt.
Hier fühlt man sich gleich zu Hause kann ich da nur sagen.
Essen / Trinken
Die Karte ist mal ganz was anderes. In ein Büchlein mit Kurzgeschichten wurden immer wieder einzelne Seiten des Speisenangebots eingeklebt. Es finden sich die typisch italienischen Kapitel Antipasti, Suppen, Salate, Nudeln, Pizza, Fisch, Fleisch und Dolci. Dabei ist die Speisenauswahl nicht übertrieben sondern eher auf wenige prägnante Gerichte konzentriert. Über der Theke hängt außerdem eine große Tafel mit Tagesgerichten, die uns heute besonders ansprechen.
Unser Menü bestand aus:
Antipasti misti della casa
Carpaccio vom Thunfisch
Tomaten mit Büffelmozzarella
Pizza Margherita
Spaghetti vongole
Brasse royal gegrillt mit Gemüse
Riesengarnelen gegrillt mit Gemüse
Panna cotta
Tiramisù
Semifreddo al caffè
Dazu wurde uns ein weißer Arneis aus dem Piemont empfohlen, der sehr ausgewogen und charaktervoll schmeckte und hervorragend zu Vorspeise und Meeresfrüchten passte.
Die Vorspeisen waren bereits ein sehr guter Ausblick auf die Stärken der Küche. Konzentriert auf die hervorragende Qualität und den Geschmack der Zutaten die mit wenig schmückendem Beiwerk präsentiert wurden. Eine Küche für Puristen. Auf dem Antipastiteller fanden sich pikante Salami, Parmaschinken, gegrilltes Gemüse, eingelegte Pilze und grüne Oliven. Das Thunfischcarpaccio war fein abgeschmeckt, sehr zart du saftig. Eine echte Alternative zum bekannten Rinderfilet. Vom Tomatensalat mit Mozzarella habe ich nur den Büffelmozzarella probiert, der ein angenehmes, nicht zu strenges Aroma hatte.
Die Hauptspeisen präsentierten sich in gleichem Stil. Alle Zutaten sauber für sich zubereitet und nebeneinander auf den Tellern platziert, eine wahre Freude fürs Auge. Meine Königsbrasse war einfach gigantisch. Außen schön kross, innen wunderbar zart und so saftig wie ich sie selbst an der Küste nur selten gegessen habe. Zwei herrlich große Filetstücke, begleitet lediglich von einer dezenten Buttersauce mit Kräutern und etwas in Olivenöl gebratenem knackigen Gemüse. Auch die Riesengarnelen meiner Frau waren eine echte Offenbarung. Auf den Punkt gegart und nicht zäh und trocken, wie man sie auch schon einmal bekommen kann. Die Spaghetti vongole waren nur mit dem Muschelwasser vermengt und einer ordentlichen Portion Venusmuscheln garniert. Das war meinem Sohn schon etwas zu puristisch, geschmacklich jedenfalls waren auch diese gelungen. Keine Frage, bei den Meeresfrüchten hat Enzo alles richtig gemacht.
Aber auch die Pizza Margherita brauchte sich nicht zu verstecken, denn auch die einfachen Gerichte wollen gekonnt sein. Ein knusprig rustikaler Teig ist schon die halbe Miete, dann noch etwas saftig fruchtige Tomatensauce und nicht zu viel Käse obendrüber, so bringt man auch heranwachsende Gäste auf seine Seite.
Die Nachspeisen konnten das begonnene hohe Niveau würdig zum Abschluss bringen. Ich habe selten ein so gutes, ausgewogenes Tiramisu gegessen. Die richtige Balance zwischen Süße, Creme, herbem Kaffee und gleichmäßig weichem Biskuit. Ein Gedicht. Ebenso gelungen das semifreddo al caffè, welches obendrein ein nicht ganz alltägliches Dessert darstellt. Von der panna cotta hatte meine Tochter leider schon die ganze Fruchtsauce heruntergeschleckt, so dass ich nur noch einen Löffel der Sahne probieren durfte. Diese hatte jedenfalls die richtige noch leicht zerteilbare und keinesfalls wackelpuddingartig feste Konsistenz.
Fazit
Ich bereue fast, nicht schon früher hergekommen zu sein. Eine echte Offenbarung unter Reutlingens doch recht zahlreichen Italienern. Perfekt zubereitete frische Gerichte ohne übertriebene Schnörkel zu einem erstklassigen Preis Leistungs Verhältnis. Wir waren so begeistert, dass wir spontan beschlossen, gleich die Konfirmation meiner Tochter im nächsten Jahr hier zu feiern. Ich wünsche Carmen und Enzo noch viele Jahre mit gutem Erfolg in Reutlingen und das dafür nötige treue Stammpublikum.