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Es war ca. zehn Minuten nach 12:00 Uhr, dem Beginn der Öffnungszeit, als ich eintrat und die fünf oder sechs Stufen zum Gastraum hinauf ging. Dabei wurde ich von den beiden am Tresen stehenden Bedienungen freundlich begrüßt, und als ich mich nach einem Tisch erkundigte, schlug mir die eine einen Tisch am Fenster vor. Ich nahm dort Platz und eine Bedienung brachte mir auch sofort die Mittagskarte. Als ich ihr mitteilte, dass Sushi nicht mein Ding sei und ich koreanisch essen wollte, klappte sie sofort die Karte auf und wies mich auf die Angebote aus der koreanischen Küche hin. Dort gab es Gogi Jache Bab mit den Fleischsorten Schwein, Huhn und Rind, wahlweise in Sojasauce oder in scharfer Peperoni Sauce mariniert. In allen Fällen gehören gebratene Glasnudeln, Möhren, Zucchini, Zwiebeln und Lauchzwiebeln dazu und eine Portion Reis. Die Versionen mit Schweinefleisch kosten 7,50 €, die mit Huhn oder Rind 8,00 €, dazu gehört jeweils eine Suppe und eine kleine Tages-Vorspeise. Nach kurzer Überlegung bestellte ich das Gericht mit Hühnerbrust, in scharfer Peperoni Sauce mariniert, und dazu einen Spezi.
Serviert wurde nach kurzer Zeit ein Mezzo Mix in der 0,2l-Flasche (2,40 €) und am Tisch eingeschenkt. Zu dieser Zeit war nur ein weiterer Tisch besetzt. Das Restaurant ist ziemlich nüchtern und sachlich eingerichtet und wirkt mit den weißen Wänden etwas kahl, Dekoration beschränkt sich praktisch auf kleine Blumenvasen auf den Tischen. Die nackten braunen Tischplatten aus rohem Holz weisen fast alle deutliche Kratzspuren auf, die schwarz lackierten Stühle sind an vielen Stellen angeschlagen und die Farbe ist abgeplatzt. Im Hintergrund des Gastraumes werkelte der schwarz gekleidete Sushi-Meister hinter seinem Küchentresen.
Nach einigen Minuten kam eine Bedienung und brachte einen Teller mit Löffel und Stäbchen, eine Schale Miso-Suppe und einen kleinen Teller mit zwei Stücken mariniertem Kohl. Die Suppe war mit sehr fein geschnittenen Frühlingszwiebeln bestreut, darin befanden sich zahlreiche Stücke Seetang. Die Suppe war heiß, aber nicht zu heiß, die Brühe selber von feinem, zurückhaltendem Geschmack, dafür der Seetang etwas kräftiger.
Nachdem ich die Suppe aufgegessen hatte, wandte ich mich der „kleinen Vorspeise“ zu. Ein Baby-Pak Choi, halbiert, mariniert und mit Sesam bestreut, ließ sich mit den Stäbchen nur schwierig essen, war aber geschmacklich sehr gut.
Nachdem Suppe und Vorspeise verzehrt waren, kam recht schnell eine Bedienung, um abzuräumen, dabei erkundigte sie sich, ob es geschmeckt habe, was ich gern bestätigte. Inzwischen waren einige weitere Gäste eingetroffen, die von ihrem Verhalten her wohl zum Teil Stammgäste waren. Jetzt kam auch der Sushi-Meister in Aktion und produzierte seine phantasievollen Häppchen.
Es dauerte noch wenige Minuten, dann kam die Bedienung mit einer Eisenpfanne auf einem Holzbrett. Der Inhalt der Pfanne bestand knapp zur Hälfte aus Reis, auf der anderen Seite die Fleisch-Gemüse-Mischung. Trotz vorsichtigen Pustens verbrannte ich mir am ersten Stück Fleisch gleich die Zunge. Danach aß ich noch vorsichtiger weiter. Das Hühnerfleisch war absolut zart und kam mit deutlicher Schärfe von der Peperoni-Marinade, die verschiedenen Gemüse waren bissfest und mit erkennbarem Eigengeschmack. Insgesamt eine sehr leckere Angelegenheit, die auch mengenmäßig gut passte.
Fazit: Ein Restaurant für alle Gelegenheiten und Gästekreise. Ich habe einen Trupp Geschäftsleute beim Businesslunch gesehen und zwei Tische weiter ein Studentenpärchen. Wer sich an den beschriebenen Eigenheiten des Ambientes nicht stört kann hier auf jeden Fall sehr gut japanisch und/oder koreanisch essen.