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GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Bräustüberl in 94227 Zwiesel bewertet.
vor 3 Jahren
"Ur-Bayrische Gemütlichkeit > der letzte Pfiff fehlte leider"
Verifiziert

Geschrieben am 15.10.2021 | Aktualisiert am 15.10.2021
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Besucht am 02.10.2021 Besuchszeit: Abendessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 55 EUR
Unser erster Abend während unseres Bayernwaldurlaubes. Da wir nur drei Tage hier sind, haben wir beschlossen das die Küche unserer Ferienwohnung im Zwieseler Winkel sauber und kalt bleibt. Also orderte ich vorab bereits einen Tisch hier im Braustüberl Zwiesel, Bräustüberl Zwiesel
direkt gegenüber der Zwieseler Dampfbräubrauerei. Das war auch gut so, denn bei unserer Ankunft war außer dem Stammtisch kein weiterer Tisch im Wirtshaus frei. Auch der überdachte Biergarten war sehr gut besucht. Unser Tisch war noch belegt mit einer Truppe bayrischer Bubn, welche sich nun in den Nachbarraum an den Stammtisch begaben. Unser Tisch wurde gereinigt, und so hatten wir also im hinteren Bereich des Wirtshauses in einem großen, zusätzlichen Raum unseren Tisch bekommen. Dieser Raum ist mit großen, rustikalen und hellen Holzmöbeln versehen. Die Wände sind ebenfalls mit Holz verkleidet, eine rustikale Holzbalkendecke gibt dem Ambiente seinen letzten Touch. hinterer Gastraum
In den beiden Gaststuben wirbeln mehrere Kellner und Kellnerinnen umher, immer um, das Wohl der Gäste besorgt. Wir wurden abwechselnd von einer Dame und dem Juniorchef des Hauses bedient. Auszug aus der Speisekarte

Zu trinken gab es natürlich wieder Getränke aus der gegenüberliegenden Dampfbierbrauerei, und so orderte meine Frau ein Zwieseler Hefe-Weißbier für 3,50 €, ich ein original Dampfbier für 3,40 € und die Tochter wurde zum Autofahrer auserkoren und begnügte sich mit einer Spezi für 3,00 €Zwieseler Hefe-Weißbier, Zwieseler Dampfbräu und Spezi
Trotz vollem Wirtshaus waren die Getränke nach wenigen Minuten am Platz, und wir konnten unsere Speisenwünsche abgeben.

Für uns sollte es also sein:

·        3 x Bayerische Leberspätzlesuppe in Rinderbrühe für je 2,50 €

·        1x Cordon Bleu „vom Schwein“ dazu Steakpommes und einen Beilagensalat für 10,90 €

·        1x Schweineschnitzel mit Pommes Frites und Salat für 9,90 €

·        1x ½ knusprige Schweinshaxe in Dampfbier gebraten mit Knödel und Sauerkraut für 9,90 €

Nach knappen 10 Minuten waren die kochend heißen und dampfenden Leberspätzlesuppen am Platz. Eine kräftige Rinderbrühe mit etwas Gemüse, reichlich fein geschnittenen Knoblauchscheiben und ausreichend Leberspätzle machten die Suppe zu einem schmackhaften, bayrischen Genuss. Bayerische Leberspätzlesuppe in Rinderbrühe

Zwischenzeitlich kamen dann auch die Salatbeilagen für die beiden Schnitzel. Hier war frischer Salat, Gurke und Tomate mit Convienceware wie Bohnensalat und Karottensalat gemischt. Leider wurde das ganze in einer dicken Joghurtdressingsoße ertränkt. Beilagensalat

Während wir auf unsere Hauptspeisen warteten, machten die bayrischen Bubn im Nebenraum erst mal richtig Stimmung. Da wurde das Schifferklavier ausgepackt, einer brachte noch ne Trompete hervor und dann wurden gemeinsam und lautstark bayrische Lieder gesungen. Ebend eine typische Dorfkneipe am Samstagabend. Und in keinem Raum hielt es die Leute auf den Sitzen. Entweder wurde mitgesungen-für uns Sachsen bissel beschwerlich-oder aber geschunkelt und gejauchtzt. Da kann man sich die Beschallung aus der Dose an der Wand gerne sparen.

Zwischenzeitlich waren dann nach einer halben Stunde auch unsere Hauptspeisen am Tisch. Die Schnitzel versprachen nicht zu viel und nicht zu wenig. Angerichtet sahen sie allerdings aus wie vom Imbiss um die Ecke. Das Schweineschnitzel meiner Frau war groß, zart und nicht zu trocken im Inneren und mit einer krossen Panade umgeben. Allerdings war die Panade etwas blass, und hätte gerne noch zwei Minuten im heißen Fett bruzeln können. Auch die Pommes hätten gerne noch eine Minute in der Fritöse verbracht. Schweineschnitzel mit Pommes Frites und Salat
Das Cordon Bleu „vom Schwein“ war ebenfalls ein großes Schnitzel, welches mit reichlich gekochten Schinken und Käse versehen in der Mitte zugeklappt wurde und in die Panade kam. Auch hier hätte das Schnitzel noch etwas im heißen Öl bleiben können um Farbe anzunehmen. Die Steakhousepommes waren dafür kross und gut gewürzt. 
Cordon Bleu „vom Schwein“ dazu Steakpommes und einen Beilagensalat

Meine ½ knusprige Schweinshaxe in Dampfbier gebraten mit Knödel und Sauerkraut sah auf den ersten Blick erst mal etwas wenig aus, aber letztendlich hatte ich als guter Esser dann doch zu tun diese Portion zu schaffen. ½ knusprige Schweinshaxe in Dampfbier gebraten mit Knödel und Sauerkraut
Die Haxe war knusprig gebraten, vom eigentlichen Fett der Schwarte war nicht mehr allzu viel vorhanden. Die Schwarte sehr gut gewürzt, die Haxe innen zart. Das Fleisch ließ sich durch das garen und braten im Dampfbier gut vom Knochen ablösen. ½ knusprige Schweinshaxe in Dampfbier gebraten
Auch hier ein handgeformter Knödel mit reichlich Brotstückchen im inneren. Das Sauerkraut-ach ja die Bayern könns nicht. Auch hier wieder sehr mild, eher so eine Art Weinkraut. Allerdings habe ich hier dann doch auch den Speck vermisst, wie er einige Meter weiter im „Dampfbräu am Stadtplatz“ mit drin war.

Unser Fazit: der erste Abend verlief musikalisch schon mal gut. Die Speisekarte reichlich, die Preise moderat. Das Essen so wie vorgegeben. Die Schnitzel gaben das was sie versprachen. Einfach und gut, einzig die Panade hätte dunkler sein können, denn das Auge isst mit-der letzte Pfiff fehlte. An meiner Haxe gabs nichts zu meckern. Ein typisches bayrisches Wirtshaus, mit richtig bayrischer Gemütlichkeit. Wir ließen für den unterhaltsamen Abend gern 55 Euro hier.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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