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Ambiente: Ob wohl alle innerdeutschen Steakhäuser den gleichen Innenarchitekten gehabt haben? Es scheint so: sehr "rustikal" und für mich nicht richtig gemütlich. Müsste ich auf diesen sehr dünn gepolsterten Bänken über längere Zeit sitzen bräuchte ich zumindest eine örtliche Betäubung in Form von mehreren Carlos Uno oder besser noch Cardenal Mendoza. Ein Unterschied zu andere Steakhäusern fiel mir allerdings sofort auf: auf Servietten scheint man hier keinerlei Wert zu legen, zumindest fanden sich auf den Tischen beim Besteck keine. Ob es wohl auf ganz speziellen Wunsch und gegen Aufpreis welche gibt? Wir haben das nicht weiter untersucht; für das Ambiente vergebe ich zweieinhalb Sterne.
Sauberkeit: Uns ist nichts Negatives aufgefallen; ohne die Nassräume gesehen zu haben vergebe ich drei Sterne.
Service: Nicht herzlich aber doch freundlich und angesichts dessen, dass die Hütte voll war, trotzdem recht flott. Drei Sterne.
Essen und Trinken: Meine Frau trank den üblichen Averna, ich bestellte ein helles Weizenbier. Gibt es hier leider nur in Flaschen (0,5l für EUR 3,90) und über die Brauerei schweigt sich die Karte aus. Als Essen bestellte sich meine Frau von der Mittagskarte "Spanferkel-Rollbraten an Landbiersoße mit Rosmarinkartoffeln" (EUR 9,90; dazu gehörte noch eine Tagessuppe und Salat vom Buffet). Mich gelüstete es nach der "Geschmorte Gänsekeule mit Schneebällchen und Rotkohlgemüse" (EUR 13,50). Ebenfalls von der Mittagskarte und auch hier hätten eine Tagessuppe und Salat vom Buffet dazugehört. Hätten dazugehört wenn.....!!! Denn direkt im Anschluss an unsere Bestellung kam der Kommentar der Servicekraft: "Da muss ich mal eben in der Küche fragen; ich glaube eins von beiden ist aus". Gesagt, getan; sie kam wieder mit der Meldung, dass "die tote Gans aus" wäre. Pech für mich und doppeltes Pech weil ich mich nicht der Bestellung meine Frau anschloss sondern nach kurzem Studium der Normalkarte "Spaghetti à la Chef mit Schweinefiletspitzen" für EUR 12,80 orderte. Dazu gleich mehr.
Die Tagessuppe erwies sich als klare Brühe mit Wurzelgemüse, kleinen Rindfleischwürfelchen und zwei Mini-Maultaschen als Einlage. Bis auf die zugekauften Maultäschelchen selbstgekocht und sehr schmackhaft. Am Salatbuffet fand meine Frau Komponenten, die es an vielen anderern Salatbuffets nicht gibt; sie war jedenfalls mit der von ihr getroffenen Auswahl durchaus zufrieden. Der blanke Neid packte mich als ihr der Spanferkel-Rollbraten nebst Beilagen serviert wurde. Mein Gott ,sah das appetitlich aus! Und schmeckte auch ganz vorzüglich, wie ich mich anhand der mir wie immer überlassenen Probebissen überzeugen konnte. Das Spanferkel butterzart bis auf die wirklich sehr krosse Haut. Hier konnten selbst die angeblich sehr scharfen Steakmesser nur wenig ausrichten; kein Problem dank meines stets am Mann mitgeführten Victorinox Rescue Tools und einer seiner drei Sägeklingen! Die Biersoße und die kleinen Rosmarinkartoffeln passten wunderbar dazu; ein rundherum ausgesprochen gelungenes Gericht. Ganz anders dagegen meine "Spaghetti à la Chef"; am liebsten hätte ich diesem Chef den Fraß in die Küche gebracht und er hätte ihn dort in meiner Gegenwart Bissen für Bissen zu sich nehmen müssen. Die Spaghetti waren zerkocht und aufgrund ihrer schlabberigen Konsistenz fast nicht mehr aufwickelbar. Dass die Filetspitzen "drüber" sind kann vorkommen; hat man das eigentliche Filet vom Gargrad her prima hinbekommen sind die dünneren Spitzen eben mehr oder weniger übergart; hier war es allerdings ein ganz eindeutiges "viel mehr". Für das Spanferkel hätte ich ohne zu zögern vier oder sogar viereinhalb Sterne vergeben; da ich für die wirklich schwachen Spaghetti nicht mehr als eineinhalb Sterne geben kann und will, landet "Essen und Trinken" bei insgesamt leider nur knapp drei sprich zweieinhalb Sternen. Schade.
Preis-/Leistungsverhältnis: Beim Spanferkel ausgezeichnet; den Äger mit den Spaghetti vergesse ich jetzt einfach mal und vergebe vier Sterne.
Fazit: Für das Spanferkel kämen wir gerne wieder; vor den "Spaghetti à la Chef" kann ich nur ausdrücklich warnen.