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Wirtin Mare empfing uns wie immer freundlich; im Gastraum herrschte ordentlich Betrieb, aber wir konnten, teilte sie uns mit, noch zwischen drei freien Tischen wählen. Wir ließen uns nieder und ich konnte von meinem Sitzplatz aus in die Küche schauen: Chefkoch und Wirt Ivica hatte wohl gerade "küchenfrei", aber die junge kroatische Köchin ist unter normalen Umständen durchaus in der Lage, ihn vollumfänglich zu vertreten. So ganz war aber gestern wohl nicht ihr Tag, doch dazu später.
Bereits vor dem Lokal hatte eine Schiefertafel auf das Tagesgericht "Gänsekeule mit Orangen-Maronensoße, Apfelrotkraut und Schneebällchen" zum Preis von EUR 22,90 hingewiesen. Schon recht verlockend um diese Jahreszeit, aber ich musste trotzdem einen längeren Blick in die Karte tun, mein Schatz ebenfalls. Für ihn wurde es schlussendlich "Rinderhüftsteak Papar mit Pfeffer-Chilikruste, dazu Bratkartoffeln, Kräuterbutter und Salat" (EUR 23,90), dazu als Getränk Sprite (0,2l EUR 2,80). Ich hatte zunächst mit der hier sehr feinen Calamari bzw. der Pljeskavica geliebäugelt, packte dann aber doch die Gelegenheit beim Schopfe und nahm die Gans. Dazu getrunken habe ich ein Karlsberg Ur-Pils (0,5l EUR 4,90).
Das Hüftsteak war ein ordentliches Trumm Fleisch, sehr gut gegart und zart; es schmeckte meiner lieben Frau sehr gut, aber einen Teil davon musste sie sich zum Mitnehmen einpacken lassen, weil das Steak für sie schlicht und ergreifend nicht zu bewältigen war. Der Beilagensalat gefiel ihr gut, während aus ihrer Sicht die Bratkartoffeln nicht genug gebraten und die Bohnen leider nur lauwarm waren. Schade. Bei meinem Gericht war das Apfelrotkraut der absolute Brüller, die Orangen-Maronensoße ganz ausgezeichnet abgestimmt und die Schneebällchen kamen nicht aus der Tiefkühltruhe sondern waren ganz eindeutig selbstgemacht. Nicht so sehr glänzte der Hauptdarsteller meines Gerichts, die Gänsekeule; sie hatte ein wenig zu viel Hitze abbekommen und war an der ein und anderen Stelle somit leider doch recht trocken. So ganz ohne Punkt- bzw. Sterne-Abzug geht es also diesmal nicht ab.
Zusammen mit der Rechnung in Höhe von EUR 56,50 kamen zwei Julischka "aufs Haus" und wir stiegen nach der Bezahlerei gesättigt ins Auto, um nachhause zu fahren. Dort bekam mein Schatz Stunden später kräftig Durchfall; dass dies etwas mit dem "Ivica-Essen" zu tun hat, lässt sich wohl nicht hundertprozentig ausschließen.
Fazit: Ich werde weiterhin Gast im "Ivica" sein, allerdings wieder solo, denn der nicht barrierefreie Zugang und die nur über viele Treppen zu erreichende Toilette im Keller sind wirklich nichts für meinen Schatz.
P.S Es mag schon aufgefallen sein, dass dieser Bericht unbebildert ist; wieder einmal war es leider trotz etlicher Versuche nicht möglich, die infrage kommenden Fotos von meinem PC zur Gastroguide-Software zu übertragen: die Übertragungen werden zwar begonnen, dann aber mittendrin mit Fehlermeldung abgebrochen. Hatten wir ja alles schon mal. Sorry.