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"Systemgastronomie mit erstaunlich gutem Service, erwartungsgemäß akzeptablem Essen und ambitionierten Preisen"
Geschrieben am 09.05.2015 2015-05-09 | Aktualisiert am 09.05.2015

Das Block House ist im gleichen Glas-Block untergebracht, wie auch die beiden benachbarten Restaurants. Vorn auf dem breiten Fußgängerbereich stehen mehrere Tische und Stühle, die heute aber nur von den Liebhabern papiergerollter Tabakstäbchen bevölkert werden.
Innen findet man das üblichen Steakhaus Interieur; gediegene Einrichtung und dunkles Holz. Auf den nicht betischdeckten Holztischen liegen rot-weiß karierte Platzdeckchen. Außerdem gibt es einen Ständer für Salz und Pfeffer (Fleur de Sel aus dem Salzstreuer!)
Angenehm ist, dass der Platz zwar recht gut ausgenutzt ist, die Tische aber nicht zu eng beieinander stehen. Man hat auch bei besetzten Nachbartischen noch einigermaßen Privatsphäre. Die Lautstärke ist bei der heute herrschenden nahezu 100%igen Besetzung zwar grenzwertig aber noch erträglich.
Ich finde das Ambiente akzeptabel für 3 Sterne
Service:
Vorweg sei gesagt, es ist brechend voll. Hauptsächlich kleinere und größere Gruppen von Messebesuchern und Ausstellern wie ich annehme. Es herrscht babylonisches Sprachengewirr. Die zahlreich vorhandenen Servicekräfte haben das aber vollkommen im Griff. Auch unfreundliche oder aufdringliche Gäste werden stets freundlich und wie ich finde kompetent bedient, Respekt.
Ich selbst werde beim Betreten von einer jungen Dame nett begrüßt, die mich, nachdem wir geklärt haben, dass ich alleine bin, bittet kurz zu warten. Wenige Augenblicke später ist sie mit einem jungen Herrn (ich nehme an, er ist für heute der Serviceleiter) wieder bei mir. Man bittet mich mit in den hinteren Bereich, wo ich mich am letzten freien Tisch (eigentlich ein 4er-Tisch) setzen darf.
Im Folgenden werde ich von verschiedenen Servicekräften bedient. Allesamt machen ihre Sache wirklich gut. Speisen und Getränke werden schön platziert und auch angesagt. Es wird stets ein guter Appetit gewünscht und auch beim Abräumen gefragt ob alles in Ordnung gewesen wäre. Auch der Bezahlvorgang mit ordentlichem Beleg funktionierte reibungslos.
Ich kenne das aus vergleichbaren Häusern nicht so und hätte das daher nicht erwartet. Ich vergebe daher gerne 4,5 Sterne.
Karte:
Die Karte des Block House ist, soweit ich weiß, für alle 36 Standorte in Deutschland identisch und auch im Internet einsehbar. Es gibt Steakhaus-typisch Steaks, Burger, Salat und ein paar weitere Ergänzungen.
Außerdem gibt es eine Monatsaktion, die derzeit aus Spargel mit verschiedener Begleitung (Kalbsentrecôte, Putenmedaillons oder Katenschinken) besteht. Spargel ist bei mir am Wochenende geplant, die ausgeschriebenen Steakvarianten lachten mich auch nicht so recht an, also bestellte ich:
1x Caesars Salad (5,20 €)
1x N.Y. Cheeseburger 200g (11,90 €)
Dazu ein alkoholfreies Weizen (Erdinger 0,5l 4,70 €)
Das Essen:
Einen irgendwie gearteten Gruß aus der Küche bzw. Brot oder ähnliches gibt es hier nicht.
Caesars Salad:
laut Karte bestehend aus Römersalat, Eisbergsalat, Rucolasalat, Babyspinat und Knoblauchcroutons mit Frenchdressing und Grana Padano.
Bis auf die Knoblauchcroutons trifft die Beschreibung ziemlich genau zu. Zugegebener Maßen sind Spinat, Eisbergsalat und Rucola eher ungewöhnlich im Caesars Salad, ist in der Kombination aber durchaus akzeptabel. Genauer hinsehen sollte man bei den einzelnen Salaten jedoch nicht so sehr. Der Eisbergsalat hatte mehrere braune Stellen und die verwendeten Romasalat-Blätter hätte ich zuhause sicher auch nicht mehr alle in die Schüssel gepackt.
Die Salatsoße war wie erwartet Convenience, aber dennoch recht gut, insbesondere durch den reichlich verwendeten Grano Padano.
Die Knoblauchcroutons entpuppten sich jedoch als in Stücke geschnittenes Aufback-Knoblauchbaguette. Der Knoblauchgeschmack war dabei recht künstlich und das Brot eher deutlich zu kurz im Ofen gewesen denn zu lang.
Ich hätte ein wenig mehr erwartet: 3 Sterne
N.Y. Cheeseburger:
Als der Teller mit dem Cheeseburger sowie eine Flasche Block House-Ketchup an den Tisch kamen hatte ich irgendwie das Gefühl, es fehlt was. Beim Zurechtrücken des Tellers für das Foto kam ich dann drauf. Der Burger hat keinen Deckel! Anstelle des erwarteten Standard-Convenience-Buns lag der Burger auf einem Stück gerösteten Baguette. Das war mir in Wahrheit jedoch sogar lieber, als ein geschmacksneutrales Convenience Bun.
Auf dem Baguette lag etwas Salat, darauf das Patty (danke lieber Borgfelder ;-)), das vermutlich ebenfalls Standard TK war. Das Patty war gut gegrillt, nicht totgebraten und geschmacklich für TK-Ware durchaus in Ordnung. Oben auf dem Fleisch lagen Tomatenwürfel sowie etwas Käse (ich nehme an eine Mozzarella-Gouda-Mischung) mit dem das Ganze überbacken war.
Als Krönung gab es einen Block-House-Spieß, dessen Sinn sich mir allerdings aufgrund des fehlenden Deckels nicht erschloss. Mit der Hand Essen war dadurch ohnehin nicht drin.
Die Pommes (leider von der dünnen Sorte) waren für meinen Geschmack etwas zu wenig frittiert, aber geschmacklich ganz passabel.
Ich war insgesamt eher positiv überrascht und gebe 3,5 Sterne
Insgesamt reicht es aber nur für 3 Sterne.
Sauberkeit:
Soweit ich das gesehen habe war alles in Ordnung.
Lediglich die Tische könnten ein wenig schneller abgeräumt werden, was aber auch dem Andrang geschuldet war. 4 Sterne
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Man bezahlt hier neben der Lage, vor allem auch die Marke "Block House" mit.
Ob sie das Wert ist, sei mal dahin gestellt. Das Essen, insbesondere den Salat halte ich schon für sehr ambitioniert. Der Preis für das alkoholfreie Weizen ist jedoch jenseits von Gut und Böse. => 2,5 Sterne
Fazit:
Der Service hat mich heute wirklich positiv überrascht. Unter der Erwartung, hier ohnehin nur Standard bzw. Convenience zu erhalten, war auch das Essen zumindest in Ordnung. In der gleichen Situation würde ich das hiesige Block House daher durchaus wieder in Anspruch nehmen.