Geschrieben am 19.04.2021 2021-04-19| Aktualisiert am
19.04.2021
Besucht am 04.04.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 85 EUR
Zweites Ostermenü aus Hamburg, diesmal aus dem „Witwenball“ in Eimsbüttel.
Das von Julia und Axel Bode betriebene Restaurant hat sich vor allem als Ort für Weinliebhaber einen Namen gemacht. Obwohl wir bisher noch nicht dort waren, ist es mir namentlich das erste Mal über den Weg gelaufen, als es gemeinsam mit unserem Kölner Wohnzimmer, „Essers Gasthaus“, als Gerolsteiner Wineplace ausgezeichnet wurde.
Den Schwerpunkt legt man dabei auf biodynamisch, biologisch und naturnah hergestellte Weine.
So ist es also kein Wunder, dass im Ostermenü auch eine Flasche Wein inkludiert ist, wobei man zwischen einem Grünen Veltliner oder einer Rotweincuvée vom ungarischen Weingut des burgenländischen Winzers Franz Reinhard Weninger wählen kann. Außerdem greifen wir auch noch bei einem Pinot Blanc vom Weingut Birgit Braunstein vom Neusiedler See zu, der uns auch das Abendessen sehr gut begleiten wird.
Für das Ostermenü bietet der „Witwenball“ ein Dreigang-Menü an, das wahlweise mit Fleisch-Hauptgang oder vegetarischer Alternative geordert werden kann. Für 2 Personen kostet das Paket 95 Euro bzw. 85 Euro, wenn man, wie wir beide Versionen bestellt.
Die Komponenten
Obwohl die meisten Zutaten vakuumiert sind, werden sie, anders als bei den meisten anderen, nicht im Wasserbad, sondern direkt im Topf erwärmt.
Bevor wir damit aber loslegen, starten wir zunächst mit der Focaccia, die von aufgeschäumter und damit luftig leichter Bärlauchbutter begleitet ist. Dazu gibt es fermentierte und sehr geschmacksintensive Rote Bete.
Focaccia & Bärlauchbutter Fermentierte Rote Bete
Das Gartenkräutersüppchen ist sehr fein und aromatisch abgestimmt. Als Einlage dienen Nordseekrabben, die man bei einem Fischhändler bezieht, wo sie auch tatsächlich gepult werden und nicht einmal quer über den Kontinent, darüber hinaus und wieder zurück geschippert werden. Da wir auch eine Veggie-Version bestellen, geht man natürlich davon aus, dass dies auch auf die Suppe zutreffen muss und daher gibt es dazu kleine Croutons. Tatsächlich hat mich aber vor allem der Veggie-Hauptgang interessiert. So muss der Gemahl seine Krabben mit mir teilen und ich spendiere ihm dafür die Hälfte meiner Croutons. Mit beiden Einlagen macht sich die Suppe gleich noch mal so gut.
Es ist Ostern und da kommt auch das „Witwenball“-Menü im Fleischgang nicht ohne Lamm aus. Hier ist es der Kamm vom Bentheimer Lamm, ein schön fettdurchzogenes Stück, das sich hervorragend zum Schmoren eignet. Und in der Tat lassen sich die Fasern mit Leichtigkeit lösen, so zart ist es. Das Fleisch ist kräftig gewürzt, was den prägnanten Eigengeschmack noch einmal zusätzlich nach vorne hebt. Dazu gibt es ein buntes Gemüse aus Zuckererbsen, Kohlrabi, Spargel und Karotte. Das Kartoffelpüree erhält seine beeindruckend grüne Farbe vermutlich durch Bärlauch oder andere Kräuter. In jedem Fall geben sie dem Püree auch geschmacklich einen Extra-Kick. Eine schöne Idee ist auch das Rhabarber-Chutney, das einen fruchtig-säuerlichen, aber gleichzeitig auch würzigen Touch beisteuert. Ein wirklich ausgezeichneter Hauptgang.
Beim Lesen des Menüs lachte mich vor allem der Morchelsud zu den Gnocchi in der vegetarischen Alternative an. Der fällt nicht ganz so prägnant aus, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Aber dennoch bin auch ich mit meinem Gericht zufrieden. Die Gnocchi werden angebraten und sobald sie leicht gebräunt sind, wird das Frühlingsgemüse, hier noch ergänzt mit grünem Spargel, mitsamt der Sauce dazu gegeben. Auch wenn ich natürlich keine frischen Morcheln erwartet habe und mir klar ist, dass die Sauce aus getrockneten Pilzen gezogen wurde, hätte ich nichts gegen einen etwas cremigeren und markanteren Geschmack gehabt. Aber trotzdem ist das ein sehr befriedigender Gang.
Homemade Gnocchi mit Frühlingsgemüse und Morchelsud
Den Abschluss liefert im Glas eine großzügige Portion einer Panna Cotta. Salzkaramell-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Und damit es nicht zu eindimensional bleibt, gibt es als Topping noch ein Birnenragout und auch Crumble, diesmal etwas kräftiger Art durch Nussbutter, dürfen nicht fehlen. Ein runder und gelungener Abschluss.
Das Ostermenü des „Witwenball“-Teams hat deutlich gezeigt, dass man dorthin nicht nur wegen der Weinkompetenz gehen sollte. Auch das Essen hat uns gut gefallen. Und wenn man sieht, wie fantasievoll und kreativ man die Lockdown-Zeit überbrückt, steigt der Charme-Faktor gleich noch mal. So bietet man zum Beispiel regelmäßig Lunch-Boxen mit fünf bereits vorbereiteten und eingeweckten vegetarischen Gerichten an. So hat man quasi für fast eine komplette Woche bereits fertige Gerichte für gerade mal 30 Euro. Und auch, dass man den kompletten Umsatz eines Wiener Schnitzel-Take Aways den Mitarbeitern zur Aufstockung ihres Kurzarbeitergeldes spendiert, verdient mehr als nur Respekt.
Wenn wir also unseren nächsten Hamburg-Trip mit Übernachtung planen (so es denn irgendwann in diesem Leben doch noch mal möglich sein sollte), kommt der „Witwenball“ mit auf die To Do-Liste. Versprochen.
Zweites Ostermenü aus Hamburg, diesmal aus dem „Witwenball“ in Eimsbüttel.
Das von Julia und Axel Bode betriebene Restaurant hat sich vor allem als Ort für Weinliebhaber einen Namen gemacht. Obwohl wir bisher noch nicht dort waren, ist es mir namentlich das erste Mal über den Weg gelaufen, als es gemeinsam mit unserem Kölner Wohnzimmer, „Essers Gasthaus“, als Gerolsteiner Wineplace ausgezeichnet wurde.
Den Schwerpunkt legt man dabei auf biodynamisch, biologisch und naturnah hergestellte Weine.
So ist es also kein Wunder, dass im Ostermenü auch... mehr lesen
Witwenball | Küche & Wein
Witwenball | Küche & Wein€-€€€Restaurant, Bar, Weinstube04053630085Weidenallee 20, 20357 Hamburg
4.0 stars -
"Lockdown Stories - Ostern 2021: Das dritte Menü" tischnotizenZweites Ostermenü aus Hamburg, diesmal aus dem „Witwenball“ in Eimsbüttel.
Das von Julia und Axel Bode betriebene Restaurant hat sich vor allem als Ort für Weinliebhaber einen Namen gemacht. Obwohl wir bisher noch nicht dort waren, ist es mir namentlich das erste Mal über den Weg gelaufen, als es gemeinsam mit unserem Kölner Wohnzimmer, „Essers Gasthaus“, als Gerolsteiner Wineplace ausgezeichnet wurde.
Den Schwerpunkt legt man dabei auf biodynamisch, biologisch und naturnah hergestellte Weine.
So ist es also kein Wunder, dass im Ostermenü auch
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Das von Julia und Axel Bode betriebene Restaurant hat sich vor allem als Ort für Weinliebhaber einen Namen gemacht. Obwohl wir bisher noch nicht dort waren, ist es mir namentlich das erste Mal über den Weg gelaufen, als es gemeinsam mit unserem Kölner Wohnzimmer, „Essers Gasthaus“, als Gerolsteiner Wineplace ausgezeichnet wurde.
Den Schwerpunkt legt man dabei auf biodynamisch, biologisch und naturnah hergestellte Weine.
So ist es also kein Wunder, dass im Ostermenü auch eine Flasche Wein inkludiert ist, wobei man zwischen einem Grünen Veltliner oder einer Rotweincuvée vom ungarischen Weingut des burgenländischen Winzers Franz Reinhard Weninger wählen kann. Außerdem greifen wir auch noch bei einem Pinot Blanc vom Weingut Birgit Braunstein vom Neusiedler See zu, der uns auch das Abendessen sehr gut begleiten wird.
Für das Ostermenü bietet der „Witwenball“ ein Dreigang-Menü an, das wahlweise mit Fleisch-Hauptgang oder vegetarischer Alternative geordert werden kann. Für 2 Personen kostet das Paket 95 Euro bzw. 85 Euro, wenn man, wie wir beide Versionen bestellt.
Obwohl die meisten Zutaten vakuumiert sind, werden sie, anders als bei den meisten anderen, nicht im Wasserbad, sondern direkt im Topf erwärmt.
Bevor wir damit aber loslegen, starten wir zunächst mit der Focaccia, die von aufgeschäumter und damit luftig leichter Bärlauchbutter begleitet ist. Dazu gibt es fermentierte und sehr geschmacksintensive Rote Bete.
Das Gartenkräutersüppchen ist sehr fein und aromatisch abgestimmt. Als Einlage dienen Nordseekrabben, die man bei einem Fischhändler bezieht, wo sie auch tatsächlich gepult werden und nicht einmal quer über den Kontinent, darüber hinaus und wieder zurück geschippert werden. Da wir auch eine Veggie-Version bestellen, geht man natürlich davon aus, dass dies auch auf die Suppe zutreffen muss und daher gibt es dazu kleine Croutons. Tatsächlich hat mich aber vor allem der Veggie-Hauptgang interessiert. So muss der Gemahl seine Krabben mit mir teilen und ich spendiere ihm dafür die Hälfte meiner Croutons. Mit beiden Einlagen macht sich die Suppe gleich noch mal so gut.
Es ist Ostern und da kommt auch das „Witwenball“-Menü im Fleischgang nicht ohne Lamm aus. Hier ist es der Kamm vom Bentheimer Lamm, ein schön fettdurchzogenes Stück, das sich hervorragend zum Schmoren eignet. Und in der Tat lassen sich die Fasern mit Leichtigkeit lösen, so zart ist es. Das Fleisch ist kräftig gewürzt, was den prägnanten Eigengeschmack noch einmal zusätzlich nach vorne hebt. Dazu gibt es ein buntes Gemüse aus Zuckererbsen, Kohlrabi, Spargel und Karotte. Das Kartoffelpüree erhält seine beeindruckend grüne Farbe vermutlich durch Bärlauch oder andere Kräuter. In jedem Fall geben sie dem Püree auch geschmacklich einen Extra-Kick. Eine schöne Idee ist auch das Rhabarber-Chutney, das einen fruchtig-säuerlichen, aber gleichzeitig auch würzigen Touch beisteuert. Ein wirklich ausgezeichneter Hauptgang.
Beim Lesen des Menüs lachte mich vor allem der Morchelsud zu den Gnocchi in der vegetarischen Alternative an. Der fällt nicht ganz so prägnant aus, wie ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Aber dennoch bin auch ich mit meinem Gericht zufrieden. Die Gnocchi werden angebraten und sobald sie leicht gebräunt sind, wird das Frühlingsgemüse, hier noch ergänzt mit grünem Spargel, mitsamt der Sauce dazu gegeben. Auch wenn ich natürlich keine frischen Morcheln erwartet habe und mir klar ist, dass die Sauce aus getrockneten Pilzen gezogen wurde, hätte ich nichts gegen einen etwas cremigeren und markanteren Geschmack gehabt. Aber trotzdem ist das ein sehr befriedigender Gang.
Den Abschluss liefert im Glas eine großzügige Portion einer Panna Cotta. Salzkaramell-Liebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Und damit es nicht zu eindimensional bleibt, gibt es als Topping noch ein Birnenragout und auch Crumble, diesmal etwas kräftiger Art durch Nussbutter, dürfen nicht fehlen. Ein runder und gelungener Abschluss.
Das Ostermenü des „Witwenball“-Teams hat deutlich gezeigt, dass man dorthin nicht nur wegen der Weinkompetenz gehen sollte. Auch das Essen hat uns gut gefallen. Und wenn man sieht, wie fantasievoll und kreativ man die Lockdown-Zeit überbrückt, steigt der Charme-Faktor gleich noch mal. So bietet man zum Beispiel regelmäßig Lunch-Boxen mit fünf bereits vorbereiteten und eingeweckten vegetarischen Gerichten an. So hat man quasi für fast eine komplette Woche bereits fertige Gerichte für gerade mal 30 Euro. Und auch, dass man den kompletten Umsatz eines Wiener Schnitzel-Take Aways den Mitarbeitern zur Aufstockung ihres Kurzarbeitergeldes spendiert, verdient mehr als nur Respekt.
Wenn wir also unseren nächsten Hamburg-Trip mit Übernachtung planen (so es denn irgendwann in diesem Leben doch noch mal möglich sein sollte), kommt der „Witwenball“ mit auf die To Do-Liste. Versprochen.
#supportyourlocalrestaurants
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/witwenball-hamburg/