Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Der Zauberlehrling
Besucht am 07.12.2014
Das war ein billiger Abend. Ich hatte einen Geschenkgutschein über 120 Euro, so dass zum Schluss nur 37.- auf der Rechnung auftauchten.
Der Chef, Herr von Berlepsch, begrüßte uns und nahm uns die Garderobe ab. Bei ihm spürt man in jeder Phase des Abends, dass ihm gute Dienstleistung Spaß macht. Das ist wie in meinem Beruf. Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn er besonders schöne Dinge präsentiert, was besonders auf seine Weine zutrifft. Auch seine kleinen Zauberkunststücke, die Format und Klasse haben, führt er mit viel Liebe vor, wenn er ein paar Minuten erübrigen kann.
Wie üblich in der Vorweihnachstzeit, war es rappelvoll. Trotzdem nahm sich jeder vom Service viel Zeit für uns. Die Aufmerksamkeit beim Nachsenken und Abräumen war vorbildlich. Diese Aufgaben werden als Team geleistet. Wer gerade in der Nähe ist, wird tätig.
Champagner (meine Frau nahm einen Heidsieck rosé. Ich weiß) wie immer perfekt temperiert. Gerolsteiner medium als Wasser ohne Kühler.
Dann das sensationelle Amuse gueule, ein Barren Stremellachs, wie ich ihn noch nie gegessen habe. Fast kein Heißrauch-Aroma, Konsistenz wie Sushi. Einfach heraus ragend. Der Brotkorb war mit drei Sorten Brot bestückt, die bis zum Schluss stehen gelassen wurden und knusprig blieben.
Als Wein wählten wir einen Rheingauer Chat Sauvage (Wildkatze) Pinot Noir (Straßenpreis 16.-) für 37.- . Den machen junge Winzer, vom Gault Millaut als Aufsteiger des Jahres gefeiert. Das mehr als faire Preis-Leistungs-Gefüge bescherte uns einen ungewöhnlichen Genuss. Herr von Berlepsch dekantierte ihn für uns und beglückwünschte uns zu unserer guten Wahl.
Die Vorspeise war optisch sensationell aufbereitet, falsche Stopfleber in einer Teigkugel, außen samtig tiefrot gefärbt. Der Inhalt war für mich zu fettig. Es war wie ein Klumpen pure Margarine im Mund. Die Gemüsejuswürfel, das Bett aus geräucherter Gänsebrust, die süße Schokoladenerde, die Feldsalatblätter und das Preiselbeermark waren perfekt und bildeten ein absolut ungewöhnliches Kontrasterlebnis. Herr von Berlepsch meinte, er könne es nicht mit ansehen, wie wir mit unserem Rotwein vor der Vorspeise saßen, bot uns erst einen Franken-Süßwein an. Die sicher tolle Beerenauslese lehnten wir aber dankend ab. So brachte er stattdessen einen Schluck trockenen Muskateller aufs Haus an unseren ruhigen Ecktisch.
Das Hauptgericht, knusprige Entenbrust mit einem in Knusperpanade veredeltem Kartoffelkloß auf Rotkohlbett war wiederum bemerkenswert. Ich würde einiges darum geben, zu erfahren, wie der Koch es geschafft hat, eine Entenbrust so butterzart zu bekommen. Es war auch ein recht mächtiges Stück, das sehr satt machte. Die außerordentliche Soße wurde in einer Mini-Sauciere nachgereicht. Der zweite Teil, die Keule an Endiviensalat auf Selleriecreme mit Orangen-Mandel-Gel war wiederum ausgezeichnet, traf aber bei den Beilagen nicht den Geschmack meiner Frau. Unsere Hauptservicekraft, eine sehr stattliche junge Frau (so um die 1,90) betreute uns liebevoll mit großem Fachwissen.
Als Dessert nahmen wir abweichend vom Menü beide den kalten Hund (kalte Schnauze), da dieser selten zu bekommen ist und erfahrungsgemäß wesentlich besser ist als der vom Mövenpick. Im Zauberlehrling wird eine hinreichende Menge Butterkeks abwechselnd mit weißer und dunkler Schokolade und sehr wenig gehärtetem Fett begossen, so dass man nicht das Bedürfnis hat, sofort danach ein Paket Salzstangen vertilgen zu müssen und eine Verdauungshilfe nehmen zu müssen.
Kaffee und Digestif wurden uns angeboten, aber dankend abgelehnt. Nach weniger als zwei Stunden brachte uns ein Taxi wieder nach Hause. So ein Timing ist für mich richtig toll. Mit zu langen Wartezeiten habe ich regelmäßig Probleme und entwickle Fluchttendenzen.
Das war ein billiger Abend. Ich hatte einen Geschenkgutschein über 120 Euro, so dass zum Schluss nur 37.- auf der Rechnung auftauchten.
Der Chef, Herr von Berlepsch, begrüßte uns und nahm uns die Garderobe ab. Bei ihm spürt man in jeder Phase des Abends, dass ihm gute Dienstleistung Spaß macht. Das ist wie in meinem Beruf. Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn er besonders schöne Dinge präsentiert, was besonders auf seine Weine zutrifft. Auch seine kleinen Zauberkunststücke, die Format und Klasse... mehr lesen
Der Zauberlehrling
Der Zauberlehrling€-€€€Restaurant, Weinstube051189963633Geibelstraße 77, 30173 Hannover
4.0 stars -
"Gezaubert wird hier öfter mal" Ehemalige UserDas war ein billiger Abend. Ich hatte einen Geschenkgutschein über 120 Euro, so dass zum Schluss nur 37.- auf der Rechnung auftauchten.
Der Chef, Herr von Berlepsch, begrüßte uns und nahm uns die Garderobe ab. Bei ihm spürt man in jeder Phase des Abends, dass ihm gute Dienstleistung Spaß macht. Das ist wie in meinem Beruf. Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn er besonders schöne Dinge präsentiert, was besonders auf seine Weine zutrifft. Auch seine kleinen Zauberkunststücke, die Format und Klasse
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Der Zauberlehrling
Besucht am 01.11.2014
Alle Vorurteile beseitigt. Offenbar hat Herr von Berlepsch beim Personal etwas getan (aufgestockt oder die Peitsche heraus geholt?). Den Ruf als Trödelladen hat der Zauberlehrling erfolgreich abgestreift. Nach 1 ½ Stunden waren wir mit den Vorspeisen fertig, nach zwei Stunden mit den Hauptgerichten. So ist das perfekt.
Die Freunde, mit denen wir den Abend verbrachten, hatten über das Internet reserviert – mit prompter Bestätigung, die an mich weiter geleitet wurde. Toll, wenn solche Dinge klappen.
Der neue Eckbau auf dem ehemaligen FUCHSBAU-Gelände ist sehr ansehnlich geworden. Herr von Berlepsch (der Sohn einer hannoverschen Theatergröße – James v.B.) hat hier seine Wünsche prachtvoll umgesetzt . Unten partiell bodentief verglast, offene Küche in der Tiefe des Raumes, im Untergeschoss ein paar urige Sitzgelegenheiten vor den begehbaren Weinklimaräumen., im Obergeschoss eine Cigar-Smoker-Lounge mit breitem und erlesenem Cigarrenangebot, noch weiter oben eine Kochschule.
Als wir pünktlich eintrafen, sahen wir unsere Freunde schon durch die großen Fensterflächen. Während meiner Frau die Jacke abgenommen wurde, machte ich noch schnell das Außenfoto. Der Empfang durch eine junge Dame, ganz in schwarz mit bodenlanger Schürze, war sehr freundlich und herzlich. Eine Flasche Gerolsteiner still ohne Kühler stand bereits auf dem Tisch (bei vier trinkfreudigen Gästen am Tisch zu verschmerzen). Nach Zustimmung wurde uns davon eingeschenkt. Der blanke Holztisch mit kunstvoll gefalteter gestärkter Stoffserviette, Pfeffer- und Salzmühle, Mini-Blumenarrangement, Kerze im Chrom-Leuchter, Gläsern mit eigenem Logo, blankpoliertem Besteck und Amuse-Gueule-Tellern war sorgsam eingedeckt. An den Wänden prangt Zeitgenössisches in Öl/Acryl. Der Treppenaufgang nach oben ist mit Flaschen dekoriert.
Bei der Vorstellung der Aperitif-Auswahl schlugen wir schon beim ersten Vorschlag, einem katalonisch Cava rosado mächtig zu. Er kam für uns alle vier schnell und gut gekühlt. Im Vergleich zu meinem Haus-Rosado von Codorniu war er ein wenig flach (6,50), so dass ich bedauere, nicht doch den knapp doppelt so teuren Champagner gewählt zu haben.
Wir wählten Vorspeisen, Hauptgerichte und Wein. Bei letzterem bin ich froh, mich zu Hause bereits mit der 42-Seiten-Karte beschäftigt zu haben. Die Auswahl ist immens mit einer gewaltigen Spanne von knapp über 20.- bis 9999.- Euro. Herr von Berlepsch erläuterte später im Weinkeller, dass er leidenschaftlich Sammler sei und es ihn oft schmerze, wenn die Gäste ihm etwas wegtrinken. Wir nahmen einen Sauvignon Blanc von Müller-Catoir zu 32.- Euro (letzte Flasche), später einen ebensolchen von Knipser zu 27.- (deutlich geschmacksärmer). Der Wein ruhte im Eiseimer neben dem Tisch. Entkorken und Probierritual verliefen professionell.
Das Amuse gueule kam in einer (nicht recycelten) Fischdose und bestand aus Lachs und einem weißen Tomatenschaum. Die Optik war zumindest originell. Geschmacklich prima. Das dazu gereichte Brot (zwei Sorten) war sehr frisch und knusprig. Die Butter in einer kunstvoll geformten Blüte kam direkt aus der Kühlung.
Den Vorspeisenwettbewerb mit Steinbuttkraftbrühe mit Aal, Ziegenkäsevariationen mit Sanddorn, Kalbszunge mit Hummer und Blattsalat mit marinierten Erbsen konnte der Salat für sich entscheiden. Der Apfelwasabi harmonierte perfekt mit den Rote-Beete-Blättern. Aber auch die Fischsuppe und die Surf-Und-Turf-Variante waren richtig gut. Lediglich der originell auf einer Schieferplatte servierte Ziegenkäse fiel etwas ab. Nur die karamellisierte Variation war richtig schmackhaft. Bei den Sanddorntupfen wundert es mich, dass sie keine Löcher in die Schieferplatte gebrannt haben. Ein Biss in eine Zitrone ist harmlos dagegen.
Als Hauptgericht wählten wir die Rinderroulade mit Spitzkohl und Schnittlauchspätzle, sehr klassisch, schön mürbe, gut gefüllt und mit tollen handgeschabten Spätzle, Heilbutt mit Rotwein-Graupen-Risotto, ein wenig trocken und mangelschlotzig, zweimal Heidschnucke (endlich mal) mit Porree, Frühlingslauch und Kartoffelkrapfen. Die Fleischscheiben waren bilderbuchreif, die Krapfen perfekt und die gefüllten Porree-Scheiben sehr schmackhaft mit Senfsahne gefüllt.
Alles in allem ist eine gewisse Salzlastigkeit nicht zu verleugnen. Die Teller waren gut vorgewärmt.
Als Dessert wählten wir zweimal kalten Hund mit Landmilcheis zu 6,50, Erdbeeren mit weißer Schokolade zu 7,50 und Rhabarber-Variationen mit Schokoladenerde zum selben Preis. Dazu nun endlich Champagner, der uns perfekt am Tisch entkorkt und eingeschenkt wurde. Das Sommelier-Ritual mit vorherigem Probieren wurde von einem jungen Mann gekonnt in Szene gesetzt. Er erläuterte auch noch, dass es sich um einen reinen Blanc-De-Noir handele (goldgelb im Glas). Mein kalter Hund war so, wie ich ihn von meiner Großmutter kenne und um Klassen besser als die Mövenpick-Variante.
Abschließend lud uns Herr von Berlepsch zu einem Besuch des Weinkellers ein (imposant) und führte dann, wieder am Tisch, zwei Zauberkunststücke vor, die bühnenreif waren.
Um 21:40 Uhr kam unsere Taxe für den Heimweg. Wir waren auf äußerst angenehme Weise satt geworden.
Alle Vorurteile beseitigt. Offenbar hat Herr von Berlepsch beim Personal etwas getan (aufgestockt oder die Peitsche heraus geholt?). Den Ruf als Trödelladen hat der Zauberlehrling erfolgreich abgestreift. Nach 1 ½ Stunden waren wir mit den Vorspeisen fertig, nach zwei Stunden mit den Hauptgerichten. So ist das perfekt.
Die Freunde, mit denen wir den Abend verbrachten, hatten über das Internet reserviert – mit prompter Bestätigung, die an mich weiter geleitet wurde. Toll, wenn solche Dinge klappen.
Der neue Eckbau auf dem ehemaligen FUCHSBAU-Gelände... mehr lesen
Der Zauberlehrling
Der Zauberlehrling€-€€€Restaurant, Weinstube051189963633Geibelstraße 77, 30173 Hannover
4.0 stars -
"Kleine Zauberkunsstück gibt es fast immer. Herr von Berlepsch zeigt gern, was er zu bieten hat (Humidor, Cigar Lounge)" Ehemalige UserAlle Vorurteile beseitigt. Offenbar hat Herr von Berlepsch beim Personal etwas getan (aufgestockt oder die Peitsche heraus geholt?). Den Ruf als Trödelladen hat der Zauberlehrling erfolgreich abgestreift. Nach 1 ½ Stunden waren wir mit den Vorspeisen fertig, nach zwei Stunden mit den Hauptgerichten. So ist das perfekt.
Die Freunde, mit denen wir den Abend verbrachten, hatten über das Internet reserviert – mit prompter Bestätigung, die an mich weiter geleitet wurde. Toll, wenn solche Dinge klappen.
Der neue Eckbau auf dem ehemaligen FUCHSBAU-Gelände
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Der Chef, Herr von Berlepsch, begrüßte uns und nahm uns die Garderobe ab. Bei ihm spürt man in jeder Phase des Abends, dass ihm gute Dienstleistung Spaß macht. Das ist wie in meinem Beruf. Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn er besonders schöne Dinge präsentiert, was besonders auf seine Weine zutrifft. Auch seine kleinen Zauberkunststücke, die Format und Klasse haben, führt er mit viel Liebe vor, wenn er ein paar Minuten erübrigen kann.
Wie üblich in der Vorweihnachstzeit, war es rappelvoll. Trotzdem nahm sich jeder vom Service viel Zeit für uns. Die Aufmerksamkeit beim Nachsenken und Abräumen war vorbildlich. Diese Aufgaben werden als Team geleistet. Wer gerade in der Nähe ist, wird tätig.
Champagner (meine Frau nahm einen Heidsieck rosé. Ich weiß) wie immer perfekt temperiert. Gerolsteiner medium als Wasser ohne Kühler.
Dann das sensationelle Amuse gueule, ein Barren Stremellachs, wie ich ihn noch nie gegessen habe. Fast kein Heißrauch-Aroma, Konsistenz wie Sushi. Einfach heraus ragend. Der Brotkorb war mit drei Sorten Brot bestückt, die bis zum Schluss stehen gelassen wurden und knusprig blieben.
Als Wein wählten wir einen Rheingauer Chat Sauvage (Wildkatze) Pinot Noir (Straßenpreis 16.-) für 37.- . Den machen junge Winzer, vom Gault Millaut als Aufsteiger des Jahres gefeiert. Das mehr als faire Preis-Leistungs-Gefüge bescherte uns einen ungewöhnlichen Genuss. Herr von Berlepsch dekantierte ihn für uns und beglückwünschte uns zu unserer guten Wahl.
Die Vorspeise war optisch sensationell aufbereitet, falsche Stopfleber in einer Teigkugel, außen samtig tiefrot gefärbt. Der Inhalt war für mich zu fettig. Es war wie ein Klumpen pure Margarine im Mund. Die Gemüsejuswürfel, das Bett aus geräucherter Gänsebrust, die süße Schokoladenerde, die Feldsalatblätter und das Preiselbeermark waren perfekt und bildeten ein absolut ungewöhnliches Kontrasterlebnis. Herr von Berlepsch meinte, er könne es nicht mit ansehen, wie wir mit unserem Rotwein vor der Vorspeise saßen, bot uns erst einen Franken-Süßwein an. Die sicher tolle Beerenauslese lehnten wir aber dankend ab. So brachte er stattdessen einen Schluck trockenen Muskateller aufs Haus an unseren ruhigen Ecktisch.
Das Hauptgericht, knusprige Entenbrust mit einem in Knusperpanade veredeltem Kartoffelkloß auf Rotkohlbett war wiederum bemerkenswert. Ich würde einiges darum geben, zu erfahren, wie der Koch es geschafft hat, eine Entenbrust so butterzart zu bekommen. Es war auch ein recht mächtiges Stück, das sehr satt machte. Die außerordentliche Soße wurde in einer Mini-Sauciere nachgereicht. Der zweite Teil, die Keule an Endiviensalat auf Selleriecreme mit Orangen-Mandel-Gel war wiederum ausgezeichnet, traf aber bei den Beilagen nicht den Geschmack meiner Frau. Unsere Hauptservicekraft, eine sehr stattliche junge Frau (so um die 1,90) betreute uns liebevoll mit großem Fachwissen.
Als Dessert nahmen wir abweichend vom Menü beide den kalten Hund (kalte Schnauze), da dieser selten zu bekommen ist und erfahrungsgemäß wesentlich besser ist als der vom Mövenpick. Im Zauberlehrling wird eine hinreichende Menge Butterkeks abwechselnd mit weißer und dunkler Schokolade und sehr wenig gehärtetem Fett begossen, so dass man nicht das Bedürfnis hat, sofort danach ein Paket Salzstangen vertilgen zu müssen und eine Verdauungshilfe nehmen zu müssen.
Kaffee und Digestif wurden uns angeboten, aber dankend abgelehnt. Nach weniger als zwei Stunden brachte uns ein Taxi wieder nach Hause. So ein Timing ist für mich richtig toll. Mit zu langen Wartezeiten habe ich regelmäßig Probleme und entwickle Fluchttendenzen.