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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Restaurant Brücken in 50668 Köln bewertet.
vor 4 Jahren
"Kleines Haus – große Küche"
Verifiziert

Geschrieben am 10.10.2020 | Aktualisiert am 10.10.2020
Besucht am 07.10.2020 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 212 EUR
Allgemein

Durch Corona verursacht und dadurch auch geänderten Bedingungen und Öffnungszeiten von Gaststätten, konnten unsere Genießer-Club-Treffen nicht wie gewohnt stattfinden. Gut, dass wir nur zwei Mitglieder haben und dadurch viele Auflagen von grundauf erfüllen können.
Das Treffen sollte in Köln stattfinden und mit einem Lunch starten – am liebsten in einem Lokal, das wir noch nicht kennen, aber einigen Genuss verspricht, getreu unserem Club-Zweck: Genießen.
Fast alle Restaurants, die wir noch auf der Liste hatten, öffneten erst abends. Nach kurzer Recherche fiel die Wahl dann auf das Restaurant Brücken – sogar in Bahnhofsnähe.
Feine Saisonale & Griechische Landhaus Küche“ verspricht die Homepage.
Das hörte sich gut an, also haben wir reserviert: Für zwei Personen.

Ambiente

Das Haus sieht von außen nicht besonders einladend aus. Aber wie sagte schon Helmut Thieltges: Nicht der Käfig, sondern der Vogel muss singen.
Innen stellt sich heraus, dass das Restaurant recht klein ist und auch nur wenige Tische hat – gut reserviert zu haben.
Die Einrichtung entspricht auch eher einem Brauhaus; denn die Tische sind „blank“. An der einen Außenwand befindet sich ein großes Bild mit einer Brücke, passend zum Namen. Auf der anderen Seite befindet sich ein riesiger Spiegel – dadurch erscheint das Lokal etwas größer.
Sogar eine Kegelbahn gehört zum Haus.
Bevor das Lokal zum Restaurant wurde, war es ein Cafe: An den Fenstern steht noch die kleine Inschrift: Kuchen selbst gemacht.
Aber seit über vier Jahren wirken nun die Eheleute Melios hier.

Sauberkeit 

Alles war gut gepflegt.

Sanitär

Der Bereich war sauber aber relativ einfach und schmucklos.

Service

Die Homepage gibt einen groben Überblick über die Speisen und Getränke. Aber mir war trotzdem unklar, was uns mittags erwartet. Daher schrieb ich eine Mail an die Chefin. Sie bat um eine Telefonnummer und rief umgehend zurück, weil ein Gespräch einfach einfacher ist, als Texte hin und her zu schicken. So einen Service im Vorfeld habe ich selten erlebt. Wir besprachen dann grob drei Gänge: griechische Vorspeisen, ein Stück von der „alten Kuh“ und eine Dessert-Überraschung. Der Mann kam auch noch ans Telefon und schlug einige griechische Weine zu Begleitung vor.
Als wir dann ankamen und unseren Namen nannten, wurden wir herzlich begrüßt und an einen Fensterplatz geführt. Auch der Koch kam aus der Küche und fragte, ob er so wie besprochen loslegen könnte.
Während des gesamten Aufenthalts wurde immer wieder sehr freundlich nach unseren Wünschen gefragt und sich erkundigt, ob alles zu unserer Zufriedenheit abliefe. Es war eine natürliche und echte Gastfreundschaft in meinen Augen.

Die Karte(n)

Die Angebote sind in mehreren Kategorien aufgegliedert: Mittag, Woche, Abend, Tapas, kleine Gerichte, griechische Vorspeisen, aus dem Garten, Hauptgerichte, aus dem Meer, vom Rind – mache Gerichte gibt es nur abends.

Die verkosteten Speisen 

Menü nach Absprache - in drei Schritten – 69,00 €

Runde 1: Mezze bzw. Tapas (als Überraschung aus der Küche)

Die Wirtin und der Koch brachten mehrere Schüsseln und Schalen mit verschiedenen griechischen Speisen:

Brot
Tzatziki: griechischer  Joghurt mit Gurke, Knoblauch und Olivenöl
Gebackener Schafskäse  mit Waldblüten-Honig und Sesam
Pantzarosalata: Rote Beete Salat nach griechischer Art
Pimientos de padrón
Wolfsbarsch-Filet
Pulpo-Stücke


Alle Namen und Details habe ich nicht behalten können, aber es waren viele Teile. Ich gehe einfach nur auf die Gerichte ein, die mir im Gedächtnis geblieben sind.
Da denke ich an erster Stelle an den feinen Wolfsbarsch und die Pulpo-Stücke.
Auch der gebackene Käse hat mich überzeugt.
Der Rote-Bete-Salat ist mir durch seine feine Würzung aufgefallen.
Sehr schön weich und gleichzeitig auch leicht knusprig waren die kleinen grünen Paprika.
Und dann haben wir auch die unzähligen scharfen, milden, süßen und pikanten Pasten, Cremes und Aufstriche mit Brot probiert.
Davon könnte man alleine schon völlig satt sein. Also haben wir nicht alles verputzt, denn schließlich sollte noch ein großes Fleischstück kommen.
Aber bei einem nächsten Besuch bleibe ich vielleicht sogar bei diesen kleinen Tellern und probiere die weiteren Gerichte aus diesem Teil der Karte.

Runde 2: Fleisch

Entrecôte von der „alten Kuh“ mit Kartoffeln und mediterraner Paste

Das Fleisch war sanft gebraten und hatte dadurch außen leichte Röstaromen. Innen war es medium im Gargrad. Es war nur gesalzen und gepfeffert. Dazu erhielten wir noch drei Dips in scharf, mild und würzig.
Aber mir hat das Fleisch am besten pur geschmeckt. Da die „Steaks“ auch am Rand und im Inneren „Fettstellen“ hatten, war der Geschmack angenehm würzig. Natürlich haben wir nicht alle diese „wabbeligen“ Teile aufgegessen. Aber schon probiert; denn sie haben schließlich Geschmack, sind aber auch manchmal schwer zu kauen. Aber das war uns vorher klar. Die durchwachsenen und mageren Abschnitte waren außerdem köstlich – nicht so weich wie Filet, aber sehr charaktervoll und aromenintensiv.
Die Kartoffeln haben wir etwas vernachlässigt.
Die Paste oder Creme, die wohl hauptsächlich aus Aubergine, Tomate und Zucchini bestand, erinnerte mich geschmacklich an Ratatouille, dass man zu einem Stampf verarbeitet hat. Es war cremig, weich aber auch gut gewürzt.

Runde 3: Nachtisch

Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern

Zum Abschluss erhielten wir noch einen kleinen Schokoladenkuchen. Er hatte einen flüssigen Kern und schmeckte, wie man diese Art erwartet.
Gut, dass dazu keine großen weiteren Komponenten gereicht wurden, sonst hätten wir auch „platzen“ können.
Seit dem Film „Der Sinn des Lebens“ (Teil VI – Die Herbstjahre) weiß man ja, was ein Minzblättchen zu viel, anrichten kann!

Getränke

Mineralwasser – 0,75 l – 6,50 €

Ktima Gerovassiliou - 2019 Malagousia Single Vineyard – Rebsorte: Malagousia - Geschützte geografische Angabe Epanomi – Alkoholgehalt: 13.5% - Ausbau: Stahltank, Teilbarrique
Glas 0,15 l – 7,50 €

Ktima Biblia Chora - Plagios Sideways red 2012 – Rebsorten: 85% Merlot und 15% Agiorgitiko - Geschützte geografische Angabe PANGEON - Alkoholgehalt: 15% - Ausbau: 16 Monate in neuen französischen Eichenfässern
Flasche 0,75 l – 49,00 €

Die beiden Weine wurden uns empfohlen und sie haben uns sehr erfreut: „Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde.Komm', schenk dir ein!“. Sie waren überhaupt nicht dünn oder süß oder wuchtig, sondern elegant und wuderbar zum Essen.

Espresso – 2,00 €

Preis-Leistungs-Verhältnis

Wir haben so viele kleine und große Gerichte erhalten und dadurch die Küche schon recht gut kennen lernen dürfen. Da ist der Preis wohl angemessen. Wenn man gezielt aus der Karte drei Gänge wählt, kommt man sicher mit weniger Geld aus. Uns war es heute aber die Sache wer.

Fazit

4 – gerne wieder. Die Gerichte und die Zubereitung haben mir zugesagt: üppig, deftig, lecker.

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)

Datum des Besuchs: 07.10.2020 – mittags – 2 Personen

Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm




Gesamt – Service – Sauberkeit – Essen – Ambiente  - P-L-V 

   4     5     -4     - 4    -      3     -     4



212,50
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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