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In den Räumen der ehem. „Kärtner Stuben“ hat sich viel getan. Der „pseudo-montane Hütten-Stil “ und die im Verhalten teils „grenzwertige Wirtin“: up, up and away.
Ambiente: schlicht, modern, bequeme Stühle, Schöne Holztische. Die Tische einfach aber stilvoll eingedeckt, Das Besteck wirkt hochwertig, schöne Wassergläser stehen bereit. Dazu Salz- u. Pfeffermühle (schwarzer & roter Pfeffer), ein kleine Windlicht und eine Blumendeko. Dazu Tischauflagen, die ansprechend aussehen. Servietten aus Zellstoff, Qualität gut.
Ich hatte nicht reserviert, was laut HAZ an Wochenenden wohl ratsam sei. Die Begrüßung durch die beiden Service-Kräfte (die auch Mitinhaber sind, zusammen mit dem Küchenteam) war aufmerksam und freundlich. Da das Restaurant an diesem Mittwochabend nicht voll ausgelastet war, konnte ich mir meinen Platz aussuchen und wählte eine ruhige Ecke und nahm an einem 4er Tisch Platz.
Die Karte – ein Klemmbrett mit einzelnen Seiten (mal was anderes – originell) wurde mit umgehend gereicht und ich konnte in Ruhe einen Blick darauf werden. Nach ein paar Minuten fragte mich die junge Dame vom Service, ob ich schon einen Getränkewunsch hätte. Ich orderte H2O, dass es von Loona (aus HH) in still und feinperlig (=medium) gibt. 0,75/5,50€. Zum bestellte Hautgericht dann noch ein Hasseröder schwarz, 0,5/4,00€.
Kurz nachdem das Wasser auf dem Tisch stand, die Flasche in einem Kühler, servierte man mir selbstgemachtes und gebackenes Brot (der Teig dicht und feinporig), warm und geschmackvoll, weil man mal nicht am Salz gespart hat. Dazu ein kleines Schälchen mit einem Tomaten(getrocknet)-Thymian-Frischkäse – sehr lecker, frisch vom Geschmack, mit schöner Tomaten-Note und dezentem Thymian. Kleine Tellerchen wären hier angesagt, gerade wenn man mit mehreren Personen diesen kleinen Genuss verzehrt. Für mit als einzelner Gast war’s ok, so konnte ich den Löffel abschlecken J.
Nach kleinen Entscheidungszwängen bei der Wahl der Vorspeise traf ich dann eine Entscheidung: Rindertartar – mit frittierter Petersilie, ein paar ringen von roter Zwiebel, Kräutercreme, Pumpernickel (14,50€). Serviert wurde mir die Vorspeise nach knapp 15 Minuten. Ansehnlich angereichtet (gut mache von Euch könnten hier auf GG wieder kommentieren, dass das Fleisch auf dem Teller etwas „verloren“ ausschaut…sei’s drum). Schön für mich als Kapern-Verächter: keine Kapern. Meine Frau hätte es moniert. Die Fleischmasse ohne Eigelb. Das ist gesund und ok. Nur ganz leicht gewürzt. Ich habe eine Hälfte der Portion ohne zusätzliche Würzung gegessen, toller Fleischgeschmack, die andere Hälfte mit etwas Salz und dem Pfeffer. Die frittierte Petersilie war lecker. Die Pumpernickelscheiben ganz leicht angeröstet. Der Kräuterfrischkäse dezent (und hätte etwas mehr sein dürfen). Schön wäre es, hier dem Gast noch eine kleine Menge Kapern separat auf den Teller zu legen und ggfs. zwei zusätzliche „Würzstufen“ anzubieten z.B. mit Chili – wie im Reethus. Alles in Allem aber für die Vorspeise 5 von 5.
Passen und kurz vorm Servieren des Hauptgerichtes traf das Bier am Tisch ein. Aufmerksam vom Service – das klappt nicht immer.
Dann brachte der junge männliche Kollege das Hauptgericht an meinen Tisch: Rinderfilet (200gr), mit Salatbukett, Kräuterbutter und Beilage nach Wahl – hier: Ofenkartoffel mit sour creme. (23,50€). Das Fleisch stammt von der Rasse „Blonde d’aquitaine, von einem Erzeuger aus Neustadt/Metel. Bestellt rare – serviert: rare – mit der Ansage: Kerntemperatur 40°. Um es kurz zu machen: ein Gedicht, schön im Geschmack, Textur zart, schön marmoriert. Das war perfekt. Würzung mit der großen Pfeffermühle wurde mir angeboten, ich verzichtete. Genuss pur war angesagt, das letzte Drittel habe ich dann mit etwas Kräuterbutter und Pfeffer (aus der Mühle von Tisch) verspeist. Doch leider war neben dem Reisen-Licht des Hauptgerichtes hier auch Schatten zu finden: die Kartoffel war leider nicht komplett warm, ein Teil war eher lau. Toll dagegen: die sour creme. Keine zu feste Masse, schön gewürzt, mit einer ganz leichte Spür von Süß. Lecker. Im Salatbukett fand sich ein bräunliche gewordenes Blatt, zudem war die Konsistenz bzw. der Biss der Blattsalate „lappig/wässrig“ – die hätten so nicht mehr auf den Teller gedurft –sondern schon am Vortrage entsorgt. Das Dressing war einen leicht gesüßte Vinagrette und absolut ok. Auch der Teller hätte mehr als knapp lauwarm sein müssen. All das habe ich als „Manöverkritik“ dem Service kundgetan, der es positiv aufnahm und gelobte, es der Küche weiterzugeben. Für das Hauptgericht daher nur 3,5 von 5.
Mein Fazit:
PLV: geht hier für die untern Strich gebotene Qualität und die moderaten Getränkepreise absolut i.O.
Ambiente: s.o.
Service: wird durch die Mitinhaber selbst betriebe, sehr aufmerksam, gastorientiert, sehr freundlich.
Sauberkeit: im Gastraum tadellos, die Örtlichkeit habe ich nicht aufgesucht
Das Essen: zusammen genommen 4 von 5, mit Luft nach oben, ich hätte hier 5 gegeben, wenn das HG nicht die beschriebenen Punkte aufgewiesen hätte. Daher final hier "leider" nur 4,5 von 5.
Das Beef and Reef ist aber auf jeden Fall eine wirkliche (und bessere) Alternative zum Block House und zum 4 Jahreszeiten und eine echte Bereicherung der Gastronomie-Szene in Hannovers „SouthTown-District“. Wenn das Team vom BaR die Punkte umsetzt, sollte hier eine Top-Lokalität draus werden.
Hier war ich sicher nicht zum ersten und letzten Mal, sondern gern wieder.