Geschrieben am 27.03.2015 2015-03-27| Aktualisiert am
28.03.2015
Besucht am 26.03.2015
Bei der Frage, wo in München ein nettes Restaurant mit Frontcooking zu finden sei, fiel mir das Mittendrin ein, wo Schatzl und ich vor rund eineinhalb Jahren schon einmal höchst zufrieden gewesen waren. Allerdings wußte ich auch noch, daß man bei der Parkplatzssuche starke Nerven und eine gefestigte Beziehung haben sollte. Also wer kann, der nehme bitte unbedingt die U3 oder U6 bis Poccistraße und laufe die paar Schritte zu dem kleinen Lokal.
Einen nicht unerheblichen Teil des ohnehin nicht großen Gastraums nimmt die lange Theke mit der anschließenden offenen Küche ein. Dort steht Sebastian Nolte am Herd, der nichts dagegen hat, wenn man ihm auf die Finger schaut und mit Fragen löchert. Seine Frau Aline ist eine entspannte und kompetente Gastgeberin, die uns nach einem freundlichen Willkommensgruß die Jacken abnimmt und zwischen zwei Tischen am Fenster wählen läßt. Bequeme Korbstühle mit Sitzauflagen, Holztische (ohne großen Schnickschnack eingedeckt) und vor allem große Lüftungsrohre, die verhindern, daß man nach dem Besuch nach Küche müffelt, sorgen für das Wohlfühlambiente.
Auf der HP kann man die aktuelle Speisekarte einsehen, und so hatte ich bereits meine Wahl vorab zu Hause getroffen, während Schatzl sich in der von Frau Nolte gereichten Karte vertiefte. Außerdem fragte sie uns nach einem Aperitifwunsch und zählte die Möglichkeiten hierfür auf. Hellhörig wurde ich beim Crémant Rosé, den ich gleich als ganze Flasche orderte und dazu ein großes Mineralwasser (Adelholzener 0,75 l. 6,50)
Die Weinkarte des Restaurants ist umfangreich und kann sich sehen lassen. Schaumweinmäßig ist die Auswahl gleich null, daher war ich über den Varichon & Clerc Privilège Rosédry hoch erfreut, der uns beide durch seine Eleganz und Frische begeisterte und glücklicherweise auch eiskalt serviert wurde. Mit gerademal 30 Euronen war er noch dazu fair kalkuliert.
Dazu reichte uns Frau Nolte frisch aufgeschnittenes Baguette mit Meerrettichschaum.
Ihr Mann hatte eine ausgewogene Mischung an Fisch, Fleisch und sogar Vegetarischem auf der Karte zusammengestellt, und als Schatzl endlich seine Wahl getroffen hatte, bestellten wir:
Räucherforellentatar mit Apfel-Senf-Kompott und geröstetem Weißbrot (€ 8,90) Ragout fin aus Kalbsfleisch und Hühnerbrust, gedünsteten Champignons in Weißwein-Zitronensoße mit Käse gratiniert und Crostini (€ 10,90)
* Mediterranes Fischragout mit Seelachs, gebratenen Garnelen, würzigen Tomatensugo, gegrilltem Gemüse und Reis (€ 14,90) statt Reis bitte Bandnudeln (ohne Aufpreis) Gebratene Barberie-Entenbrust mit Cognac-Pfefferrahmsoße, Gemüse und gebratenen Semmelknödeln (€ 14,90)
Bei der Vorspeise gefiel mir besonders das Zusammenspiel des Senfs mit der süßlichen Säure des Apfels, das Tatar war zusammen mit einer Art Frischkäsecreme zu Nocken abgestochen, blieb aber geschmacklich recht blaß. Darüber thronten zwei Büschel Feldsalat. Das beigelegte geröstete Weißbrot reichte mir nicht, aber es war noch genügend frisches Baguette im Körberl am Tisch.
Beim Servieren des Hauptgangs orderte Schatzl gleich seinen Nachtisch, hatte doch in der Karte gestanden, daß der Kaiserschmarrn mit Rosinen, Mandeln, Apfelmus und Preiselbeeren (€ 8,90) gute 25 Minuten in der Zubereitung benötigt.
In der gekonnt abgeschmeckten Tomatensoße meines Fischragouts fand sich das Gemüse als eine Art Ratatouille und schmeckte vorzüglich. Genau wie die bestens gebratenen Garnelen. Unauffällig der Seelachs und im Verhältnis zum Gemüse etwas wenig - wobei das Gericht ja auch nur 14,90 gekostet hat - Die Bandnudeln waren gerade noch al dente und klebten auch nicht zusammen.
Als Nachtisch wählte ich Schokoladenmousse mit Erdbeeren und Olivenöl (€ 5,--), welches ich dann zeitgleich mit Schatzls Kaiserschmarrn serviert bekam. Durch das Olivenöl hatte das Mousse eine unvergleichlich geschmeidige Lockerheit. Satt der Schokoladengeschmack, trotzdem nicht zu süß. Die Erdbeeren hätten gerne mit irgendwas mariniert werden dürfen :-) Positiv fand ich, daß Herr Nolte auf einen Klecks Schlagsahne verzichtet und sich auch nicht mit wilden Malereien auf dem Teller ausgetobt hat.
Zum Abschluß bestellten wir einen Espresso und einmal als Macchiato (je € 2,10), dazu wählte ich den von Frau Nolte vorgeschlagenen Grappa (€ 4,90), den sie mir mit den Worten „sehr weich und im Barrique ausgebaut“ angepriesen hatte. Beim Einschenken war sie nicht knausrig, und von diesem Digestif war ich richtig begeistert.
Zu den sauberen Toiletten geht es fast ebenerdig, es ist nur eine kleine Schwelle zu überwinden. Auch zum Lokal selbst führt eine Stufe hinauf.
Beim Aufstehen wurde uns von Frau Nolte in die Jacken geholfen, und es gab eine ausgesprochen freundliche Verabschiedung.
Fazit: Als erstes möchte ich betonen, daß wir uns sehr wohlgefühlt haben und uns das Essen auch wirklich gut geschmeckt hat. Das PLV ist top (bis auf das Wasser), und Frau Nolte ist eine erstklassige Gastgeberin.
Das schreibe ich deshalb, damit das folgende nicht zu hart klingt. Herr Nolte hat sein Handwerk in erstklassigen Häusern erlernt und vertieft (siehe HP). Und darum bin ich davon ausgegangen, daß er sich im Laufe der Zeit steigern und einen eigenen, unverwechselbaren Stil finden wird. Ich habe extra bevor ich das hier schreibe, nochmal Rücksprache mit Schatzl gehalten, und wir sind beide der Meinung, daß es kulinarisch gesehen eher einen Schritt zurück als vorwärts gegeben hat. Nun weiß ich ja nicht, welche Ziele Herr Nolte verfolgt. Aber er hätte auf alle Fälle das Zeug zu einem richtig „Großen“, und er tut’s nicht…
*
Bei der Frage, wo in München ein nettes Restaurant mit Frontcooking zu finden sei, fiel mir das Mittendrin ein, wo Schatzl und ich vor rund eineinhalb Jahren schon einmal höchst zufrieden gewesen waren. Allerdings wußte ich auch noch, daß man bei der Parkplatzssuche starke Nerven und eine gefestigte Beziehung haben sollte. Also wer kann, der nehme bitte unbedingt die U3 oder U6 bis Poccistraße und laufe die paar Schritte zu dem kleinen Lokal.
Einen nicht unerheblichen Teil des ohnehin nicht großen... mehr lesen
Mittendrin
Mittendrin€-€€€Restaurant08974118451Ruppertstraße 22, 80337 München
4.0 stars -
"Frontcooking - sehr gutes Essen - top PLV - angenehmes Ambiente" Obacht!Bei der Frage, wo in München ein nettes Restaurant mit Frontcooking zu finden sei, fiel mir das Mittendrin ein, wo Schatzl und ich vor rund eineinhalb Jahren schon einmal höchst zufrieden gewesen waren. Allerdings wußte ich auch noch, daß man bei der Parkplatzssuche starke Nerven und eine gefestigte Beziehung haben sollte. Also wer kann, der nehme bitte unbedingt die U3 oder U6 bis Poccistraße und laufe die paar Schritte zu dem kleinen Lokal.
Einen nicht unerheblichen Teil des ohnehin nicht großen
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Einen nicht unerheblichen Teil des ohnehin nicht großen Gastraums nimmt die lange Theke mit der anschließenden offenen Küche ein. Dort steht Sebastian Nolte am Herd, der nichts dagegen hat, wenn man ihm auf die Finger schaut und mit Fragen löchert. Seine Frau Aline ist eine entspannte und kompetente Gastgeberin, die uns nach einem freundlichen Willkommensgruß die Jacken abnimmt und zwischen zwei Tischen am Fenster wählen läßt. Bequeme Korbstühle mit Sitzauflagen, Holztische (ohne großen Schnickschnack eingedeckt) und vor allem große Lüftungsrohre, die verhindern, daß man nach dem Besuch nach Küche müffelt, sorgen für das Wohlfühlambiente.
Auf der HP kann man die aktuelle Speisekarte einsehen, und so hatte ich bereits meine Wahl vorab zu Hause getroffen, während Schatzl sich in der von Frau Nolte gereichten Karte vertiefte. Außerdem fragte sie uns nach einem Aperitifwunsch und zählte die Möglichkeiten hierfür auf. Hellhörig wurde ich beim Crémant Rosé, den ich gleich als ganze Flasche orderte und dazu ein großes Mineralwasser (Adelholzener 0,75 l. 6,50)
Die Weinkarte des Restaurants ist umfangreich und kann sich sehen lassen. Schaumweinmäßig ist die Auswahl gleich null, daher war ich über den Varichon & Clerc Privilège Rosé dry hoch erfreut, der uns beide durch seine Eleganz und Frische begeisterte und glücklicherweise auch eiskalt serviert wurde. Mit gerademal 30 Euronen war er noch dazu fair kalkuliert.
Dazu reichte uns Frau Nolte frisch aufgeschnittenes Baguette mit Meerrettichschaum.
Ihr Mann hatte eine ausgewogene Mischung an Fisch, Fleisch und sogar Vegetarischem auf der Karte zusammengestellt, und als Schatzl endlich seine Wahl getroffen hatte, bestellten wir:
Räucherforellentatar mit Apfel-Senf-Kompott und geröstetem Weißbrot (€ 8,90)
Ragout fin aus Kalbsfleisch und Hühnerbrust, gedünsteten Champignons in Weißwein-Zitronensoße mit Käse gratiniert und Crostini (€ 10,90)
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Mediterranes Fischragout mit Seelachs, gebratenen Garnelen, würzigen Tomatensugo, gegrilltem Gemüse und Reis (€ 14,90) statt Reis bitte Bandnudeln (ohne Aufpreis)
Gebratene Barberie-Entenbrust mit Cognac-Pfefferrahmsoße, Gemüse und gebratenen Semmelknödeln (€ 14,90)
Bei der Vorspeise gefiel mir besonders das Zusammenspiel des Senfs mit der süßlichen Säure des Apfels, das Tatar war zusammen mit einer Art Frischkäsecreme zu Nocken abgestochen, blieb aber geschmacklich recht blaß. Darüber thronten zwei Büschel Feldsalat. Das beigelegte geröstete Weißbrot reichte mir nicht, aber es war noch genügend frisches Baguette im Körberl am Tisch.
Beim Servieren des Hauptgangs orderte Schatzl gleich seinen Nachtisch, hatte doch in der Karte gestanden, daß der Kaiserschmarrn mit Rosinen, Mandeln, Apfelmus und Preiselbeeren (€ 8,90) gute 25 Minuten in der Zubereitung benötigt.
In der gekonnt abgeschmeckten Tomatensoße meines Fischragouts fand sich das Gemüse als eine Art Ratatouille und schmeckte vorzüglich. Genau wie die bestens gebratenen Garnelen. Unauffällig der Seelachs und im Verhältnis zum Gemüse etwas wenig - wobei das Gericht ja auch nur 14,90 gekostet hat - Die Bandnudeln waren gerade noch al dente und klebten auch nicht zusammen.
Als Nachtisch wählte ich Schokoladenmousse mit Erdbeeren und Olivenöl (€ 5,--), welches ich dann zeitgleich mit Schatzls Kaiserschmarrn serviert bekam. Durch das Olivenöl hatte das Mousse eine unvergleichlich geschmeidige Lockerheit. Satt der Schokoladengeschmack, trotzdem nicht zu süß. Die Erdbeeren hätten gerne mit irgendwas mariniert werden dürfen :-) Positiv fand ich, daß Herr Nolte auf einen Klecks Schlagsahne verzichtet und sich auch nicht mit wilden Malereien auf dem Teller ausgetobt hat.
Zum Abschluß bestellten wir einen Espresso und einmal als Macchiato (je € 2,10), dazu wählte ich den von Frau Nolte vorgeschlagenen Grappa (€ 4,90), den sie mir mit den Worten „sehr weich und im Barrique ausgebaut“ angepriesen hatte. Beim Einschenken war sie nicht knausrig, und von diesem Digestif war ich richtig begeistert.
Zu den sauberen Toiletten geht es fast ebenerdig, es ist nur eine kleine Schwelle zu überwinden. Auch zum Lokal selbst führt eine Stufe hinauf.
Beim Aufstehen wurde uns von Frau Nolte in die Jacken geholfen, und es gab eine ausgesprochen freundliche Verabschiedung.
Fazit: Als erstes möchte ich betonen, daß wir uns sehr wohlgefühlt haben und uns das Essen auch wirklich gut geschmeckt hat. Das PLV ist top (bis auf das Wasser), und Frau Nolte ist eine erstklassige Gastgeberin.
Das schreibe ich deshalb, damit das folgende nicht zu hart klingt. Herr Nolte hat sein Handwerk in erstklassigen Häusern erlernt und vertieft (siehe HP). Und darum bin ich davon ausgegangen, daß er sich im Laufe der Zeit steigern und einen eigenen, unverwechselbaren Stil finden wird. Ich habe extra bevor ich das hier schreibe, nochmal Rücksprache mit Schatzl gehalten, und wir sind beide der Meinung, daß es kulinarisch gesehen eher einen Schritt zurück als vorwärts gegeben hat. Nun weiß ich ja nicht, welche Ziele Herr Nolte verfolgt. Aber er hätte auf alle Fälle das Zeug zu einem richtig „Großen“, und er tut’s nicht…
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