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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Jagawirt in 87561 Oberstdorf bewertet.
vor 10 Jahren
"A weng Österreich - im Allgäu"
Verifiziert

Geschrieben am 14.08.2015 | Aktualisiert am 14.08.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Jagawirt
Besucht am 21.10.2014
Als ich gestern Abend meine rund 4000 Gastrobilder auf meinem Smartphone durchgescrollt habe, bin ich beim Jagawirt hängengeblieben. Ich hatte das Restaurant hier bei Gastroguide im Mai bereits eingetragen, jetzt die etwas verspätete Bewertung.

Meine Frau und ich waren letztes Jahr im Oktober für 4 Tage in Oberstdorf und uns hat es so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, dieses Jahr über Weihnachten 5 Tage noch einmal bei Familie Schittler in Schöllang einzukehren (http://www.schittlerhaus.de).Wer sich mal ein paar Tage Ruhe gönnen möchte, dem sei das Schittlerhaus ans Herz gelegt.Ein weiterer  Grund dafür ist vor allem das Essen vom 2014 neu eröffnetem Jagawirt. Bombastisches Essen im Allgäu. 

2014. Oktober. Wir genießen den herrlichen Blick, die vielfältigen Wandermöglichkeiten und das herzliche „Grüß Gott“ der Einheimischen. Sind in den Tagen irgendwie verzaubert, weit weg vom Trubel. Schöllang. Gemütlich tummeln sich stille Bauernhäuser um den barocken Zwiebelturm der Pfarrkirche. Aus der Nähe grüßt die Burgkirche von 1531 (erste urkundliche Erwähnung) und ein kleiner Kurpark lädt zum Verweilen ein.

„Einfoch guad“ lautet ohne Kompromiss die "Jagawirt" Küchenphilosophie. Daher kommen ausschließlich frische Produkte aus der Region Oberstdorf in die Töpfe und Pfannen. Die hochwertigen Lebensmittel werden schonend gegart und gehen eine schmackhafte Symbiose auf dem Teller ein: für Essen auf höchstem Niveau!

Die Homepage (erst seit ein paar Monaten online) liest sich hervorragend und macht einen professionellen Eindruck. Das ganze drumherum, das Essen, der Service, alles war bei unseren beiden Besuchen im letzten Oktober Note 1 mit Stern. Auch das Ambiente im Innern, im modernen Österreichischem Landhaus-Stil gehalten macht was her.

Ich kann mich noch gut an den ersten Abend erinnern,"Ah gehn mer her. Grüß Gott" die ersten Worte des Chefs. Wir hatten nicht reserviert, also bekamen wir einen Tisch den der Chef notdürftig eigentlich für Accessoires, Pfeffer und Salz etc. eingeplant hatte. Das machte auf uns einen guten Eindruck. Auch die Speisekarte, verstärkte den zuerst gewonnen Eindruck. Die Karte ist auf mehrere Gänge ausgelegt, zu Beginn eine Suppe oder einen Salat. Für Zwischendurch oder als erster Gang: Roastbeef vom Junghirsch (natürlich vom Allgäuer Jaga erlegt) oder " I moa mir san streichfähig" -- verschiedene, typisch österreichische Aufstriche mit Bauernbrot auf einem rustikalen Holzbrett serviert.


Wir entschieden uns beim ersten Besuch für ein rustikales Bauerngericht, "Gröstl" mit Spiegelei dazu einen Salat. Für mich sollte es das Schwein sein. " Jagawirt Cordon Bleu" vom Bio-Jungschweinerücken, mit Rohschinken und Bregenzerwälder Bergkäs gefüllt. Was uns dann aufgetischt wurde, ernteten wir mit erstem Erstaunen. Was war das für ein geiles Cordon Blue. 
Ich fragte nach dem Fleischgewicht. Mir wurde gute 400 Gramm plus Schinken und Käse genannt."Ihr sollt ja nicht hungrig hoam gehn" - so ein kleines "mia sein mia" Gefühl, das mittlerweile auch in China bekannt ist, wo Demokratie noch ein Fremdwort ist (Respekt). Der Vergleich ist ganz gut, wenn ein Bundesligaprofi aus München nach einer Saison mit 80-90 Pflichtspielen einem sehr guten OberligaSpieler bei einem Sprint beim Freundschaftsspiel 10 Meter abnimmt, fragt man sich auch, wie kann das sein ?? 

Mikrodoping?? Gibt es so was auch beim Fleisch oder generell in der Gastroszene ?? Ich spreche nicht von mit Anti-Biotika versuchten Hühnchenfleisch. Ich spreche von sehr gutem Bio-Fleisch dass punktuell noch verbessert wird ...
 Telekom als Hauptsponsor (war da nicht mal was mit Zabel und Ullrich), auch der FC Barcelona war damals mit Guardiola, genau wie Ullrich und Armstrong Kunde bei Dr. Fuentes aus Spanien (eine richtige Strafe gabs nie), oder wenn Nadal und der Joker sich bei den Australian Open sechseinhalb Stunden die Bälle bei glütender Hitze um die Ohren nageln, wo sich jeder Hobbyspieler fragt, wie kann das sein ?? ... wir kommen vom Thema ab, aber das Cordon Blue hat einfach zu gut, zu fleischig, zu salzig, zu saftig geschmeckt. Oder war es nur einfach "beste Ware" so wie beim FC Bayern einfach die "besten Spieler" spielen ?

Das Gröstl-Gericht, hatte super Kartoffeln gesehen, die wohl vorher in sehr reichhaltigem Salzwasser zubereitet wurden und anschließend wunderbar geschmort in der Pfanne serviert wurden. Wir waren bei unserem ersten Besuch so begeistert, dass wir gleich für den übernächsten Tag reservierten. Auch an diesem war der Service von Manuela und Inhaber erstklassig. Wir bekamen eine Empfehlung, panierter Schweinerücken vom Bio-Jungschwein mit Paprikasauce. Ich hielt mich erneut am kleinen XL Cordon Blue. Beide Gerichte wieder eine Augenweide. Gerade das in der Pfanne mit Butterschmalz ausgebackene Jungschwein, zusammen mit der selbst gemachten Paprika Sauce, die separat serviert wurde, ein Gedicht.

Ein Gedicht auch das anschließende warme Schokotörtchen mit flüssigem Kern. Hübsch in Szene mit geschwenkten heißen Kirschen und einer Kugel Vanille Eis gesetzt, professionell angerichtet, geschmeckt hat es wie in einem Sternerestaurant. Bestimmt besser als das Knast-Essen von Herrn Hoeneß oder ist der mittlerweile schon wieder draußen ?? (Anm. wenn es nach mir ginge hätte ich den 10 Jahre weggesperrt, Peter Graf wurde für ein Sechstel oder Zehntel des Betruges/Schaden am Staat deutlich länger hinter Schloss und Riegel gebracht) 

Fazit:
Wir freuen uns auf Oberstdorf 2015 und hoffen auf die gleich gute Küchenleistung, auch wenn aktuell der Inhaber einen Jungkoch auf der gelungenen Homepage sucht. Empfehlung !!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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