Besucht am 11.01.2020Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 290 EUR
Begannen wir im vergangenen Jahr unsere kulinarische Reise in Andernach, ergab es sich, dass es auch in diesem Jahr wieder so war. Unter dem Dach der RD Gastro, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus der Kleinstadt am Rhein einen Feinschmecker-Hotspot zu machen, sammeln sich mittlerweile drei Restaurants, vier Michelinsterne und zwei Hotels, darunter das hochgradig elegante „PURS“ mit dem gleichnamigen Gourmetrestaurant, in dem Christian Eckhardt bereits im ersten Jahr zwei Sterne erkochte und uns 2019 das erste Highlight des Jahres bescherte.
Heuer allerdings zieht es uns erneut zu seiner Frau Sarah Henke, die mit dem „YOSO“ ebenfalls einen Stern hält und deren koreanisch-asiatische Küche uns bereits in 2018 begeistern konnte.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches hat das Restaurant nur am Samstag Mittag geöffnet und bietet die Abendkarte an. Mittlerweile hat man das Konzept aber offenbar geändert und bietet nun von Dienstag bis Samstag mittags einen Sushi Lunch an, der um einige Vorspeisen und Suppen ergänzt werden kann. Abends gibt es auch weiterhin zwei Menüs , die in vier (76 €), fünf (87 €) oder sechs Gängen (98 €) geordert werden können.
Wir bestellen beide Menüs komplett.
Zum Apéritif starten wir mit einigen Snacks, darunter Rettich, scharf eingelegte Gurke, Sojasprossen, mit Schwein gefüllte Dim Sum. Dazu gibt es auch eine Kürbis-Sellerie-Suppe mit geräuchertem Sellerieschaum. Die ist angenehm pikant und weist eine schöne Räuchernote auf.
Bevor es mit dem eigentlichen Menü losgeht, schickt Sarah Henke noch ein Amuse Bouche in Form eines Stücks Eismeersaibling mit einer Rettichcreme und gepufftem Meerrettich. Auch in diesem, noch nicht allzu komplexen Gericht, tritt eine pikante Schärfe hervor, die zum wiederkehrenden Thema in den folgenden Gängen werden soll.
Amuse bouche: Eismeersaibling mit Rettichcreme
Sarah Henke hat vor einiger Zeit eine Reise nach Korea unternommen, das Land, in dem sie geboren wurde. Daraus ist ein umfangreiches Buch entstanden und das erste Menü ist der Küche Koreas gewidmet. Das zweite Menü widmet sich den Elementen.
Letzteres beginnt mit Thunfisch, der in schwarzen Rettich gehüllt ist. Das Ganze wird umspielt von feinen Zitrusnoten und gestaltet sich elegant.
Mein Menü startet mit Ying & Yang, begleitet von Kaki-Chutney, das eine prägnante Schärfe zeigt und einem Sesam-Eis. Dieses optisch bereits reizvolle Gericht offenbart seine Finesse aber vor allem, wenn man die oberste Schicht anhebt. In die Mousse von schwarzem Sesam ist eine Spur von eben jenem Chutney und Nüssen gearbeitet. Die fruchtigen und cremigen Noten greifen hier mit dem Crunch der Nüsse wunderbar ineinander. Dieser Gang steigert sich beim Essen, was auch dadurch möglich ist, dass die Schärfe nicht plakativ im Vordergrund steht, sondern erst im Nachgang kommt. Sehr gut!
Im Elemente-Menü geht es weiter mit Kräuterseitling, gebraten und als Tempura sowie Kürbis in Variation. Das ist nur dezent pikant und insgesamt sehr harmonisch.
Experimentierfreudiger wird es auf meinem Teller, auf dem Sellerie als Creme und in Scheiben, wachsweiches Eigelb und gezupftes Entenfleisch gleichberechtigte Partner sind. Pilze und Crunch spielen auch noch mit. Die Selleriescheiben weisen eine deutliche Räuchernote auf und setzen ganz markante Akzente. Das ist komplex, aber ganz leicht zugänglich und wunderbar kombiniert. Ein Top Gang!
Sellerie - Ente – Eigelb
Der folgende Adlerfisch ist gut gebraten, aber die Beilagen überzeugen mich nicht. Aubergine und Staudensellerie sind relativ mild und mir persönlich zu weich gegart. Der Tom Kha Fond liefert zwar zusätzliche Tiefe, aber insgesamt fällt dieser Gang für mich etwas ab.
Auch auf meinem Teller wird es in der Aromatik etwas zurückhaltender. Makrele, Calamaretti und Rote Bete bilden einen etwas erdigeren Akkord, der durch eine Creme, mutmaßlich Feige, einen fruchtig, säuerlichen Kontrast erhält. Aber auch hier macht sich im Abgang doch noch etwas Schärfe bemerkbar.
Reduzierter in der Präsentation, aber deutlich kräftiger präsentieren sich beide Menüs im nächsten Gang.
Im Elemente-Menü findet sich Rote Garnele mit sehr ausgeprägtem Eigengeschmack im Wan Tan-Teigblatt, begleitet von einem köstlichen Krustentier-Espuma und – Überraschung – einer eleganten Schärfe.
Sehr zart geschmort ist auch das Kalbsbäckchen im Hauptgang. Die Belugalinsen sind in einen Mantel aus dünnen Fleischscheiben gerollt. Das ist intensiv und köstlich.
Kalbsbäckchen - Linse – Pflaume
Ich bin mit meinem irischen Lammkarree nicht minder zufrieden. Das Fleisch ist sehr aromatisch, im Brikteigröllchen dazu geschmortes oder confiertes Fleisch. Bohnenkerne, ein Kartoffelteigwürfel und Kichererbsenpüree sorgen für reichlich Abwechslung. Insgesamt sehr lecker.
Im kleinen Weckglas folgt das Pré-Dessert, eine Teecreme und Teegranité mit Vanillecrumble. Erstaunlicherweise schmeckt das für mich weniger nach Tee, dafür eher schokoladig und karamellig. Aber das kommt mir durchaus entgegen. Und als Erfrischung gefällt mir das sehr gut.
Bei den Desserts zeigt sich die Küche noch mal richtig verspielt. Weiße und dunkle Schokolade in Texturen, Bananen-Eis, Erdnusscrumble und Zitrusgel versprechen eine gut funktionierende Kombination und ein unkompliziertes Löffelvergnügen.
Ich habe es ja in der Regel lieber etwas fruchtiger und freue mich daher auf mein Dessert, das mit Mango und Kokos zwei meiner Lieblingszutaten liefert. Auch hier haben wir es mit einer rechten Leistungsschau der Patisserie zu tun, was allerlei Texturen und Zubereitungen belegen. Allerdings können mich hier nur die reinen Fruchtkomponenten und ein Granité wirklich überzeugen. Avocado und Tapioca bleiben, wie häufig, ziemlich neutral, die Kokosmousse sogar vollkommen geschmacksneutral. Schade, hier ist die Optik deutlich bestechender als der Geschmack.
Auch dieser zweite Besuch im „YOSO“ hat uns ausgesprochen gefallen. Die asiatische Küche von Sarah Henke ist durchgehend aromenstark. Hier wird pointiert und nicht zurückhaltend gewürzt. Schärfe ist ein prägendes Element, aber immer so eingesetzt, dass es nicht überdeckt, sondern geschickt unterstützt oder häufig auch erst im Nachgang wirkt. 50 shades of spicyness sozusagen.
Sarah Henke schafft eine gekonnte Verbindung zwischen den Kontinenten. Ist die Aromatik durchaus in Asien verortet, präsentieren sich die Gerichte häufig im Stil dessen, was heutzutage moderne deutsche Küche ausmacht. Zahlreiche Komponenten, Variationen eines Themas, Tupfen. Das stört mich hier nicht, denn in den allermeisten Fällen greifen die Komponenten sinnvoll ineinander. Lediglich bei meinem Dessert war mir etwas zu viel Show und zu wenig Geschmack.
Trotzdem gefielen mir vor allem die Gerichte, die entweder reduziert kamen, wie der Schweinebauch, die Rote Garnele oder mit überraschenden Kombinationen punkteten wie das Ei mit Ente und Sellerie, mein persönliches Highlight.
In jedem Fall verspricht ein Essen bei Sarah Henke Abwechslung und eine asiatische Küche mit einer eigenen Stilistik. Damit passt das „YOSO“ perfekt zum Dreiklang aus „PURS“ und „Ai Pero“.
Begannen wir im vergangenen Jahr unsere kulinarische Reise in Andernach, ergab es sich, dass es auch in diesem Jahr wieder so war. Unter dem Dach der RD Gastro, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus der Kleinstadt am Rhein einen Feinschmecker-Hotspot zu machen, sammeln sich mittlerweile drei Restaurants, vier Michelinsterne und zwei Hotels, darunter das hochgradig elegante „PURS“ mit dem gleichnamigen Gourmetrestaurant, in dem Christian Eckhardt bereits im ersten Jahr zwei Sterne erkochte und uns 2019 das erste Highlight... mehr lesen
4.5 stars -
"50 shades of spicyness" tischnotizenBegannen wir im vergangenen Jahr unsere kulinarische Reise in Andernach, ergab es sich, dass es auch in diesem Jahr wieder so war. Unter dem Dach der RD Gastro, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus der Kleinstadt am Rhein einen Feinschmecker-Hotspot zu machen, sammeln sich mittlerweile drei Restaurants, vier Michelinsterne und zwei Hotels, darunter das hochgradig elegante „PURS“ mit dem gleichnamigen Gourmetrestaurant, in dem Christian Eckhardt bereits im ersten Jahr zwei Sterne erkochte und uns 2019 das erste Highlight
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Yoso · Streetfood & Sushi
Besucht am 30.03.2018Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 266 EUR
Über Andernach wusste ich bisher nicht viel. Gar nichts eigentlich, außer, dass der Ort am Rhein liegt. Wenn man sich ein wenig einliest, erfährt man, dass die Stadt bereits mehr als 2000 Jahre alt ist und über den höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt verfügt. Da wir aber vorhaben, die Stadt zum Mittagessen aufzusuchen, ist das nur von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger ist, dass sich Andernach mittlerweile zu einem kleinen Mekka für Gourmets entwickelt.
Ein örtlicher Immobilieninvestor, der offenbar im Hintergrund bleiben will, baut die Kleinstadt kulinarisch gerade ordentlich um. Drei Köche wurden engagiert, zwei davon, Frank Seyfried im italienischen „Ai Pero“ und Sarah Henke im „Yoso“ haben im neuesten Michelin bereits einen Stern erkocht. Christian Eckhardt, Ehemann von Sarah Henke, der bisher in der Villa Rothschild in Königstein mit zwei Michelin Sternen und 18 Gault Millau Punkten ausgezeichnet war, hat vor kurzem im Hotel Purs sein Gourmetrestaurant eröffnet.
Unser Ziel an diesem Karfreitag ist mittags aber das „YOSO“ von Sarah Henke, die bereits auf Sylt einen Stern erkochte, als die A-Rosa-Hotels noch Gourmetambitionen hatten. Ihr Restaurant ist einfach, aber äußerst geschmackvoll eingerichtet.
Es gibt zwei Menüs und eine Sushiauswahl, aus der man sich sein Menü von 4 bis 7 Gängen (62€ - 92€) selbst zusammenstellen kann. Der Name „YOSO“ aus dem koreanischen bezeichnet die vier Elemente Luft, Feuer, Erde, Wasser, mit denen alle Gerichte gekennzeichnet sind.
Es sind an diesem Mittag nicht viele Gäste anwesend und mit unserer Bestellung machen wir uns in der Küche vermutlich nicht gerade viele Freunde, denn wir bestellen beide Menüs in 6 Gängen. Um es vorweg zu nehmen: sowohl Küche als auch Service kriegen das souverän hin.
Als Amuse Bouche gibt es eine Linsensuppe mit guter pointierter Schärfe und ein Stück Lachs auf recht trockenem Quinoa und mit Wasabicreme.
Für meinen Mann beginnt das Menü mit einem dünn aufgeschnittenen marinierten Rindfleisch, das durch seine übrigen Zutaten, Spinat, Buchenpilze und Sesam, sowie eine entsprechende Würzung eine angenehme Schärfe mitbekommt.
Ich beginne mit Thunfisch, der mit Thunfischtartar gefüllt ist. Avocadocreme und schwarzer Rettich sorgen für texturelle und geschmackliche Abwechslung. Alles zusammen macht sich sehr fein und elegant.
Der folgende Lachs kommt optisch zwar sehr schön daher, aber das Gericht ist nach wenigen Bissen schnell verstanden. Ingwer liefert etwas Schärfe, Lachskaviar ist mehr für die Optik da. Das bleibt leider etwas eindimensional.
Spannender und abwechslungsreicher präsentiert sich da der gegrillte Oktopus mit Kopfsalat, der sich vor allem in diversen Röllchen verbirgt. Auch hier ist wieder eine schöne Schärfe spürbar und es wird bereits in diesem Gang klar, dass Schärfe sich sehr unterschiedlich darstellen kann. Punktsieg für den Tintenfisch.
Sehr schön geht es auf dem Teller meines Mannes weiter. Die Makrele ist eingefasst von Roter Bete und Kürbis. Eine sehr würzige, dunkle Sauce unterstreicht den erdigen Charakter, bei dem der Makrelengeschmack sehr deutlich heraus gearbeitet wird.
Der Eismeersaibling als stattliches Stück ist mit Aubergine und Kräuterseitling sowie einer säuerlichen Sauce aus Kaviar und Zitrone (nicht mehr ganz sicher) eher mild abgeschmeckt. In jedem Fall ein schöner Gang.
Es folgen die Fleischgänge. Ich starte mit einem sous-vide gegarten Flanksteak, das überraschend fest gerät, obwohl es perfekt rosa ist. Süßkartoffelchips und Shii Take-Pilze sind passende Beilagen und erneut legt sich eine dezente Schärfe über den Teller. Gefällt mir sehr gut.
Der Schweinebauch auf der anderen Tischseite ist nur von verhältnismäßig mildem Kimchi begleitet. Das ist würzig und nur moderat scharf. Kimchi haben wir auch schon deutlich prägnanter erlebt. Insgesamt ist das nicht sonderlich komplex, aber unkompliziert und lecker. Und darauf kommt es ja an.
Verhältnismäßig unasiatisch gestaltet sich der Hauptgang meines Mannes. Das Schaufelstück vom Rind ist wunderbar geschmort. Einige Stücke Aal unterstreichen den etwas rauchigen Charakter, Perlgraupen und Rauchmalto machen das Ganze ziemlich rund und fast schon traditionell. Das ist Comfort Food vom Feinsten.
Ich hingegen hadere ein wenig mit meinem Teller, auf dem Filets vom Schwarzfederhuhn in Purple Curry Sauce liegen. Das Fleisch ist kräftig gesalzen, die Sauce ist lecker, allerdings wässert das Fleisch nach, was sich unschön macht. Topinambur kommt als Püree, was mir zunehmend weniger gefällt. Das kann eben auch recht schnell leicht schleimig geraten. Dazu gibt es noch Chicoree und so schön es auch alles aussieht – es wirkt eben doch etwas unausgewogen.
Ich buche mein Dessert dafür als etwas männlicher ab. Denn eine Panna Cotta mit 5 Spice Gewürz und eine Variation von Mandarine spielen noch einmal mit einer leichten Schärfe und hinterlassen dadurch einen prägnanteren Eindruck.
Das war ein wunderbares Essen, das sehr abwechslungsreich alle Sinne angesprochen hat. Ich fand das Konzept der verschiedenen Elemente zwar zunächst etwas konstruiert, aber in der Rückbetrachtung ist die Küche dem sehr gerecht geworden. Faszinierend war für mich die sehr unterschiedliche Ausprägung von Schärfe in verschiedenen Gängen. Und dass nahezu jeder Gang sehr abwechslungs- und detailreich gestaltet war, zeugt auch davon, dass man sich hier viele Gedanken über passende und überraschende Kombinationen macht. In den allermeisten Fällen geht das auch wunderbar auf.
Wir haben es jedenfalls genossen und beim abschließenden kleinen Petits Four studieren wir bereits für die Zukunft die Möglichkeiten, auch abends noch mit dem Zug nach Köln zurück zu fahren. Möglich ist das, aber vielleicht bietet sich Andernach demnächst ja auch für einen längeren Aufenthalt an, wenn es sich tatsächlich zum Gourmetmekka am Rhein mausert.
Über Andernach wusste ich bisher nicht viel. Gar nichts eigentlich, außer, dass der Ort am Rhein liegt. Wenn man sich ein wenig einliest, erfährt man, dass die Stadt bereits mehr als 2000 Jahre alt ist und über den höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt verfügt. Da wir aber vorhaben, die Stadt zum Mittagessen aufzusuchen, ist das nur von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger ist, dass sich Andernach mittlerweile zu einem kleinen Mekka für Gourmets entwickelt.
Ein örtlicher Immobilieninvestor, der offenbar im Hintergrund bleiben will, baut... mehr lesen
4.5 stars -
"Asiatisch kreative Aromenküche" tischnotizenÜber Andernach wusste ich bisher nicht viel. Gar nichts eigentlich, außer, dass der Ort am Rhein liegt. Wenn man sich ein wenig einliest, erfährt man, dass die Stadt bereits mehr als 2000 Jahre alt ist und über den höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt verfügt. Da wir aber vorhaben, die Stadt zum Mittagessen aufzusuchen, ist das nur von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger ist, dass sich Andernach mittlerweile zu einem kleinen Mekka für Gourmets entwickelt.
Ein örtlicher Immobilieninvestor, der offenbar im Hintergrund bleiben will, baut
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Heuer allerdings zieht es uns erneut zu seiner Frau Sarah Henke, die mit dem „YOSO“ ebenfalls einen Stern hält und deren koreanisch-asiatische Küche uns bereits in 2018 begeistern konnte.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches hat das Restaurant nur am Samstag Mittag geöffnet und bietet die Abendkarte an. Mittlerweile hat man das Konzept aber offenbar geändert und bietet nun von Dienstag bis Samstag mittags einen Sushi Lunch an, der um einige Vorspeisen und Suppen ergänzt werden kann. Abends gibt es auch weiterhin zwei Menüs , die in vier (76 €), fünf (87 €) oder sechs Gängen (98 €) geordert werden können.
Wir bestellen beide Menüs komplett.
Zum Apéritif starten wir mit einigen Snacks, darunter Rettich, scharf eingelegte Gurke, Sojasprossen, mit Schwein gefüllte Dim Sum. Dazu gibt es auch eine Kürbis-Sellerie-Suppe mit geräuchertem Sellerieschaum. Die ist angenehm pikant und weist eine schöne Räuchernote auf.
Bevor es mit dem eigentlichen Menü losgeht, schickt Sarah Henke noch ein Amuse Bouche in Form eines Stücks Eismeersaibling mit einer Rettichcreme und gepufftem Meerrettich. Auch in diesem, noch nicht allzu komplexen Gericht, tritt eine pikante Schärfe hervor, die zum wiederkehrenden Thema in den folgenden Gängen werden soll.
Sarah Henke hat vor einiger Zeit eine Reise nach Korea unternommen, das Land, in dem sie geboren wurde. Daraus ist ein umfangreiches Buch entstanden und das erste Menü ist der Küche Koreas gewidmet. Das zweite Menü widmet sich den Elementen.
Letzteres beginnt mit Thunfisch, der in schwarzen Rettich gehüllt ist. Das Ganze wird umspielt von feinen Zitrusnoten und gestaltet sich elegant.
Mein Menü startet mit Ying & Yang, begleitet von Kaki-Chutney, das eine prägnante Schärfe zeigt und einem Sesam-Eis. Dieses optisch bereits reizvolle Gericht offenbart seine Finesse aber vor allem, wenn man die oberste Schicht anhebt. In die Mousse von schwarzem Sesam ist eine Spur von eben jenem Chutney und Nüssen gearbeitet. Die fruchtigen und cremigen Noten greifen hier mit dem Crunch der Nüsse wunderbar ineinander. Dieser Gang steigert sich beim Essen, was auch dadurch möglich ist, dass die Schärfe nicht plakativ im Vordergrund steht, sondern erst im Nachgang kommt. Sehr gut!
Im Elemente-Menü geht es weiter mit Kräuterseitling, gebraten und als Tempura sowie Kürbis in Variation. Das ist nur dezent pikant und insgesamt sehr harmonisch.
Experimentierfreudiger wird es auf meinem Teller, auf dem Sellerie als Creme und in Scheiben, wachsweiches Eigelb und gezupftes Entenfleisch gleichberechtigte Partner sind. Pilze und Crunch spielen auch noch mit. Die Selleriescheiben weisen eine deutliche Räuchernote auf und setzen ganz markante Akzente. Das ist komplex, aber ganz leicht zugänglich und wunderbar kombiniert. Ein Top Gang!
Der folgende Adlerfisch ist gut gebraten, aber die Beilagen überzeugen mich nicht. Aubergine und Staudensellerie sind relativ mild und mir persönlich zu weich gegart. Der Tom Kha Fond liefert zwar zusätzliche Tiefe, aber insgesamt fällt dieser Gang für mich etwas ab.
Auch auf meinem Teller wird es in der Aromatik etwas zurückhaltender. Makrele, Calamaretti und Rote Bete bilden einen etwas erdigeren Akkord, der durch eine Creme, mutmaßlich Feige, einen fruchtig, säuerlichen Kontrast erhält. Aber auch hier macht sich im Abgang doch noch etwas Schärfe bemerkbar.
Reduzierter in der Präsentation, aber deutlich kräftiger präsentieren sich beide Menüs im nächsten Gang.
Im Elemente-Menü findet sich Rote Garnele mit sehr ausgeprägtem Eigengeschmack im Wan Tan-Teigblatt, begleitet von einem köstlichen Krustentier-Espuma und – Überraschung – einer eleganten Schärfe.
Ebenso stark der super zarte Schweinebauch mit deutlichen Röstnoten und Kimchi, der hier den nötigen Wumms liefert. Schlicht und auf den Punkt.
Sehr zart geschmort ist auch das Kalbsbäckchen im Hauptgang. Die Belugalinsen sind in einen Mantel aus dünnen Fleischscheiben gerollt. Das ist intensiv und köstlich.
Ich bin mit meinem irischen Lammkarree nicht minder zufrieden. Das Fleisch ist sehr aromatisch, im Brikteigröllchen dazu geschmortes oder confiertes Fleisch. Bohnenkerne, ein Kartoffelteigwürfel und Kichererbsenpüree sorgen für reichlich Abwechslung. Insgesamt sehr lecker.
Im kleinen Weckglas folgt das Pré-Dessert, eine Teecreme und Teegranité mit Vanillecrumble. Erstaunlicherweise schmeckt das für mich weniger nach Tee, dafür eher schokoladig und karamellig. Aber das kommt mir durchaus entgegen. Und als Erfrischung gefällt mir das sehr gut.
Bei den Desserts zeigt sich die Küche noch mal richtig verspielt. Weiße und dunkle Schokolade in Texturen, Bananen-Eis, Erdnusscrumble und Zitrusgel versprechen eine gut funktionierende Kombination und ein unkompliziertes Löffelvergnügen.
Ich habe es ja in der Regel lieber etwas fruchtiger und freue mich daher auf mein Dessert, das mit Mango und Kokos zwei meiner Lieblingszutaten liefert. Auch hier haben wir es mit einer rechten Leistungsschau der Patisserie zu tun, was allerlei Texturen und Zubereitungen belegen. Allerdings können mich hier nur die reinen Fruchtkomponenten und ein Granité wirklich überzeugen. Avocado und Tapioca bleiben, wie häufig, ziemlich neutral, die Kokosmousse sogar vollkommen geschmacksneutral. Schade, hier ist die Optik deutlich bestechender als der Geschmack.
Dafür sind die Petits Fours, ein süßes Sushi mit Kiwi, ein Brownie mit Teecreme und eine Schokoladenpraline dann wieder ohne Makel.
Auch dieser zweite Besuch im „YOSO“ hat uns ausgesprochen gefallen. Die asiatische Küche von Sarah Henke ist durchgehend aromenstark. Hier wird pointiert und nicht zurückhaltend gewürzt. Schärfe ist ein prägendes Element, aber immer so eingesetzt, dass es nicht überdeckt, sondern geschickt unterstützt oder häufig auch erst im Nachgang wirkt. 50 shades of spicyness sozusagen.
Sarah Henke schafft eine gekonnte Verbindung zwischen den Kontinenten. Ist die Aromatik durchaus in Asien verortet, präsentieren sich die Gerichte häufig im Stil dessen, was heutzutage moderne deutsche Küche ausmacht. Zahlreiche Komponenten, Variationen eines Themas, Tupfen. Das stört mich hier nicht, denn in den allermeisten Fällen greifen die Komponenten sinnvoll ineinander. Lediglich bei meinem Dessert war mir etwas zu viel Show und zu wenig Geschmack.
Trotzdem gefielen mir vor allem die Gerichte, die entweder reduziert kamen, wie der Schweinebauch, die Rote Garnele oder mit überraschenden Kombinationen punkteten wie das Ei mit Ente und Sellerie, mein persönliches Highlight.
In jedem Fall verspricht ein Essen bei Sarah Henke Abwechslung und eine asiatische Küche mit einer eigenen Stilistik. Damit passt das „YOSO“ perfekt zum Dreiklang aus „PURS“ und „Ai Pero“.
Bericht wie immer auch auf meinem Blog: http://tischnotizen.de/yoso-andernach-2/