Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Mittlerweile hat sich auf dem ganzen Areal ordentlich was getan und es ist nicht wieder zu erkennen. Das alte Vereinsheim gibt es leider nicht mehr. Damals war es schön und lauschig unter altem Baumbestand zu hocken und gut zu essen.
Nun gibt es einen Sportpark. Ein beeindruckendes Arreal mit vielfältigen Anlagen wie Soccerhalle, Fitnesszentrum, Bikepark, Beachanlage und vieles mehr.
Uns interessierte schon lange ein anderes „Highlight“.
Das großzügige, moderne Restaurant mit dem Namen Platzhirsch.
Nun war es an einem schönen Sonntagmittag im Oktober, als die Sonne in einem sowieso schon warmen und sonnigen Jahr noch mal all ihre Muskeln auspackte und dem Herbst das Fürchten lehrte, daß wir das Haus endlich mal besuchten. Natürlich war das Angebot eines Freiluftaufenthaltes an diesem Tag auch ein Beweggrund. Und die Terrasse an der Rems bot Sonne für Sonnenanbeter und großzügige Schirme für Schnellschwitzer.
Interessant war auch noch ein angeschlossener Biergarten. Augenscheinlich der Art wie sie im anrainenden östlichen Bundesland gepflegt werden. Vesper darf man wohl selbst mitbringen, Getränke werden im Haus geordert. Doch dieser war…. geschlossen. Warum auch immer.
Auf der Terrasse bot sich aber auch noch Platz für uns. Vesper hatten wir ja eh keines dabei. Im Gegenteil, uns gelüstete ja sowieso nach bekocht werden.
Sonja (lt. Bewirtungsbeleg) begrüßte uns freundlich und ließ uns die Wahl zwischen den noch wenigen freien Plätzen. Umgehend brachte sie auch die Karten an den Tisch. Letztere waren sonntags offensichtlich von reduziertem Umfang. Ob wegen des Ansturmes oder einer reduzierten Mannschaftsstärke kann ich nicht sagen, tippe aber Ersteres. War schon gut was los hier. Dennoch dürfte nahezu jeder auch auf der reduzierten Karte Probleme haben sich zu entscheiden. Auch diese war noch von mehr als ausreichend großem Umfang.
Alsbald ergab sich dann auch die Möglichkeit die Getränkewünsche zu platzieren.
Diese kamen dann auch umgehend gut gekühlt. Das Weizenbier (3,60) fand sich schnell am Boden seiner Möglichkeiten wieder. Es war aber auch sehr warm an dem Tag. Beim Spezi-Schorle fand sich die Bedienung am Boden ihrer Möglichkeiten wieder. Es gab nur Flaschen. Die Frage: „Wo? Im Service oder in der Getränkekiste“, ersparte ich mir und uns. So fanden sich ein MezzoMix 0,33 (2,90) und ein Teinacher, 0,25 zu ausgesprochen stolzen 2,60 an unserem Tisch ein.
Insgeheim befürchte ich ja, daß an den Wasserpreisen mitunter diverse Weinzähne mitschuldig sind, welche bereit sind für homöopathische Mengen vergorenen Rebensaftes absurde Preise zu bezahlen und dabei auch immer gleich ein Wasser dazu bestellen. Alleine, ich weiß es nicht.
Wie dem auch sei. Wir waren zum Essen da und nicht zum Saufen.
Aus der Karte lachte mich natürlich gleich ein Cheeseburger an welcher mit 180g saftig gebratenem Rindfleisch, Tomaten, Salat, roten Zwiebelringen, Cheddarkäse und Burgersoße (10,90) offeriert wurde.
Kurz schwankte ich noch zu den in Trollinger geschmorten Schweinebäckchen mit hausgemachten Spätzle (14,90) welche sich dann meine liebe Herzensdame bestellte. Böse Zungen würden jetzt behaupten, daß das originäre Habitat eines Trollingers wäre, nämlich ins Essen gegeben zu werden.
Dazu bestellte sie sich noch einen Beilagensalat (4,90) und ich zu meinem Burger noch sog. Burgerpommes (2,50). Was die Burgerpommes von der normalen Portion Pommes (3,50) unterschied kann ich leider nicht sagen. Vielleicht schlicht die Menge.
Mit großartig Spatzierenkucken war nicht weit her. Sehr schnell kam der Beilagensalat.
Ok, der musste ja auch nicht erhitzt werden. Dafür schmeckte er aber unerwartet gut. Ein paar einzelne Salate, jeweils gesondert angemacht, konnte er schon fast an die gutbürgerliche Küche (welche das Haus ja auch mit betonen will) anschmecken kann. Zwar nur fast aber er war durchaus gut.
Nicht ganz so schnell aber verhältnismäßig zügig fanden sich dann auch unsere Hauptspeisen ein.
Die geschmorten Schweinebäckchen meiner Frau (he! Nein! Die welche meine Frau bestellt hatte! ;-P) kamen in einer Eisenpfanne und wurden von einer dunklen Soße begleitet. Sah von meiner Tischseite sehr speicheltreibend aus.
Und meine Frau bestätigte dieses Empfinden. Sehr schön zart waren sie ein Genuss (wie ich anhand einer kleinen Probe mitschmecken durfte). Die Spätzle waren mit einem Topping von geschmälzten Bröseln, genau wie es meine Frau sehr liebt, versehen. Die dunkle Soße sehr intensiv und schön reduziert. Nur die Spätzle. Nun. Hausgemacht ist eben nicht immer ein Qualitätsmerkmal. Hier im Herzen Württembergs aber schon eine Offenbarung. Dankbarerweise hat die herzhafte Soße hier eine offene Flanke würzig kaschiert.
Der Burger wurde von Pommes begleitet und es fanden sich auch zwei kleine Schälchen mit Ketchup und Mayo darauf.
Die Pommes waren perfekt. Etwas dicker und herzlich heiß und außen knusprig. Gefiel mir sehr gut. Das ist für mich aber auch immer wichtig. Esse ich doch zu Anfangs gerne Pommes aber sobald sie etwas auskühlen ist es für mich vorbei. Zwar mag ich dünnere Pommes lieber aber lauwarme schon gar nicht mehr. Meist bleibt bei mir eh die Hälfte liegen.
Kommen wir zum Hauptprotagonisten auf meinem Teller. Ein Burger der einfach gut aussah. Supersaftig und richtig schmackofatz. Auch das Bun echt lecker. Aber irgendwie hat irgendwas gefehlt. Die Burgersoße war nett. Ja wirklich. Aber es fehlte der Bumms. Um es schwäbisch auszudrücken: er war etwas leise.
Beim Abräumen (von einer weiteren Dame erledigt) erwähnte ich dies und lies eher beiläufig verlauten: „oder hätten die beiden Soßen (also Ketchup und Mayo, welche ich als Zugabe zu den Pommes vermutete) darauf gehört?“.
Pragmatisch meinte sie, daß das eben ich entscheiden müsse. Rumms.
Ließ’ sich mit Sonja und auch mit einem anderen Bedienerich noch locker etwas spaßen kam diese Feinfühligkeit eher einer Schmirgelleinwand 60er Körnung nahe.
„Schwäbische Gasthausgastronomie, modern und lässig interpretiert“ stelle ich mir in Bezug auf den Dienst am Kunden nicht ganz so lässig vor!
Während ich mir anschließend noch ein weiteres Weizenbier gönnte war meiner lieben Frau nach etwas Süßem.
Ein Eis auf Sauerrahmbasis mit karamellisierten Cashewkernraspeln und einer Schokosoße (3,80) fand sich ein.
Jetzt bin ich bei Süßem nicht so der beste Erklärer aber meiner Frau tropfte allein bei der Erwähnung des Eises schon wieder der Zahn. Muß wohl extremst lecker gewesen sein.
Alles in Allem hat es uns dort nicht schlecht gefallen. Das ganze Ambiente ist neu und recht modern aber nicht ungemütlich. Es war alles sauber und gepflegt und alles ist ausnahmslos ebenerdig zu erreichen.
Im Grunde aber mit der Erwähnten Ausnahme ist auch der Service i.O. Mitnichten auf Manowar-Niveau ;-)