Geschrieben am 30.12.2015 2015-12-30| Aktualisiert am
30.12.2015
Besucht am 28.12.2015
Seit diesem Sommer kommt einem die Landauer Traditionsgaststätte „Blumenkorb“ spanisch vor. Grund dafür: das „Pintxos – Tapas & Pasión“ hat hier Einzug gehalten. Die Räume hat man geschmackvoll mit diversen Accessoires (Flamenco-Bilder an den Wänden, alte Holzfässer) in südländischem Stil dekoriert. Stühle und Tische in dunkler Holzoptik sollen iberischen Charme ausstrahlen. Das freundliche Service-Team agiert dabei mit herzlich-mediterraner Nonchalance und hat alle Hände voll zu tun, die kleinen Tellerchen und Schälchen an die Tische zu befördern.
Wir hatten letzten Montagabend vorsorglich reserviert und bekamen einen Tisch im Zentrum des Gastraumes angeboten. Durch eine Säule abgeschirmt, saßen wir dann doch nicht so sehr auf dem „Präsentierteller“ wie anfänglich befürchtet. Die Atmosphäre war gelöst. Eine längere Tafel wurde von einer Großfamilie in Anspruch genommen, ansonsten teilten sich die verbliebenen Tische auf einige Pärchen auf. Auf Schiefertafeln an der Wand konnte man sich zusätzlich über das Tapas-Angebot und den Wein des Monats informieren.
Meine Erwartungen waren recht hoch, denn im Vorfeld hatte mein Kollege aus Landau vom „neuen Spanier“ geschwärmt. Folglich hatten wir unseren Besuch beim „Las Tapas“ in Germersheim, für mich immer noch der Referenzspanier der Region, auf das nächste Jahr verschoben. Unser kulinarischer Ausritt ins Don Quichotte nach Speyer (siehe vorherige Rezension) sowie der bevorstehende Urlaub auf einer bekannten Baleareninsel haben die Lust auf spanische Küche zusätzlich angefacht.
Uns wurde die Speisenkarte gereicht. Auf der ersten Seite ein paar Infos über die spanische Tapaskultur im Allgemeinen und die Einteilung der Häppchen in verschiedene Kategorien. Soweit so gut. Dann das Herzstück der Karte: 15 verschiedene Tapas (kalt und warm) waren darin gelistet. Von den Datteln im Speckmantel (6,50 Euro) über die Maurischen Spieße (7,60 Euro) bis zu den Albondigas (=Hackfleischbällchen, 6,80 Euro) waren alle bekannten Klassiker vertreten. Leider befanden sich keine Spezereien wie Fischkroketten oder Geflügelleber in Sherry darauf. Dafür verschiedene Platten mit luftgetrockneten iberischen Spezialitäten (Jamon Serrano bzw. Iberico oder den berühmten Manchego-Käse). Auf der zweiten Seite befanden sich ein paar geröstete Brote („Panes“) mit verschiedenen Belägen (Tomate, Ziegenkäse oder Iberico-Schinken), die preislich zwischen 3,90 und 10,90 Euro rangierten. Mit einer Handvoll Fleisch- und Fischgerichten, die vornehmlich vom Grill kommen, soll wohl der größere Hunger erfolgreich bekämpft werden. Ab zwei Personen lässt sich auch eine der drei Paella-Varianten („Pintxos“ – mit Geflügel / Fleisch oder „De Mariscos“ – mit Fisch und Meeresfrüchten oder „Mixta“ – mit allem) bestellen.
Warum nicht mal wieder eine Paella (natürlich „Mixta“!) essen? Dann das Kleingedruckte. Da stand etwas von frischer Zubereitung, die ca. 35 bis 40 Minuten dauern kann. Hmm, unser Hunger konnte nicht um 40 Minuten verschoben werden. Die Idee: mit einer Tapa und einem Salat als Vorspeise wäre die Wartezeit überbrückbar. Ich entschied mich für die spanischen Köttbullar (= Albondigas) in scharfer Tomatensauce. Meine Begleitung wählte einen gemischten Salat. Bis diese beiden Gerichte an unserem Tisch eintrafen, verging eine ganze Weile. Ein San Miquel aus der Flasche und ein erster Korb voll Weißbrot mussten dran glauben. Dann kamen endlich die heiß ersehnten Ibero-Frikadellen in kleiner Tonschale aus dem Backofen. Die Sauce war leider überhaupt nicht scharf. Nicht einmal pikant. Vom Geschmack her eher langweilig. Dafür mit einer guten Portion Erbsen (???) versehen. Naja. Die Hackbälle brachten meine Geschmacksnerven genauso wenig in Wallung. Das war maximal guter Durchschnitt. Mehr aber auch nicht. Gleiches galt für den Salat, der etwas zu leise angemacht war. Aber das Hauptgericht, unsere gemischte Paella (29,80 Euro), stand ja noch aus.
Die Paella kam in einer typischen Pfanne und roch angenehm nach Meeresgetier, mit dem sie auch belegt war (Garnelen, Miesmuscheln). Neben ordentlich Zwiebel und Knoblauch (mir persönlich war das des Guten zu viel) ließen sich diverse Hühnerfleischstücke, Tintenfischringe sowie Kaninchenteile darin ausmachen. Der fast schon penetrante süßliche Schalentiergeschmack erschlug leider den handwerklich gut gemachten Rest der Pfanne. Von der Menge her war das in Ordnung. Am omnipräsenten „Marisco-Aroma“ erschöpfte sich unsere Paella-Lust dann doch recht schnell und unser Genussfaktor hielt sich im Rahmen. Geschafft haben wir sie dann auch nicht ganz.
Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass hier komplett „am Thema vorbeigekocht“ wurde. Die Reispfanne lag uns nicht im Magen, da hier gute, teilweise frische Zutaten verarbeitet wurden. Bei Muscheln und Garnelen sollte das selbstverständlich auch so sein. Dennoch hat sie uns kulinarisch nicht „vom Hocker gehauen“. Beim nächsten Besuch im „Pintxos“ futtere ich mich dann quer durch die Tapas-Karte. Mal sehen, was die Komplizen der Albondigas so draufhaben. Aber vorher fahr ich nach Germersheim ins „Las Tapas“.
Seit diesem Sommer kommt einem die Landauer Traditionsgaststätte „Blumenkorb“ spanisch vor. Grund dafür: das „Pintxos – Tapas & Pasión“ hat hier Einzug gehalten. Die Räume hat man geschmackvoll mit diversen Accessoires (Flamenco-Bilder an den Wänden, alte Holzfässer) in südländischem Stil dekoriert. Stühle und Tische in dunkler Holzoptik sollen iberischen Charme ausstrahlen. Das freundliche Service-Team agiert dabei mit herzlich-mediterraner Nonchalance und hat alle Hände voll zu tun, die kleinen Tellerchen und Schälchen an die Tische zu befördern.
Wir hatten letzten Montagabend vorsorglich... mehr lesen
Pintxos - Tapas & Pasión
Pintxos - Tapas & Pasión€-€€€Restaurant, Tapasbar063419590440Königstraße 3, 76829 Landau in der Pfalz
3.0 stars -
"Kulinarischer Durchschnitt und ein sehr bemühter Service bei Landaus neuem Spanier" Ehemalige UserSeit diesem Sommer kommt einem die Landauer Traditionsgaststätte „Blumenkorb“ spanisch vor. Grund dafür: das „Pintxos – Tapas & Pasión“ hat hier Einzug gehalten. Die Räume hat man geschmackvoll mit diversen Accessoires (Flamenco-Bilder an den Wänden, alte Holzfässer) in südländischem Stil dekoriert. Stühle und Tische in dunkler Holzoptik sollen iberischen Charme ausstrahlen. Das freundliche Service-Team agiert dabei mit herzlich-mediterraner Nonchalance und hat alle Hände voll zu tun, die kleinen Tellerchen und Schälchen an die Tische zu befördern.
Wir hatten letzten Montagabend vorsorglich
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Wir hatten letzten Montagabend vorsorglich reserviert und bekamen einen Tisch im Zentrum des Gastraumes angeboten. Durch eine Säule abgeschirmt, saßen wir dann doch nicht so sehr auf dem „Präsentierteller“ wie anfänglich befürchtet. Die Atmosphäre war gelöst. Eine längere Tafel wurde von einer Großfamilie in Anspruch genommen, ansonsten teilten sich die verbliebenen Tische auf einige Pärchen auf. Auf Schiefertafeln an der Wand konnte man sich zusätzlich über das Tapas-Angebot und den Wein des Monats informieren.
Meine Erwartungen waren recht hoch, denn im Vorfeld hatte mein Kollege aus Landau vom „neuen Spanier“ geschwärmt. Folglich hatten wir unseren Besuch beim „Las Tapas“ in Germersheim, für mich immer noch der Referenzspanier der Region, auf das nächste Jahr verschoben. Unser kulinarischer Ausritt ins Don Quichotte nach Speyer (siehe vorherige Rezension) sowie der bevorstehende Urlaub auf einer bekannten Baleareninsel haben die Lust auf spanische Küche zusätzlich angefacht.
Uns wurde die Speisenkarte gereicht. Auf der ersten Seite ein paar Infos über die spanische Tapaskultur im Allgemeinen und die Einteilung der Häppchen in verschiedene Kategorien. Soweit so gut. Dann das Herzstück der Karte: 15 verschiedene Tapas (kalt und warm) waren darin gelistet. Von den Datteln im Speckmantel (6,50 Euro) über die Maurischen Spieße (7,60 Euro) bis zu den Albondigas (=Hackfleischbällchen, 6,80 Euro) waren alle bekannten Klassiker vertreten. Leider befanden sich keine Spezereien wie Fischkroketten oder Geflügelleber in Sherry darauf. Dafür verschiedene Platten mit luftgetrockneten iberischen Spezialitäten (Jamon Serrano bzw. Iberico oder den berühmten Manchego-Käse). Auf der zweiten Seite befanden sich ein paar geröstete Brote („Panes“) mit verschiedenen Belägen (Tomate, Ziegenkäse oder Iberico-Schinken), die preislich zwischen 3,90 und 10,90 Euro rangierten. Mit einer Handvoll Fleisch- und Fischgerichten, die vornehmlich vom Grill kommen, soll wohl der größere Hunger erfolgreich bekämpft werden. Ab zwei Personen lässt sich auch eine der drei Paella-Varianten („Pintxos“ – mit Geflügel / Fleisch oder „De Mariscos“ – mit Fisch und Meeresfrüchten oder „Mixta“ – mit allem) bestellen.
Warum nicht mal wieder eine Paella (natürlich „Mixta“!) essen? Dann das Kleingedruckte. Da stand etwas von frischer Zubereitung, die ca. 35 bis 40 Minuten dauern kann. Hmm, unser Hunger konnte nicht um 40 Minuten verschoben werden. Die Idee: mit einer Tapa und einem Salat als Vorspeise wäre die Wartezeit überbrückbar. Ich entschied mich für die spanischen Köttbullar (= Albondigas) in scharfer Tomatensauce. Meine Begleitung wählte einen gemischten Salat. Bis diese beiden Gerichte an unserem Tisch eintrafen, verging eine ganze Weile. Ein San Miquel aus der Flasche und ein erster Korb voll Weißbrot mussten dran glauben. Dann kamen endlich die heiß ersehnten Ibero-Frikadellen in kleiner Tonschale aus dem Backofen. Die Sauce war leider überhaupt nicht scharf. Nicht einmal pikant. Vom Geschmack her eher langweilig. Dafür mit einer guten Portion Erbsen (???) versehen. Naja. Die Hackbälle brachten meine Geschmacksnerven genauso wenig in Wallung. Das war maximal guter Durchschnitt. Mehr aber auch nicht. Gleiches galt für den Salat, der etwas zu leise angemacht war. Aber das Hauptgericht, unsere gemischte Paella (29,80 Euro), stand ja noch aus.
Die Paella kam in einer typischen Pfanne und roch angenehm nach Meeresgetier, mit dem sie auch belegt war (Garnelen, Miesmuscheln). Neben ordentlich Zwiebel und Knoblauch (mir persönlich war das des Guten zu viel) ließen sich diverse Hühnerfleischstücke, Tintenfischringe sowie Kaninchenteile darin ausmachen. Der fast schon penetrante süßliche Schalentiergeschmack erschlug leider den handwerklich gut gemachten Rest der Pfanne. Von der Menge her war das in Ordnung. Am omnipräsenten „Marisco-Aroma“ erschöpfte sich unsere Paella-Lust dann doch recht schnell und unser Genussfaktor hielt sich im Rahmen. Geschafft haben wir sie dann auch nicht ganz.
Trotzdem kann ich nicht behaupten, dass hier komplett „am Thema vorbeigekocht“ wurde. Die Reispfanne lag uns nicht im Magen, da hier gute, teilweise frische Zutaten verarbeitet wurden. Bei Muscheln und Garnelen sollte das selbstverständlich auch so sein. Dennoch hat sie uns kulinarisch nicht „vom Hocker gehauen“. Beim nächsten Besuch im „Pintxos“ futtere ich mich dann quer durch die Tapas-Karte. Mal sehen, was die Komplizen der Albondigas so draufhaben. Aber vorher fahr ich nach Germersheim ins „Las Tapas“.