Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Unter dem Slogan "Tapas and friends" (wobei man unter den die "Friends" wohl Flammkuchen, Pasta, Schnitzel, Burger und Süßspeisen zu verstehen hat) soll für spanisches Flair gesorgt werden; gemerkt habe ich persönlich davon nicht viel oder besser gesagt so gut wie nichts und die angebotenen Tapas sind von eher mäßiger Qualität. Doch dazu später.
Ambiente: groß und hell über zwei Etagen, Blick auf die Saar, Kinderspielplatz in einer Ecke,auch Außengastronomie.Eher etwas für jüngere Semester, die Einrichtung erinnert mich vom Mobiliar her an Ikea oder an ein Deli. Mit Mühe fanden wir noch einen Tisch für uns; der Laden war rappelvoll und brummt richtig. Entsprechend hoch auch der Geräuschpegel (wobei die spielenden Kinder dazu am allerwenigsten beitragen); Unterhaltung in vernünftiger Lautstärke war in unserem Bereich kaum möglich und auch mit den Servicekräften mussten wir uns schreiend verständigen."Spanien" erlebt man hier höchstens fallweise durch musikalische Beschallung, die heftig gegen die "Konkurrenzgeräusche" ankämpfen muss und eher nur fetzenweise an unser Ohr drang. Mein Stammlokal wird das hier keinesfalls; für das Ambiente vergebe ich zweieinhalb Sterne (hätten wir im Sommer draußen gesessen, wären es wohl drei geworden).
Sauberkeit: Die Hütte war wie bereits erwähnt brechend voll, da kann es einfach nicht klinisch rein sein und auch nicht direkt immer nachgewischt werden. Die Speisekarte, die ich in die Hände bekam, war allerdings ziemlich versifft, ansonsten war es aber den Verhältnissen entsprechend sauber. Drei Sterne.
Service: Eine Hotelfachschule hat hier sicher niemand vom Personal besucht und dass es hier einen ausgebildeten Koch gibt kann ich mir auch nicht vorstellen. Alles angelernte Kräfte:gutwillig, freundlich und recht flott. Dass ein Teil unserer Essensbestellung zwar in das Bestell-Smartphone (oder wie das Ding heißt) eingegeben und dann aber doch irgendwie versaubeutelt wird, kann passieren, darf aber nicht passieren. Nach elendslanger vergeblicher Wartezeit haben wir dann reklamiert und bekamen schließlich irgendwann auch das Bestellte nachgeliefert; nach schicklicher Frist gekommen waren eigentlich nur die Getränke und die Kuchen! Für den Service gerade noch drei Sterne.
Essen: Bestellt haben wir "Tortilla Gemüsepfanne" (EUR 7,95), "Patatas fritas" (EUR 3,45), "Gambas aglio e olio" (EUR 9,45), "Albondigas" (EUR 4,65), "Apfelkuchen" (EUR 4,50) und "Mug Cake Nutella-Karamell" (EUR 3,50). Getrunken wurde Cafe con leche, Holunderblütensirup, Krombacher Pils und Cafe Americano.
Es genügt nicht wenn Gerichte spanische Bezeichnungen tragen und in den von Tapasbars her bekannten braunen Schüsselchen serviert werden; damit sind es noch lange keine Tapas!!! Einzig und allein die Albondigas (Hackfleischbällchen in tomatisierter Sosse) konnten eben noch als richtige Tapas durchgehen; die Gambas hatten weder "aglio" noch "olio" jemals gesehen, schwammen stattdessen in einer undefinierbaren Brühe, waren absolut ungewürzt und schmeckten fade (wohl schlechte TK-Ware).Die Gemüsepfanne (Convenience) hat laut unserer Tochter geschmeckt und die Pommes, die belgisches Format hatten, ebenfalls. Zwei Dips waren dabei, der dritte wurde mit EUR 0,70 in Rechnung gestellt. Was an dem rustikalen Celanobrot "rustikal" gewesen sein soll, wissen die Götter. Der Apfelkuchen war nach Ansicht meines systemgastronomieerfahrenen Schwiegersohnes circa eine Woche alt und der Mug Cake aufgewärmte TK-Ware. Die Flammkuchen, Pasta, Schnitzel und Burger etc. haben wir nicht probiert; vielleicht sind diese Gerichte ja durchaus in Ordnung. Dem Tapasfreund oder der Tapasfreundin kann ich nur empfehlen, die hier angebotenen Tapas "weiträumig zu umfahren" , lieber anderswo in unserer Landeshauptstadt welche zu bestellen und mit Genuß zu verzehren. Für den Bereich Essen vergebe ich noch gutgemeinte zwei Sterne; selbstgekocht ist hier nichts, Convenience Products und TK-Ware sind nicht hochpreisig.
Preis/Leistungsverhältnis: wie überall in der Systemgastronomie; Sterne vergebe ich in diesem Fall nicht. Aber wiederkommen werde ich auch nicht. Wird nämlich der Saarländer (soviel habe ich als Neu-Saarländer bzw. Saarländer mit Migrationshintergrund schon gelernt) gefragt, ob es ihm geschmeckt hat, dann sagt er, wenn es ihm nicht geschmeckt hat:"Es war halt emol ebbes anneres!" Für mich war das hier "emol ebbes ganz anneres".
Fazit: Wandspruch im "Celona": "Was bedeutet Glück? Ein gutes Gespräch, ein volles Glas, Augen die leuchten!"
Nun, wir haben heute hier dann wohl kein Glück gehabt: ein gutes Gespräch war wegen des sehr hohen allgemeinen Geräuschpegels so gut wie unmöglich, das Glas war häufiger leer und unsere Augen haben wegen der langen Wartezeit auf unser Essen auch eher nicht geleuchtet! :-)) Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.