Geschrieben am 07.11.2021 2021-11-07| Aktualisiert am
07.11.2021
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Restaurant Friedrich
Besucht am 05.11.2021Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Ich hatte es ja schon verkündet hier bei GG, dass Friedrich ist nach sehr langer Schließung im und nach dem zweiten Lockdown wieder geöffnet. Die traditionelle Gliederung ist wieder restauriert. Im Furittsu werden weiterhin japanische Reisrollen auf hohem Niveau gerollt und tagsüber geht das Fritz Daily mit der angegliederten Vinothek wieder seiner Bestimmung nach, hungrige Osnabrücker über den Tag mit einer kleinen Karte zu verköstigen und mit Wein zu versorgen, Abends ist es wieder geschlossen. Im letzten Jahr kurz vor dem Lockdown hatte dort unsere abendliche Weinauswahl für die Weihnachtspräsente meines Arbeitgebers statt gefunden, weil das Friedrich noch im Umbau war. Frau Duesmann hatte aber schon damals weitere (Fort)Entwicklungen angekündigt. Die ließen dann länger auf sich warten, als wirklich alle dachten (der Arbeitskräfte Mangel zeigt hier seine Auswirkungen). Nun aber war es soweit, man hat wieder geöffnet und als treue Kunden von Gina Duesmann in Sachen Wein fuhr eine gut gelaunte Auswahl-Kommission von Bentheim und Rheine per Bahn nach Osnabrück, um die 2021 Präsent Weine auszuwählen. Das wird dann immer mit einem Essen aus der Küche von Lars Keiling verbunden. Gutes mit Bestem zu veredeln ist ein Garant für einen schönen Abend.
Nach einem kurzen Spaziergang vom Altstadt Bahnhof zur Lotter Straße 99 stand ich also das erste Mal seit dem Februar 2019 wieder vor der Tür des Restaurant Friedrich. Die beiden Damen unserer vierköpfigen Gruppe traten ein und Gina Duesmann begrüßte uns auf Herzlichste. Es wurde ordentlich umgebaut im Innenraum, und wie im Keilings in Bad Bentheim liegt nun wieder rechter Hand der fine dining Bereich des Friedrich und links das Bistro mit der etwas einfacheren Küche. Für unsere Auswahl Abende buchen wir immer einen Tisch im legereren Bistrobereich, denn mit dem dem, was anstand, würden wir im Fine Ding Bereich doch stören.
Bevor wir Platz nahmen, schaute ich verwundert in ein bekanntes Gesicht. Katy Rümmler Stolle war wieder mit Gina und Lars vereint. Nach einem Intermezzo in Halle/ Saale war sie zurück gekehrt. Jetzt fühlte ich mich zu Hause! Die beiden hatten zu Bentheimer Zeiten mit Lars Keiling und einem weiteren Koch ein zwei Sterne Restaurant zu viert gewuppt. Ein wirklich wunderschönes Wiedersehen. Auf dem Weg zum Tisch wurde dann auch die Neugier unserer Nebentische befriedigt, was es mit der Armada an Gläsern auf sich hatte. Gina Duesmann hatte eine Auswahl von ca. 10 Weinen weiß und rot und immer trocken getroffen, aus denen wir dann die finalen Zwei auswählen würden, die mein Arbeitgeber dann an seine Kunden und Geschäftspartner versenden würde. Eine außerordentliche Verantwortung lag also auf den 4 Schulterpaaren an unserem Tisch. Im Bistrobereich bietet Lars Keiling zwei Vorschlagsmenüs an, deren Bestandteile sich auch a la Carte ordern lassen. Meine hier beschriebene Wahl wird das von mir georderte Fünfgang-Menü Modern sein. Die Weinprobe startete mit dem ersten Küchengruß.
Ein schmackhaftes Baguette kam an den Tisch, begleitet von einer Kräutermousse aus Frischkäse. So wurde die Zeit mit den ersten beiden weißen Weinen überbrückt, bis Gang Nummer eins an den Tisch kam. Tatar vom Tunfisch mit Spicy Tomatenkaltschale/ Soja/ Erdnuss, so hatte Lars Keiling den Beginn des Menüs überschrieben.
Die Lichtverhältnisse im Bistro stellen dann auch ein Iphone 13 vor Herausforderungen, aber ich hoffe, man kann erkennen worum es ging. Der Thun selber war fein gewürfelt und recht naturell, doch das war kein Nachteil, weil sich drum herum fette Süd-Ost-Asiatische Aromen tummelten, süß, sauer, scharf war das Thema. Und Koriander setzte auch Akzente. Crunch brachten Erdnüsse auf den Teller. Sehr fette und durchdringende Aromen, die den frischen kühlen Fisch dringend als Gegengewicht brauchten. Gang zwei würde eine Suppe sein. Karotten-Ingwersuppe mit Maishuhn-Crepes-Roulade. Die Suppe duftete verlockend über den Tisch. A part die Roulade aus Geflügel und Pfannkuchen und noch etwas gewürfelter und gekochter Karotte mit Biss. Dass beförderte ich dann sofort komplett in die Suppe. Als Eintopfliebhaber bin ich da schmerzfrei, auch wenn es den kulinarischen Feingeist etwas stören mag. Karotte und Ingwer in Kombination sind die natürlichen Bestandteile jeder Herbstsuppe, sehr gut heraus gearbeitet in der Suppe die Süße der Karotte in Kombination mit der Schärfe des Ingwers. Etwas willkommenen Biss brachten die Roulade und die Karottenwürfel. Auch Gang 2 war wohlige, gehobene bis feine Küche. Cannelloni von Meeresfischen & Garnele mit Ratatouille/ Pesto sollte auf die Suppe folgen.
Auf diesen folgenden Gang hatte ich mich am meisten gefreut. Die Meeresfrüchte und Fischgänge gehörten auch in Bad Bentheim immer zu meinen Favoriten in den Menüs von Lars Keiling. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Cannelloni waren mit einer Farce gefüllt, in der ich sicher Lachs verortete und Garnele, aber ich bin mir sicher, dass dort noch mehr verarbeitet wurde. Angerichtet waren diese auf einem klassischen Ratatouille. Und oben drüber eine gebratene Garnele mit einem aromatischen Krustentierfonds. Mediterrane, italienische Aromen nach Asien und europäischer Winterküche. Feine Fahrt durch die Welt, dachte ich noch bei mir, als Gang 4 serviert wurde. Inzwischen waren wir bei den roten Weinen angelangt und zwischen den Gängen wurde verkostet und diskutiert.
Unser Auftrag wurde ernsthaft abgearbeitet und zu jedem Wein wurden Notizen hinterlegt, um am Ende des Abends eine fundierte Entscheidung fällen zu können.
Es sei mir hier noch eine Anmerkung gestattet zu den wirklich bemerkenswerten Gläsern in denen Gina Duesmann die Weine servierte. Die Weine wurden in den mundgeblasenen Gläsern der Josephinen Hütte verkostet, ein Unternehmen, dass zu Zalto gehört. Ich habe selten Wein aus so vollendeten Gläsern getrunken. Auch die Auswahl der Gläser in denen das Friedrich nun seine Weine ausschenkt, zeigt sehr genau auf, in welche Richtung die Reise des Friedrich gehen soll. 3 von 5 Gängen waren serviert, und Frau Duesmann und Frau Rümmler Stolle servierten Gang 4 an unserem Tisch. Knuspriger Schweinebauch mit Kartoffel-Bacon-Taschen/ Kürbis/ Pfeffersauce hatte die Küche diesen Gang überschrieben. Der aromatischer Höhepunkt des Menüs wurde serviert. Das war jetzt nicht komplex, sondern ein dicker Aromenschlag ins Kontor! Kürbis, Kartoffel, Bacon, Sauce, alles das schmiegte sich harmonisch intensiv um den fetten Bauch, der außen kross gegrillt war. So ein Gericht kann nichts anderes sein als Menüabschluss, denn danach geht nur noch Dessert, Käse oder ein die Geschmacksnerven beruhigendes Sorbet. Wir schlossen das Menü mit einer Käseauswahl Brot und Feigensenf
Das passte dann auch gut zu den druckvollen spanischen und italienischen Rotweinen, die den Abschluss unserer Selektion 2021 bildeten. Lars Keiling hat eindrucksvoll bewiesen, dass er in der Zeit seit der Schließung des Keilings in Bad Bentheim nichts verlernt hat. In sehr naher Zeit werde ich wieder einkehren und mich nach dem eintreten nach rechts wenden um das (noch) sternelose fine dining Angebt zu verkosten. Ich bin mir sicher, dass die professionellen Kollegen von Michelin und GM das auch recht schnell ebenso machen werden.
Vom Service braucht man in einem Restaurant, in dem Gina Duesmann den Service leitet, nicht zu berichten, der findet einfach auf aller höchstem Level statt, ohne Fehler, ohne Tadel, so perfekt, dass man ihn gar nicht als Service wahrnimmt. Mit den Weinen waren wir dann auch durch.
und noch zwei mehr
Die Auswahl war wieder äußerst vielfältig und diskursiv. Die 4 Juroren waren sich am Ende einig, ein Weißer von der Saar sollte es sein, von der Ayler Kupp, eine Reserve. Ergänzt durch einen sehr klassischen spanischen Wein. Mehr kann ich leider nicht kundtun, da ich (leider) feststellen musste dass ein paar der Menschen, die meine Berichte hier lesen auch zum Kreis der Beschenkten meines Arbeitsgeber gehören.
Ein sehr schöner Abend beim Team um Lars Keiling und Gina Duesmann fand dann auch sein Ende, wir mussten den letzten Zug Richtung Rheine und Bad Bentheim erwischen. Besonders freut es mich, dass Katy Rümmler Stolle wieder zum Team gehört! Ich bin bald wieder da, ganz sicher. Und ich bin sehr sicher, dass in Osnabrück, bleibt alles so wie es sich jetzt präsentiert, ein Stern aufgehen wird. Und ich traue Lars Keiling weiterhin zu, dass es bei dem einen nicht bleiben muss! Wir verließen unseren Tisch und wandten uns dem Heimweg zu. Und ich glaube, dass alle Gläser heil geblieben sind. Wir dürfen wohl wieder kommen.........
Ich hatte es ja schon verkündet hier bei GG, dass Friedrich ist nach sehr langer Schließung im und nach dem zweiten Lockdown wieder geöffnet. Die traditionelle Gliederung ist wieder restauriert. Im Furittsu werden weiterhin japanische Reisrollen auf hohem Niveau gerollt und tagsüber geht das Fritz Daily mit der angegliederten Vinothek wieder seiner Bestimmung nach, hungrige Osnabrücker über den Tag mit einer kleinen Karte zu verköstigen und mit Wein zu versorgen, Abends ist es wieder geschlossen. Im letzten Jahr kurz vor... mehr lesen
Restaurant Friedrich
Restaurant Friedrich€-€€€Restaurant054196380899Lotter Straße 99, 49078 Osnabrück
4.0 stars -
"Evolution (zu den Sternen!?)" Carsten1972Ich hatte es ja schon verkündet hier bei GG, dass Friedrich ist nach sehr langer Schließung im und nach dem zweiten Lockdown wieder geöffnet. Die traditionelle Gliederung ist wieder restauriert. Im Furittsu werden weiterhin japanische Reisrollen auf hohem Niveau gerollt und tagsüber geht das Fritz Daily mit der angegliederten Vinothek wieder seiner Bestimmung nach, hungrige Osnabrücker über den Tag mit einer kleinen Karte zu verköstigen und mit Wein zu versorgen, Abends ist es wieder geschlossen. Im letzten Jahr kurz vor
Geschrieben am 03.02.2020 2020-02-03| Aktualisiert am
01.03.2020
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Restaurant Friedrich
Besucht am 02.02.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 150 EUR
Mit der Zeit ändern sich viele Dinge, nach zehn Jahren schließt ein liebgewonnenes Restaurant, geschmückt mit zwei Sternen, fast parallel verlässt ein Koch, der seine Meriten bei Thomas Bühner im La Vie verdient hat, seine Wirkungsstätte und macht Platz für Neues.......
Im Sommer 2020, wenn sich die Wirkungsstätte von Gina Duesmann und Lars Keiling von Bad Bentheim nach Osnabrück verlegt, werden sich im Restaurant Friedrich sicher viele Dinge ändern. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden das gastronomische Gesamtkonzept (Restaurant, Fritz Daily, Vinothek und Sushibar) verändern werden. Bis dahin setzt das Küchenteam unter der Obhut der beförderten ehemaligen Sous Chefin seine althergebrachte Küchenausrichtung fort, die sich in einer gehoben gut-bürgerlichen Küche widerspiegelt.
Gute Gelegenheit also, vor den vorhergesagten Änderungen, noch einmal einzukehren. Ein geschäftlicher Termin am Sonntagabend stand an. Normalerweise trenne ich strikt Geschäft von Privat, aber hier war der Grund nicht nur ein guter Kunde, sondern auch eine langjährige Bekanntschaft, die mich von diesem Grundsatz einmal abweichen lies. Da ich mein Gegenüber als Liebhaber guter Küche kennen gelernt hatte, ging ich auf die Suche nach einem adäquaten Ziel für das abendliche gemeinsame Essen. Sonntagabend ist das inzwischen echt schwer, viele höherklassige Restaurants öffnen gar nicht mehr am Sonntag, Kesselhaus war also raus...schade. Iko war mir zu weit draußen, ebenso wie die wilden Triebe. Fricke Blöcks gibt's nicht mehr, Tatort war auch beim letzten Besuch nicht so überzeugend in seiner Performance. Also richtete ich meine Aufmerksamkeit in die Lotter Straße, gute Küche und nicht weit vom Hotel meines Abendessengenossen. Und zusätzlich ist das Friedrich ja jetzt sowieso auf dem Radar vieler regionaler Genießer, siehe oben. Gute Gelegenheit, den IST Zustand noch mal aufzuzeigen und dann im Sommer den neuen SOLL Zustand dagegen zu stellen.
Über Ambiente und Stilistik will ich keine großen Worte mehr verlieren, dort ist mein Bericht von 2016 immer noch up to date. Und ungebrochen der Kundenzuspruch, auch an einem Sonntagabend war das Restaurant gefühlt vollständig belegt. Das Friedrich hat sich in den angrenzenden wohlhabenderen Stadtteilen von Osnabrück eine treue Kundschaft erarbeitet.
Ohne Tadel diesmal der Service, dass hatte ich in den letzten Jahren leider schon anders erlebt. Aber vielleicht versucht man auch schon, der schon im Hintergrund erscheinenden neuen Restaurantleiterin, die schlechtes Verhalten im Service niemals tolerieren wird, zu zeigen, dass man es kann. Garderobe wurde entgegen genommen, wir wurden zum Tisch geleitet, die Stühle zurecht geschoben, Karten übergeben, erste Wünsche abgefragt, dieses erfreuliche Niveau hielt sich bis zum bezahlen, sehr schön!
Der Kunde und abendliche Tischgenosse ist Muslim, aber wenn er von dem einen (seinem) Kontinent auf den anderen, nämlich unseren wechselt, wird er zum Liebhaber vergorenen Traubensaftes, und hat immer sehr sympathische Erklärungen dafür, warum Allah das tolerieren wird und er trotzdem 40 Jungfrauen im Paradies in Empfang nehmen wird. Eine leichter Grund zur Betrübnis ist, dass er immer Sauvignon blanc trinken möchte, nie lässt er sich mal dazu bringen, die mir so viel mehr gefallenden Riesling Weine zu probieren.....seufz. Aber ich muss gestehen, mit dem von ihm ausgewählten Sauvignon blanc von Bassermann Jordan kann man schon einen schönen Abend verbringen. Mit dem vorweg bestellten Cremant von der Loire sowieso......
Zum Aperitif gab es eine Johannisbeeren Creme auf Basis eines Frischkäse, mit einer Auswahl an hausgebackenen Brot.
Was gab es also zum Essen, mein Gegenüber, frisch vom Golf eingeflogen, hatte Hunger und bestellte sich das angebotene Menü in drei Gängen ohne Dessert, dass war nach einem kurzem Hakler dann auch möglich und wurde folgend serviert. Gebratene Garnelen, Chili-Aioli, Mango-Chutney & Knoblauch-Chips war der Auftakt zum Abendessen für meinen Tischgenossen. Sah ansprechend aus und roch verlockend über den Tisch, es kamen keine Klagen zum ersten Gang von meinem Gegenüber. Weiter ging es für ihn mit Pastinakensüppchen, gebratene Chorizo & geröstete Kichererbsen
Auch hier servierte der Service eine sehr ansprechend angerichtete Suppe. Sehr gelobt wurde das getrennte servieren der Chorizo sowie die crunchigen Kichererbsen in der separaten Schüssel, die dann nach und nach in der Suppe verschwanden. Der Tischgenosse ist ein Genießer und immer offen für neue kulinarische Erfahrungen. Auf seine Frage nach winterlichen Zutaten in der deutschen Küche empfahl ich ihm ein Wildgericht zu probieren und so war seine Wahl Rehrücken, rote Bete auf zwei Arten, Walnuss-Schmarrn & Jus. Auch beim Hauptgang wurde dem Service aufgetragen ein Lob in die Küche zu überbringen. Einzig die mit Walnuss veredelte Mehlspeise fand nicht so recht die Zustimmung des Tischgenossen. Aber die ersten roten Beete seines Lebens fand er großartig. Nächstes Mal werde ich ihm Schwarzwurzel und Grünkohl aufschwatzen........
In Erinnerung an ein sehr opulentes Abendessen in unserer Rheinenser Koch-, Wein-, und Genießerrunde am Abend vorher beschied ich mich auf 2 Gänge und orderte vorweg Süßkartoffel-Tatar, Paprika, rosa Pfeffer & Dulsealge. Die Wahl traf ich, weil ich mir unter diesem Gericht so absolut nichts vorstellen konnte. Tatar ist für mich die rohe Zubereitung eines Hauptbestandteils des jeweiligen Gerichts. Rohe Süßkartoffel konnte ich mir so gar nicht vorstellen........und auf dem Teller fand sich dann auch keine rohe Kartoffel, sondern eine gewürfelte gekochte Süßkartoffel. Und weil die ja schön mehlig verkocht, vermittelte das Ganze mehr den Eindruck eines recht groben Stampfs. Das mag ich ja gerne, und mit den würzenden Zutaten schmeckte das gut. Beete und Algen Chips sorgten für den Crunch, eine fruchtige Tomatencreme für eine gewissen Süße....ordentlicher Start. Weiter ging es für mich mit Fisch Skrei, in Petersilienöl konfiert, Petersilienwurzel-Püree, Möhrenspiralen & schwarzer Reis. Gibt es Skrei, bestell ich den, der ist sowieso wieder viel zu schnell von den Karten weg, wenn Ende Februar die Fangsaison auf den Lofoten vorbei ist. Gelockt hatte mich auch die konfierte Zubereitung. Gegart in Petersilienöl, sehr spannend. Um diesen aromatischen Fisch hatte man nicht so viel Bohei gemacht, ein gut gebuttertes Püree, knackig blanchierte Möhre und etwas Crunch vom Reis sorgten für Vielfalt auf dem Teller, ohne den Hauptdarsteller zu begraben. Schlicht, lecker, gut! Deutliche Steigerung zu meiner Vorspeise.
Mit den beiden Hauptgerichten schlossen wir unser Abendessen ab, und ich kann ein erfreulich gutes Resümee ziehen, einzig meine Vorspeise konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen, die anderen 4 Gerichte waren in Einklang mit der gehobenen Küche des Friedrich. Dazu ein sehr ordentlicher Wein aus Deidesheim. Wir waren beide zufrieden mit dem Abendessen im Friedrich. Jetzt werde ich bis zum Sommer warten und schauen, was sich mit dem Start von Gina Duesmann und Lars Keiling im Friedrich ändern wird und dann natürlich berichten. Bis dahin ist das Friedrich in Osnabrück weiterhin eine der besten Adressen um unkompliziert gut essen zu gehen.
Uns führte der Weg dann in Richtung Hotel, was auch mein Weg zum Bahnhof war für die Rückfahrt nach Rheine......und ich kam nicht umhin, den Abend noch mit einem "Digestif" in der Hotelbar des Walhalla zu beenden. Ruinart mag er auch, der liebenswerte Muslim..........
Mit der Zeit ändern sich viele Dinge, nach zehn Jahren schließt ein liebgewonnenes Restaurant, geschmückt mit zwei Sternen, fast parallel verlässt ein Koch, der seine Meriten bei Thomas Bühner im La Vie verdient hat, seine Wirkungsstätte und macht Platz für Neues.......
Im Sommer 2020, wenn sich die Wirkungsstätte von Gina Duesmann und Lars Keiling von Bad Bentheim nach Osnabrück verlegt, werden sich im Restaurant Friedrich sicher viele Dinge ändern. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden das gastronomische Gesamtkonzept (Restaurant, Fritz... mehr lesen
Restaurant Friedrich
Restaurant Friedrich€-€€€Restaurant054196380899Lotter Straße 99, 49078 Osnabrück
4.0 stars -
"the times they are a changing........" Carsten1972Mit der Zeit ändern sich viele Dinge, nach zehn Jahren schließt ein liebgewonnenes Restaurant, geschmückt mit zwei Sternen, fast parallel verlässt ein Koch, der seine Meriten bei Thomas Bühner im La Vie verdient hat, seine Wirkungsstätte und macht Platz für Neues.......
Im Sommer 2020, wenn sich die Wirkungsstätte von Gina Duesmann und Lars Keiling von Bad Bentheim nach Osnabrück verlegt, werden sich im Restaurant Friedrich sicher viele Dinge ändern. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden das gastronomische Gesamtkonzept (Restaurant, Fritz
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Nach einem kurzen Spaziergang vom Altstadt Bahnhof zur Lotter Straße 99 stand ich also das erste Mal seit dem Februar 2019 wieder vor der Tür des Restaurant Friedrich. Die beiden Damen unserer vierköpfigen Gruppe traten ein und Gina Duesmann begrüßte uns auf Herzlichste. Es wurde ordentlich umgebaut im Innenraum, und wie im Keilings in Bad Bentheim liegt nun wieder rechter Hand der fine dining Bereich des Friedrich und links das Bistro mit der etwas einfacheren Küche. Für unsere Auswahl Abende buchen wir immer einen Tisch im legereren Bistrobereich, denn mit dem dem, was anstand, würden wir im Fine Ding Bereich doch stören.
Bevor wir Platz nahmen, schaute ich verwundert in ein bekanntes Gesicht. Katy Rümmler Stolle war wieder mit Gina und Lars vereint. Nach einem Intermezzo in Halle/ Saale war sie zurück gekehrt. Jetzt fühlte ich mich zu Hause! Die beiden hatten zu Bentheimer Zeiten mit Lars Keiling und einem weiteren Koch ein zwei Sterne Restaurant zu viert gewuppt. Ein wirklich wunderschönes Wiedersehen. Auf dem Weg zum Tisch wurde dann auch die Neugier unserer Nebentische befriedigt, was es mit der Armada an Gläsern auf sich hatte. Gina Duesmann hatte eine Auswahl von ca. 10 Weinen weiß und rot und immer trocken getroffen, aus denen wir dann die finalen Zwei auswählen würden, die mein Arbeitgeber dann an seine Kunden und Geschäftspartner versenden würde. Eine außerordentliche Verantwortung lag also auf den 4 Schulterpaaren an unserem Tisch. Im Bistrobereich bietet Lars Keiling zwei Vorschlagsmenüs an, deren Bestandteile sich auch a la Carte ordern lassen. Meine hier beschriebene Wahl wird das von mir georderte Fünfgang-Menü Modern sein. Die Weinprobe startete mit dem ersten Küchengruß.
Ein schmackhaftes Baguette kam an den Tisch, begleitet von einer Kräutermousse aus Frischkäse. So wurde die Zeit mit den ersten beiden weißen Weinen überbrückt, bis Gang Nummer eins an den Tisch kam. Tatar vom Tunfisch mit Spicy Tomatenkaltschale/ Soja/ Erdnuss, so hatte Lars Keiling den Beginn des Menüs überschrieben.
Die Lichtverhältnisse im Bistro stellen dann auch ein Iphone 13 vor Herausforderungen, aber ich hoffe, man kann erkennen worum es ging. Der Thun selber war fein gewürfelt und recht naturell, doch das war kein Nachteil, weil sich drum herum fette Süd-Ost-Asiatische Aromen tummelten, süß, sauer, scharf war das Thema. Und Koriander setzte auch Akzente. Crunch brachten Erdnüsse auf den Teller. Sehr fette und durchdringende Aromen, die den frischen kühlen Fisch dringend als Gegengewicht brauchten. Gang zwei würde eine Suppe sein.
Karotten-Ingwersuppe mit Maishuhn-Crepes-Roulade. Die Suppe duftete verlockend über den Tisch. A part die Roulade aus Geflügel und Pfannkuchen und noch etwas gewürfelter und gekochter Karotte mit Biss. Dass beförderte ich dann sofort komplett in die Suppe. Als Eintopfliebhaber bin ich da schmerzfrei, auch wenn es den kulinarischen Feingeist etwas stören mag. Karotte und Ingwer in Kombination sind die natürlichen Bestandteile jeder Herbstsuppe, sehr gut heraus gearbeitet in der Suppe die Süße der Karotte in Kombination mit der Schärfe des Ingwers. Etwas willkommenen Biss brachten die Roulade und die Karottenwürfel. Auch Gang 2 war wohlige, gehobene bis feine Küche. Cannelloni von Meeresfischen & Garnele mit Ratatouille/ Pesto sollte auf die Suppe folgen.
Auf diesen folgenden Gang hatte ich mich am meisten gefreut. Die Meeresfrüchte und Fischgänge gehörten auch in Bad Bentheim immer zu meinen Favoriten in den Menüs von Lars Keiling. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Cannelloni waren mit einer Farce gefüllt, in der ich sicher Lachs verortete und Garnele, aber ich bin mir sicher, dass dort noch mehr verarbeitet wurde. Angerichtet waren diese auf einem klassischen Ratatouille. Und oben drüber eine gebratene Garnele mit einem aromatischen Krustentierfonds. Mediterrane, italienische Aromen nach Asien und europäischer Winterküche. Feine Fahrt durch die Welt, dachte ich noch bei mir, als Gang 4 serviert wurde. Inzwischen waren wir bei den roten Weinen angelangt und zwischen den Gängen wurde verkostet und diskutiert.
Unser Auftrag wurde ernsthaft abgearbeitet und zu jedem Wein wurden Notizen hinterlegt, um am Ende des Abends eine fundierte Entscheidung fällen zu können.
Es sei mir hier noch eine Anmerkung gestattet zu den wirklich bemerkenswerten Gläsern in denen Gina Duesmann die Weine servierte. Die Weine wurden in den mundgeblasenen Gläsern der Josephinen Hütte verkostet, ein Unternehmen, dass zu Zalto gehört. Ich habe selten Wein aus so vollendeten Gläsern getrunken. Auch die Auswahl der Gläser in denen das Friedrich nun seine Weine ausschenkt, zeigt sehr genau auf, in welche Richtung die Reise des Friedrich gehen soll. 3 von 5 Gängen waren serviert, und Frau Duesmann und Frau Rümmler Stolle servierten Gang 4 an unserem Tisch.
Knuspriger Schweinebauch mit Kartoffel-Bacon-Taschen/ Kürbis/ Pfeffersauce hatte die Küche diesen Gang überschrieben. Der aromatischer Höhepunkt des Menüs wurde serviert. Das war jetzt nicht komplex, sondern ein dicker Aromenschlag ins Kontor! Kürbis, Kartoffel, Bacon, Sauce, alles das schmiegte sich harmonisch intensiv um den fetten Bauch, der außen kross gegrillt war. So ein Gericht kann nichts anderes sein als Menüabschluss, denn danach geht nur noch Dessert, Käse oder ein die Geschmacksnerven beruhigendes Sorbet. Wir schlossen das Menü mit einer Käseauswahl Brot und Feigensenf
Das passte dann auch gut zu den druckvollen spanischen und italienischen Rotweinen, die den Abschluss unserer Selektion 2021 bildeten. Lars Keiling hat eindrucksvoll bewiesen, dass er in der Zeit seit der Schließung des Keilings in Bad Bentheim nichts verlernt hat. In sehr naher Zeit werde ich wieder einkehren und mich nach dem eintreten nach rechts wenden um das (noch) sternelose fine dining Angebt zu verkosten. Ich bin mir sicher, dass die professionellen Kollegen von Michelin und GM das auch recht schnell ebenso machen werden.
Vom Service braucht man in einem Restaurant, in dem Gina Duesmann den Service leitet, nicht zu berichten, der findet einfach auf aller höchstem Level statt, ohne Fehler, ohne Tadel, so perfekt, dass man ihn gar nicht als Service wahrnimmt. Mit den Weinen waren wir dann auch durch.
und noch zwei mehr
Die Auswahl war wieder äußerst vielfältig und diskursiv. Die 4 Juroren waren sich am Ende einig, ein Weißer von der Saar sollte es sein, von der Ayler Kupp, eine Reserve. Ergänzt durch einen sehr klassischen spanischen Wein. Mehr kann ich leider nicht kundtun, da ich (leider) feststellen musste dass ein paar der Menschen, die meine Berichte hier lesen auch zum Kreis der Beschenkten meines Arbeitsgeber gehören.
Ein sehr schöner Abend beim Team um Lars Keiling und Gina Duesmann fand dann auch sein Ende, wir mussten den letzten Zug Richtung Rheine und Bad Bentheim erwischen. Besonders freut es mich, dass Katy Rümmler Stolle wieder zum Team gehört! Ich bin bald wieder da, ganz sicher. Und ich bin sehr sicher, dass in Osnabrück, bleibt alles so wie es sich jetzt präsentiert, ein Stern aufgehen wird. Und ich traue Lars Keiling weiterhin zu, dass es bei dem einen nicht bleiben muss! Wir verließen unseren Tisch und wandten uns dem Heimweg zu. Und ich glaube, dass alle Gläser heil geblieben sind. Wir dürfen wohl wieder kommen.........