Besucht am 29.05.2022Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 45 EUR
Ein Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu wagen.
Zusammen mit der nicht weit entfernten Kaminstubb gehört das „Bajazzo“ zu den „Max’auer“ Toplokalitäten in Sachen gepflegter deutscher Hausmannskost. Obwohl sich hier die weit und breit besten Rumpsteaks unter Messer und Gabel nehmen lassen und auch stets verlockende, saisonale Angebote die Empfehlungskarte zieren, steht das Restaurant völlig zu Unrecht im Schatten der gleich nebenan untergebrachten Nostalgie-Broiler-Butze namens „Gockelburg“.
Auch dieses Pfälzer Gastro-Unikat steht unter Rimmel’scher Ägide, denn es wird von Horst Rimmels Schwester Monika geführt. Nicht nur bei Einheimischen genießt diese urige Halb-Hahn-Hütte einen gewissen Kultstatus. Auch ihre badische Anhängerschaft ist zahlreich und scheut nicht die Anreise über den Rhein, um in den Genuss der wohl besten Grillhähnchen der Südpfalz zu kommen. Wer mehr über das wohlfrittierte „Max’auer Halbe“ wissen möchte, dem sei folgender Bericht ans Herz gelegt:
Zurück zu Jack’s Bajazzo, das auch vom guten Ruf der knusprigen Vorzeige-Vögel aus der Nachbarschaft profitiert. An den Wochenenden ist die Gockelburg nämlich nicht geöffnet. Wer dennoch nicht auf einen Max’auer Grill-Gockel verzichten möchte, kann seiner Leidenschaft samstags oder sonntags im Bajazzo dann hälftenweise frönen, denn an diesen beiden Tagen wird die Standardkarte um die saftig-krossen Überflieger von nebenan erweitert.
Als ich an einem Sonntagabend Ende Mai zusammen mit meiner Mutter dort aufschlug, war die Verlockung groß, mir einen solchen Knusper-Adler einzuverleiben. Doch lediglich meiner Frau Mama war bei dieser Einkehr so richtig flatterhaft zumute, was sich später mit einem Dutzend Chickenwings (9,50 Euro) auf ihrem Teller niederschlug. Nun muss ich dazu anmerken, dass das Nagen schon immer meiner Mutters Lust ist und sie frittierte Hähnchenflügel in fast schon akribischer Art und Weise zu genießen vermag. Das knusprige Dutzend
Dass dieser mit den Fingern vollgezogene Verzehrvorgang bei zwölf Exemplaren eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, verlängerte unser Abendessen nicht unwesentlich, aber wir waren ja nicht auf der Flucht. Gut gewürzte Wings sind schon was Leckeres...
Apropos Zeit. Diese durften wir im vorderen Teil des Etablissements verbringen, denn dort hatte uns der freundliche Servicechef platziert. Dieser wurde zusätzlich von zwei Damen unterstützt, die im gut besuchten Lokal die Bestellungen entgegennahmen und diese auch flott an die Tische brachten.
Der vordere, vom eigentlichen Gastraum etwas separierte Bereich war mir mit seinen drei bis vier Tischen stets der sympathischere, fällt doch durch dessen Fensterfront genügend Tageslicht ein, um ihn angenehm zu erhellen. Im großen „Speisesaal“ geht es dagegen weitaus schummriger zu, was durch die stimmige Beleuchtung zu späterer Stunde aber wieder ausgeglichen wird.
Meine Wahl fiel auf das zweite Signature Dish des Hauses, das Rumpsteak aus Argentinien mit grüner Pfeffersauce (25,50 Euro). Rumpsteak an grüner Pfeffersauce
Im Preis inbegriffen war eine Schale mit gut gesalzenen Pommes frites, die à part serviert wurden. Die Pommes-Beilage zum Rumpsteak
Neben der wie gewünscht medium rare gebratenen, sehr zarten Tranche aus dem Rinderrücken, die geschätzt 180 bis 200 Gramm auf den Teller brachte, war es die handwerklich tadellos zubereitete Pfefferrahmsauce, die mich mit der Zunge schnalzen ließ. Das Rumpsteak im Anschnitt
Die kleine Menge an zusätzlich angegossener, kräftiger Jus hob sie schlussendlich in den Wörther Saucenolymp. Eine Handvoll gebratenes Sommergemüse ergänzte den süffigen Fleischteller durch ein auf Biss gegartes Maß an Vegetabilität.
Natürlich schreien jetzt wieder die auf Klimaneutralität bedachten Regionalrindvernichter auf. Und das im Übrigen völlig zu Recht! Wie kann man in der heutigen Zeit nur ein Rumpsteak aus Argentinien guten Gewissens verdrücken, wo es den Menschen dort doch so beschissen geht und das Fleisch nicht nur hormonbelastet ist, sondern sogar noch im Container um die halbe Welt geschippert wird?
Nun gehört das Bajazzo zu den ganz wenigen Restaurants, in denen ich mir Rumpsteaks südamerikanischer Herkunft noch schmecken lasse. Generell ist mir die Färse aus dem Schwarzwald oder das Charolais von unseren französischen Nachbarn natürlich lieber. Aber mein Konsum hat sich im Vergleich zu früher auch drastisch reduziert. Solche seltenen „Ausrutscher“ in Sachen ökologisch grenzwertigem Fleischkonsum kommen eigentlich kaum noch vor.
Vorab ließ ich mich übrigens noch auf einen kleinen Salatteller (5,40 Euro) ein. Mein kleiner Grüner
Der kam mit einem fein abgeschmeckten Sauerrahmdressing, ein paar Croutons, halbierten Cocktailtomaten, hartgekochtem Ei und angerösteten Sonnenblumenkerne auf die Platte und bestand aus den üblichen Rohkostbarkeiten (Karotten- und Krautsalat) sowie frischem Blattgrün. Nochmal der kleine Salatteller
Was dessen Preis-Genuss-Verhältnis betrifft, gab es nicht das Geringste auszusetzen. Ein wirklich gelungener Vertreter seiner Art.
Als endlich der letzte Hühnerflügel bis auf seine dünnen Knöchelchen abgenagt war und wir auch unsere Flasche Mineralwasser (0,75l zu 5,50 Euro) artig geleert hatten, machten wir uns auf und verließen zufrieden und rundum gesättigt den Ort des Geschehens.
Wer eine grundehrliche Fleischküche zu schätzen weiß, ist hier nach wie vor richtig. Die Steaks sind – um „Rimmels Willen“ – eine sichere Bank und die Preise für das Gebotene absolut angemessen. Einfach schön, solche gutbürgerlichen Lokale in der Nähe zu haben!
Ein Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu... mehr lesen
Jack's Bajazzo
Jack's Bajazzo€-€€€Restaurant07271940858Theodolindestr. 29, 76744 Wörth am Rhein
4.0 stars -
"Lieber ein Rumpsteak beim Rimmel als einen Roman von J. M. Simmel!" Ehemalige UserEin Motto, das nicht nur für literaturbegeisterte Karnivoren aus der Region gilt, sondern das seit nunmehr 25 Jahren – das Jubiläum wurde Mitte Juni mit einem Konzert der Pfalzrockband „Fine Rip“ gebührend gefeiert – im „Zentrum“ des Wörther Ortsbezirks Maximiliansau auf gutbürgerliche Art und Weise zur Sättigung beiträgt.
Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu
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Jack's Bajazzo
Besucht am 09.04.2016
In Maximiliansau bei Wörth „rimmelt“ es gewaltig. Nicht nur der benachbarte Kult-Hühnerschuppen „Gockelburg“ wird von der geschäftstüchtigen Rimmel-Family betrieben, sondern auch das kulinarisch wesentlich interessantere „Bajazzo“. Inhaber und Chefkoch ist dort der ehemalige Oberliga-Fußballer Horst Rimmel. Und dass der frühere Stürmer im Trikot der SV Viktoria Herxheim (wer erinnert sich nicht an das legendäre Pokal-Spiel 1991 gegen den FC St. Pauli, das knapp in der Verlängerung verloren wurde?) jetzt als passionierter Koch am Herd seines Lokals einen wirklich vorbildlichen Job erledigt, wissen vielleicht gar nicht so viele. Grund genug, diesen wahren Geheimtipp in Sachen Rumpsteak hier auf GG einmal näher zu beleuchten.
Das „Bajazzo“ kenne ich seit einigen Jahren, da wir dort schön öfter mit unserem Kollegium eingekehrt sind, wenn es galt, den letzten Schultag bei einem guten Essen ausklingen zu lassen. Und ganz ehrlich: es hat mir dort immer sehr gut geschmeckt und mich beeindruckte die gute Organisation des Küchenteams, wenn es darum ging, fast 50 Personen nahezu zeitgleich zu verköstigen. Natürlich wurde da im Vorfeld die Auswahl der Gerichte etwas beschränkt und man wählte die Speisen schon vorher aus. Aber das gehört zu einer guten Planung eben dazu.
In den letzten drei Jahren kam ich aufgrund meines Hobbys – ich spiele Badminton für bzw. in Maximiliansau – auch abends öfter in den Genuss der Rimmel’schen Küche. Die Option auf ein leckeres Gockelburg-Hähnchen hat mich dort schon einige Male am Wochenende einkehren lassen. Da hat die benachbarte Halb-Hahn-Hütte nämlich geschlossen, weshalb viele im „Bajazzo“ ihr Knusper-Gockel-Glück versuchen. So wundert es nicht, dass das „Bajazzo“ einen regen Zuspruch erfährt und auch ohne die heutzutage schon obligatorische Internet-Präsenz (lediglich eine Facebook-Seite informiert über aktuelle Aktionen und Events) auskommt. Gerade am Wochenende geht hier ohne Reservierung nichts. Viele Gäste aus dem Wörther und Karlsruher Umfeld wissen um die leckere Küche des Lokals, die zu fairen Preisen angeboten wird.
Das von außen recht unscheinbare, direkt in Ortsmitte gelegene Restaurant hat jedoch deutlich mehr zu bieten als krosse Hühnerhälften. Hat man das mit Deckenstrahlern warm ausgeleuchtete Innere des Lokals betreten, befindet man sich sogleich im großen, L-förmig angelegten Gastraum, der etwas schlauchartig wirkt und wie der versetzt angrenzende kleinere „Nebenraum“ in orangefarbenem Terracotta-Ton gestrichen ist. Auf dunkelgrauen Fliesen geht es an schlichten Holztischen vorbei in Richtung Barbereich. Moderne Kunstdrucke und Bilder an den Wänden setzen zusätzliche Farbakzente. Insgesamt wirkt die Einrichtung etwas zusammengewürfelt, aber nicht unpassend. Man sitzt bequem auf hölzernen Bistrostühlen oder gut gepolsterten Wandbänken. Eingerahmte Querspiegel wirken raumvergrößernd. Darauf befinden sich, genau wie auf der zentral an der Wand hängenden Schiefertafel, besondere saisonale Angebote und Empfehlungen.
Die Bedienung der Gäste wird im Wesentlichen von einem Mann im Service geschultert. Dieser wird – je nach Betrieb – von mehreren jüngeren weiblichen Aushilfen unterstützt. Alles in allem passt das, wenn auch die bisweilen etwas launische Art des Serviceleiters nicht jedermanns Sache ist. Egal, ich finde, dass er seine Sache richtig gut macht, alles gut im Überblick hat und auch in stressigen Situationen immer Herr der Lage ist. Die Mädels agieren dabei äußerst flink, sehr höflich und zuvorkommend, auch wenn man ihnen die fehlende Gastro-Erfahrung bisweilen leicht anmerkt.
Ein Blick auf den Spiegel verrät, dass an diesem Abend einige zusätzliche Pasta-Gerichte (es sind gerade Pasta-Wochen!) angeboten werden. Die Schiefertafel kündet von gegrillten Garnelen (halbes oder ganzes Kilo) und Froschschenkeln. Das Elsass liegt ja bekanntlich vor der Haustür. Die Speisenkarte ist nicht ausufernd angelegt. Man beschränkt sich auf eine überschaubare Palette an Gerichten, um die notwendige Frische zu garantieren. Neben diversen Salaten (toller Feldsalat in der kalten Jahreszeit!) findet man eine feine Auswahl an fleischlastiger Hausmannskost vor. Putensteak, Zwiebelrostbraten und dann eben die bereits erwähnten argentinischen Rumpsteaks. Diese sind in 4-facher Ausführung erhältlich: mit Kräuterbutter, Pfälzer Zwiebelsauce, grüner Pfeffersauce und Schneckensauce. Für 18,50 Euro gibt es die gut 300 Gramm schweren Steaks wahlweise mit Pommes, Wedges oder hausgemachten Bratkartoffeln und sie sind wirklich jeden Cent wert.
Mein klarer Favorit ist dabei die Pfeffersaucen-Variante, die ich auch an diesem Abend als Hauptgang orderte. Auf leicht knackigem Gemüse (Karotten, Zucchini) thront das perfekt medium gebratene Stück Rind argentinischer Provenienz. Darüber eine sehr delikate Pfeffersauce, die wunderbar abgeschmeckt und mit ein wenig Jus ergänzt auf dem Teller landet. Dazu ein paar Bratkartoffeln, die wie bei allerbesten Muttern munden. Ein klassischer Hauptgang, der jedem Fleischesser ein beseeltes Lächeln ins Gesicht zaubert.
Mein Kollege – ein wahrer Rumpsteak-Enthusiast – hatte vor kurzem die Gelegenheit in der Küche von Horst Rimmel einen Tag lang mitzuwirken. Er war begeistert von der Art und Weise, wie der Chefkoch seine Saucen ansetzt und auf jegliches Unterstützungspulver verzichtet. Seine vorbildliche Herangehensweise in Bezug auf die Verarbeitung frischer Produkte – hier schreibt man das Wort „Convenience“ noch mit ganz kleinem „c“ – hat ihn schwer beeindruckt. Und Rimmels Aufwand schmeckt man. Allein so mustergültig ausbalancierte Saucen findet man in der gutbürgerlichen Küche äußerst selten.
Als Vorspeise sollten es an diesem Abend die scharfen Chickenwings (really hot, für 7,50 Euro) sein. Neben einem Knobi-Dip lagen ca. acht knusprig frittierte, mit einer ordentlichen Portion Paprika- und Pfefferschärfe versehene Hühnerteile, die mich schon gut sättigten. Keine Ahnung, wie hier mein Badminton-Kollege bei einer auf zwei Zeitstunden begrenzten „All-you-can-eat-Aktion“ 55(!!!) dieser pikant-gewürzten Huhnextremitäten verdrücken konnte. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er mehrere Mägen sein eigen nennt.
Meine Begleitung wählte aus den Tagesempfehlungen die Pasta mit Schafskäse und mediterranem Gemüse (14,50 Euro). Ihre Nudeln hätten zwar noch ein wenig mehr Biss haben können, aber insgesamt war auch sie mit diesem vegetarischen Gericht zufrieden. Nichts Außergewöhnliches, aber handwerklich sauber gekocht und auf einem länglichen Teller schön angerichtet. Einige am Tisch konnten dem kulinarischen Nachkrähen des Original-Gockelburg-Hähnchens nicht widerstehen und bestellten den Kult-Broiler mit Pommes oder Wedges. Auch der Vorspeisesalat meines Doppelpartners sah richtig gut aus.
Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Essen im Kollegenkreis. Da werden wir definitiv wieder im „Bajazzo“ zu Gast sein. Und das Rumpsteak mit Pfeffersauce ist dann sowieso gesetzt. In der Südpfalz gibt es für mich derzeit kein besseres!
In Maximiliansau bei Wörth „rimmelt“ es gewaltig. Nicht nur der benachbarte Kult-Hühnerschuppen „Gockelburg“ wird von der geschäftstüchtigen Rimmel-Family betrieben, sondern auch das kulinarisch wesentlich interessantere „Bajazzo“. Inhaber und Chefkoch ist dort der ehemalige Oberliga-Fußballer Horst Rimmel. Und dass der frühere Stürmer im Trikot der SV Viktoria Herxheim (wer erinnert sich nicht an das legendäre Pokal-Spiel 1991 gegen den FC St. Pauli, das knapp in der Verlängerung verloren wurde?) jetzt als passionierter Koch am Herd seines Lokals einen wirklich vorbildlichen Job... mehr lesen
Jack's Bajazzo
Jack's Bajazzo€-€€€Restaurant07271940858Theodolindestr. 29, 76744 Wörth am Rhein
4.0 stars -
"Rimmels Referenz-Rumpsteaks im Herzen von Maximiliansau" Ehemalige UserIn Maximiliansau bei Wörth „rimmelt“ es gewaltig. Nicht nur der benachbarte Kult-Hühnerschuppen „Gockelburg“ wird von der geschäftstüchtigen Rimmel-Family betrieben, sondern auch das kulinarisch wesentlich interessantere „Bajazzo“. Inhaber und Chefkoch ist dort der ehemalige Oberliga-Fußballer Horst Rimmel. Und dass der frühere Stürmer im Trikot der SV Viktoria Herxheim (wer erinnert sich nicht an das legendäre Pokal-Spiel 1991 gegen den FC St. Pauli, das knapp in der Verlängerung verloren wurde?) jetzt als passionierter Koch am Herd seines Lokals einen wirklich vorbildlichen Job
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Mein letzter Bericht über das vom ehemaligen Oberligafußballer (der SV Viktoria Herxheim, Anm.) Horst „Jacko“ Rimmel geführte Lokal ist über sechs Jahre her. Genügend Zeit also, um eine neuerliche kulinarische Bestandsaufnahme zu wagen.
Zusammen mit der nicht weit entfernten Kaminstubb gehört das „Bajazzo“ zu den „Max’auer“ Toplokalitäten in Sachen gepflegter deutscher Hausmannskost. Obwohl sich hier die weit und breit besten Rumpsteaks unter Messer und Gabel nehmen lassen und auch stets verlockende, saisonale Angebote die Empfehlungskarte zieren, steht das Restaurant völlig zu Unrecht im Schatten der gleich nebenan untergebrachten Nostalgie-Broiler-Butze namens „Gockelburg“.
Auch dieses Pfälzer Gastro-Unikat steht unter Rimmel’scher Ägide, denn es wird von Horst Rimmels Schwester Monika geführt. Nicht nur bei Einheimischen genießt diese urige Halb-Hahn-Hütte einen gewissen Kultstatus. Auch ihre badische Anhängerschaft ist zahlreich und scheut nicht die Anreise über den Rhein, um in den Genuss der wohl besten Grillhähnchen der Südpfalz zu kommen. Wer mehr über das wohlfrittierte „Max’auer Halbe“ wissen möchte, dem sei folgender Bericht ans Herz gelegt:
https://www.gastroguide.de/restaurant/38581/gockelburg/woerth-am-rhein/bewertung/24058/
Zurück zu Jack’s Bajazzo, das auch vom guten Ruf der knusprigen Vorzeige-Vögel aus der Nachbarschaft profitiert. An den Wochenenden ist die Gockelburg nämlich nicht geöffnet. Wer dennoch nicht auf einen Max’auer Grill-Gockel verzichten möchte, kann seiner Leidenschaft samstags oder sonntags im Bajazzo dann hälftenweise frönen, denn an diesen beiden Tagen wird die Standardkarte um die saftig-krossen Überflieger von nebenan erweitert.
Als ich an einem Sonntagabend Ende Mai zusammen mit meiner Mutter dort aufschlug, war die Verlockung groß, mir einen solchen Knusper-Adler einzuverleiben. Doch lediglich meiner Frau Mama war bei dieser Einkehr so richtig flatterhaft zumute, was sich später mit einem Dutzend Chickenwings (9,50 Euro) auf ihrem Teller niederschlug. Nun muss ich dazu anmerken, dass das Nagen schon immer meiner Mutters Lust ist und sie frittierte Hähnchenflügel in fast schon akribischer Art und Weise zu genießen vermag.
Dass dieser mit den Fingern vollgezogene Verzehrvorgang bei zwölf Exemplaren eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, verlängerte unser Abendessen nicht unwesentlich, aber wir waren ja nicht auf der Flucht.
Apropos Zeit. Diese durften wir im vorderen Teil des Etablissements verbringen, denn dort hatte uns der freundliche Servicechef platziert. Dieser wurde zusätzlich von zwei Damen unterstützt, die im gut besuchten Lokal die Bestellungen entgegennahmen und diese auch flott an die Tische brachten.
Der vordere, vom eigentlichen Gastraum etwas separierte Bereich war mir mit seinen drei bis vier Tischen stets der sympathischere, fällt doch durch dessen Fensterfront genügend Tageslicht ein, um ihn angenehm zu erhellen. Im großen „Speisesaal“ geht es dagegen weitaus schummriger zu, was durch die stimmige Beleuchtung zu späterer Stunde aber wieder ausgeglichen wird.
Meine Wahl fiel auf das zweite Signature Dish des Hauses, das Rumpsteak aus Argentinien mit grüner Pfeffersauce (25,50 Euro).
Im Preis inbegriffen war eine Schale mit gut gesalzenen Pommes frites, die à part serviert wurden.
Neben der wie gewünscht medium rare gebratenen, sehr zarten Tranche aus dem Rinderrücken, die geschätzt 180 bis 200 Gramm auf den Teller brachte, war es die handwerklich tadellos zubereitete Pfefferrahmsauce, die mich mit der Zunge schnalzen ließ.
Die kleine Menge an zusätzlich angegossener, kräftiger Jus hob sie schlussendlich in den Wörther Saucenolymp. Eine Handvoll gebratenes Sommergemüse ergänzte den süffigen Fleischteller durch ein auf Biss gegartes Maß an Vegetabilität.
Natürlich schreien jetzt wieder die auf Klimaneutralität bedachten Regionalrindvernichter auf. Und das im Übrigen völlig zu Recht! Wie kann man in der heutigen Zeit nur ein Rumpsteak aus Argentinien guten Gewissens verdrücken, wo es den Menschen dort doch so beschissen geht und das Fleisch nicht nur hormonbelastet ist, sondern sogar noch im Container um die halbe Welt geschippert wird?
Nun gehört das Bajazzo zu den ganz wenigen Restaurants, in denen ich mir Rumpsteaks südamerikanischer Herkunft noch schmecken lasse. Generell ist mir die Färse aus dem Schwarzwald oder das Charolais von unseren französischen Nachbarn natürlich lieber. Aber mein Konsum hat sich im Vergleich zu früher auch drastisch reduziert. Solche seltenen „Ausrutscher“ in Sachen ökologisch grenzwertigem Fleischkonsum kommen eigentlich kaum noch vor.
Vorab ließ ich mich übrigens noch auf einen kleinen Salatteller (5,40 Euro) ein.
Der kam mit einem fein abgeschmeckten Sauerrahmdressing, ein paar Croutons, halbierten Cocktailtomaten, hartgekochtem Ei und angerösteten Sonnenblumenkerne auf die Platte und bestand aus den üblichen Rohkostbarkeiten (Karotten- und Krautsalat) sowie frischem Blattgrün.
Was dessen Preis-Genuss-Verhältnis betrifft, gab es nicht das Geringste auszusetzen. Ein wirklich gelungener Vertreter seiner Art.
Als endlich der letzte Hühnerflügel bis auf seine dünnen Knöchelchen abgenagt war und wir auch unsere Flasche Mineralwasser (0,75l zu 5,50 Euro) artig geleert hatten, machten wir uns auf und verließen zufrieden und rundum gesättigt den Ort des Geschehens.
Wer eine grundehrliche Fleischküche zu schätzen weiß, ist hier nach wie vor richtig. Die Steaks sind – um „Rimmels Willen“ – eine sichere Bank und die Preise für das Gebotene absolut angemessen. Einfach schön, solche gutbürgerlichen Lokale in der Nähe zu haben!