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GastroGuide-User: Minitar
Minitar hat Kunst-Café in der Werkgalerie Hochwart in 78479 Reichenau bewertet.
vor 7 Jahren
"Apfelkuchen mit Aussicht"
Verifiziert

Geschrieben am 28.08.2017
Besucht am 24.08.2017 6 Personen
Zu einem Aufenthalt am Bodensee gehört unbedingt auch ein Ausflug auf die Insel Reichenau – bekannt für seine romanischen Kirchen, den Gemüse- und Salatplantagen und nicht zuletzt für den Aussichtspunkt Hochwart, ganz 40 Meter über dem Niveau der restlichen Insel gelegen. Übrigens ein toller Ort, um a) Silvester b) das Konstanzer Seenachtsfest oder b) den Schweizer Nationalfeiertag samt Feuerwerk zu begehen. Von hier aus hat man einen sensationellen Weitblick, der einfach unschlagbar ist.

Dies hat man auch im vorletzten Jahrhundert schon erkannt und auf dem Hochwart ein Teehäuschen und Belvedere erbaut. Zu heutigen Zeiten ist in dem schmucken Gebäude ein Cafe und ein Keramikatelier untergebracht. Ob die vielen Gäste wegen des ersten oder des zweiten Grundes (oder schlichtweg wegen der tollen Aussicht) kommen, ist mir nicht bekannt. Ich selbst mache bei fast jedem Bodenseebesuch einen Abstecher hier her. Zuletzt Ende August, an einem brütend heißen Tag, gemeinsam mit der Familie (das jüngste Mitglied unter 10 Jahren, das älteste über 80) – was zeigt: dass ein Besuch hier heroben für wirklich jeden geeignet ist. Da ich eingeladen wurde, kann ich zu den Preisen keine ganz genauen Angaben machen und leider auch keinen Rechnungsbeleg einreichen.


Parkplätze sind hier, wie fast überall auf der Insel, eher Mangelware. Es lohnt also, mit dem Fahrrad oder gleich ganz zu Fuß zu kommen. Bitte die Öffnungszeiten vorher erfragen. Derzeit gilt: am Dienstag, Mittwoch, Freitag und Samstag von 14:00 bis 18:00 geöffnet. Sonntags kann man es auf gut Glück versuchen. Ich vermute mal, es hängt einfach vom aktuellen Wetter ab. Das Cafe ist nämlich ein kolossal schönes Freiluftcafe mit Rundumausblick und vielen bunt zusammengewürfelten Sitzgelegenheiten: traditionelle Holzbänke gibt es hier, Klappstühle, Holzstühle, Sessel, Designer-Sitzmöbel, ein winziges Kindertischchen mit bemalten Hockerchen und vieles mehr. Alles stimmungsvoll unter verschiedenen schattenspendenden Sonnenschirmen arrangiert. Viele Gäste liegen auch einfach ausgestreckt im Gras. So stellt man sich die ideale Sommerfrische vor. Alles wie im Bilderbuch.
Und es gibt Bedienung! Hier regiert Juliane Epp, die Keramikerin, zusammen mit ihrem jugendlichen Team. Die Karte ist überschaubar: immer frische selbstgebackene Kuchen, dazu diverse Kaffee- und Teespezialitäten, einen hauseigenen Hugo und natürlich die legendäre Holunderblütenlimo. Der Service ist lieb und freundlich und individuell – da wird schon mal was vergessen (wie bei unserem letzten Besuch) oder läuft nicht so ganz rund. Die Wartezeiten sind auch ganz unterschiedlich. Egal. Mein Kaffee wurde in einer herzallerliebsten hausgetöpferten Tasse serviert, die Milch dazu in einem kleinen Kännchen wie aus der Puppenstube. Zucker steht in einem Glastöpfchen samt drumherum gebundenen Holzlöffel eh schon auf jedem Tisch. Ziemlich lecker ist die Holunderblütenlimo, die in dickbauchigen Gläser serviert wird, mit einer Zitronenscheibe und einem Strohhalm aus einem Roggenhalm. Sehr exquisit. Die Roggenhalme gibt’s drinnen auch zu kaufen und man sieht: sie sind nicht ganz billig… Der viel gelobte Kuchen (um die 3,50 Euro für das Stück) war dieses Mal leider eher enttäuschend. Der Apfelkuchen mit Rahmguß war eher mittelmäßig vom Geschmack, das Stückchen wirklich allzu winzig. Vermutlich war der Besucherandrang zu groß und man musste die mageren Bestände strecken.


Im Hochwarts-Gebäude kann man viele kleine Geschenkchen (zum Beispiel Tücher, Schmuck, Papierwaren etc.) erwerben und natürlich die hiesigen Töpferwaren. Zwischen all dem Krimskrams steht der Kuchen, leider nur teilweise gekühlt. Richtig professionell sieht die Gastronomie wirklich nicht aus. Da muss man auch als Gast schon einige Abstriche machen… Die Toiletten befinden sich außen am Gebäude, sind recht einfach, aber meistens sauber. Einem größeren Besucherandrang wären sie allerdings nicht gewachsen; für die Damen gibt es zum Beispiel nur eine einzige Toilette.   Vom Obergeschoss des Hauses (dem Belvedere) hat man den allerschönsten und beeindruckendsten Ausblick, bis in die Schweiz, in den Hegau und natürlich auf den Untersee. Und das gefällt, wie schon gesagt, wirklich der ganzen Familie!


 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
keine Wertung
Essen
Ambiente
Preis/Leistung
keine Wertung


Carsten1972 und 2 andere finden diese Bewertung hilfreich.

simba47533 und eine andere Person finden diese Bewertung gut geschrieben.