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Am Wochenende waren wir wieder Mal bei unseren Freunde in Hagen, die wir 1976 im Sommerurlaub an der Adria kennenlernten und seitdem turnusmäßig einmal im Jahr abwechselnd entweder wir in Hagen bei ihnen Zu Hause oder sie in unserem Heimatort bei uns zu Hause übers Wochenende zu Gast sind. Samstagabend und Sonntagmittag geht es ins Restaurant. Immer der jeweilige Gastgeber sucht dabei die Location aus und bezahlt auch die Zeche.
Sonntags waren wir deshalb schon öfter im Restaurant Zorbas zum Mittagessen. Vor zwei Jahren, als ein neuer Pächter in das damals komplett neu renovierte Restaurant einzog, waren wir voll des Lobes über das Essen, das Ambiente etc., was ich auch damals noch bei RK in Form einer empfehlenswerten Rezi dokumentierte.
Bei GG war das Restaurant Zorbas noch nicht gelistet, was ich aber erst bemerkte, als ich die heutige Rezi über unsere Einkehr im Zorbas hier einstellen wollte, und so habe ich die Location erstmal bei GG angemeldet. Deshalb liegt auch kein Foto von mir vor, das den Eingang zeigt. Auf den Fensterscheiben klebten noch die Neueröffnung-Folien.
Die Freunde erzählten uns, dass der vorherige Pächter das Lokal aufgegeben hat, aber nahtlos ein neuer Pächter dieses übernommen hat. Seines Zeichen auch wieder ein Grieche und wie mir mein Gefühl sagt, aus dem Dunstkreis des Vorgängers, nur jünger. Wie komme ich darauf? Deshalb, weil der bisherige Pächter zeitweise auch im Lokal weilte, uns grüßte (die Freunde gingen dort mehrmals im Jahr hin), aber nicht mitarbeitete.
Der Service
Um 13.30 Uhr betraten wir das Restaurant. Da wenig Betrieb herrschte gingen wir zielstrebig zu einem runden Tisch in einer Nische mit großem Fenster, direkt rechts neben dem Eingang. Ein schöner heller Platz mit gutem Überblick in das Restaurant wie auch auf die fast menschenleere Frankfurter Straße.
Nach kurzer Zeit kam auch schon ein junger Mann in schwarzer Kleidung mit Bistroschurz (wahrscheinlich der neue Pächter selbst) an den Tisch, begrüßte uns freundlich. Dabei hatte er schon ein Tablett in der Hand, auf dem vier Ouzos standen. In der anderen Hand hatte er schon vier nagelneue Speisekarten. Beides legte er auf den Tisch, stellte jedem einen Ouzo vor seinen Platz und gab dann jedem einzelnen die geöffnete Speisekarte in die Hand. Das hatte ich auch noch nicht erlebt. Noch nicht in die Karte geguckt, noch nichts bestellt, aber schon vier kalte Ouzo vor der Nase. Bevor er sich wieder entfernte, wurden noch schnell die Getränkewünsche abgefragt. Sie sollten ja nicht warm werden, also wurden sie noch vor dem Erhalt der gut gekühlten Getränke hinter die Binde gekippt.
Nach ausreichender Zeit, um sich für was Essbares zu entscheiden, kam ein anderer, noch etwas jüngerer Mann im gleichen Outfit an den Tisch, um die Order aufzunehmen. Freundlich und voller Tatendrang klärte er uns zu den gewählten Gerichten auf. Bei den Salaten konnte man auf seinen Hinweis z. B. zwischen zwei verschiedenen Dressings auswählen. Joghurt oder Essig-Öl. Ich hatte als einziger Essig-Öl gewünscht und sag’s gleich vorweg. Angemacht war auch mein Salat mit einem dezenten Joghurt-Dressing. Was soll’s. Für mich kein Reklamationsgrund.
Beim Servieren der Speisen wurde freundlich ein guter Appetit gewünscht. Auch ährend des Essens kam der junge Mann auch mal an den Tisch und fragte nach unserer Zufriedenheit. Eine kleine Anmerkung meiner Angetrauten ihr Essen betreffend wollte er sofort mit einem neuen Gericht wieder gutmachen. Allerdings verzichtete mein Schätzchen darauf, da ja der größte Teil schon verzehrt war und sie eh schon gesättigt.
Der spätere Bezahlwunsch wurde umgehend wieder vom vermeintlichen Chef erledigt, und zwar korrekt mit einem Bon, wie es sich gehört. Und nicht wie öfters bei Griechen erlebt, mit einem handgekritzelten Zettel.
Mit freundlichen Worten für einen noch schönen Sonntag wurden wir dann alle vier, wie übrigens auch alle anderen Gäste, mit Handschlag von ihm verabschiedet.
Den durchaus freundlichen und bemühten Service kann ich deshalb augenzwinkernd mit 3,5 GG-Sternen bewerten
Das Essen
Da wir am Morgen bei den Freunden schon opulent gefrühstückt hatten, sollten es nicht allzu große Portionen sein, was bei einem Griechen ja fast unmöglich ist. Schön deshalb, dass auch an die Senioren (in unserem Fall natürlich Jungsenioren) gedacht wird und die entsprechenden Seniorenteller in der Speisekarte zu finden waren. Die Auswahl der Speisen ist schon groß. U. a. etliche Vorspeisen, die griechischen Klassiker sowieso, dazu Fischgerichte und Original griechische Spezialitäten (z.B. eine Meze-Platte mit 10 authentischen griechischen Köstlichkeiten für, jetzt kommt’s, sage und schreibe 32,- € pro Person). Ich frage mich immer wieder, wer soll sowas schaffen. Warum musste ich gerade in diesem Augenblick an unseren Monnemer Freund denken?
Für die Herren jeweils das Senioren-Gyros (9,- €) mit selbstgemachtem Zaziki, Pommes und Salat. Statt Pommes wählte ich Pitabrot, was kein Problem darstellte. Gott sei Dank hatte der vorgewärmte Teller eine ordentliche Größe, denn sowohl das Gyros, wie auch das Pirabrot und der Salat waren auf dem Teller angerichtet. Nichtsdestotrotz war ich äußerst zufrieden. Das Fleisch, war genauso wie ich mir ein gutes Gyros wünsche, aber leider nicht immer bekomme. Die Menge auch für einen Seniorenteller in Ordnung. Das Pitabrot war ordentlich und der Salat halt so, wie man ihn von den meisten Griechen her kennt. Ich war zufrieden und unser Freund auch.
Dessen Gattin bestellte sich ein Senioren-Souvlaki (9,- €). Die Fleischstücke gut gebraten. Zu meiner Überraschung auch zart, wie sie mir mitteilte und die restlichen Beilagen wie bei ihrem Mann auch okay.
Mein Schätzchen erinnerte sich daran, dass sie vor zwei Jahren hier eine der besten Mousaka, die sie je bei einem Griechen aß, auf dem Teller hatte. Also bestellte sie heute auch dieses Gericht für immerhin 13,- €. Sie war dabei die einzige, die ihren Salat vorab serviert bekam und baff erstaunt, als sich nochmal eine Portion Salat, bereits angemacht, also nicht als Deko auf ihrem Teller einfand. Leider stellte sich beim Schneiden durch die einzelnen Schichten heraus, dass die unterste Schicht aus Kartoffeln noch eiskalt war. Vermutung, Mousaka wird in einer großen Form zubereitet, in einzelne Portionen geschnitten, eingefroren und bei Bestellung noch mal in die Röhre oder Mikrowelle geschoben. Pragmatisch wie sie ist, hat sie einfach, den kalten Teil weggeschnitten, zur Seite geschoben und den heißen Rest verzehrt. Der allerdings auch geschmacksmäßig nicht annähernd an die Mousaka von vor zwei Jahren herankam.
Aufgrund dessen, dass wir anderen drei ja durchaus zufrieden waren, möchte ich das Essen heute mit 3 GG-Sternen bewerten.
Das Ambiente
Gefällt mir eigentlich recht gut. Die Wände in warmen mediterranen Farben rötlich und gelblich gehalten. Das Mobiliar in dunklem Holz edel aussehend. Auf unserem ansonsten nackten Tisch (sprich: keine Tischdecke) befanden sich vor jeden Platz ein kleines Tischset mit Besteck und Papierserviette im Farbton der Wände. Auch Salz- und Pfeffermühle stehen bereit. Im hinteren Bereich aber ohne Fenster kein Tageslicht mehr zu spüren. Griechische Elemente sind sehr sparsam vorhanden.
Die Sauberkeit
Alles okay im Restaurant. Die picco bello sauberen Toiletten sind ebenerdig zu erreichen. Ein Urinal war aber defekt, dies sollte umgehend behoben werden. Warmes Wasser zum Händewaschen sucht man hier leider auch vergebens. Ansonsten steht alles bereit, was man zur Hygiene braucht.
Mein Fazit
Wir sind seit Jahren öfter mal im Zorbas eingekehrt. So richtig unzufrieden waren wir nie, auch wenn nicht immer alles gepasst hat. Und auch hier denke ich mal, muss sich das neue Team nach der Neueröffnung erstmal finden und möglicherwiese einen langen Atem haben.