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Unsere heimische Bundestagsabgeordnete hatte zur Berlinfahrt eingeladen mit einem interessanten und abwechslungsreichen politischen und kulturellen Programm. Jede und jeder Bundestagsabgeordnete/r kann jährlich dreimal 50 politisch sehr interessierte Teilnehmer für eine solche Informationsreise anmelden. Die Kosten dafür übernimmt das Presse-und Informationsamts der Bundesregierung (BPA). Und ich bin dieses Mal dabei!
Gleich nach der Ankunft in Berlin geht es zum Mittagessen ins HABEL. Das Restaurant liegt nicht weit entfernt vom Reichstag und Brandenburger Tor.
Verschiedene Räumlichkeiten laden zum Verweilen ein:
Das Restaurant im großzügigen Altbausaal mit hohen Decken und Kronleuchtern
Der Weingarten – Der klassische Innenhof eines Altbaus in Berlin Mitte mit viel grüner Bepflanzung
Der Weinbogen – Ein kompletter S-Bahn-Bogen mit Holzbänken am Rand, einer eigenen Bar und auch separatem Eingang
Der Weinkeller mit zwei Separees
Die Weinbar mit vielen Weinspezialitäten- und angeboten sowie lokalen Spezialitäten, auch Spirituosenspezialitäten
Zitat aus der Homepage: „Das HABEL am Reichstag steht seit 1779 für eine zeitlose Idee: für die liebevolle Verbindung erlesener Weine und gutbürgerlich-regionaler Küche in unkompliziert-gastlicher Atmosphäre. Im neuen und alten Herzen der Stadt treffen sich hier Berliner, Besucher, Künstler, Sportler, Unternehmer und Minister.“
Das klingt doch sehr vielversprechend! Und natürlich war ich sehr gespannt darauf, wie das Restaurant in eineinhalb Stunden fünfzig hungrige Menschen satt bekommt.
Wir werden als Gruppe in der Weinbar untergebracht, einem Bereich auch unterhalb eines S-Bahn-Bogens. Das Ambiente gefällt allen sehr gut, Weinregale und Weinfässer an den Wänden, hellbraune bequeme Stühle mit dichtem Korbgeflecht, schlichte, dunkelbraune Tische, die mit Besteck und Papierservietten eingedeckt sind.
Unsere „Menükarte“ liegt ebenfalls auf dem Tisch, darauf ein Körbchen mit hellem und dunklem Stangenbrotscheiben und dem „schweren, wenig überzeugenden Kräuterquark“, wie auch Borgfelder in seinem Bericht schreibt. An unserem Tisch musste kein Brot nachgereicht werden.
Unter dem Motto „HABELhafte saisonale Kreationen“ steht die Mittagskarte, aus der wir ein vorbestelltes Gericht serviert bekommen (Preise kann ich natürlich nicht nennen):
Spinat-Hähnchen-Roulade mit Kartoffel-Karotten-Ragout
Berliner Rote Grütze mit Vanillesoße
Vier Serviceleute kümmern sich um die Getränkeaufnahme (ein nicht-alkoholisches Getränk ist frei), alle sehr offen, freundlich und dem Gast zugewandt. Auch die Getränke kommen zügig an die richtigen Tische.
Und dann wird auch schon das Hauptgericht aufgetragen.
Die Hähnchen-Roulade mit gut gewürzter krosser Haut, das Fleisch noch nicht zu trocken, die Spinatfüllung mit Zwiebeln gut abgeschmeckt, die Karotten noch mit Biss, die Kartoffelwürfel halt Kartoffeln. Die Soße muss ich mit Salz und Pfeffer kräftig nachwürzen. Wonach sie geschmeckt hat, kann ich noch nicht einmal genau sagen, nach Maggi auf keinen Fall. Von der Menge her zum Sattwerden, kein kulinarisches Highlight, aber insgesamt gut in Ordnung. Meine Tischnachbarn äußern sich zufrieden: „Hat geschmeckt!“
Die Berliner Rote Grütze mit für mich wenig darauf gegossener Vanillesauce, angerichtet in einem Weinglas, kam bei meinen Tischnachbarn sehr gut an.
Der relativ hohe Anteil an Johannisbeeren macht für mich dieses Dessert zu säuerlich. Aber ich habe allerdings auch ein grundsätzliches Problem mit zu wenig Süße bei verschiedenen Süßspeisen. Da ich jedoch Vanillesoße mag (auch die nicht selbstgemachte wie hier) war das Problem leicht zu lösen. Eine Servicedame brachte auf meinen Wunsch eine ordentliche zusätzliche Portion Vanillesoße, sodass ich dann Vanillesoße mit Roter Grütze essen konnte. Das hat mir gut gefallen!
Fazit für Gruppenessen:
An keiner Stelle gab es trotz 50 Personen das Gefühl der „Massenabfertigung“. Das Essen schmeckte, der Service arbeitete kompetent und zügig, sodass wir nach 90 Minuten zur Besichtigung des Plenarsaales aufbrechen konnten.